körting Supramar: (S 5340 WL) S5340WL; Supramar Brummbär
körting Supramar: (S 5340 WL) S5340WL; Supramar Brummbär
Hallo,
vor kurzem habe ich ein Körting SUPRAMAR S 5340 WL erstanden. Es ist unterm Chassis schon neuzeitlich repariert worden- mit anderen Worten, leicht verbastelt (siehe Fotos im FORUM).
Es spielt zwar, doch es brummt und brummt und brummt. Tausch der Elkos brachte auch keinen Erfolg.
Im Inneren sind so viele Bauelemente, dass ich gar nicht so recht weiß wo ich anfangen soll. Normalerweise habe ich nur Einkreiser. Diese Geräte sind im Aufbau irgendwie Übersichtlicher und auch für mich als "Nichtfachmann" durchschaubar.
Kann mir bitte jemand schreiben wie ich die Sache angehen soll? Ich möchte an dem schönen Apparat nichts beschädigen.
Gruß, Andre
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Fehlerfeststellung
Hallo
Erstmal die Schaltung der gewechselten Bauteile an Hand des Schaltplanes prüfen und die Verdrahtung auf Kurzschluß prüfen. Sollte hierbei kein Fehler festzustellen sein ist nötig, die fehlerhafte Stufe zu Ermitteln und die Röhren auf Elektrodenschluß ( Heizfaden -> Kathode) zu Prüfen.
Fehlerhafte Stufe ermitteln: Gerät nur mit NF-Teil betreiben - dazu die Röhren des HF-Teils (RENS1234, ACH1, RENS1214, AB1) ziehen. Ist der Fehler weg sind die entnommenen Röhren angefangen mit der AB1 wieder einzusetzen und nach jeder Röhre prüfen, ob der Fehler wieder da ist. Dieser Fehler läst sich mit dem Lautstärkeregler beeinflußen.
Fehler im NF-Teil: Schaltung auf Kurzschluß prüfen; Kompensationswicklung oder Feldwicklung des Lautsprechers verpolt. REN904 ziehen - Fehler weg - Schaltung und Röhre prüfen.
Fehler im Netzteil: Wicklungsschluß der beiden Heizwicklungen H1 und H2 der Empfängerröhren
Gruß Mario
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weitere Fehlersuche
Erstmal möchte ich mich für den Tipp bedanken!
Nachdem ich die HF-Röhren gezogen habe, brummte es immer noch. Erst als ich die 904 raus hatte, wurde der Brumm weniger.
Habe nochmals die Elkos überprüft und dabei festgestellt, dass ich zwei davon ablöten konnte, ohne dass das Radio aufhörte zu spielen. Die Lautstärke (übrigens unglaublich laut) wurde nur geringfügig leiser. Dann kommt mir es merkwürdig vor, dass ein Elko einen Widerstand überbrückt. Bei den anderen Radios ( Einkreiser) kann ich eine negative Vorspannung an der Endröhre messen. Bei diesem Gerät nicht.
Es ist wirklich zum Verzweifeln!
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Negative Gittervorspannung
Hallo
Die negative Gittervorspannung kann auf unterschiedliche Weise erzeugt werden. In diesem Gerät wird sie durch Kathodenkombinationen (Wiederstand mit Kondensator überbrückt) im NF-Teil erzeugt. Durch den Stromfluß durch die Röhre entsteht dabei ein Spannungsabfall über diese Kathodenkombination wodurch an der Kathode eine positive Spannung gegen Masse gemessen werden kann. Dadurch ergibt sich,dass das Gitter trotz recht hoher Wiederstände nach Masse 0 Volt aber gegen Kathode eine negative Spannung hat.
Wenn Schaltungsfehler auszuschließen sind und keine Kurzschlüsse vorliegen sollten die Abschirmungen kontrolliert werden, da vermutet werden kann, das irgentwo eine Wechselspannung eingestreut wird. Der Fehler muß zwischen der AB1 und REN904 liegen.
Gruß Mario
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Hallo Andre,
in deinem Supramar ist ja "unter schwerst Verbastelung" gewütet worden. Übel! Ich nehme mal direkt bezug auf deinen Text:
>>>Es spielt zwar, doch es brummt und brummt und brummt. Tausch der Elkos brachte auch keinen Erfolg.Im Inneren sind so viele Bauelemente, dass ich gar nicht so recht weiß wo ich anfangen soll. Normalerweise habe ich nur Einkreiser. Diese Geräte sind im Aufbau irgendwie Übersichtlicher und auch für mich als "Nichtfachmann" durchschaubar.Nachdem ich die HF-Röhren gezogen habe, brummte es immer noch. Erst als ich die 904 raus hatte, wurde der Brumm weniger.Habe nochmals die Elkos überprüft und dabei festgestellt, dass ich zwei davon ablöten konnte, ohne dass das Radio aufhörte zu spielen. Die Lautstärke (übrigens unglaublich laut) wurde nur geringfügig leiser. Dann kommt mir es merkwürdig vor, dass ein Elko einen Widerstand überbrückt. Bei den anderen Radios ( Einkreiser) kann ich eine negative Vorspannung an der Endröhre messen. Bei diesem Gerät nicht.<<<
Meinst Du die Elkos, welche man in den Bildern sieht? Ich habe zwar manche Chassisoriginalansichten schon geladen, aber eine Reparaturmappe von dieser Gerätesaison 1934/35 habe ich noch nicht. Es sind ja schon viele Kondensatoren und Elkos getauscht worden. Von Dir oder jemand anderem? Ich frage das deshalb, ob Du sicher sein kannst, das alle Bauteile da angeschlossen sind, wo sie auch vorher angelötet worden waren.
