saba: Bandfilterabgleich bei SABA S442WLK

ID: 414900
Dieser Artikel betrifft das Modell: Saba S-442WLK 442WLK (SABA; Villingen)

saba: Bandfilterabgleich bei SABA S442WLK 
07.Mar.17 19:07
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Franz Heimerl (D)
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Franz Heimerl

Ich habe günstig einen SABA S-442WLK ersteigert, ein Gerät, das ich zu meinem jetzigen Leidwesen in meiner Jugend ausgeschlachtet hatte, aber die Röhren noch besitze. Das besondere daran: Der Netztrafo steht senkrecht, die AZ1 ist auf dem Cassis und nicht auf dem Trafo drübergebaut, wie sonst bei Saba üblich. Das Gerät hatte sehr viele Macken und auch der ZF-Verstärker war in einem ziemlich desolaten Zustand, offensichtlich, weil die Hescho Glimmerkondensatoren unterschiedlich viel Kapzität verloren haben. Nach langer Tüftelei kam ich mit folgender Vorgehensweise ans Ziel:
    Die Induktivitäten sind nicht abgleichbar, weil die Kerne verleimt sind, ausserdem verstimmt ein Abnehmen der Bandfilterdeckel die Kreise zu sehr. Es geht als nur mit hinzufügen von passenden Kondensatoren, um die Filter abzugleichen. Dabei muss beachtet werden, dass beim 2. Filter genügend Kapzität hinzugepackt wird, denn nur so kann ich beim 1. Filter die Resonanzfrequenzen unter die des 2. Filters absenken.
  Ich habe den Wobbler ans g1 (Röhrenhaube) der ZF-Röhre niederohmig eingespeist und den Oszillograph an den NF-Ausgang (vor den Koppelkondensator des Laustärkereglers) angeschlossen. Damit erfasse ich das komplette 2. Bandfilter. Mit zwei provisorischen Strippen habe ich mit verschiedenen Kapazitäten probiert die deutlich zu hohe Resonanzfrequenz des letzten Kreises genügend abzusenken. Letztendlich lötete ich oben im Bandfilter 50 pF dazu. (Die 3 anderen Kondensatoren lassen sich unten im Chassis anbringen.) Durch Antippen der AF7-Anode mit verschiedenen Kondensatoren gegen Masse, sah ich, dass ich  18 pF für den vorletzten Kreis einlöten musste, um eine etwa symmetrische Sattelkurve zu erhalten. ( 2 Bilder)

Jetzt koppelte ich den Wobbler  ans g4 (Röhrenhaube) der AK2 an. Da ein Rumprobieren mit zwei Kondensatoren extrem aufwändig wäre, habe ich kurzerhand einen 4-20 pF-Trimmer in die Röhrenhaube der AF7 eingelötet (Bedienung durch das Haubenloch) und (etwas schwieriger zu montieren) noch so einen Trimmer gegen Masse an den 1. Zf-Kreis in Serie mit 150 pF, weil vielleicht der Trimmer die 250 V Anodenspannung nicht aushält. Der Ableich war dann kinderleicht. Es sei aber nicht verschwiegen, dass die schönen symmetrischen Resonanzkurven relativ schnell unsymmetrisch werden, ich hoffe, ich muss nicht alle 220pF-Kondensatoren wechseln und die ganze Prozedur nochmals machen, weil die Kondensatoren zu wenig stabil sind. Die "Wellenschleußen" sollten nach meiner Erfahrung eigentlich immer ganz auf sein (breite Kurven).

 

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