Beromünster Ade
Beromünster Ade

Ich denke, die Sache ist es sich Wert, hier erwähnt zu werden.
Nach 77 Jahren Betrieb hat der legendäre schweizerische Landessender Beromünster auf 531 kHz seinen regulären Sendebetrieb am 28.12. 2008 um 24 Uhr eingestellt.Damit fehlt nun der europaweiten Hörerschar nicht nur das typisch schweizerische Unterhaltungsprogramm, sondern uns Radiosammlern auch ein markanter Testsemder am unteren Ende der MW Skala. All den vielen Besitzern von älteren Radioempfängern und sowieso Röhrengeräten ist leider mit dem Hinweis auf Empfang des Programmes via Digitalradio (DAB) wenig geholfen.
Mir jedenfalls tut das Abschalten des (ehemals) 600kW Senders etwas weh. Nächtelang habe ich doch seinerzeit im zarten Jungenalter mittels Detektor-Empfänger Nachrichten Hörspielen und Musikdarbietung gelauscht. Mit Detektorradios ist in unserer "Neuen Zeit" jedenfalls nun nichts mehr zu machen..... (ausser Vitrinendasein).
Euer
Felix Schaffhauser
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Mittelwellenfrequenz 531

Hallo, nach meinem Wissen waren es vor allem Anwohnerinitiativen, die aus Angst vor Elektrosmog eine Revision des Landessenders und dessen Weiterbetrieb verunmöglicht haben, ähnlich ist es ja auch dem Kurzwellensender Schwarzenburg ergangen.
Über die Frequenznutzung wurde vom Bakom (Bundesamt für Kommunikation) eine Umfrage zur zukünftigen Nutzung der Mittelwellenfrequenz gestarted, die Resultate mit einigen wohl nicht sehr zukunftsträchtigen Ideen sind hier nachzulesen.
Es müsste sich wohl zunächst eine wenig besiedelte Gegend mit Elektrosmog - resistenter Bevölkerung (oder nur Kühen, Ziegen oder Schafen) finden, was hierzulande wenig aussichtsreich erscheint.
LIeber Gruss Martin Bösch
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Hallo Herr Schaffhauser,
ich vernehme desen Sender, mit seinen Absagungen, immer noch auf der genannten Frequenz in Frankfurt/Main, ohne Antenne(!!).
Schade, dass diese "Welt" so einfach stirbt!
Viele Grüße auch zum neuen Jahr 2009!
Aglef Tröger
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Ja leider,
die Umweltauflagen (Finanzielle Abgaben des Senders) - (Stromverbrauch, CO2-ausstoss, etc) sind heutzutage so groß, dass der Betrieb eines solchen Senders sich nicht mehr rentiert. Aber Kraftwerke, die den Strom dafür erzeugten werden deshalb nicht stillgelegt oder runtergefahren. Zur Zeit wird viel Strom erzeugt - aber nicht genutz, weil er von den Verbrauchern gespart wird.
Gruß
Hilmer Grunert
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Letzte Erinnerungen per Web

...noch kann derzeit man zum Abschied in Schwyzerdütsch ein 13min-Video per www.drs.ch (und hier Nebenlinks), auch die letzte amtliche Sendestunde 28.12.08/ 23-24 Uhr sehen bzw. hören, letztere auf mp3 speichern (36 MB),---
das typische programm, ein charaktervoller Mix aus Oldies bis Evergreen-Schlager-/ Tanzmusik und Schweizerli's mit Stundennachrichten, ist weiterhin euro- und weltweit ! übers web zu hören..., vorteilhaft sind auch die ständig aktualisierte Nennungen der jeweiligen Musiktitel, Spieldauer und Interpreten..., habe sowas noch bei keinem anderen Sender gelesen !!, es gibt sowas nur bei web-Musiktiteln im Downladen..,
zur abendlichen Entspannung am PC ists alleweil gut...., am Bodensee-Nordufer ist wohl der DAB-Kanal auch noch zu empfangen... inwieweit Radio-Bero/ Musigwälle noch über den Hotbird-Satelliten gesendet wird, könnte man bei DRS-Service anfragen. Ich empfange derzeit per Mono-LNB nur den Astra 19Grad-Ost, mit Doppel-LNB und mind. 80cm-Spiegel kommen dann die Hotbird-Transponder dazu...
die Abschaltung geht mit Sicherheit auf die Umwelt-/ Elektrosmog-politisierung im kantonalen Stimm-/ Verwaltungskreis zurück (wie hier auch bei Holzkirchen/ Oberbayern die Aufhebung u. Abbau der 500 kW-AM-Anlage Radio Frei.Europa/ Liberty durch Landkreis-Bürgestimmen in den 90ern, obwohl zum Ort zu die Abstrahlung massiv abgeschirmt war, die Abstrahlhöhe des HF-Antenne allerdings nur ca. 100m betrug. RadioLiberty sendet jetzt in/ bei Prag !). Es war bei Radio Bero-MW eine Reduzierung auf 130 KW im Gespräch, aber das genügte nicht.. außerdem war manches nur oebrflächlich "veraltet" an der Technik, defacto wars ein rel.neuer BBC-Sender, auch der 214m-Sendemast ist stabil, wird/ wurde laufend überwacht....
mfrgr., s.br., münchen, immer mal Radio-bero hörer über gute Jahre....
