telefunken: Bild Nr. 5 zeigt Modell E28

ID: 707093
telefunken: Bild Nr. 5 zeigt Modell E28 
10.Nov.25 17:18
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Nikolaus Löwe (D)
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Nikolaus Löwe

Das Bild mit der ID = 283279 zeigt nicht einen E5c, sondern den E28, siehe hier. Der wird im "Hilfsbuch für die Ausbildung des Landfunkers" (1917) ausführlich beschrieben. Er ist dem E5c schaltungstechnisch sehr ähnlich, aber mechanisch anders ausgeführt - insbesondere hat er einen Schlitteneinschub und daher auf der Rückseite Steckkontakte zur Verbindung mit dem Stationskarren.

Weil das Bild bei Trenkle fälschlich als E5c bezeichnet ist, sollten wir es vielleicht mit Hinweis hier stehen lassen - es wird sonst immer wieder falsch dem E5c zugeordnet werden.

Auch die Jahreszahlangabe "1906" bei Trenkle ist falsch - da gab es nicht einmal die tönenden Löschfunken. Richtiger wäre "ungefähr 1914".

1911 waren selbst in Nauen, der Versuchsstation von Telefunken, nur E5 alter Bauart (Primärempfänger, großer Drehko) verbaut.

Ab 1911 findet man Abbildungen des GAH, mit im Pultgehäuse eingebautem Drehko.

Die Telefunken-Zeitung zeigt: Alle modernen Großstationen, die vor dem Krieg weltweit von Telefunken fertiggestellt wurden, hatten Empfänger mit den großen, älteren Drehkos.

1913 enthielt die hochmoderne Funkstation des Dampfers "Vaterland" einen E5 alter Bauart als Sekundärempfänger - die Umschaltung "primär/sekundär" an der schwenkbaren Sekundärspule ist deutlich erkennbar.

Tatsächlich ist die erste Abbildung eines dem E5c ähnlichen Gerätes in der Telefunken-Zeitung, mit den neueren kleinen Drehkos, erst 1919 erschienen - nach dem Krieg - und zeigt ihn als Teil der Station der obersten Heeresleitung (TZ Nr. 15, 1919). Da waren auch schon Röhrenverstärker und Überlagerer mit auf dem Bild, aber noch kein Audionempfänger.

Da die kleineren Drehkos beim oben genannten E28 seit 1917 in der Literatur belegt sind, erfolgte der Umstieg also während des Krieges, nicht vor 1914, aber bis 1917.

Mit freundlichem Gruß,

Nikolaus Löwe

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