grundig: TK1 Luxus; Antriebsgummi der Schwungscheibe brö

ID: 27516
Dieser Artikel betrifft das Modell: TK1 Luxus (Grundig (Radio-Vertrieb, RVF, Radiowerke))

grundig: TK1 Luxus; Antriebsgummi der Schwungscheibe brö 
06.Jul.04 18:37
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Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
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Hallo zusammen,
wer weiß Rat, wie man beim Grundig TK 1 L den Gummi der Schwungscheibe ersetzen kann, wenn dieser hart ist (siehe Bild-1)? Der Motor überträgt über diesen Gummi die Antriebskraft. Da ich den Motor nicht ausbauen wollte, habe ich zur Veranschaulichung stellvertretend die TippEx-Flasche "als Motor" verwendet (Bild-2). In dieser Lage treibt der Motor die Schwungscheibe und damit alle Funktionen des TK 1 L an. Deswegen hat der Gummiring an dieser Stelle eine elementare Funktion. Ich habe drei Geräte, die alle an mindestens hier kaputt sind. Über gute Ideen und Hinweise bin ich sehr dankbar.
Viele Grüße und Danke!
Klaus Pahr
PS: Die Scheibe ist in Wirklichkeit absolut rund. Die Bilder täuschen, weil ich die Schwungscheibe auf meinen Scanner gelegt habe und dieser beim Scannen dreidimensionale Gegenstände verzerrt. Die Ausbrüche im Gummi hingegen sind echt - leider... Anlagen:

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grundig: TK1 Luxus; Antriebsgummi der Schwungscheibe brö 
06.Jul.04 22:47

Heiko zur Mühlen (D)
Redakteur
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Hallo Herr Pahr,
vor längerer Zeit hatte ich mal einen ähnlich gelagerten Fall. Zunächst verwendete
ich einen passenden O-Ring. Da diese Ringe für solche Zwecke im Allgem. nicht präzise
genug und zu hart sind, war die Sache zunächst nicht von Erfolg gekrönt. Das Gerät
rumpelte ein Wenig und erzeugte hörbare Tonhöhenschwankungen, wenn auch nicht sehr stark. Ein in der Baumaschinenbranche tätiger Bekannter berichtete mir von präzisen und
weicheren (Silikon o. ä.) O-Ringen für Hydraulikpumpen usw. Einen solchen Ring habe ich dann verwendet. Dass die Abmessungen exakt stimmen müssen, dürfte klar sein. Evtl.
ist das ja auch bei Ihrem Gerät eine Lösung. Die alten Gummireste müssen natürlich vollständig entfernt werden, bevor der neue Ring eingeklebt wird. Auch der Kleber muss
sehr gleichmäßig aufgetragen werden.
Viel Spaß und Erfolg,
Heiko Zurmuehlen

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Grundig TK 1L 
07.Jul.04 19:37

Peter Remmers (D)
Beiträge: 37
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Peter Remmers

Hallo Herr Pahr,
ich habe auch ein TK 1L in meiner Sammlung mit der gleichen Alterserscheinung.
Bis jetzt habe ich leider keinen Lieferanten für einen geeigneten Gummiring ausfindig machen können.
Um überhaupt zumindest die Bandlauffunktion wieder herstellen zu können habe ich die Andruckkraft der Motorwelle (durch Kürzen der Feder) erhöht und zusätzlich auf der Motor-Antriebswelle einen Schrumpfschlauch gezwängt um die Friktion zu verbessern.Das funktioniert auch so leidlich,aber beim Rückspulen reicht die Kraft dennoch nicht.
Sollten Sie einen Hersteller ausfindig machen können,wäre ich Ihnen dankbar,wenn Sie für mich einen Belag mitbestellen würden.
Mit freundlichem Gruß!
Peter Remmers

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Riemen besorgen 
07.Jul.04 20:29

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
Anzahl Danke: 16

Hallo Herr Remmers,
das Mitbestellen soll kein Problem sein, mache ich gern. Einzig grüble ich noch, wo ich den von Herrn Zurmuehlen empfohlenen Silikon-O-Ring herzaubern kann. Ich will morgen mal bei meinem Autoteile-Händler fragen, ob er was für uns tun kann. Ich halte Sie auf alle Fälle auf dem Laufenden. Bis dahin bitte etwas Geduld, danke.
Viele Grüße
Klaus Pahr