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Gründe

Hallo allerseites,
bevor ich mich da noch etwas aufs Glatteis bewege, besten Dank für Eure Anteilnahme. Auf diesem Wege wünsche ich Allen noch einen guten Rutsch in's Neue Jahr und guten Radioempfang im 2009!
Bezüglich der Gründe der Stillegung kann man geteilter Meinung sein. Sicher spielten Kosten, Energiebedarf und Qualität (mässige Bandbreite, kein Stereo, Störanfälligkeit etc.) eine Rolle.
Offiziell gilt die Elektrosmogbelastung als Auslöser; man hätte ja auch die Leistung tageszeitabhängig noch mehr drosseln können. Eine Sanierung der Anlagen wäre meines Erachtens (obschon behauptet) nicht nötig. Anlässlich eines Besuches im Oktober konnte ich mich überzeugen , dass der ABB Sender immer noch à jour ist (erst 14 Jahre alt) und der 1996 installierte Notsender NAUTEL ist komplett mit Halbleitern bestückt.
Aber eben, die Leute lassen sich lieber auf 2 Gigahertz mittels Handy am Ohr pulsförmig das Neuronensystem reizen als sich einem vergleichsweise niederfrequenten nicht konzentrierten elektromagnetischen Feld aussetzen. Auch die Kühe geben seit der Leistungsreduktion von 600 auf 200kW Sendeleistung nicht mehr Milch.....!
Im übrigen wäre abzuklären ob die Summe aller Leistungen der vielen UKW und DAB Sender für die flächendeckende Berieselung der Bevölkerung (wegen der schwierigen Topologie der Schweiz) nicht ebensoviel oder sogar noch mehr Energie benötigt als ein MW Landessender, den ich auf Velotouren sogar noch bis ins ehemalige Jugoslawien empfangen konnte.
Nun bleibt noch zu hoffen, dass wenigstens die Anlagen als kulturhistorisches Erbe von nationaler Bedeutung erhalten werden können und dass nebst musealer Nutzung vielleicht noch mehr daraus gemacht werden kann. Irgendwie scheint mir, sind wir es unseren Pionieren von damals schuldig und wie schnell vergisst die Jugend wie das damals war und auf welchem Weg sich die radiotechnische Informationsverbreitungsie zu den heutigen HighTech Geräten (MP3 Player, Internet, DAB etc) entwickelt hat.
Bin übrigens gespannt was sich in Zukunft auf 531 kHz tun wird und wer sich dies Frequenz zunutze machen wird.
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Ich wünsche euch allen einen guten Jahresstart!
Herr Schaffhauser, ich teile ihr Bedauern. Ab heute scheint sogar das Trägersignal ausgeschaltet und es ist auf 531kHz nichts zu hören.
Auch bin ich gespannt auf eine allfällige Neunutzung der freien Frequenz(en).
Irgendwie kommt mir das alles sehr komisch und unkoordiniert vor. Die "Bedürfnisabklärung" des Bakom scheint mir sehr oberflächlich zu sein, ist im Ergebnis keinesfalls zusammengefasst. Die Veröffentlichung von eingereichten Dokumenten, teilweise handschriftlich, ist eine billige Praxis für ein öffentliches Amt.
Sinnvoll wäre meiner Meinung nach eine seriöse Marktforschung, ausgeführt von Marketingleuten aus dem Pressebereich und nicht von Technikern. Und dann allenfalls eine öffentliche Ausschreibung der insgesamt vier freien Frequenzen.
Die Stellungnahmen der Privatradios erwähnen eine "Verunsicherung des Marktes" (bei zukünftiger Nutzung von MW), welche schon suggestiv in der Umfrage des Bakom so formuliert war!
Also mich verunsichert wesentlich mehr, dass DAB weiterhin propagiert wird, obschon noch im 2009 auf DAB+ umgestellt werden soll, mein DAB Empfänger also obsolet wird.
Zurück zu MW. Interessant finde ich vor allem das Gesuch von English Radio Switzerland, zu finden im Link den Martin Bösch oben hingestellt hat.
Freundliche Grüsse
Franz Gysi
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Läb wohl liebs Beromünster

Die letzten zwei Minuten vom Mittelwellensender Beromünster sind in unserem Audio-Archiv zu finden. Auch habe ich noch einige Pausenzeichen retten können.
Anhören kann man es hier.
Schade, dass ein weiteres Kapitel Rundfunkgeschichte nach 77 Jahren geschlossen wurde.
