grundig: TK23L Motorlagerspiel einstellen.

ID: 296295
? grundig: TK23L Motorlagerspiel einstellen. 
27.Aug.12 21:40
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Nadine Tieke (D)
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Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin stolze Besitzerin eines Grundig TK23L Tonbandkoffers.

Das Problem: Nach dem Einschalten rasselt und klingelt der Motor,

das geht ca. 60 s, danach hat er sich wohl zwangszentriert.

 

Jetzt meine Frage:

 

Wie gewöhne ich dem Motor das rasseln und klingeln ab?

Gibt es gewisse Einstellregeln oder Vorgehensweisen, um die Motorachse richtig zu zentrieren?

 

Wer weiß Rat?

 

Vielen Dank vorab.

Gruß Nadine

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Sinterlager ölen 
28.Aug.12 19:33
120 from 3514

Bernhard Nagel (D)
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Bernhard Nagel

Hallo Nadine,

meines Wissens ist an den Motorlagern nichts einzustellen. Die Werkstattanleitung (Tonband-Service) gibt auf den Motor keinen speziellen Hinweis. Sie schreibt allgemein: "Die Sinterlager gewährleisten durch ihre Beschaffenheit einwandfreies Arbeiten für ca. 3000 Betriebsstunden."

Zunächst durch Abnahme des Riemens sicherstellen das der Motor die Ursache der Geräusche ist!

Das Problem der Geräusche liegt sehr wahrscheinlich in trockenen Motorlagern. Mit etwas Sinterlageröl (Grundig schreibt Calypsol-Öl Wik 500) die Motorachsenden nachölen. Sie werden schlecht zugänglich sein, besonders das obere Lager Richtung Riemenscheibe. Am besten etwas Öl auf eine Einweg-Spritze mit langer dünner Kanüle aufziehen und versuchen, seitlich an das Wellenende zu gelangen und den Öltropfen an der Grenze Welle-Sinterlager zu plazieren. Es saugt sich dann durch Kapillarkraft in das Lager. Dabei das Gerät so plazieren, dass das Öl Richtung Lager laufen kann. Idealerweise also in Betriebslage des Gerätes.

Seitliche Sicht auf Motorlager TK23L, Unterseite

Um an das obere Lager zu gelangen, muss die Riemenscheibe nach Serviceanleitung abgezogen werden. Falls erforderlich, lässt sich dann auch der Motor leicht ausbauen, nachdem die Anschlüsse abgelötet und die untere Motoraufnahme (Blechbrücke mit Gummiblock, 2 Schrauben lösen) abgenommen wurde.

Falls die Motorachse und die Lager nicht zu verschlissen oder eingelaufen sind, sollte die Schmierung die Geräusche für längere Zeit beseitigen.

Grüsse,
Bernhard

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Lager ölen 
29.Aug.12 00:56
178 from 3514

Nadine Tieke (D)
Beiträge: 6
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Hallo Bernd,

Also das Lager unter der Blechabdeckung ( das mit dem Gummistopfen)

habe ich zwar geölt bzw. mit Kugellagerfett behandelt, leider rasselt es immernoch.

Was ich nun fesgestellt habe, das kleine Flügelrad auf der Achse ist etwas locker und rutscht

gelegentlich durch. Ich vermute hier liegt das Problem

Hier mal ein Bild...

 

 

Flügelrad =  Roter Pfeil

Motorläufer = Blauer Pfeil

 

Ich probier trotzdem das Flügelrad noch zu befestigen, entweder versuche ich den Kunststoffring noch etwas weiter nach unten zu drücken, oder notfalls mit Sekundenkleber das Rad am Rotor zu verewigen.

 

Gruß

Nadine

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Flügelrad 
29.Aug.12 18:24
290 from 3514

Bernhard Nagel (D)
Ratsmitglied
Beiträge: 1685
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Bernhard Nagel

Das Flügelrad würde ich mit 2-Komponenten-Epoxidharz-Klebstoff wie UHU plus Endfest 300 an den Rotor ankleben. 12 Std. bei Raumtemperatur aushärten lassen, bei Zuführung von Wärme geht's schneller (bei 40°C 3 Stunden, bei 70° etwa 45 min.).

Sekundenkleber (Cyanacrylat-Klebstoff) wird zu spröde und ist für die Temperaturwechsel (Motor wird im Betrieb deutlich warm) nicht geeignet. Die Klebung wird nicht dauerhaft sein.

Woher stammt der sichtbare Staub? Ist das nur Staub aus der Luft oder etwa Metallabrieb durch etwas schleifendes verursacht?

Ein Sinterlager sollte immer mit passendem dünnflüssigen Öl geschmiert werden, Kugellager (Wälzlager)-Fett ist hier zu zäh oder hochviskos. Immerin dreht dieser Spaltpol-Motor mit etwa 3000 U/min (ohne Last).

 

[Edit: Angaben zum Motor berichtigt]

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TK23L repariert.... 
02.Sep.12 06:20
442 from 3514

Nadine Tieke (D)
Beiträge: 6
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Hallo Bernhard,

Der Staub ist ganz normaler Haustaub, welcher sie wahrscheinlich über die Jahre hinweg

angesammelt haben muß.´Es ist kein Metallabrieb.

 

Hier mal ein Update.

 

1. Der Motor wurde erneut komplett zerlegt

und das lose Flügelrädchen mit "UHU Plus Sofortfest" an den Rotor geklebt.

Der Kleber ist auch ein 2K Klebstoff, der jedoch noch schneller aushärtet,

die Verarbeitungszeit beträgt 2 Min, nach 5 Minuten ist er dann endfest.

Das Flügelrad war ursprünglich festgeklebt, nach 45 Jahren hat der Erstklebstoff

in seiner Klebkraft natürlich nachgelassen - kann man ja verstehen.

 

2. Wurden alle Lager noch einmal mit niedrig viskosem Öl, nachgeölt,

nun läuft alles etwas flinker.

 

3. Sind die Gummis an den Reibräder, von mir etwas aufgeraut worden,

nun ist die Kraftübertragung noch etwas besser.

 

4. wurden noch einige Kondensatoren und Widerstände gewechselt.

 

Sobald das Tonband eingeschaltet wird, hört man nur noch das Rauschen des Lüfters,

ich glaube besser geht es wohl nicht mehr.

 

An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich für die Hilfe bedanken...

 

Gruß

Nadine

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