Erste Radioröhren unter Marke Philips wann?
? Erste Radioröhren unter Marke Philips wann?
Bis jetzt fanden wir keine sichere Datierung der Markteinführung (nicht Entwicklung) der ersten Radioröhren unter der Marke Philips. Es sind die Röhren mit nur einem Buchstaben, später einer einstelligen Nummer dazu (zuerst römisch, dann arabisch), wie A, B, BI, B1; C ..., D, E - aber evtl. beginnend mit der Q. Wer kann da weiterhelfen?
Tyne bringt diese Entwicklung ab Seite 416, doch diese Datierungen stimmen teilweise nicht.
Interessant wäre die Datierung der ersten Flyer von Philips über Röhren oder Preisblätter. Bekannt sind z.B. die Zusammenstellungen der Daten zu den ersten Röhren wie B II, D I, D II, D III, DIV, D V, E und Tetroden B VI und D VI - doch schon etwas später ... (B2, B6, D1, D2, D4, D5, D6, E).
Danke für gut begründete Antworten. Es wäre schön, wenn die zahlreichen Röhrensammlungen vollständigere Aufstellungen bei Verwendung "Jahr" als Reihenfolge zeigen könnten. Da helfe ich gerne mit.
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Erste Radioröhren unter Marke Philips wann?
Lieber Gidi Verheijen
Sehr erfreut habe ich von Dir per E-Mail den dreiseitigen Philips-Prospekt mit den Informationen zu den Philips-Röhren D I, D II, D III, E und Q bekommen. Vielen Dank. Die Suche geht aber weiter zu früheren und etwas späteren Unterlagen. Für die LeserInnen:
Er zeigt unten links (nur auf Seite 2) die Bezeichnung H 494 mit Datum 1-2-'23. Er ist in Deiner Sprache "Holländisch" (Niederländisch) geschrieben. Als Erstes erkennt man die beiden 4-Stiftsockel (Huls A und Huls B). Beide zeigen bei den Stiften zwischen Anode und Gitter 17 mm Abstand, bei der Heizung aber 16,5 mm bei A und 17 mm - mit 4 dickeren Stiften für B (mit einer Noppe von 4 mm). A ist der sog. Europasockel mit 3-mm-Stiften (Mittelpunkt Anodenstift zu Heizungsstiften 10 mm und nur 7 zu Gitter), der andere zeigt 4 mm, beide mit Sockeldurchmesser 30 mm.
Die D- und E-Röhren kosten dann f 9.50, die Q f 12.50. Später hat man von Hand korrigiert auf f 7.50 bzw. f 10. Wir wissen nun mit Sicherheit, dass diese Röhren ganz früh im Jahr 1923 gehandelt wurden. Annehmen dürfen wir, dass zumindest einige davon bereits im Jahr 1922 im Handel waren.
TYNE beschreibt im Kapitel 20 (ab Seite 416) "The Netherlands". Behandelt aber auch im Kapitel 13 (ab Seite 268) die Entwicklung der ersten Röhre der Niederlande ab November 1917 der Metaldraadlampenfabriek Holland in Utrecht - ab Vorbild EVN94. Man nennt die Röhre "Holland". Erst 1923 gab es eine zivile Produktion.
Auch der Ingenieur Idzerda wollte Röhren bauen lassen und ging gegen Ende 1917 mit wahrscheinlich dem "Double-Wing-Audion" von De Forest (1909) zu Philips. Es entstand mindestens ab 1918 die Ideezet - auch Type A (1919), gefolgt von der Zendlampe im Juli 1919. Die Ideezet baute man ab Juli 1919 auch als Type B und Type C.
N.V. Bal in Breda produzierte 1918 die "Receiving" bzw. "Bal Breda" (und Pope) für Radioamateure.
Nur Frankreich, Deutschland und England spielten in der Zeit eine grössere Rolle im Röhrenbau als die Niederlande. Die USA war dann weit voran. Nach der Papaleksi-Röhre von 1914 brachte das Labor Nijni-Novgorod in Russland 1919 mit der BR1 eine gute Empfängerröhre auf den Markt und dort gab es erst zwei Jahre danach weitere Typen. In Australien begann Amalgamated Wireless Ltd in Sidney 1920 mit der zweiendigen gasgefüllten Röhre Expanse, gefolgt von der Expanse-B Valve.
Quirino Majorana versuchte es noch früher in Italien mit dem Vorbild von De Forest und nannte das Electronic Deviator. Der Russe Eric Magnus Campbell Tigerstedt in Kopenhagen patentierte 1914 in Deutschland und 1916 in den USA einen Telefonverstärker als Röhre. Tyne fand keine Unterlagen, die einen Bau der Röhre belegen. Jedoch in Japan scheint es 1920 die ANNAKA-AAB-5 (ungesockelt, zweiendig) zu geben und evtl. 1921 die PV30.
Das etwas zu den frühen Röhren ausserhalb Amerika.
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