Grüsse ringsum,
Bernd
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Hallo Herr Gysi,
bei genauem Hinhören auf 531 kHz kann man feststellen, dass sich offenbar schon eine Station ( in Richtung naher Osten; von der zentralschweiz aus gesehen) breitgemacht hat. Besonders abends vernehme ich div. Musik und Sprache. letztere kann ich aber nicht einem bekannten Idiom zuweisen. Ev. ist es arabisch, kann aber auch irgend eine kaukasische Sprache sein.Die Frage ist lediglich, ob diese Station schon zu Lebzeiten von Beromünster sendete und von diesem wegen der grösseren Feldstärke einfach überdeckt wurde und nun eben aus den Hintergrundgeräuschen heraus hörbar wird....
Schon interessant, dass solche Länder offenbar keine Probleme haben in MW AM zu senden.
Besten Dank noch Martin Bösch für die vielen Links zu den Stellungnahmen betreffend weitere Nutzung. Offenbar gibt es doch einige clevere Möglichkeiten für einen AM Sender auf MW. So schnell sollte man also eine derart (damals) hart umkämpfte Frequenz jedenfalls nicht aus der Hand geben.
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Hallo Herr Schaffhauser,
die arabisch klingende Station, die Sie nun hören, hat sich nicht erst jetzt breit gemacht. Es handelt sich um die 600 kW starke algerische Station Ain Beida. Sie sendet dort schon seit den 1970er Jahren und war hier in etwas größerer Entfernung von Beromünster schon immer im Hintergrund zu hören, besonders, wenn Beromünster mal gerade Fading hatte.
Die Frequenz 531 kHz ist schon lange keine gute Frequenz mehr, außer Algerien sendete hier auch eine Station der früheren DDR, also viel zu nahe !
Auch heute geht es auf 531 kHz noch sehr lebhaft zu, laut dem Euro-African Medium Wave Guide tummeln sich auf dieser Frequenz folgende Stationen:
(In Klammern): Sendeleistung in kW.
Die Bedeutung der Landeskenner finden Sie auf o. g. Seite unter [Online version] - [ITU list]
ALG- Alger Chaîne 1, El Ain Beida (600*) - 24h: Arabic transmissions (*: 0600-1800: 600 kW, 1800-0600: 300 kW)
BOT - Radio Botswana, Maun (50) - 24h in English and Setswana (National Service)£
D - TruckRadio, Burg (10) - inactive; also relays Deutsche Welle news
E - Radio Nacional 5, various (10) - 0800-2300; other times relay of Radio Nacional; local/regional px: 0625-0630 (Mo-Fr), 0850-0900 (Mo-Fr), 0845-0900, 1400-1415 (Mo-Fr), 1845-1900 (Mo-Fr), 1230-1300 (Sa/Su); txs in Berrioplano (Pamplona), Pontevedra Pastoriza, Córdoba and EL Naranco (Oviedo) news programmes
FAR - Kringvarp Føroya, Akraberg (100) - 24h; 2300-0700 non-stop music; 0800 English weather forecast, English show Soul Nation every Tu 2000-2100
IRN - IRIB 1, Hamadan (20) - 24h, also provincial programming
ISR - Reshet Aleph (Programme A), Tel Aviv (100) - 0400-2310 (Sa from 0500)
MDR - RDP Madeira, Porto Santo (10) - 24h; regional prgrs Su 0800-1900, Mo-Fr 0600-1900 & Sa 0700-1700, other times relays Antena 1 Lisboa
NIG - Ondo State Radio Corporation, Akure (50) - 0400-2300 in English/Yoruba; 'The Sunshine Station'
POL - Twoje Radio Krasnik, Krasnik (0.8) - rebroadcast of national Twoje Radio pxs 24h
POL - Twoje Radio W³odawa, W³odawa (0.8) - 0700-0800 & 1700-1800, other times rebroadcast of national Twoje Radio AM
POL - Twoje Radio ¯ywiec, ¯ywiec (0.8) - 24h: local 0700-0800, 1700-1800, 2300-2400; other times rebroadcast of national Twoje Radio AM
ROU - Antena Satelor, Urziceni (14) - 24h
RUS - Radio Chuvashskoye/Radio Mayak, Cheboksary (30) - 0300-1200: Radio Chuvashskoye: Mo-Sa 0310-0400, Tu-Su 0410-0500, daily 0910-1000; Radio Rossii news are aired during the 10 minutes before each local broadcast; At 0500-0600 on Sundays Cheboksary joins the net of regional stations which broadcast the commonly-produced program "Mezhdu Volgoy i Uralom" (Between Volga and the Urals); other times Radio Mayak
SRB - Radio Vranje, Vranje (1) - on air?
TZA - Radio Tanzania, Kunduchi (10) - 0200-2100 in Swahili
M. f. G. J. R.
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Hallo
Vom Sachbearbeiter des Bakom bekam ich auf Anfrage folgende Antwort:
Das BAKOM klärt nun in technischer Hinsicht ab, ob und mit welcher Sendestärke die einzelnen freien MW-Frequenzen eingesetzt werden können. Anschliessend werden wir die einzelnen Frequenzen bzw. die Funkkonzessionen voraussichtlich ausschreiben. Bis die Frequenz 531 kHz wieder in Betrieb genommen werden kann, werden folglich noch einige Wochen vergehen.
Mit freundlichen Grüssen
Franz Gysi
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komisch...