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Gute Idee, ein Erfolg versprechender Ansatz 
07.Jul.04 20:34

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
Anzahl Danke: 14

Hallo Herr Zurmuehlen,
vielen Dank für den Hinweis mit dem Silikon-O-Ring. Die Idee klingt viel versprechend. Ich habe auch schon an so etwas gedacht.
Wegen der Unrundheiten, von denen Sie berichtet haben, hätte ich mir vorgestellt, die Schwungscheibe in die Drehbank einzuspannen und den Ring nachzudrehen, bis es passt. Was meinen Sie, ob das geht? Haben Sie da Erfahrung?
Viele Grüße
Klaus Pahr

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Abmessungen - Gummi abdrehen 
07.Jul.04 20:44

Heiko zur Mühlen (D)
Redakteur
Beiträge: 255
Anzahl Danke: 12

Hallo Herr Pahr, hallo Herr Remmers, könnten Sie evtl. hier im Forum die Abmessungen
des Gummirings veröffentlichen? Ich könnte die Maße dann an einen Bekannten weiter
geben, der evtl. 2 solche Ringe besorgen könnte. Ringe abdrehen habe ich auch schon versucht - leider ohne Erfolg. Entweder war ich zu ungeschickt, oder es ist nicht so ohne Weiteres möglich.
Gruß,
Heiko Zurmuehlen

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Gummi bearbeiten. 
07.Jul.04 21:15

Georg Schön (D)
Beiträge: 268
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Hallo liebe Tonbandfreunde,

Gummi wird geschliffen, wenn es nachbearbeitet werden muß.
Mit wenig Druck auf einer Rundschleifmaschine bearbeiten..
Man kann das mit einer Dremel (anstelle eines Stahls auf dem
Support) und einer Drehbank improvisieren.

Ich kenne diesen Reibradantrieb nicht. Der Gummiring ist wohl auf ein
Alu-Blech vulkanisiert?
Wie dick ist dies Blech? Kann man da eine Nut eindrehen?
Wenn ja, würde ich den O-Ring in so eine
Nut einkleben, und er läuft rund.
Evtl kann man ein dickeres Al-Teil anfertigen, wenn genug Spielraum
in der Konstruktion da ist.
Grüße
Georg Schön

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Schwungscheibe vermessen 
07.Jul.04 22:33

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
Anzahl Danke: 13

Hallo zusammen,
darf ich Sie bitten, die Bilder 1, 1a und 2 im ersten Eintrag zur besseren Erklärung zu betrachten? Danke. Ich will daran versuchen, die Masse darzustellen.
Der gelbe "Gummi" im Bild-1 hat einen Außendurchmesser von 56 mm, einen Innendurchmesser von 43,5 mm und eine Höhe von 4 mm. Ich habe den Gummi ein Stück abgeschnitten. Eine Kerbe gibt es nicht. Die Trägerplatte ist 2 mm stark. Bring es wirklich was, wenn eine Kerbe von 1 mm eingedreht wird? Siehe auch Bild-3.
Ich würde es wagen, einen Versuch zu starten, indem ich den O-Ring direkt aufklebe, also auf die Kerbe verzichte.
Mit was klebt man eigentlich Silikon? Geht da 2-Komponentenkleber? Oder besser Sekundenkleber? Immerhin muss die ganze Antriebskraft übertragen werden.
Habe ich was vergessen?
Viele Grüße
Klaus Pahr Anlagen:

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Gummi bearbeiten 2 
07.Jul.04 22:11

Alard Roose (NL)
Beiträge: 77
Anzahl Danke: 15
Alard Roose

Es geht auch mit einfriesen (vielleicht nicht gut geschrieben). Ich meine sie sollen das object in einen kuhlschrank hinein tun. Im dem fach wo es 10 oder 20 grat unter nul ist. Danach im kalten zustand in einen drehbank und dann bearbeiten. So wird es auch in die proffesionel sector gemacht.

Alard.

