wega: 1065; Carina, kein Ton

ID: 277970
? wega: 1065; Carina, kein Ton 
04.Feb.12 15:16
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Erich Dorninger (A)
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Erich Dorninger

Werte Mitglieder!

Ich versuche schon seit Tagen, meinen Wega zum "Sprechen" zu bringen. Die defekten Kondensatoren habe ich ausgetauscht und auch den unterbrochenen Kathodenwiderstand der EL 84. Beim nächsten Einschalten funktionierte das Radio und ich habe eine Stunde problemlos UKW hören können.

Am nächsten Tag war der Ton weg. Es nur etwas zu hören, wenn man die Lautstärke ganz aufdreht.

Die mit dem Multimeter gemessenen Spannungen der EL 84 gegen Masse sind:

Phono: Ua= 248V

        Ia= 25,8mA

        Ug2= 244V

        Uk= 7V

        Ug1= 0V

       Brummprobe: nichts zu hören

UKW: Ua= 238V

        Ug2= 176V

        Uk= 5V

        Ug1= 0V

Ich habe auch die umliegenden Widerstände überprüft und keinen Fehler gefunden. Nun weiß ich nicht mehr weiter und bitte um Hilfe.

Mit Freundlichem Gruss,

Erich Dorninger

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NF-Vorstufe? 
04.Feb.12 16:52
31 from 2749

Bernhard Nagel (D)
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Bernhard Nagel

Hallo Herr Dorninger,

machen Sie bitte einmal eine "Brummprobe" direkt am G1 der Endröhre EL84. Diese fällt zwar nicht so laut aus im Vergleich zu einer Probe direkt am Phono-Eingang, sollte aber deutlich zu hören sein. Sie zeigt das Funktionieren der Enstufe sicher an. Die gemessenen Spannungen sehen jedenfalls erst mal gut aus.

Falls die Probe positiv ausfällt: Messen Sie die Anodenspannung des Triodenteils der EABC80 nach. Da sollten etwa 50...75 Volt festzustellen sein, je nach Arbeitswiderstand und Alterung des Triodensystems.

Liegt dort keine Spannung an, wäre der Fehler fast schon gefunden... Ursache ist entweder ein hochohmig gewordener Anodenwiderstand (üblicherweise im Bereich 100...200 kΩ) oder der zusätzliche Siebkondensator vor dem Anodenwiderstand hat einen Masseschluss.

Fast immer wird nämlich die Versorgungsspannung für die EABC80 noch einmal "zwischengesiebt", die verwendeten Kapazitäten liegen zwischen 0,1...0,5 µF. Meist sind das Papierkondensatoren (Ero 100 oder "schwarzer" WIMA, die zeigen gern mal einen Schluss). Der Widerstand von diesem Kondensator zum Netzteil-Elko liegt häufig zwischen 50...100 kΩ. Bitte ebenfalls prüfen.

Nachtrag: Da bei allen Wega "Carina" Modellen kein Schaltplan vorhanden ist, habe ich vom Modell Mars 1077 einen Auszug des NF-Verstärkers angefügt. Die Bauteilewerte sind im orig. Plan tabellarisch unter der Schaltung zusammengefasst. Die Werte der beiden Widerstände (R30, 31) und des Zwischensieb-C's (C48) sind eingetragen.

Wega "Mars" 1077, NF-Teil

Die Funktion bei "Carina" dürfte vergleichbar sein.

Bernhard Nagel

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negative Probe 
04.Feb.12 17:28
44 from 2749

Erich Dorninger (A)
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Erich Dorninger

Hallo Herr Nagel!

Dierekt am G1 ist nichts zu hören. Die Anodenspannung des Triodenteils der EABC80 beträgt bei Phono-Betrieb 105V und bei UKW-Betrieb 85V. Mich wundert auch der große Unterschied der Spnnung .Der Plan dürfte der gleiche sein. Die aufgedruckten Werte der Bauteile entsprechen den Angegebenen. Ich habe sie auch gemessen und sie weichen nur um einige Ohm ab. Die Spnnungen sind zu hoch, denn zwischen R30 und R31 messe ich 146V.