..irgendwie absurd...doch es zählt, daß jedes land froh ist um eine (MW)frequenz,
viellicht dann f. landstreicherfunk, oder sachlicher: LKW-, zeitdienste... etc.. sbr.
der MW-Mt.Ceneri ging doch auch Mitte 2008 ex..?--
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Die in Post 10 gemachten Aussagen zur Mittelwellenfrequenz 531 kHz können so nicht nachvollzogen werden.
Bei der Angabe der Sender, die ebenfalls auf 531 kHz senden, handelt es sich, bis auf den Sender Alger ChaÎne, bei dem eine Tages- bzw. Nacht-Sendeleistung angegeben ist, um eine reine Aufzählung von vorhandenen Sendern. Dabei ist noch nicht einmal sicher, ob diese Sender noch alle in Betrieb sind. Aus der Liste geht, bis auf den o.a. genannten Sender, nicht hervor mit welcher Sendeleistung die aufgeführten Sender arbeiten. Weitere erforderliche technische Angaben fehlen komplett. Um technisch fundierte Aussagen über die aufgelisteten Sender und deren eventuellen gegenseitigen Beeinflussung machen zu können sind folgende Angaben unerlässlich:
Sendezeiten des Senders, nur tags, nur nachts, 24 Stunden,
Sendeleistung des Senders aufgeteilt auf Tag- bzw. Nacht-Sendleistung,
Welche ERP- (effective radiated power) bzw. EMRP- (effective monopole radiated power) Leistung erbringt die Antennenanlage des jeweiligen Senders,
Beispiel:
Der MW-Sender Langenberg, 972 kHz, hatte z.B. nach den mir vorliegenden Unterlagen der Deutschen Bundespost 1978 eine Sendeleistung von 800 kW und eine EMRP-Leistung von 1288,0 kW mit Rundstrahlantenne.
Wird der Sender mit einer Rundstrahl- oder mit einer Richtstrahlantenne betrieben,
Bei Richtstrahlantenne welche(r) Azimutwinkel wird / werden ausgeblendet,
Bei Sendern ab 10 kW Sendeleistung
Nutzbare Feldstärke der Bodenwelle am Tag und bei Nacht sowie die entsprechenden
Entfernungen,
Nutzbare Feldstärke der Raumwelle und die entsprechende Entfernung.
Erst anhand dieser Daten sowie vieler weiterer Faktoren (z.B. geographischer und topographischer Einflüsse) wird eine Aussage über einen Sender und damit die Frequenzkoordinierung überhaupt erst möglich. Diese Frequenzkoordinierung wurde bei der Regionalen Verwaltungskonferenz für den Lang- und Mittelwellenrundfunk (Regionen 1
und 3) 2. Sitzungsperiode, Genf, 06. Oktober – 22. November 1975, von der UIT (Union Internationale des Telecommunications, deutsch IFU Internationale Fernmeldeunion, heißt heute ITU International Telecommunication Union) festgelegt.
In den Protokollen dieser Tagung, die bei der UIT / ITU einsehbar sind, bzw. die dort auch käuflich erworben werden können, sind alle Mittelwellensender der Regionen 1 und 3 mit ihren technischen Daten aufgeführt. Ferner ist dort festgelegt welche Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Verminderung von Störungen erforderlich sind. Diese festgelegten Maßnahmen sind für die Unterzeichnerstaaten verbindlich.
Die Aussage, dass der MW-Sender Burg bei Magdeburg geographisch viel zu nahe an dem Sender Beromünster bei derselben Sendefrequenz von 531 kHz liegen würde, ist ohne genaue Betrachtung der technischen Faktoren beider Sender unhaltbar. Die Frequenz 531 kHz wurden 1975 sowohl von der Schweiz, Radio Beromünster als auch von der DDR, MW-Sender Leipzig betrieben. Die Verlagerung der Frequenz von Leipzig nach Burg ist später erfolgt, wobei z.B. die Entfernung Burg – Schweiz größer ist als die Entfernung Leipzig (Wiederau) - Schweiz. Sowohl die Schweiz als auch die DDR waren mit Delegationen bei der Verwaltungskonferenz in Genf vertreten. Sollte es Störungen oder Beeinflussungen zwischen den Sendern Beromünster und Leipzig / Burg gegeben haben, wären diese im Rahmen der Konferenz behandelt und ausgeräumt worden, so wie es auch bilaterale Absprachen über Änderungen bei sich gegenseitig beeinflussenden Sendern der Bundesrepublik Deutschland und denen der DDR, Jugoslawiens und der UdSSR gab.
Für die Funkfrequenzverwaltung, Funkfrequenzkoordination und Funkfrequenzüberwachung
waren zu Zeiten der Deutschen Bundespost beim Ministerium in Bonn und beim FTZ (Fernmeldetechnisches Zentralamt) in Darmstadt mehrere Referate zuständig.
