• Year
  • 1950–1956
perfect model
  • Category
  • Audio Amplifier or -mixer
  • Radiomuseum.org ID
  • 3151
    • Brand: SEL

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 3
  • Main principle
  • Audio-Amplification
  • Wave bands
  • - without
  • Power type and voltage
  • AC/DC-set / 110; 220 Volt
  • Loudspeaker
  • - This model requires external speaker(s).
  • Power out
  • 15 W (unknown quality)
  • Material
  • Bakelite case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: LVA/B 15A - Lorenz; Berlin, Zuffenhausen u
  • Shape
  • Tablemodel, with any shape - general.
  • Dimensions (WHD)
  • 240 x 200 x 190 mm / 9.4 x 7.9 x 7.5 inch
  • Notes
  • Allzweckverstärker. 3 Eingänge, Ausgangswiderstand: 6, 15, 200, 670 Ohm; Frequenzgang: 40···10000 Hz.

  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 5.5 kg / 12 lb 1.8 oz (12.115 lb)
  • Price in first year of sale
  • 295.00 DM

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Forum contributions about this model: Lorenz; Berlin,: LVA/B 15A

Threads: 3 | Posts: 4

Lorenz LVA/B15A Hi-Fi Tauglichkeit

Der LVA/B15A führt in gewisser Weise ein Schattendasein. Als dumpf brummender „Verstärker“ ist er landläufig bekannt. Ich habe ein solches Gerät seit 2005 und an keinem habe ich so viel gelernt wie an diesem Exemplar. Schon vor längerer Zeit machte ich die Entdeckung, dass dieser Verstärker weit unter seinen Möglichkeiten betrieben wird. Nur waren die physikalisch - technischen Zusammenhänge für mich noch nicht erschlossen.

Ich machte verschiedene Erfahrungen die ich den Lesern und Besitzern des Radiomuseums nicht vorenthalten möchte. Ich bitte von Kommentaren die sich um die Originalität drehen abzusehen. Originalität spielt für mich eine Rolle aber eine eher untergeordnete. Ein Verstärker muss funktionieren, etwaige Konstruktionsmängel werden ausgebügelt oder auch Optimierungen vorgenommen. Vergleichbar mit meinem Mercedes W123 230CE (Bj ´81) er erhielt im Jahr 1999 eine Lambdasonde zur Gemischregelung. Dieser Umbau ist nicht original aber schadet dem Motor in keinster Weise, im Gegenteil es senkt den Benzinverbrauch. Genauso sehe ich das auch mit den Verstärkern.

Aber nun zur Sachlage. Ich werde die einzelnen  Punkte sachlich abhandeln ohne jede Emotion. Dafür bleibt am Ende Platz im Fazit.

Wenn man sich die Frage stellt, wo der Lorenz LVA/B15A eingesetzt wurde, genügt ein Blick in die Verkaufsbroschüre. Sie sagt es schon, er ist ein Allzweckverstärker. Er bietet optimale Möglichkeiten der Beschallung für Gaststätten, kleine Tanzlokale oder Biergärten. Mit einer maximalen Ausgangsleistung von 15W. Diese Leistung ist bei genug Stabilität enorm. Die eingesetzten Quellen waren oft Kristalltonabnehmer mit max. 15.000Hz oder Kohlemikrofone mit höchstens 8.000Hz und auf diesen Zweck wurde der Verstärker berechnet. Für diese Quellen war er gut bemessen. Diese Anforderungen sind nach heutigem Verständnis unzureichend.

Mich machte das ganze vor rund einem halben Jahr stutzig. Wir haben an der Universität einen Frequenzanalysator mit Display für Frequenzen von 0-100kHz. Dieses Gerät zeigt direkt ein Spektrum an. Ich durfte das Gerät an einem Samstag nutzen und nahm den LVA/B15A mit. Der Interstage zeigte einen völlig linearen Verlauf zwischen 20-22.000Hz die Abweichung waren lediglich +- 3dB das gleiche mit dem Ausgangsübertrager er war den Messwerten ähnlich. 25-21.500Hz +-3dB. Ebenfalls der Eingagsübertrager. Die Grundsubstanz schien überlegen.

Das ganze Gerät hatte gemessene 50-12.000Hz +-3dB. Wie ein Reifeprozess nahm ich mir die einzelnen Stufen vor und analysierte die Schaltung sowie die Auswirkungen der Schaltungsmaßnahmen, die man getroffen hatte.

Zunächst bemerkte ich das die Anoden der beiden UBL71 mit 2500pF verbunden sind. Dies bewirkt eine Gegenkopplung der Höhen was sich in einer deutlich gedämpften Wiedergabe bemerkbar macht. Entfernt man diesen Kondensator wird der Klang merklich glasklar. Dieser Kondensator raubte dem Verstärker die vermisste Dynamik im Höhenspektrum.

