• Year
  • 1949
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 26825
    • Brand: Rieble, Willy

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 7
  • Main principle
  • Superheterodyne (common)
  • Tuned circuits
  • 7 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast, Long Wave and Short Wave.
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 110-240 Volt
  • Loudspeaker
  • Electro Magnetic Dynamic LS (moving-coil with field excitation coil)
  • Power out
  • 6 W (unknown quality)
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Caruso W770 - Riweco-Saar - siehe auch
  • Shape
  • Tablemodel, low profile (big size).
  • Notes
  • Topf-ZF-Kreise; Zweiweg-ZF-Gleichrichtung; gehörrichtige Lautstärkereglung
  • Source of data
  • -- Original prospect or advert / Radiokatalog Band 2, Ernst Erb
  • Author
  • Model page created by Jacob Roschy. See "Data change" for further contributors.

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Auszug aus der saarländischen Fachzeitschrift "Rundfunk- und Elektrotechnik",
1949, Heft 7


Wir führen vor:

Caruso W770

Röhrenbestückung: 6E8MG, 6M7MG, 6H8MG, 6J7MG, 6L6G, 5Y3GB, 6AF7G

Hochfrequenzteil: ZF-Saugkreis im Eingang des Gerätes. Normale Eingangsschaltung. Die Regelspannung wird über die Gitterkreisspule zugeführt. Schirmgitterspannung der 6E8MG wird über 50 K - Ohm Vorwiderstand erzeugt. Normale Oszillatorschaltung, Abstimmkreis an der Anode des Oszillatorteils. Ankopplung der ersten ZF-Stufe üben Bandfilter eigener Fertigung mit angezapftem Gitter- und Anodenkreis.

Die Schirmgitterspannung der 6M7MG wird durch Spannungsteiler erzeugt.

Die 2. ZF-Stufe, 6H8MG, ist über ein zweites ZF-Bandfilter üblicher Bemessung ebenfalls mit angezapften Spulen angekoppelt. Im Anodenkreis der 6H8MG liegt ein ZF-Kreis relativ niederen Resonanzwiderstandes, der auf eine mittelangezapfte Sekundärwicklung arbeitet.

Die HF-Spannung wird in Gegentaktschaltung an den beiden Dioden der 6H8MG gleichgerichtet. Zur Erzielung eines möglich geringen Klirrfaktors auch bei hohen Modulationsgraden bei der HF-Gleichrichtung arbeiten die beiden Dioden auf einen Widerstand voll nur 0,1 M-Ohm.

Tonfrequenzteil: Die Tonfrequenz-Spannung gelangt über ein Potentiometer von 0,5 M-Ohm zum Gitter der 6J7MG. Um die Möglichkeit der Entstehung störender Einschwingvorgänge restlos auszuschalten, wurden die Arbeitswiderstände verhältnismäßig niedrig gewählt. Die Endstufe mit der Röhre 6L6G ist in RC-Kopplung angekoppelt. Die schaltungstechnischen Besonderheiten des Tonfrequenzteiles sind in unserem vorhergehenden Heft ausführlich besprochen.

Netzteil: Die Anodengleichspannung wird in Doppelweggleichrichtung mit Hilfe der Röhre 5Y3GB gewonnen. Die Beruhigung erfolgt durch eine zweigliedrige Siebkette. Das erste Glied besteht aus Lade- und Siebkondensator von je 40 µF und einer Siebdrossel und liefert den Anodenstrom für die Endstufe. Hinter dem ersten Siebglied folgt eine weitere Drossel und ein 8 µF Elektrolytkondensator. Dieses Filter speist das Schirmgitter der Endröhre und das gesamte übrige Gerät. Der Netzeingang ist hochfrequent durch zwei Kondensatoren von je 10000 pF abgeleitet. Gleichstromseitig liegt eine Sicherung von 0,1 Ampere. Die Gittervorspannung wird halbautomatisch erzeugt.

Besonderes: Das Gerät wurde mit dem Ziel konstruiert, einen möglichst günstigen Kompromiss zwischen hoher Trennschärfe und ausgezeichneter Wiedergabe zu erreichen.

Dieser Auszug aus der saarländischen Fachzeitschrift "Rundfunk- und Elektrotechnik",
1949, Heft 6 berichtet speziell über die Geräte W 770 und W 660 :

Wir besuchten Riweco

Der aufmerksame Fachmann wird festgestellt haben, daß die Geräte der Firma "RIWECO" in einigen Punkten wesentlich von den allgemein üblichen Konstruktionen abweichen. Wir haben deshalb den Konstrukteur, Herrn Dr. Immendorf, aufgesucht und ihn um Beantwortung einiger Fragen gebeten.

1Frage: Warum wurden die Elektrolytkondensatoren im Gegensatz zu den üblichen Konstruktionen an die Schallwand gesetzt?

Antwort: Elektrolytkondensatoren sind sehr wärmeempfindliche Bauelemente. Bei Temperaturen, wie sie in der Nähe von Netztransformator, Gleichrichterröhre und Endröhre auftreten, verringert sich die Lebensdauer der Elektrolytkondensatoren wesentlich; an der Schallwand, der kühlsten Stelle, montiert, scheiden diese Einwirkungen aus. Außerdem bietet diese Art der Montage dem Reparateur die Möglichkeit schadhaft gewordene Elkos sehr schnell und leicht auszuwechseln. Als weiteren Punkt möchte ich anführen, daß sich so der Schließungskondensator direkt neben dem Ausgangstransformator befindet, den Tonfrequenzweg der Endstufe also auf kürzestem Wege schließt.

Frage : Warum verwenden Sie in diesem Gerät zur Änderung des Klangcharakters keine Gegenkopplung ?