Die Hauptaufgaben des Funkkontrollmessdienstes mit stationären und mobilen Messstationen waren u.a. das Einmessen von Sendern, Feldstärkemessungen von bestehenden Sendern um hier bei gegenseitigen Beeinträchtigungen Lösungsmöglichkeiten zu finden, Messungen für Planungen von neuen Sendeanlagen und nicht, wie so oft dargestellt, das Aufspüren von sogenannten Schwarzsendern.
Quellen: Veröffentlichungen der ehemaligen Deutschen Bundespost in der Fachzeitschrift
„Archiv für das Post- und Fernmeldewesen“
Frequenzbereichs-Zuweisungsplan für die Bundesrepublik Deutschland und Berlin(West)
Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Bonn, 1975,
Schrift FTZ 17 AB 11, Unterlagen des Archivs des Museums für Kommunikation, Frankfurt
(früher Bundespostmuseum).
Anmerkung:
Der Verfasser sieht mit diesem Beitrag, in dem aus dem extrem komplexen Thema Frequenzkoordination nur einen kleinen Ausschnitt ganz grob angerissen wird, als Mitglied des RMorg keinen Grund und keine Veranlassung weitere umfangreiche Recherchen über die Sender auf der Frequenz 531 (529) kHz in den Regionen 1 und 3 und deren Frequenzkoordination (Verträglichkeit) zueinander durchzuführen.
m.f.G.
Eckhard Kull
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Herr Kull
Gerade Radio Algier war in den 60ern / frühen 70ern in der Schweiz nach der Dämmerung ein riesiges Problem für uns Schweizer, die Beromünster hören wollten.
Immer war im Hintergrund dieses nordafrikanische Gedudel zu hören.
Soviel ich weiss, fanden damals auch Verhandlungen statt. Das wird sicher auch einer der Gründe sein, warum Radio Algier Nachts mit weniger Sendeleistung arbeitet.
Als "Workaround" war eine gewisse Zeit Beromünster abends auch auf einer Frequenz im 1600kHz Bereich zu empfangen. Gesendet wurde meines Wissens mit einem Steilstrahlsender.
Burg / Leipzig war meines Wissens nie ein Problem beim Empfang von Beromünster. Wenigstens nicht in der Region Bern. Vielleicht war das an der nördlichen Landesgrenze aber anders?
Na ja, Abends habe ich sowieso immer auf Radio Luxemburg eingestellt, nur bei Hörspielen oder Wunschkonzert (Pop-Teil) war abends Beromünster für mich interessant.
Freundliche Grüsse
Franz Gysi
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Beromünster

Auch ich finde es sehr schade da ich immer begeisterter Radio Beromünsterhörer war, es war ein stück Geschichte....
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Weitere Informationen

In einem anderen Thread "Beromünster Musikwelle 531" hat David Pfister mehr Hintergrundinformation betreffend Geschichte , Betreiber und Besitzerverhältnisse dargelegt. Es lässt sich dort auch entnehmen, dass sich einige Institutionen verdankenswerterweise um den Fortbestand der Anlagen bemühen. Was mich alerdings quält, ist die Frage, weshalb eine private Institution, wie die SRG oder die Swisscom so einen Sender von nationaler Bedeutung aus Kostengründen einfach stillegen kann und die Frequenz so quasi auf dem Markt veräussern kann. (Das BAKOM macht da offenbar einfach mit....). Wenn ich mich recht erinnere war die Erstellung des Landessenders ja eigentlich ein Auftrag des Bundes zur Information, Alarmierung und Erfüllung eines nationalen Bedürfnisses der schweizerischen Bevölkerung. Ungeachtet der aktuellen Besitzverhältnisse müsste ein Entscheid betreffend Aufgabe also auch vom Bund, bzw der gesamten Bevölkerung beschlossen werden. Oder liege ich da heutzutage komplett daneben?
Betreffend Ain Beida hat Jacob Roschy schon recht. Der Sender war natürlich schon lange auf dieser Frequenz. Die vorallem abends und nachts vorhandenen Störungen haben ja zum Verstärken der Sendeleistung auf 600kW in den 90-iger Jahren geführt.
Nachdem wir nun so langsam die Situation analysiert haben, wäre es an der Zeit unsere Bedürfnisse in bezug auf Erhalt einzubringen, wie das auch Herr Erb schon in einem anderen Thread vorgeschlagen hat. Nur so können wir ev. Einfluss nehmen und etwas bewegen.
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Mein Kontakt mit dem BAKOM
Auf meine Anfrage an das BAKOM (die Bewilligungs-und Aufsichts-Behörde):
Sehr geehrte Damen und Herren
Leider wurde ich auf Ihre wichtige Umfrage erst jetzt aufmerksam. Das Thema hat viele Aspekte, die meist auch kommerzieller Natur sind, z.B. das Durchsetzen von digitalen Sendearten, neuen Geräten etc.
Hier vertrete ich die "Stiftung Radiomuseum Luzern".