Ein weiterer Punkt waren die Kathodenelkos der UBL71 sie waren zeitgemäß mit 25µF bemessen. Aber was auffiel, die Kathodenwiderstände waren aufgespalten in einen 80 und 220Ohm Widerstand. Der Elko war plusseitig zwischen 80 und 220Ohm geschalten und über 50Ohm an Masse gelegt. Diese Maßnahme sollte die Röhren gegenkoppeln und nicht bei voller Verstärkung arbeiten lassen. Man erhoffte sich damit mehr Verstärkung bei gleichbleibender Verzerrung. Ab einer Leistungsabgabe von 12W setzen starke Verzerrungen ein und teilweise auch Schwingneigung mit g2 glühen. Vollständige Überbrückung brachte auch Stabilität bei voller Aussteuerung. Der Drift der Kathodenspannung hatte von +-3V auf +- 0,1V abgenommen. Dazu sei noch gesagt, dass ich die Kapazität auf 1000µFerhöht hatte. Heute sind Kapazitäten in diesem Bereich äußerst erschwinglich und sind der Funktionsfähigkeit alles andere als Abträglich.

Ein weiterer Punkt war das bei steigender Aussteuerung ab 8W das g2 der UBL71 anfing zu glühen und bei 12W schließlich das glühen der Kathode überleuchtete. Die Spannung war völlig im Rahmen aber der Strom. Je Röhre sind 5,6mA vorgesehen, was einer Verlustleistung von 1,4W entspricht. Bei steigender Aussteuerung steigt dieser Wert auf max 10mA an. Was eine Leistung von enormen 2,5W repräsentiert. Hier war die Leuchtfarbe schon bei deutlich über 1500K. Es stellte sich als zweckmäßig heraus einen 3,9kOhm Widerstand vorzuschalten.

Allem voran sei noch gesagt, brachte die folgende Schaltungsänderung den besten Erfolg. Es war die Umrüstung des Selengleichrichters(Einweg) auf einen Brückengleichrichter bestehend aus 4Dioden 1N4007. Die Röhrenheizung ist vollständig Wechselstromgeheizt. Der Brückengleichrichter machte es auch überflüssig die Phasenlage zu kontrollieren. Dies entschärft ein Allstromgerät enorm. Das penetrante Brummen ist fast vollständig verschwunden. Nur noch ganz leise ist das reguläre 100Hz Brummen zu vernehmen. Es war eine deutliche Zunahme der Stabilität zu vernehmen. Mit Einweggleichrichtung war ein starkes Schwanken der Versorgungsspannung am Oszilloskop zu sehen was zusätzlich für Instabilitäten sorgte. Die nun im Griff sind.

Ein weiterer Punkt was der 50Ohm Widerstand der in Reihe zur Mittenanzapfung des Interstage geschaltet ist. Bei steigender Aussteuerung sieht man Verzerrungen aufkommen. Beim Übergang zwischen A zu A/B Verstärkung. Die Sinusschwingungen zerren deutlich an den Hoch und Tiefpunkten. Brückt man den Widerstand direkt an Schaltungsmasse sind diese Verzerrungen weg.

Zu guter Letzt fiel ein surrendes Brummen auf. Ich rätselte und rätselte. Dann kam ich drauf die Gittervorspannungserzeugung. 1µF an 2MOhm an das Gitter der Heptode. Ich hatte keinen anderen Wert und brückte mit 2200µF und es ward „ewige Stille“.

Der Frequenzverlauf als ganzes gemessen war nun ca. 27-20.500Hz +-3dB. Der Signal/Rauschabstand war mit 88dB anzugeben, ein Wert der sich sehen lassen kann. Auch das Klirrverhalten bei 15W ist mit 5% auch als mäßig anzugeben. Die Leistung steht zur Verfügung wenn man sie benötigt. Kein Vergleich zu vorher.

Das Fazit dieses Umbaus ist leicht umrissen. Die vorgenommenen Verbesserungen und Optimierungen sind absolut reversibel. Das Gerät lässt sich ohne großen Aufwand wieder in den Urzustand zurückversetzen. Doch wem ist damit gedient? Einen Verstärker zu besitzen der original erhalten ist, aber klanglich absolut versagt finde ich kein gutes Argument. Ich habe einen zweiten gekauft um den Vergleich zeigen zu können. Diese Veränderungen fallen auch Menschen aus dem alltäglichen Leben auf, die nichts mit der Audiotechnik „am Hut“ haben. Meine Meinung ist, dass Originalität ihre Grenzen hat. Wenn es darum geht reversibel die bestmögliche Leistung aus einem Gerät zu holen. Der Begriff der Leistung vereint hierbei Ausgangsleistung und Wohlhklang.

Sollte es Fragen, Anregungen oder weitere Vorschläge geben würde ich mich natürlich darüber freuen von ihnen zu lesen. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen

Tobias Münzing

Tobias Münzing, 08.Feb.14

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Werte Sammlerkollegen,

ich habe mir lange überlegt ob ich hier posten soll. Aber ich habe mich dann doch durchgerungen die Fragen hier zu stellen.

Mich würde Interessieren. Wo diese Verstärker gefertigt wurden? Wie viele wurden ca. gefertigt?

Aus was für einer Situation heraus wurde dieser Verstärker entwickelt? Denn die Kombination von Heptode und Triode als NF Vorverstärker ist ja eher ungewöhnlich?

Auf de meisten größeren Bauelementen wie Ausgangstrafo und Eingangstrafo sind Stempel mit den Zahlen 46/47. ich bin mir nicht sicher ob das die Jahres zahlen der Fertigung sind?

das dürfte fürs erste mal reichen.

über Antworten würde ich mich freuen!

noch ein schönes wochenende

Tobias Münzing

Tobias Münzing, 14.Dec.07

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Kann gelöscht werden

Tobias Münzing, 24.Dec.06

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