loewe-opta: GW; Botschafter

ID: 152033
Dieser Artikel betrifft das Modell: Botschafter GW (Loewe-(Opta); Deutschland)

loewe-opta: GW; Botschafter 
02.Nov.07 10:36
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Markus Weiss (D)
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Markus Weiss

Hallo,

Ich suche für das Gerät eine Abgleichanleitung.

 

MFG

Markus Weiß

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14.Nov.07 17:29

Markus Weiss (D)
Beiträge: 136
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Markus Weiss

Hallo,

Ich  suche immer noch eine Abgleichanleitung.

Aber eine ganz wichtige frage habe ich noch und zwar auf welche ZF muß abgeglichen werden? Denn in jedem von den Schaltbildern steht was anderes drin!

MFG

Markus Weiß

 

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Abgleich Botschafter 
15.Nov.07 23:54

Rüdiger Walz (D)
Ratsmitglied
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Rüdiger Walz

Hallo Herr Weiss,

die Abgleichanleitung wurde hochgeladen. Die Zf Kreise entsprechen dem Patrizier GW. Die Anordnung der Oszillator- und Vorkreise ist im Bild oben angegeben. Achtung, entgegen der Angabe in der Zeichnung ist die Zf des Botschafter 440 kHz. Die Eisenplättchen in den Zf-Kreisen haben im Innern eine Kontermutter. Loewe empfahl einen Spezialsechskantschlüssel durch den man im Innern einen Schraubendreher für die Konterschraube führen konnte. 

Rüdiger Walz

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Ganz schön kompliziert, Herr Botschafter ... 
16.Nov.07 19:12

Wolfgang Holtmann (NL)
Redakteur
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Wolfgang Holtmann

Hallo Herr Weiß und Herr Walz

 

Da Herr Weiß mich schon früher per E-mail um Rat in dieser Sache fragte, habe ich ein Foto der Chassisunterseite seines Gerätes (SN 3116) zur Verfügung. Siehe Anlage.
 
Mal abgesehen vom ZF-Abgleich, mit den verwirrenden unterschiedlichen Frequenzangaben, sehe ich im durch Herrn Walz eingebrachten Abgleichplan (Quelle „Empfänger Vademecum“, Schenk) noch einige Diskrepanzen. Das betrifft den Vorkreis- und AVR-Kreis Abgleich.

 

Da fehlen in der Beschreibung (aber auch im Schaltbild) zum „Botschafter-GW“ die Abgleichtrimmer parallel zum Drehko. Dann wird mit Punkt 3 (= MW-Spule) der Vorkreisabgleich auf 1300 kHz –also bei fast herausgedrehtem Rotor- beschrieben. Wir alle wissen, dass dazu der Paralleltrimmer dient und die MW-Spule (Punkt 3) auf den tieferen Frequenzen (bei ca. 550 kHz) abgeglichen wird.
Zum Oszillator kann ich im Moment nichts sagen. Vielleicht kann Herr Weiß -nach Fertigstellung der Restauration- genaueres mitteilen.

 

ZF-Rückkopplung ?

Nach Studium der 5 (!) unterschiedlichen Schaltungsvarianten –inklusive der Umbauanleitung- kann ich in den Schaltbildern keine Zurückkopplung der ZF erkennen! Daher macht mich der Hinweis: „Punkt 4: anziehen bis kurz vor Schwingeinsatz“ stutzig.

Gibt es da vielleicht unvermeidbare magnetische oder kapazitive Rückwirkungen?

 

Bis SN 8500

Meine Erklärung der Funktion der letzten ZF-Stufe:

Die Tetrode der WG35 ist als Audion (Gittergleichrichter) geschaltet, mit Auskopplung der NF an der Anode. Dort sehen wir auch einen Zusatzkreis (gesondert geschirmt unterhalb angebracht), an dem die ZF-Spannung verstärkt der Diodenstrecke angeboten wird. Diese dient nur (!) zur Erzeugung der Regelspannung (AVR). Logischerweise muss dieser Kreis mit Trimmer 4 nicht auf maximale Lautstärke, sondern auf maximale neg. Regelspannung abgeglichen werden.

Am Rande: In Stellung TA dient diese Stufe als NF-Verstärker.

 

Ab SN 8501

Das Schaltungskonzept  wurde grundlegend geändert: Die ZF-Gleichrichtung und Gewinnung der Regelspannung wurde der Diodenstrecke in der WG35 übertragen. Damit wurde das Problem des begrenzten Arbeitsbereiches einer Audionschaltung umgangen. Die Tetrode funktioniert jetzt als reine NF-Verstärkerstufe. Ob sich das mit der angeblichen Regelcharakteristik derselben verträgt, lasse ich mal dahingestellt.

 

Botschafter „Umbau“

Obige Schaltungsumstellung ist –mit kleinen Abweichungen- auch für den Botschafter-Umbau von Gültigkeit. Laut Schaltbild geht man von der ersten Serie (bis SN 3300) aus. Das erkennt man an der (später fallengelassenen) Abschaltung des Lade- und Siebelkos bei Gleichstrombetrieb. Allerdings wird nun der Netzgleichrichter nicht mehr umgangen.  

 

Welche ZF ?

Hier ist die Verwirrung groß, wie ich schon zu Anfang sagte. Die verschiedenen Schaltbilder geben an:

 

Bis SN 3300 ------------------------ 468 kHz

Von SN 3301 bis 6499 ---------- 486 kHz

Von SN 6500 bis 8500 ---------- 486 kHz

Ab SN 8501 ------------------------- 440 kHz

Umbau -------------------------------- 458 kHz (die 5 könnte auch eine 6 sein, schwer zu lesen)

 

Ich kann dazu nur sagen, was allgemein bekannt ist: bei der Festlegung der ZF ist und war auch immer mit der Frequenzbelegung in der Region des Empfangsstandortes Rechnung zu tragen.


Beispiel Sender Luxemburg auf 232 kHz (Luzerner Plan). Die Oberwelle von 464 kHz kommt sehr nahe an die ZF von 468 kHz, was zu unschönen Pfeifstörungen im West- Südwestdeutschen Raum führt(e). Fehlt dann noch ein ZF-Saugkreis, wie beim Loewe Botschafter, ist die Situation noch schlechter. Daher sieht man manchmal unterschiedliche Zwischenfrequenzen für einen Gerätetyp angegeben. 

MfG

Anlagen:

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