In diese habe ich die grösste Sammlung von in der Schweiz hergestellten Radioempfängern aus den 20er Jahren (vor Beromünster) eingebracht. Gleichzeitig auch meine Bücher "Radios von gestern" (3. Auflage ausverkauft), "Radiokatalog Band 1" und "Radiokatalog Band 2". Das Wichtigste ist aber der Internet-Auftritt als Portal:
www.radiomuseum.org
5300 Mitglieder aus 74 Ländern belegen mehr als 135 000 verschiedene Radio-Modelle durch Beschreibung, Daten, Reparaturberichte, Fotos und Schaltpläne. Die gemeinsame Arbeit von etwa 200 bis 300 Mannjahren zeigt u.a. mehr als 460 000 gut organisierte Bilder. Es ist bei weitem der Welt grösste Auftritt von Radio-Ingenieuren und Radiosammlern und pro Tag öffnen Menschen mehr als 140 000 Seiten durchschnittlich, um sich zu orientieren.
Zwei wichtige Aspekte
scheinen mir bis jetzt in den Antworten an Sie nicht berücksichtigt zu sein:
1
Bei AM kann man ab einer gewissen Feldstärke für MW mit den einfachsten Mitteln und ohne jegliche Fremdspannung Radio hören. Das Primitivste ist dabei eine Nadel, eine Rasierklinge, ein Stück Elektrikerdraht und ein hochohmiger Kopfhörer, zusammen Detektor genannt. Diese Einrichtung an einer guten Aussenantenne plus Erdung genügt. Normalerweise baut man aber einen Kristall-Detektor-Empfänger - oder ein Audion mit Transistoren oder Röhren. Viele Menschen haben wegen solcher Basteleien ihre Jugend besser verbracht als andere oder damit sogar Ihren Beruf gefunden. Auch kürzlich haben wir Jugendgruppen wie Pfadfindern gezeigt, wie einfach das funktioniert und sie waren verblüfft und begeistert. Es gibt verschiedenste Bausätze in aktuellen Angeboten dafür. Wir sollten der interessierten Jugend nicht eines der letzten wirklich spannenden Bastelgebiete wegstehlen!
2
AM-Empfang sollte zumindest in Nischen, verbleiben können, damit die doch zahlreichen Radiosammler ihre Geräte hin und wieder echt betreiben können. Dies auch zur Prüfung bei Reparaturen etc. Vor allem Besitzern von älteren Geräten bis hin zu historischen Rundfunkempfängern sollte man nicht einfach rigoros den Empfang abstellen. Diese Geräte empfangen z.T. nur MW. Viele Besitzer, meist ältere Personen, sind die "Schwachen", die sich nicht wehren können und damit einen Grund mehr haben, den politischen Konsens zu verweigern.
Vorschlag:
Warum nicht klären, ob die Bevölkerung um Beromünster zu einem Sender mit 3 bis 5 % der vorherigen Leistung, also 20 kWh, einverstanden sein könnte? Der Sendeturm bleibt meines Wissens als Denkmal stehen, die Studio-Leitungen sind dort vorhanden. Man bräuchte also nur einen günstigen Sender dieser Leistung aufzutreiben und dort ohne Bedienung zu betreiben. Ich glaube nicht, dass sich die SRG dagegen stellen würde.
Zumindest würde ich aus obigen zwei Gründen sehr dafür plädieren, zumindest einen relativ zentralen MW-AM-Sender vorzusehen, der zumindest nachts ausstrahlt, weil am Tag mit 20 kWh nicht viel zu erreichen ist.
Ich wäre froh, wenn Sie unsere Organisation auf dem Laufenden halten würden - und ich würde auch helfen, wenn gewisse Aktivitäten nötig sind:
(Adresse)
Danke für eine Berücksichtigung meiner Gedanken und für eine Antwort.
Herzlich grüsst Sie
Ernst Erb
Bekam ich heute folgende erklärende Antwort, die ich gemäss Besprechung mit Herrn Birrer auch veröffentlichen darf:
Sehr geehrter Herr Erb
Besten Dank für Ihren Beitrag zur Nutzung der Mittelwelle in der Schweiz. Ich habe Ihre Informationen mit Interesse zur Kenntnis genommen. Wir werden Ihren Beitrag bei uns auf die Website zu jenen Rückmeldungen nehmen, die wir nach der Bedürfnisabklärungen erhalten haben. Die Bedürfnisabklärung hat uns gezeigt, dass ein Interesse an der analogen Mittelwelle vorhanden ist, auch wenn es sich dabei nur um ganz spezifische Spartenangebote handeln wird.
Sie schlagen vor abzuklären, ob die Bevölkerung von Beromünster mit einer beschränkten Abstrahlung ab dem Sender Beromünster einverstanden wäre. Grundsätzlich ist es natürlich eine Frage der Umweltvorschriften, konkret der NIS-Verordnung, ob und in welchem Ausmass ab Beromünster gesendet werden darf. Da die Anlage der Swisscom gehört, müsste ein künftiger Betreiber sich zuerst mit der Swisscom verständigen und danach mit dem kantonalen Amt für Umweltschutz des Kantons Luzern abklären, welche Sendestärke innerhalb der erlaubten Toleranz liegt.