 

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Guter Rat, danke! 
07.Jul.04 22:36

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
Anzahl Danke: 14

Hallo Alard,
danke für den Tipp. Ich werde es bei Gelegenheit ausprobieren.
Viele Grüße
Klaus Pahr

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O-Ringe 
07.Jul.04 22:49

Heiko zur Mühlen (D)
Redakteur
Beiträge: 255
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Hallo zusammen,
wenn ich morgen wieder im Dienst bin, werde ich mal den Werkstattleiter
unserer Feinmechanik-Werkstatt
nach den Lieferanten für O-Ringe befragen. Morgen kann ich dann ggf.
einige Lieferanten für div. O-Ringe nennen. Die Vorschläge die bezüglich des
Bearbeitens dieser Ringe gemacht wurden sind recht gut; davon habe ich
von anderen Sammlern auch schon gehört.
Gruß,
Heiko Zurmuehlen

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 12
Lieferanten u.A. von Gummi-Ringen 
08.Jul.04 17:49

Heiko zur Mühlen (D)
Redakteur
Beiträge: 255
Anzahl Danke: 17

1) Folgende Firma hat ein sehr großes Angebot an O-Ringen:

Heusinger + Salomon
Robert-Hesse-Straße
30827 Garbsen (bei Hannover)
Tel. 0511 / 279980
Fax. 0511 / 27998606
WEB: http://www.eriks.de
Die Fa. Heusinger + Salomon ist eine Verkaufsniederlassung der Fa. Eriks
und beliefert meines Wissens auch Privatpersonen.

2) Folgende Firma vertreibt u.A. div. Antriebsteile wie Rollen, Riemen usw.
(u.A. Teile die es früher bei König gab):

KIVI-Service (Kino- und Video-Service)
Emmercke (bei Hildesheim)
Tel. 05121 / 60020
KIVI liefert nicht an Privatpersonen, hier müsste also
über den Fachhandel bestellt werden.
Bei der Bestellung können hier auch ältere König- oder
Aswo-Best-Nr. angegeben werden (oder die Abmessungen).

3) Ringe, die ich beschafft habe und abgeben könnte:

Drei Stück O-Ringe in guter Qualität (hat mir ein Bekannter
kurzfristig als kostenlose Muster von einem Hersteller für
Hydraulik-Pumpen besorgt).
Auf Wunsch kann ich Ihnen die Ringe kostenlos überlassen
(ich habe ja auch nichts dafür bezahlt).
Maße:
Außendurchmesser=55mm
Dicke=5mm
rund
Eine evtl. Nachbearbeitung könnte dann ja nach den
Beschreibungen von Herrn Schön und Herrn Roose erfolgen.

Bitte melden, wenn Sie die Ringe gebrauchen können.

Viele Grüße,
Heiko Zurmuehlen

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Gummi-O-Ringe bekommen 
08.Jul.04 19:38

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
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Hallo zusammen,
ich habe heute bei meinem Auto-Zubehörhändler nachgefragt, ob er was Passendes am Lager hätte. Er hat. Jetzt habe ich 5 Stück Gummiring passend für die Schwungscheibe mitgenommen. Damit kann ich Ihnen, Herr Remmers, gern einen oder mehrere abgeben. Bitte mich mal außerhalb des Forums anmailen, danke.
Wie gesagt, es handelt sich um Gummi. Ich will das mal testen, auch unter Zuhilfenahme der Tricks und Tipps der Herren Schön und Roose. Das wird aber einige Zeit dauern, weil ich die nächsten Tage ausgebucht bin. Ich werde aber im Forum über die Ergebnisse berichten.
Herrn Zurmuehlen möchte ich noch für sein Engagement danken. Ich werde die Adressen im Hinterstübchen behalten. Wer weiß, wie sie noch nützlich sein können.
Viele Grüße
Klaus Pahr

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Gummiring eingebaut 
09.Jul.04 20:19

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
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Hallo zusammen,
ich habe mich doch gleich darüber gemacht und den Gummiring mit 2-Komponenten-Kleber angeklebt, nachdem ich den alten Ring mit einem Messer entfernt und die Grundplatte vorsichtig gereinigt habe. Das Ergebnis ist, dass der Motor die Schwungscheibe antreibt. Das Zurückspulen des Bandes geht problemlos.
Problematisch scheint hingegen die Bandlaufgeschwindigkeit. Theoretisch sollte diese 9,5 cm/s betragen. In Wahrheit geht das Band aber langsamer. Die Geschwindigkeit variiert zwischen größer 4,75 cm/s und kleiner 9,5 cm/s hin und her. Könnte das an "Reibungsverlusten" zwischen Motor und Schwungscheibe, also am Gummi, liegen?
Merkwürdig erscheint mir auch, dass der Motor beim Laufen quietscht. Ein Tropfen Öl auf beide Lager hat daran nichts geändert. Das Quietschen kommt eindeutig vom Motor, weil er das auch im Leerlauf macht, wenn ich ihn von der Schwungscheibe abhebe.
Herr Hans M. Knoll hat im RM.org unter TK1 Luxus einen Stromlauf hinterlegt, aus dem hervorgeht, dass der Motor einen Fliehkraftschalter hat. Kann das Quietschen und die schlechte Antriebsleistung damit zusammen hängen?
Danke für Ihre Gedanken und Anregungen.
Viele Grüße
Klaus Pahr
PS: Bild-4 zeigt die Schwungscheibe mit dem neuen Gummiring. Anlagen:

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 15
TK1 Motor_text aus Grundig Info 
09.Jul.04 21:01

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Pahr, weil Sie und die Gruppe, so entschieden  vorangehen, habe ich fuer Sie aus der Grundig Techn Info Juli 1960 Teile des sehr kleingedruckten Textes mit OCR eingelesen.

Schreibfehler sind soweit  ich sie sah, korrigiert.

Der Text beim Motor ist sehr wichtig.

 

MfG Knoll 

Der zweite Versuch ist fuer die Zuschauer, weil dort der Motor zu sehen ist.

Anlagen:

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Danke! 
09.Jul.04 21:27

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
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Hallo Herr Knoll,
vielen Dank für Ihre Mühe. Ich werde die Info nächste Woche genau studieren.
Viele Grüße
Klaus Pahr

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 17
 
09.Jul.04 22:37

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Pahr, geht in Ordnung. Viel Glück dabei.

MfG knoll

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 18
Erste Ergebnisse 
15.Jul.04 19:48

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
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Hallo zusammen,
kurz einen Zwischenstand, wie es bei dieser spannenden Geschichte weiter geht. Folgendes klappt bereits beim Probelauf: Aufnahme, Wiedergabe, Zurückspulen und auch das Mag. Auge (DM71)leuchtet in der Aufnahmestellung. Der Motor läuft aber nicht stabil mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 9,5 cm/s, sondern schwankt in der Geschwindigkeit. Ein Austausch des Motors gegen einen gleichen aus einem zweiten TK 1 L hat daran auch nichts geändert. Folgendes ist mir jedoch aufgefallen: Lege ich das Gerät so auf den Tisch, dass die Bandteller nach oben sehen (typische Lage eines Tonbandgerätes), "eiert" die Bandlaufgeschwindigkeit. Stelle ich es senkrecht(quasi am Trageriemen nach oben), dann spielt es offenbar korrekt mich 9,5 cm/s (Zumindest hört sich eine Aufnahme, auf einem guten Tonbandgerät gemacht, auch gut bei der Wiedergabe auf dem TK 1 L an!). Wer kann mir erklären, warum das so ist?
Lieber Herr Knoll, bitte nicht böse sein, aber im Hinblick auf diesen Fehler konnte mir Ihr Auszug leider auch nicht recht weiterhelfen - oder habe ich was überlesen? Könnten Sie mir bitte einen guten Rat geben?
Ich danke allen, die mir weiterhelfen, sehr herzlich!
Herrn Remmers habe ich diese Tage den versprochenen Gummiring per Post geschickt. Ist er angekommen? Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt? Funktioniert Ihr Gerät?
Viele Grüße
Klaus Pahr
PS: Es ist mir auch aufgefallen, dass beim Zurückspulen der Motor seine ganze Kraft aufbringt, am Gummi NICHT (!!) durchrutscht und somit korrekt zurück spult. In der Stellung "Play" ist ebenfalls kein Durchrutschen über den Gummi zu beobachten. Allerdings bleibt bei waagerechter Lage der Motor sogar mitunter stehen. In der senkrechten Lage passiert das jedoch nicht!

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Gleichlaufschwankungen 
15.Jul.04 21:15

Henning Oelkers (D)
Redakteur
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Henning Oelkers

Hallo, Herr Pahr

folgende Ideen könnte ich beisteuern: Gerät ohne Band auf Wiedergabe, vorher Strommesser in Motorstromkreis. Senkrecht und Waagerecht messen. ggf Motor von Schwungmasse entkoppeln, und Motorstrom in allen Lage messen. Das sollte keine signif. Abweichungen zeigen. 

Das gleiche mit Band wiederholen, und zwar einmal am Bandanfang und einmal am Bandende.

