L'évaluation de la conversation est celle du meilleur message. Avez vous évalué cette conversation ? | Das Frenotron (Diode-Triode) |
Thomas Lebeth ![]()
Rédacteur
A Articles: 66 Schémas: 27 Images: 30 12.Apr.10 21:56 Remerciements: 11 |
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Das in Deutschland viel verwendete Nestel-Audion geht zurück auf eine Erfindung des Österreichers Dr. Ing. Robert Pollak-Rudin. Pollak-Rudin hatte sich schon 1926 Gedanken gemacht, um den Betrieb des rückgekoppelten Audions nahe am Schwingungseinsatz zu stabilisieren. Dabei benutzt er eine Diodenstrecke, deren Zweck es ist, die Wirkung der Rückkopplung nahe am Schwingungseinsatz zu verringern, was über eine Dämpfungserhöhung gelingt. Gleichzeitig wird dadurch noch die Bandbreite des Empfangskreises vergrößert, was der Klangqualität des Empfangssignal zugute kommt. Seine Erfindung hat Pollak-Rudin am 8. Januar 1926 beim österreichischen Patentamt angemeldet. Das Patent wurde am 15. März 1927 erteilt, und unter der Patentnummer Ö.P. 110.425 veröffentlicht. In dem Patent ist die Verbesserung und Wirkung seiner Erfindung ausführlich beschrieben. Weiters sind zwei Applikationsschaltungen angegeben. In einer Schaltung ist ein Kristalldetektor als Diode benutzt, in der zweiten Schaltung eine Triode als Diode beschaltet. Im folgenden sind die beiden Prinzipschaltungen aus der Patentschrift wedergegeben: Im April 1927 wird von Pollak-Rudin die eigens entwickelte Frenotron-Röhre im Österreichischen Radio-Amateur vorgestellt (ÖRA 04/1927, S. 287ff). Diese Röhre wird bei der kleinen Röhrenfabrik "Helikon" in Wien gefertigt, und vereint eine Diode und eine Triode, die über einem gemeinsamen Heizfaden angeordnet sind. Die Röhre ist direkt beheizt, und für Batterieempfänger gedacht. Folgende Abbildung zeigt den Prinzipaufbau des "Frenotron"; links ist die Diode, rechts das Triodensystem zu erkennen: Als weiteren Verwendungszweck beschreibt Pollak-Rudin in der Juni-Ausgabe des Österreichischen Radio-Amateur (ÖRA 06/1927, S. 420ff) die Verwendung des Frenotrons in der Mischstufe eines Superhets. Darüber hinaus wird die Röhre als linearer Demodulator (Diode) mit nachfolgender NF-Vorverstärkung (Triode) verwendet. Dieses Prinzip hält erst 1933 mit den Binoden allgemeinen Einzug in den Superhet. Herzliche Sammlergrüße Thomas Lebeth Cet article a été édité 12.Apr.10 21:59 par Thomas Lebeth . |
Ernst Erb ![]()
Conseiller
CH Articles: 5700 Schémas: 13756 Images: 31072 13.Apr.10 07:50 Remerciements: 5 |
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Danke, lieber Thomas, für den interessanten Kurz-Beitrag über das Frenotron, der den Ursprung des Nestel-Audion etwas aufklärt. Cet article a été édité 13.Apr.10 07:52 par Ernst Erb . |
Wolfgang Holtmann ![]()
Rédacteur
NL Articles: 913 Schémas: 37 Images: 29 17.Apr.10 08:18 Remerciements: 10 |
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Ich habe mir die von Herrn Lebeth angegebene Patentschrift mal durchgelesen und komme zu dem Schluss:
Die von Dr. Ing. Pollak-Rudin vorgeschlagene Verbesserung eines rückgekoppelten Audions mit Hilfe einer Diodenstrecke hat wenig mit dem Nestel-Audion zu tun!
Wie bereits hier ausführlich beschrieben, hat das Nestel-Audion die Eigenschaft, dass die HF-Gleichrichtung und NF-Verstärkung getrennt vorgenommen wird. Dazu wird eine Diode und eine Triode (oder Pentode) verwendet. Man kann damit den Arbeitspunkt der NF-Stufe optimal wählen, was einen geringeren Klirrfaktor ergibt.
Beim Pollak-Rudin Patent ist diese Trennung nicht durchgeführt!
Zitat:
„Radioempfangseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß dem rückgekoppelten Eingangskreis eine Dämpfungseinrichtung zugeschaltet ist, deren Einfluß mit wachsener Spannungsamplitude zunimmt, so daß das Einsetzen der Selbstschwingungen allmählich erfolgt.“ ![]()
Die in Fig.1 eingezeichnete Diode hat somit KEINE Gleichrichterfunktion, sondern stellt einen spannungsabhängigen Widerstand (VDR, VARISTOR) dar, welcher dem Schwingkreis L2 – C1 parallel geschaltet ist.
Wird die Rückkopplung angezogen, steigt die HF-Spannung an der Diodenstrecke und die Bedämpfung des Kreises wird dadurch auch stärker. Das resultiert in einer Verflachung des Schwingungseinsatzes, man spricht von einer „weichen Rückkopplungsregelung“.
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In Fig.2 hat man anstatt eines Halbleiters eine Röhrendiode als VDR an eine Anzapfung des schon erwähnten Schwingkreises gelegt, wie die von mir umgezeichnete Schaltung erkennen lässt.
Betrachtet man das Original, wird nicht sofort deutlich, warum für Rö.2 eine Triode abgebildet wird? Der Text in der Patentschrift erklärt den Hintergrund:
Bei den damals verfügbaren Röhren konnte es von Vorteil sein, anstatt einer Diode eine Triode mit positiv vorgespanntem Gitter zu verwenden. Sozusagen eine Diode mit zusätzlichem Gitter zur Reduzierung der Raumladung. Damit wird der Einsatzpunkt der HF-spannungsabhängigen Belastung nach geringeren Werten verschoben.
Quelle: Österreichisches Patent Nr.110425, angemeldet am 8.1.1926
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