Von Seiten des BAKOM werden wir nun die technischen Möglichkeiten der Mittelwellen-Frequenzen abklären. Es geht um die Frage, wo und mit welcher Sendestärke die der Schweiz zustehenden MW-Frequenzen genutzt werden können. Kann z.B. 531 kHz auch in der Ostschweiz oder nur gerade im Raum Zürich eingesetzt werden? Allenfalls braucht es dazu eine internationale Koordination. Auf regulatorischer Seite braucht es sodann noch spezielle Richtlinien des Bundesrates zur Nutzung der Mittelwelle, bevor die Frequenzen auch wirklich freigegeben und ausgeschrieben werden können.
Sobald wir die Grundlagen für die Ausschreibung der Frequenzen erarbeitet und durch den Bundesrat verabschiedet haben, werden wir uns mit einer Medienmitteilung an die Oeffentlichkeit wenden, um die Ausschreibung der Frequenzen zu kommunizieren. Wir werden sie auf dem laufenden halten.
Mit freundlichen Grüssen
Alfons Birrer
Alfons Birrer
Medienjurist
Eidgenössisches Departement für Umwelt,
Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK
Bundesamt für Kommunikation BAKOM
Weil der Präsident der SRG für das deutschsprachige Programm, Herr Viktor Baumeler, in diesen Monaten bei uns wohnt, kann ich Kontakt mit ihm halten und hatte die Frage Beromünster schon beleuchtet. Ich habe bei ihm und bei Herrn Birrer meine Verwunderung ausgedruckt, dass man hier DAB so richtig in den Markt drücken will, obwohl diese Geräte bald wieder untauglich sind, weil man jetzt schon zumindest mit "DAB plus" rechnet. Zumindest für Autoradios wird man Geräte einbauen, die alle Formen softwaremässig verarbeiten können sollen. Die Situation ist die, dass viele Privatsender Frequenzen haben möchten, doch alle Kanäle besetzt sind.
Man wird die 4 MW-Frequenzen sicher ausschreiben, doch benötigt das viel Zeit. Die ganze Anlage in Beromünster gehört der Swisscom (die Sendeleistung war zuletzt 180 KW). Es gibt ganz unterschiedliche Pläne. Der Kanton ist aber für die Abnahme von Sendern (Bevölkerungsschutz) zuständig - und er war die treibende Kraft, Beromünster still zu legen - sagt die eine Seite, eine andere, es sei die SRG gewesen. Ich habe Herrn Birrer erklärt, dass nach meiner Ansicht der jetzige Sender nicht mehr zum Einsatz kommen sollte, wenn man mit nur ca. 20 KW rechnet, sondern eine neue, günstige "Kiste". Die Revision des alten Senders würde mehrere Millionen Franken kosten. Leider überlegt man sich aber auch, ob die Frequenzen nicht digital belegt werden sollen - zumindest später. Es sind viele Köche und viele unterschiedliche Interessen im Spiel, noch keine Fokussierung.
Ein paar Stichworte für diesen Thread: Mittelwellen-Sender Beromünster, abgestellt, Schweizer Radio DRS Musikwelle auf 531 kHz, Schweizerischer Landessender Beromünster, Musikwälle, Blosenberg, Das Ende der Mittelwelle, Abschied ausser Betrieb genommen, Spartenprogramm Musigwälle, Radio Beromünster, Sendeschluss, Sendeturm mit 275 m Höhe, Senderabschaltung, HistoriAV, Denkmalpflege des Kantons Luzern, Schweizerischer Heimatschutz, Denkmal, Swisscom Broadcast AG, Sendeanlage, Beromünsterfest, drei Landessender, Beromünster, Sottens und Monte Ceneri, DAB, Satellit, Kabel.
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Landessender Beromuenster

Lieber Herr Schaffhauser,
es ist leider so, dass der Sender nicht aus Kostengründen stillgelegt wird, sondern aufgrund von Anwohnerinitiativen aus Umweltschutzkreisen.
Messungen in einem Wohnhaus haben Grenzwertüberschreitungen der zulässigen Feldstärken ergeben, so dass ein Sanierungsbedarf bestand. Zunächst wurde versucht, die Anlage mit einer Ausnahmebewilligung weiterzubetreiben, wogegen sich die Anwohner und Gemeindevertreter beim zuständigen Umweltschutzamt des Kantons Luzern zur Wehr gesetzt haben.
Aufgrund möglicher Schaden für Mensch und Tier (ein Kuhstall, mehrere Wohnhäuser) erschien eine Sanierung nicht machbar, so dass der Sender stillgelegt werden musste.
Die Landesversorgung ist über UKW- Frequenzen und Kabel ausreichend gesichert, dass der Versorgungsauftrag der nationalen Versorgung durch die Stilllegung des Senders nicht tangiert wird. Dass auch im benachbarten Ausland der Sender Beromünster gut hörbar war, war Nebeneffekt, aber kein Versorgungsauftrag.
Dass der Sender aus Umweltschutzgründen im besiedelten Gebiet aus juristischen Gründen nicht mehr betrieben werden darf, "schleckt keine Kuh weg...".