Wenn der Bandzug an der Aufwickelspule zu stark ist, kostet das evtl zu viel Kraft. ggf. auf Wiedergabe stellen, und ohne Aufwickelspule betreiben, dabei Band gleichmäßig von Hand gespannt halten. ggf mit einem Stück Band von Hand zu Hand laufen lassen, und auf Gleichlauf prüfen.

Mit diesem Vorgehen sollte der Übeltäter einzukreisen sein.

Ich werde die Ergebnisse beobachten.

Gruß aus Berlin,

Henning Oelkers

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 20
Meßergebnisse 
16.Jul.04 09:03

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
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Hallo Herr Oelkers, hallo zusammen,
ich freue mich sehr, dass Sie, lb. Herr Oelkers, mir wieder helfen wollen - vielen Dank!
Ich habe gemessen:
Spannungsversorgung im Leerlauf: 10,76 V (Original-Stromversorgung Grundig für TK1/2)
Leerlauf Motor: 7,53 V / 82 mA
Play / Record.: 3,30 V / 311 mA
Rücklauf......: 3,17 V / 330 mA
Die Werte schwanken, je nach Andruck des Motors auf die Schwungscheibe. Ist der Druck zu groß, bleibt der Motor stehen, ist er zu klein, dreht er leer durch.
Da die Spannung so stark zusammen bricht, glaubte ich zunächst an einen Defekt in der Stromversorgung. Ich testete sie mit dem funktionierenden TK 2. Dort läuft alles einwandfrei. Demzufolge nehme ich an, ist die Stromversorgung in Ordnung.
Ich habe weiter experimentiert und festgestellt, dass der Dichtring wohl zu hoch ist. Offenbar hängt die Höhe und die Geschwindigkeit miteinander zusammen. Jetzt liegt die Schwungscheibe in der Gefriertruhe. Nächste Woche (eher komme ich nicht dazu, weil auswärts) werde ich sie plan schleifen. Kennt jemand die genauen Maße, die ich einhalten muss?
Bis dahin viele Grüße
Klaus Pahr

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 21
Härte und Walkarbeit 
16.Jul.04 19:12

Georg Schön (D)
Beiträge: 268
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Hallo Hr Pahr,
noch ein Hinweis:
Bei solchen Trieben spielt auch die Härte des Gummis eine Rolle.
Je stärker sich die Welle in das Gummi eindrückt,
um so mehr Walkarbeit wird verrichtet. Dies bedeutet aber
Energievernichtung.
Diese Größe hängt von der Art des Gummi ab (Relaxatioszeitspektrum der
Hysterese) und ist bei gleicher Art des Gummi geringer je härter das Gummi.

Die Sache mit der kalten Bearbeitung ist im Prinzip richtig,
nur dürfte bei dem kleinen Werkstück der Erfolg begrenzt sein.
Es wird sich schnell aufwärmen. Man müßte schon auf der Drehbank
oder Schleifmaschine laufend kühlen.
Versuchen Sie doch möglichst harte O-Ringe zu beschaffen.
Grüße
Georg Schön

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 22
Bevor Sie Ihre wertvolle Schwungscheibe bearbeiten... 
16.Jul.04 19:36

Henning Oelkers (D)
Redakteur
Beiträge: 603
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Henning Oelkers

Hallo, Herr Pahr,

ich habe mir das Schaltbild nochmal angesehen. Wenn ich richtig sehe, wird der Motor beim Umspulen direkt versorgt, und bei Aufn. / Wiederg. über die Regelung.

Der Fliehkraftschalter schließt direkt Basis und Kollektor von T7 kurz, und öffnet, wenn Solldrehzahl erreicht ist. Möglich ist, das in dieser Schaltung ein "Wurm" drin ist.

Sie könnten versuchen, den Motor mit einer stabilen Spannung aus einem externen Netzgerät ( wenn Sie haben ) zu betreiben. Dabei können Sie dann auch gleich bei laufendem Motor prüfen, ob der Fliekraftschalter ordnungsgemäß arbeitet. Dafür müssen alle 4 Leitungen des Motors vom Gerät getrennt werden. Transistoren verzeihen keine Fehler!