Antwort: Die frequenzunabhängige Gegenkopplung ist in der Schaltungstechnik eine saubere und technisch einwandfreie Lösung. Jeder Fachmann weiß, daß die Gegenkopplung die wesentlichen Daten einer Röhre (Innenwiderstand, Anpassungswiderstand) ändert. Eine frequenzabhängige Gegenkopplung ist schaltungstechnisch gesehen eine billige, jedoch unsaubere Lösung, in den Bereichen, im denen die Röhre gegengekoppelt wird, ändert sich der günstige Anpassungswiderstand so stark, dass die Röhre beachtlich fehlangepasst ist. Dadurch steigt der Klirrfaktor. Außerdem werden durch Gegenkopplung von der Endröhre aus die durch die Blindwiderstände des Ausgangsübertragers (Primärinduktivität und Streuung) die Einschwingvorgänge ungünstig beeinflusst, so daß die Musik einem verfälschten Charakter erhält. In unseren Geräten W 770 und W 660 haben wir eine Tonstufenänderung so vorgenommen, daß entsprechend den verschiedenen Lautstärken, in der die Musik wiedergegeben wird, der physiologische Höreindruck berücksichtigt ist. In 90 % aller Fälle steht das Gerät in einem Wohnraum und soll wesentlich leiser die Musik wiedergeben, als das Original gespielt wird. Trotzdem soll aber dem Hörer dasselbe Klangbild vermittelt werden. Dieser Begriff ist in der Musik als Diminuendo bekannt. Von der rein technischen Seite aus gesehen, heißt das, daß bei einer Lautstärkeänderung der 0riginalmusik von 70 Phon auf 40 Phon eine ideale Verstärkerapparatur (geradliniger Frequenzgang) im Bereich zwischen 1000 und 50 Hz ca. l: 10 nach den tiefen Frequenzen hin entzerrt werden muss. Mit dieser Entzerrung ist das Klangbild des Originals bei einer um 30 Phon leiseren Wiedergabe völlig naturgetreu. Es ist selbstverständlich, daß bei noch größeren Lautstärkeunterschieden zwischen Original und Wiedergabe diese Entzerrung noch weiter getrieben werden muss. Nach den Ohrkurven von FLETSCHER, die diesen Überlegungen als Grundlage dienen, ergibt sich für 50 Phon Unterschied eine Überhöhung der Tiefenwiedergabe bei 50 Hz gegenüber 1000 Hz von l: 50. Solche Entzerrungssprünge wie oben angegeben, kann man mit einstufigen Entzerrungsglieder nicht herstellen. Aus dieser Überlegung heraus und auf Grund von Urteilen von Musikfachleuten haben unsere Geräte eine sechsstufige Entzerrungsmöglichkeit, die genau nach den physiologischen Höreindrücken korrigiert ist.

Frage : Warum ist die Empfindlichkeit beim W 660 so groß?

Antwort : In diesem Gerät als auch in unserem Standardgerät W 770 sind von uns neu entwickelte Band-Filter eingebaut, die zufolge der Verwendung von Topfkernen eine sehr hohe Resonanzschärfe haben und damit die Empfindlichkeit des Gerätes steigern. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die Schwundregelung in dem Gerät wesentlich stärker auszubilden.

Frage : Sie sagten eben, daß der W 770 als Standardgerät der Firma bezeichnet wird. Können Sie uns zum Abschluss noch einiges über dieses Gerät sagen?

Antwort: Um aus einem normalen Sechskreiser höchste Empfindlichkeit bei größter Billigkeit herauszuholen, muss der Konstrukteur eine ganze Reihe von Kompromissen schließen. (Ankopplung der Bandfilter, der Diodengleichrichtung usw.). Ein Gerät. das nur nach technisch einwandfreien Gesichtspunkten konstruiert ist, ist unser Typ W 770, der unter Verwendung von 5 ZF-Kreisen, einer getrennten Leistungsverstärkung vor der Diodengleichrichtung, die im Gegentakt arbeitet, wohl die beste beim derzeitigen Stand der Technik mögliche Wiedergabe zu erreichen gestattet. (Anm. d. Red.: Eine ausführliche Beschreibung dieses sowohl klanglich als auch technisch ausgezeichneten Gerätes veröffentlichen wir in unserem nächsten Heft = siehe oben)

Frage : Haben Sie den Typ W 770 aus dem erstem Gerät W 660 entwickelt ?

Antwort: Nein, ich ging den umgekehrten Weg. Es war geplant, nur den Typ W 770 auf den Markt zu bringen. Rein kaufmännische Überlegungen zwangen uns dazu, ein Gerät billigerer Preislage herzustellen und so entstand dann zwangsläufig der W 660. Dieses Gerät, dessen Klangcharakter zunächst wenig Anklang fand, haben wir nun dahingehend geändert, daß das Gerät nun mit derselben sechsstufigen Entzerrungsmöglichkeit ausgestattet ist, wie wir sie beim W 770 verwenden, so daß das Gerät eine klare, saubere Wiedergabe des mit einem Sechskreiser möglichen Frequenzspektrums besitzt.

Unsere Eindrücke zusammenfassend können wir nicht umhin festzustelllen, daß das Gerät W 660 nach den Änderungen, die vorgenommen wurden, einen Empfängertyp mittlerer Preisklasse darstellt, der wirklich allen Ansprüchen, die man an einen Sechskreiser stellen kann, voll und ganz gerecht wird.

Wir sind überzeugt, daß die Geräte der Firma RIWECO gerade beim Musikkenner großen Anklang finden werden und sich bald einen großen Freundeskreis schaffen werden. R. G.

Jacob Roschy, 29.Dec.04

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