Transistor Portable BPT333 (Ch= C108830)

Ekco, E.K.Cole Ltd.; Southend-on-Sea

  • Year
  • 1958
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 106390

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Audio (to hear)

 Technical Specifications

  • Number of Transistors
  • 6
  • Main principle
  • Superheterodyne (common); ZF/IF 470 kHz; 2 AF stage(s)
  • Tuned circuits
  • 5 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast (MW) and Long Wave.
  • Power type and voltage
  • Dry Batteries / 6 (PP1) Volt
  • Loudspeaker
  • Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil) / Ø 5 inch = 12.7 cm
  • Material
  • Leather / canvas / plastic - over other material
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Transistor Portable BPT333 - Ekco, E.K.Cole Ltd.; Southend-
  • Shape
  • Portable set > 8 inch (also usable without mains)
  • Dimensions (WHD)
  • 200 x 100 x 230 mm / 7.9 x 3.9 x 9.1 inch
  • Notes
  • The set starts automatically by opening the lid. The diode is a CG12E Black Spot. There is no model designation on the set - just EKCO transistor.

    The chassis number C108830 is mounted also in Ferranti PT1010.

  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 2.8 kg / 6 lb 2.7 oz (6.167 lb)
  • Source of data
  • - - Data from my own collection
  • Author
  • Model page created by Johann Nussbaum. See "Data change" for further contributors.

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Man ist nicht oft im Hause eines Radiomörders. Da graut es den Radiosammler. Doch genau das ist mir geschehen heute. Ich bin im Haus eines Menschen, der jahrzehntealte Transistorradios ausschlachtet! Er beraubt sie ihrer Transistoren – lässt sie als leere Hüllen zurück, bar und ausgeblutet. Wozu geschieht dies alles? – Wer’s fassen kann, der fasse es.

Das liebe Schatzkästchen ist  jetzt bei mir, in sicherer Obhut. Den anderen Radios um das Kästchen herum, die sich dem Neuankömmling neugierig zuneigen, denen sage ich nichts. Es gäbe ein Geschrei und ein Klagen, ach und weh: Potentiometer täten sich krümmen, Transistoren möchten explodieren, Elektrolyten die Ladung verlieren, Widerstände zerspringen…

Warum nur. Warum ist dies geschehen? – Alle 6 Transistoren fehlen, wie sie da nummeriert sind von V1 bis V3, danach V5, V6, und V7. – Total verrückt, unfasslich für den Radiomann. Vieles hat er schon gesehen, aber so etwas noch nicht.

Zum Glück ist der Rest noch da: die Platine ganz, so scheint es, wenn auch arg mit Lot verspritzt – schon bei der Fertigung? Der Potentiometer, der Drehkondensator, der Wellenbereichsschalter, die Antenne – alles, alles ist da.

Wird dieses Radio je wieder funktionieren, wenn der Reparateur sich seiner liebevoll annimmt? – Zuerst mache ich eine Liste mit den Transistoren und mit den Äquivalenten, von denen ich annehmen kann, dass sie auf den Positionen funktionieren werden.

 

XA102                    Oszillator                AF125

XA101                    ZF                          AF127

XA101                    ZF                          AF127

XB103                    Vorverstärker        2SB173

XC101                    Endstufe                AC153

XC101                    Endstufe                AC153

 

Beim Suchen helfen wie immer sehr die Unterlagen aus dem Radiomuseum.

Dann mache ich ein Foto und markiere darauf schön die Positionen der Transistoren. Die Löcher, die der Transistor-Räuber hinterlassen hat, sind gross und weit, gut zu sehen. Dann markiere ich die Anschlüsse. Zum Teil ist auf der Platine ein C gedruckt, C für Collector. Die Basis scheint immer in der Mitte zu sein. Bleibt noch der Emitter. Bei V2 und V3 fehlt das C – was meint der geneigte Leser, kann ich die wohl einsetzen links oder rechts herum, wie es mir gerade einfällt? – Nein, da muss man dem Verlauf der Bahnen nachspüren, bis man weiss, was man wissen muss.

Ich will die Transistoren in Reihenfolge einsetzen, sodass ich immer prüfen kann, ob die Funktion korrekt erscheint. Man könnte vom Verstärker aus anfangen, aber da mich mehr interessiert, ob der Empfangsteil  zu Schluss sauber arbeitet, fangen wir mit V1 an. 

Natürlich habe ich vorab schon einmal den Lautsprecher geprüft – und auch die beiden Trafos kommen noch an die Reihe. Es wäre frustrierend, wenn am Schluss des ganzen Einsatzes gerade dort noch Defekte auftauchen würden…

AF125 eingesetzt, Oszillator läuft, die Pfeifsignale sind aufnehmbar im Zweitempfänger. Dann kommen die beiden ZF-Transistoren, je ein AF127. Das Signal ist nun nach der Diode hörbar, am Basisanschluss von V5, aber nur bei voll aufgedrehter Lautstärke. Danach setzte ich doch zuerst das Endtransistor-Pärchen ein, zwei Transistoren mit sehr ähnlicher Verstärkungsleistung, 2 x AC153. – Nun, fehlt noch etwas? – Transistor 4 existiert nicht, der ist irgendwann vom Reissbrett gefallen. Beim Vorverstärker, Transistor V5, wird’s Japanisch, es wird eingesetzt der 2SB173 aus dem Fundus.

Das Radio spielt jetzt über seinen Lautsprecher. Es ist nicht gerade übermässig laut, aber man kann damit leben. Dummerweise aber pfeift es. Das Programm ist gut aufnehmbar, aber nur genau in der Mittelstellung auf der Frequenz, sonst gibt es nur ein jämmerliches Pfeifkonzert.

So eine Erscheinung kenne ich nach dem Auswechseln des Oszillator-Transistors. Der ‚verpfiff‘ mit damals alles über 1000 KHz, fast so schlimm wie hier der BPT333. Der TR82B von damals hörte mit dem ‚Verpfeifen‘ erst auf, als der AF125 dort wieder ersetzt wurde, ganz genau durch den ursprünglichen Typ Transistor.

Zum krönenden Abschluss bekommt das Radio am Abend einen Vierer-Block AA als Batteriehalter installiert. Das Gerät wäre jetzt so weit fertig. – Das Pfeifen habe ich ihm leider noch nicht austreiben können – Wer hat noch einen Uralt-XA102 in der Schublade? – Aber dennoch: das so bös zugerichtete Radio, es läuft wieder. Ganz friedlich empfängt es für mich Lang- und Mittelwellen. Gerade bringt es mir – dem alten Klassik-Hörer! –  ein feines Pop-Konzert ins Haus: ‚Radio Caroline‘, auf Six-Four-Eight.

Es läuft, mein Radio, den Radiogöttern sei tausend Dank.

 

Nachschrift:

Der Transistor-Räuber hat Mitleid mit mir gehabt und mit meinen geplagten Ohren. Ich durfte dieses hier bei ihm abholen:

 

Dummerweise hat es nachher weiterhin gepfiffen. Da griff der Meister zu einem Mickey-Maus - er darf es in dieser erlauchten Runde gar nicht erzählen! - und jetzt läuft das Radio auf Lang- und Mittelwellen, ohne jegliches Pfeifen zwischen den Sendern. Ja, fürwahr, ein echter Bausatz ist es geworden, mein EKCO BPT333.

Bruce Cohen, 06.Dec.22

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