Die Frequenz ist der Schweiz zugesprochen, ggf. könnte eine Sendeanlage an einem anderen Ort, der weniger besiedelt ist, so dass beim Betrieb weder Mensch noch Tier beeinträchtigt würde, neu errichtet werden. Aus den Erfahrungen mit der Standortsuche für einen Schweizer Kurzwellen - Auslandsdienst ist die Chance für einen Grosssender wohl nahezu null. Sogar im dünn besiedelten Jura machen sich damals Anwohner gegen ein Senderprojekt stark.
Die SRG hat auch keinen Versorgungsauftrag fürs Ausland, deshalb bestehen faktisch keine Gründe für eine Weiterführung des Mittel- und Kurzwellenangebots...
es past mir als KurzwellenDXer natürlich auch nicht, aber auf die Umweltschutz - Gesetzgebung mit den Immissionsgrenzwerten muss leider Rücksicht genommen werden...
Martin Bösch
p.s. Informationen findet Google unter Landessender und Immissionen zu hauf...
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Hallo Ernst
Danke für deine Initiative!
Ich finde es äusserst erfreulich, dass "unser" Interesse im Namen einer Stiftung nun in die Bedürfnisabklärung einfliessen!
Zu deinem Text aber zwei kleine Präzisierungen:
1. Der Besitzer der Sendenalagen ist Swisscom Broadcast (nicht Swisscom)
2. Zubringerleitungen zu Sendeanlagen (analog) werden heute kaum mehr existieren. Das ist aber eigentlich kein Problem, da es viele Möglichkeiten für eine Signalzubringung zu beinahe beliebigen Sendestandorten gibt.
Freundliche Grüsse
Franz
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Noch einmal hat der ehemalige Landessender Beromünster Aufmerksamkeit erregt.
Auf der HP der Aargauer Nachrichten war am 19.08.2011 Folgendes zu lesen:
"Heute genau um 14 Uhr wurde die 126 Meter hohe Reserveantenne des Landessender Beromünster dem Erdboden gleichgemacht. 77 Jahre nach dem Bau und drei Jahre nach der Stillegung des Senders ist nun das Kapitel defintiv abgeschlossen.
Die Antenne stand 77 Jahre lang, als der Empfang der Mittelwelle noch über den Landessender Beromünster möglich war, als Sendeturm in der Nähe von Gunzwil. Zuerst noch als Hauptsender benutzt, rückte die Antenne nach dem Bau des grossen Bruders, dem Blosenbergturm, in den Hintergrund und fristete fortan ein Schattendasein als Reserveturm.
Viel Publikum
Heute um 14.00 Uhr war es soweit. Die kleinere der zwei bestehenden Antennen bei Beromünster wurde erfolgreich dem Erdboden gleichgemacht. Das nicht alltägliche Spektakel und auch das schöne Wetter zog entsprechend viele Leute an, welche aus einer Sicherheitsdistanz von 300 Metern der Sprengung beiwohnten. Nach einem Horn und dem obligaten Countdown fiel die Eisenkonstruktion um. Bewusst wurden zwei Pfeiler des aus vier Pfeilern bestehenden Turmes gesprengt, damit dieser auf die gewünschte Seite kippte.
Blütezeit im 2. Weltkrieg
Die anfänglich drei Antennen wurden während der 30er-Jahre errichtet und sendeten fortan das legendäre Radio Beromünster. Eine Blütezeit erlebte der Landessender zur Zeit des 2. Weltkriegs als Quelle unabhängiger Nachrichten für ganz Europa. Radio Beromünster war mit ein Symbol der «geistigen Landesverteidigung».
1962 wurde eine der zwei kleinen Reserveantennen, welche nördlich des Hauptturmes standen, abgebaut und nach Basel umgezogen. So verblieben der hohe Blosenbergturm zusammen mit einer Reserveantenne.
Ein Ersatzturm wurde 1962 abgebaut, der andere wurde nun gesprengt. Der Blosenbergturm steht unter Denkmalschutz und wird weiterhin stehen.
Ende 2008 wurde die Mittelwelle abgeschaltet und die Türme in Beromünster stillgelegt. 2009 entschieden die Behörden, den grossen der beiden unter Denkmalschutz zu stellen. Für den kleinen Turm wurden die Kosten für den Denkmalschutz als zu hoch betrachtet. Die Swisscom entschied in der Folge, den Ersatzturm heute Nachmittag um 14 Uhr zu sprengen. (san)"
Die Schweizer mögen Beromünster als Symbol "geistigen Landesverteidigung" sehen oder gesehen haben. Aus deutscher Sicht hatte der Sender in schwerer Zeit unschätzbaren Wert.
Deshalb sehe ich den Fall auch nur des Ersatzturms mit Wehmut.
Umsomehr freue ich mich, dass der Hauptmast doch erhalten bleiben soll.
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Bilder von Beromünster

Hier noch ein Link zu Aufnahmen, welche ein Kollege aus der A-DX - Kurzwellenhörer - Mailliste anlässlich eines Besuchs in Beromünster angefertigt hat.
Ein kurzes Video von der Sprengung findet sich auf der Webseite der Schweizer tagesschau.ch
Liebe Grüsse Martin Bösch
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