Viel Erfolg,

Henning Oelkers, Berlin

 

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 23
Versuch der Elfundneunzigste... 
16.Jul.04 20:51

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
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Hallo Herr Oelkers, Herr Schön und allen anderen,
ich werde am Montag die elektrischen Versuche ausprobieren und dann melden, was ich beobachtet habe. Übrigens habe ich schon mal den C-E-Parallelwiderstand überbrückt. Das bringt dann eine geringe Motordrehzahlerhöhung. Ich habe den Eindruck, dass der Gummi niedriger sein sollte. Darum das Einfrieren und Abschleifen. Mal sehen. Notfalls habe ich noch Gummiringe und 2 weitere Schwungscheiben. Das reicht für's erste...
Ihre Anregung, Herr Schön, klingt plausibel. Jetzt habe ich aber bereits den Gummiring aufgeklebt. Mal sehen, wie weit ich da komme. Bin auch ehrlich gesagt froh, überhaupt einen passenden gefunden zu haben. Um aber Ihren Gedanken mit der Walkarbeit aufzugreifen: Ich könnte ja die Oberfläche mit 2-Komponenten-Kleber überziehen und dann auf der Drehbank rund drehen. Was meinen Sie? Oder geht jetzt ein Aufschrei der Entrüstung durch das Profilager? Ist ja nur mal so eine Überlegung.
Schöne Grüße
Klaus Pahr

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 24
TK 1 
17.Jul.04 17:31

Peter Remmers (D)
Beiträge: 37
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Peter Remmers

Hallo Herr Pahr,
Gummiring ist angekommen,herzlichen Dank!
Bin leider noch nicht zur Tat geschritten.
Regulierung folgt selbstverständlich.
Herzliche Grüße!
Peter remmers

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 25
Ergebnisse zum Versuch der Elfundneunzigste... 
23.Jul.04 08:31

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
Anzahl Danke: 14

Hallo zusammen,
ich möchte kurz von den Ergebnissen meiner Versuche der verg. Woche berichten. Zuerst habe ich den Rat von Herrn Oelkers befolgt, allerdings etwas modifiziert. Ich habe mein Labornetzgerät als Stromversorgung für das TK1 anstelle der Original-Stromversorgung verwendet - und siehe da, dann läuft alles in etwa korrekt. Die Spannung bleibt stabil. Damit ist nachgewiesen, dass die Motorregelung einwandfrei arbeitet. In etwa heißt, dass die Geschwindigkeit noch genau justiert werden muss. Aber sie läuft konstant. Schluß: Der Spannungszusammenbruch im Original-Netzgerät für das TK1/2 liegt an diesem Gerät und nicht am TK1 selbst. Also Original-Netzgerät zerlegt, die beiden Selen-Gleichrichter durch Silizium ersetzt (Brücke aus 4x 1N4007 gebaut und in das alte Selen-Gl.-Gehäuse eingebaut). Test: Jetzt bricht die Spannung nicht mehr so arg zusammen. Also ist das Netzteil seitens des Trafos nicht leistungsstark genug. In Bälde erhalte ich ein weiteres TK2 mimt Netzteil, dann werde ich dieses zum Test und Vergleich heranziehen.
Zwischenzeitlich habe ich ein TK4 bekommen. In diesem befindet sich zum Antrieb die gleiche Schwungscheibe. Diese sogar mit gutem Originalgummi. Also habe ich diese aus dem TK4 ausgebaut und zum Test in das TK1 übernommen. Ergebnis: Keine lauftechnischen Veränderungen gegenüber der Schwungscheibe mit der geklebten Dichtung. Deutliche Gleichlaufschwankungen bei Original-Netzgerät, ziemlich sehr guter Gleichlauf bei Labornetzgerät.
Die Schwungscheibe wird mit Hilfe einer Brücke aus Blech eingebaut und justiert. Es hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, die richtige Lage zu finden. Dadurch reduzieren sich Reibungsverluste. Herr Remmers, diesen Tatbestand bitte beim Zusammenbau Ihres TK 1 berücksichtigen.
Die Höhe des Gummirings hat meiner Beobachtung nach relativ wenig Einfluß auf die Laufeigenschaften. Ich habe den Ring jetzt aber versuchsweise auf die 4,1 mm "abgedreht", um mich an das Maß der Schwungscheibe vom TK 4 anzulehnen. Lauftechnisch, wie gesagt, hat sich da aber nichts geändert.
Soweit meine aktuellen Forschungsergebnisse. Demnächst wieder mehr.
Viele Grüße
Klaus Pahr

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