• Year
  • 1939
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 171991
    • Brand: Airline or Air-Line

 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 6
  • Main principle
  • Superheterodyne (common); ZF/IF 456 kHz; 2 AF stage(s)
  • Tuned circuits
  • 6 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast only (MW).
  • Power type and voltage
  • AC/DC-set / 110 Volt
  • Loudspeaker
  • Electro Magnetic Dynamic LS (moving-coil with field excitation coil) / Ø 5 inch = 12.7 cm
  • Material
  • Bakelite case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Airline 6A26 - Montgomery Ward & Co. Wards,
  • Shape
  • Tablemodel without push buttons, Mantel/Midget/Compact up to 14
  • Dimensions (WHD)
  • 11.5 x 6.5 x 8 inch / 292 x 165 x 203 mm
  • Notes
  • As a repair aid the schematic of 93WG-602/-603 can be used. But the 6A26 is not mentioned there.
  • Price in first year of sale
  • 12.00 $
  • Author
  • Model page created by Uwe Müller. See "Data change" for further contributors.

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The model Airline 6A26 (93WG-6A26) is part of the collections of the following members.

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Forum contributions about this model: Montgomery Ward & Co: Airline 6A26

Threads: 1 | Posts: 1

Sehr geehrte Sammlerkollegen, anbei ein paar Anmerkungen zur Reparatur eines Airline Modells 6A26

Das erste Problem, mit welchem der Reparateur hier konfrontiert wird, ist folgendes: weder bei Beitman noch bei Rider ist zunächst unter der Typen-Bezeichnung ein Schaltbild zu finden. Geht man allerdings dann etwas mehr in der Tiefe auf die Suche, stellt sich bald heraus, dass sich das Schaltbild der Modell-Typen 93WG-602 /93WG-603 mit der Schaltung des 6A26 exakt deckt.

An dieser Stelle eine kurze Erklärung zum Sinn  `WG` bzw. `BR` in den Typenbezeichnungen, nach Auskunft amerikanischer Samlerkollegen handelt es sich hier um das Herstellerkürzel "Wells-Gardner" bzw. "Belmont-Radio", dort hat also Montgomery Ward offenbar fertigen lassen.

Beim Gerät handelt es sich um einen Allstrom-Super mit 6 Röhren und lediglich einem Wellenbereich, MW. Die 6 Stationstasten des Gerätes sind rein mechanischer Art. Ein federnder Rollenhebel drückt in eine auf der verlängerten Drekoachse geklemmt, verstellbare `Nierenscheibe`. Ist alles sauber und leichgängig, funktioniert das System sogar ausreichend genau, um 6 Wunschstationen einzustellen.

Zwischen den Hebeln und Federn befinden sich Abstandshalter aus Kunststoff, meist ausgehärtet und zerbröselt, hier ersetzt mit geschlitzten Abschnitten aus Druckluft-Plastikschlauch. Die Klemmung / Verstellung der Nierenscheiben befindet sich in der unteren Seiltrommel. Im Gehäuse zugängig durch eine mit einem Stopfen verschlossene Bohrung.

Die Schaltung stellt eine übliche Allstromschaltung dar, alle Röhrenheizungen sind mit einem Korrekturwiderstand in Reihe geschaltet, je nach Steckerpolung liegt die Phase am Chassis. Ich bin anfänglich der Versuchung erlegen, das Gerät mit Hilfe eines Heizkreis-Vorschaltkondensators an 230V Netzspannung anzupassen und kann davor nur warnen: so einfach der Wert mit 2,5MüF ermittelt und der Kondensator eingebaut war, so schnell zog sich eine Reihe von nachfolgenden Problemen herbei: die Heizspannung an der Gleichrichterröhre stellte sich nicht richtig ein (eine Folge der doppelten gleichzurichtenden Netzspannung, dementsprechend viel zu hohe Anodenspannung im Gerät) etc...pp. Nun könnte man da noch hier und da einen Widerstand in Reihe und parallel...und kommt eigentlich vom reparieren ab zum Verbasteln. Also besser: ein kleines Vorsatz-Gerätchen mit einem Trafo 230/115V(gibts`z. Bsp. bei Conrad)  bauen, was auch noch den Vorteil der Netztrennung hat.

Eine Besonderheit hier wie bei vielen amerikanischen Geräten einfacher Bauart: die Rahmenantenne (Loop) stellt hier den Vorkreis dar, fehlt sie (verbunden mit der Rückwand), ist das Gerät nicht funktionstüchtig! Bei mir war dies leider der Fall, eine entsprechende Frage im RMorg verhallte unbeantwortet. Weiter halfen hier Abbildungen von US-Ebay-Seiten, ein Stück dicke Pappe und die gute alte Laubsäge:

Das Ergebnis ist funktionstüchtig und akzeptabel, zumal auf der RW keine Aufdrucke sind. Sollte jemand vor diesem Problem stehen, Muster und Daten kann ich jetzt liefern. Mit dem auf dem Chassis befindlichen Antennentrimmer kann der Loop und eine ansteckbare Aussenantenne noch etwas auf die örtlichen Verhältnisse angeglichen werden.

Hier rechts hinten auf dem Chassis: der Antennentrimmer, obendrauf: Links der erste ZF-Filter, rechts der Zweite.

Ansonsten stellt die Schaltung die Grundschaltung eines 6-Kreissupers ohne Geheimnisse dar, der Oszillatorkreis ist nicht mit L abgleichbar. (Ist auch nur eine kleine Holzspule mit vier Anschlüssen...)

Die Empfangsleistung/Empfindlichkeit des Gerätes ist gut, starke MW-Sender können bei Tage sogar nur mit Hilfe des Loops` empfangen werden. Abends und vor allem mit einer langen Hochantenne lässt die Trennschärfe zu wünschen übrig, da muss dann die Antennenkopplung möglichst lose sein, evtl. wäre hier eine Anzapfung des Loop praktisch.

Deutlich wird bei diesem Gerät die Anwendung Kosten-optimierter Fertigungsmethoden: alle Verbindungen sind entweder punktgeschweißt oder mit Blechtreibschrauben zusammengewürgt. Dreimal angezogen und gelöst, halten sie nicht mehr im Blech, schneiden von M4-Gewinde schafft hier saubere Abhilfe. Offenbar realisierten die Amerikaner so 1939 den Preis von 12,50$ ,- ohne dass man heute dies wertmässig richtig beurteilen kann.

Röhren sind heute noch problemlos beschaffbar,- zu bezahlbaren Preisen, selbst von US - Auktionsseiten.

Sollten Sie jetzt, und vielleicht angeregt durch den günstigen Dollarkurs, an dem Import dieses oder jenes US-Gerätes Gefallen gefunden haben, bedenken Sie bitte: Bei einem Warenwert über 150,- Eur erwachen die Zollbeamten in ihren Stuben und selbst darunter: Einfuhrumsatzsteuer heißt das Zauberwort, mit 19% vomWarenwert ist man hier dabei!

Trotzdem: Viel Freude beim Reparieren und freundliche Sammlergrüsse!  wünscht Uwe Müller

 

 

Uwe Müller, 28.Mar.10

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