studer: A78: Rechter Kanal fällt aus

ID: 462951
Dieser Artikel betrifft das Modell: Revox A78 (Studer GmbH, Willi (ReVox); Löffingen)

studer: A78: Rechter Kanal fällt aus 
25.Apr.18 14:34
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Bei einem fast 50 Jahre alten Verstärker darf es schon mal vorkommen, daß ein Fehler auftritt. (Der erste Fehler war ca. 1971, als ein BC108 o.ä. ersetzt werden mußte.) Das war nun also der 2. Fehler des Verstärkers.

Nach dem Einschalten war der rechte Kanal (immer) voll da. Nach einiger Zeit allerdings wurde er leiser (eine externe Pegelanzeige zeigt das deutlich) um dann ganz zu "muten". Es kam allerdings auch vor, daß der rechte Kanal wieder "kam", um nach einer gewissen Zeit wieder zu "verschwinden".

Bei solchen Fehlern kommt "Freude auf".

Nun war der A78 ein sehr früher "High Fidelity" Verstärker und hat noch einige Schalt-Möglichkeiten, die modernere  Verstärker nicht mehr haben.

So läßt sich z.B umschalten zwischen: Stereo, linker Kanal, rechter Kanal und Mono.

Damit konnte der Fehler schnell auf den Eingangs-Verstärker "1.078.110" eingegrenzt werden.

Dieser Eingangs-Verstärker ist im obigen Foto rechts oben zu finden. Es ist eine gesteckte Platine, die diese Verstärker für beide Kanäle enthält. Sie steckt allerdings unterhalb der beiden (besser sichtbaren) kleinen Platinen. Alle 3 Platinen werden von einem Schaumstoff gehalten. Dieser Schaumstoff hat sich noch nicht zersetzt, was auf Qualität schließen läßt.

In diesem Bild (unterer Teil) ist die oberste und die unterste Platine teilweise zu sehen. Was man aber sehr deutlich erkennen kann, sind die weißen Elkos, hier welche mit 63V Betriebsspannung. (FRAKO "Schneemänner"???)

Das Trennblech mit dem Schaumstoff läßt sich von unten über 2 Schrauben leicht entfernen, so daß die Steck-Platinen herausgenommen werden können.

Und nun zeigte sich der Fehler. Bei einem weißen Elko (C128, 47μF / 35V, rechter Kanal) war die weiße Umhüllung gesprungen, so daß brauner "Saft" ausgelaufen war. Auf dem Komponenten-Tester zeigte er allerdings noch fast seine nominelle Kapazität von 47μF. Na ja, aber offensichtlich waren die internen Anschlüsse schon korrodiert und hatten nicht immer Kontakt, was diesen "seltsamen" Fehler bewirkte.

Nach dem Ersatz des fraglichen Elkos ist der Fehler nicht mehr aufgetreten.

MfG DR

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