Viele Grüsse,

Erich

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Endstufe? 
04.Feb.12 17:47
55 from 2749

Bernhard Nagel (D)
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Bernhard Nagel

Dann bleibt nur der Bereich der Endstufe übrig. Im Schaltbildauszug des Wega Mars 1077 findet sich parallel zur Primärwicklung des Ausgangsübertragers ein Kondensator (fälschlicherweise mit R52 bezeichnet, muss C52 heissen) mit 2,5 nF. Ist der bei Ihrer Carina auch vorhanden? Dieser könnte durchgeschlagen sein und schliesst dann die NF kurz. Probeweise einseitig ablöten und Funktion prüfen.

Falls kein Erfolg, bleibt fast nur noch der Ausgangstrafo oder der Lautsprecher als Fehlerquelle übrig. Der Lautsprecher kann ja noch extern auf Durchgang bzw. Funktion geprüft werden.

Den AÜ müsste man "dynamisch" prüfen. Entweder bei angeschlossenen Lautsprecher primärseitig das "Z" (Wechselstromwiderstand, Impedanz) messen, bei 1 kHz Messfrequenz sollte ca. 6 kΩ herauskommen. Falls das Ergebis sehr niederohmig ausfällt, hat die Primärwicklung wohl einen Windungsschluss.

Man kann den von der Schaltung abgehängten Trafo auch mit angelegter (kleiner!) Wechselspannung prüfen. Ein Übersetzungsverältnis von grob 15:1 (primär - sekundär) dürfte realistisch sein.

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Ausgangstrafo 
04.Feb.12 18:07
68 from 2749

Erich Dorninger (A)
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Erich Dorninger

Hallo Herr Nagel!

Dieser Kondensator ist auch bei mir vorhanden. Ich habe ihn abgelötet und es ändert sich nichts an der Funktion ( ich habe ihn vorher schon durch einen Geprüften ersetzt) . Den Lautsprecher habe ich vorher schon getestet, der ist in Ordnung. Dann bleibt wohl nur der AÜ.

Ich werde weiter berichten.

viele Grüsse,

Erich

 

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Übertrager defekt! 
04.Feb.12 18:27
81 from 2749

Erich Dorninger (A)
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Erich Dorninger

Werter Herr Nagel,

sie haben recht!

Es ist der Übertrager. Ich habe ihn zwar nicht geprüft, aber ich habe den Apparat an einen Anderen angeschlossen, da spielte es, wenn auch mit etwas rauschen.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Viele Grüsse,

Erich

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Radio spielt wieder 
07.Feb.12 19:33
201 from 2749

Erich Dorninger (A)
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Erich Dorninger

 

Werte Mitglieder!

Ich bekam eine email von Herrn Hartmut Kohl. Er schrieb mir :"

Hallo Herr Dorninger,

habe ihren Thread mitverfolgt, aber keine Schreibrechte.
Am AÜ kann eigendlich nur die Sekundärwindung defekt sein, da ja die Spannungen an der Endröhre alle anliegen. Bitte erst einmal auf kalte Lötstellen/gebrochene Anschlussleitung zum LS prüfen und den LS natürlich auch mal probeweise durch einen anderen ersetzen.
Bei Windungsschluss hilft nur Neuwickeln (Sekundär sind nicht so viele Windungen) bei Unterbrechung kommt man mit ein bischen Glück (wieder Anlöten) ohne Demontage aus.

viel Erfolg
Hartmut Kohl".

Ich habe mich danach gleich hingesetzt, um nachzusehen und fand eine schlechte Lötstelle sekundärseitig. Nach dem Einschalten fing der Apparat sofort zu spielen an und funktioniert nach einigen Stunden Dauerbetrieb immer noch problemlos.

Viele Grüsse und nochmals danke,

Erich Dorninger


 

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