stassfurt: Imperial J60WK: guter Klang durch NF-Gegenkopplung

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ID: 443310
stassfurt: Imperial J60WK: guter Klang durch NF-Gegenkopplung 
23.Jan.18 13:16
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

In den Radio-Modellen des Jahrgangs 1939/1940 hat sich (fast) allgemein die NF-Gegenkopplung durchgesetzt. So auch beim Staßfurt J60WK.

 

Die Gegenkopplung führt von der Anode der EL11 über 100pF und ein T-Glied, bestehend aus zwei 2 MΩ Widerständen, einem Serien-Kondensator von 100 pF und 50 pF gegen Masse, dann über den 20 nF Koppel-Kondensator und den 10 kΩ Widerstand zum Gitter der EL11.

Als "Vorwiderstand" von der Anode der EBF11 dient die Parallel-Schaltung von 200 kΩ mit 500 pF.

 

Regelungstechnisch kann diese NF-Gegenkopplung wie folgt dargestellt werden.

 

Aus der Regelkreis-Struktur geht sofort hervor, daß es sich dabei um eine Höhen-Anhebung handelt, verbunden mit einer Baß-Anhebung durch Ca.

Das macht sich am Klang des Radios bei Betrieb mit einem "Heimsenderchen" sehr positiv bemerkbar.

Insgesamt hat der Staßfurt J60WK einen sehr ausgewogenen Klang.

Da das Gerät nun schon fast 80 Jahre alt ist, mußten trotz "artgemäßer Haltung" alle Koppelkondensatoren und fast alle sonstigen Papier-Kondensatoren, sowie fast alle Elkos getauscht werden. Die Koppelkondensatoren hatten zu große Leckströme und deswegen einen zu geringen Gleichstrom-Widerstand ( <107 Ω).

 

Die Fotos zeigen die Chassis-Unterseite links mit den alten (schwarzen) Papierkondensatoren und rechts mit den Ersatz-Kondensatoren.

Die ZF-Filter benötigten einen geringen Nach-Abgleich.

Anmerkung:
Die Spulen für KW (Vorkreis und Oszillator) liegen frei zugänglich in der unteren Hälfte der Verdrahtung. So war es ggf. sehr einfach so ein Radio zu "kastrieren", damit auf KW keine "Feindsender" während des 2. Weltkrieges abgehört werden konnten.

MfG DR

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