Also ich würde mal nur im Bereich NF/Netzteil anfangen. Stelle dazu das Gerät auf Tonabnehmer TA. Du kannst zusätzlich auch die RC Kopplung 0,2M und 10nF zum ablöten. Überprüfe nochmals genauestens die Verdrahtung aif Richtigkeit der Verbindungen! Die RES964/L496D bekommt ihre negative Gittervorspannung und damit ihre Arbeitspunkteinstellung über einen 500 Ohm Widerstand, der mit einem 6µF Elko überbrückt ist an der Kathode. An diesem R müsstest Du ein paar Volt messen können. Vielleicht 8-10-12-15Volt. Um diese Spannung ist die Kathode nun positiver gegenüber dem Gitter. Das Gitter ist somit negativer wie Mario es schon beschreibt. Wenn das Radio "unheimlich laut spielt" ist diese Spannung vielleicht kurzgeschlossen.Überprüfe alle Bauteile auf Schlüsse in dem Bereich.Tonblende ist hier ein Drehko, auch der Koppel-C zur Anodenseite der REN904 kann Schluss haben. Die Netz-Siebdrossel ist die Feldspule des Lautsprechers. Prüfe ob da alles korrekt angeschlossen ist. Viel Erfolg :-)
Grüsse Detlef Boeder
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Problem gefunden
Hallo,
ich danke für die guten Ratschläge!
Nun aber noch mal ein ganz dickes Dankeschön an Mario Tieke!
Eine fast unglaubliche Sache, die gestern passierte! Ich saß mal wieder den ganzen Tag am Gerät und probierte alles mögliche. Die eingebauten Elkos wurden nicht von mir angebracht, so dass ich keinerlei Orientierung hatte und auch nicht wußte, ob sie alle an richtiger Stelle verbaut wurden. Den Schaltplan hatte ich am PC und das Gerät im Wohnzimmer. Konnte dauernd hin u her laufen, weil mein Drucker den Geist aufgegeben hat. Dann das Problem-Schaltplan und Realität. Bin ein absoluter Anfänger und habe bis jetzt nur ein paar Bücher gelesen.
Plötzlich klingelte das Telefon "Hallo, hier ist MARIO TIEKE- du hast ein Problem mit deinem Körting, wie ich aus dem Forum weiß"
Das war ca. 17oo Uhr.
Es kamen ohne Ende Anweisungen, über das was ich machen sollte. Von da zum kremfarbenen Kondensator messen, die AB1 raus,Kabel vom Masseanschluß des TA-Einganges an verschiedene Punkte im NF-Signalweg hin führen, um die NF kurzzuschließen und, und, und.
Der Mario hatte ja auch nur einen Schaltplan am PC und die Fotos (oben ).Außerdem hatte er eine Menge Geduld mit mir. Ihr könnt Euch vorstellen, ich als Anfänger kannte so einige Ausdrücke nicht und er hat mir dann jedesmal sehr geduldig etwas dazu erzählt und erklärt, wo ich das besagte Objekt finden kann.
Nach 2 1/2 Std. kurz vorm Aufgeben (die Ohren schmerzten schon vom Druck des Telefonhörers) sagte er: Ich weiß auch nicht, es kann nicht wahr sein, doch es scheint als würde irgendwo Netzspannung eingestreut.
Ich erzahlte von einem neuen Poti für die Lautstärkeregelung. Das alte war kaputt und ich baute vor ein paar Tagen dieses mit gut geprüfte ähnliche ein. An dem Poti war auch der Ein/Ausschalter angebracht.
Das messen ging weiter- von hier nach dort Spannung, Ohm, Kondensator, alles mögliche. Den Lautstärkeregler hatten wir nun enger im Visier
Dann nach über 3 Std. sagte er " Schneide den Netzschalter ab und klemme die blanken Enden so zusammen.
Gesagt getan- Sofort nach dem Einschalten ein exelenter Klang ohne auch nur die Spur von Brumm!
Das neue Poti hatte den Netzschalter zu dicht an dem Regler der Lautstärke, so dass die Netzspannung in die NF einstreute
Wer hätte das geahnt?
Mario, ich danke Dir nochmals für diese tolle Leistung!
Gruß an alle,
Andre Bassin
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