lumophon: D2 (D 2); Standard: Wie ist die Kopplung von HF

ID: 139164
Dieser Artikel betrifft das Modell: Standard D2 (Lumophon, Bruckner & Stark, Nürnberg)

lumophon: D2 (D 2); Standard: Wie ist die Kopplung von HF  
22.Apr.07 17:31
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Im Schaltbild des Lumophon "Standard D2" und "Standard 2 D29", welches aus Lange-Nowisch stammt, fehlt m.E. ein Koppelglied zwischen der Anode der HF Vorstufe und dem Gitterkreis des Audions. So, wie die Schaltung gezeichnet ist, ergibt das keinen Sinn.




Gemäß dem Schaltbild ist nicht erkennbar, wie der Ausgangskreis  der 1. Triode der VT126 auf den Gitterkreis des Audions (2. Triode der VT126) gekoppelt ist.

Hat jemand das Gerät und kann dort nachprüfen, wie die Schaltung tatsächlich ist?

Vielen Dank für die Mühe.

MfG DR

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Vorläufige Analyse 
20.May.07 18:47

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Eine Untersuchung des D2 hat ergeben, daß das Schaltbild rein gleichstrommäßig in Ordnung ist. Der Fehler im Schaltbild besteht in der gezeichneten Anordnung der Spulen. Im Foto ID=3334 sind die Spulen ebenso angeordnet wie im korrigierten Schaltbild: links der Eingangskreis, rechts der Audionkreis. Hier das korrigierte Schaltbild, das mit Hilfe von Schere und Klebestift aus dem ursprünglichen entstanden ist. (Es genügt leider nicht ganz den Anforderungen im RM.org.)

Das untersuchte Gerät hat die HZ 420 (Valvo) statt der VT 126 und die NZ 426 (Valvo) statt der VT 147. Laut Prüfkarten im W 10 sind die jeweiligen Typen  identisch. Auch gibt es keinen Unterschied in den Prüfkarten von HZ 420 und NZ 420. Die HZ 420 ergab gemäß Prüfbedingungen mit 0V am Gitter einen Anodenstrom von ca. 15 mA. Im obigen Schaltbild hat die 1. Triode der HZ 420 keine Gittervorspannung, aber 70 V Anodenspannung. Die Anodenbatterie wäre dadurch recht schnell leer. Für das Audion gilt das eigentlich genau so, wenn auch hier bei Empfang eines stärkeren Signals sich eine Vorspannung bildet und damit der Anodenstrom verringert wird. Nun hat aber die HZ 420 einen Heizregler (auf der Montageplatte links von der HF Röhre), obwohl die Fadenspannung mit 4 V angegeben ist. Offenbar dient der Heizregler hier dazu, die Fadentemperatur so weit abzusenken, daß der Anodenstrom nicht zu groß wird. Ob das dem damaligen Stand der Technik noch entsprach? Die HZ 420 hat eine Teilverspiegelung des Kolbens wie die späteren Batterieröhren. Das Katodenmaterial dürfte demnach Bariumoxid sein. Eine Unterheizung ist hier aber nicht empfehlenswert.

Die Spulensätze befinden sich ganz rechts und ganz links im Gehäuse. Die Spulen für die Antennenankopplung und die Rückkopplung sind schwenkbar. Interessant an der Spulenanordnung ist, daß die Mittelwellenspulen (kurz) jeweils ganz vorne bei der Frontplatte und die Langwellenspulen (lang) jeweils ganz hinten bei der Rückwand angeordnet sind, also weit auseinander liegen, obwohl das gemäß Schaltung nicht erforderlich ist.

Die Umschaltung zwischen lang und kurz erfolgt mit einem Schiebeschalter, der auf der Montageplatte sitzt; dazu ist der Deckel zu öffnen. Der Schieber selbst mit den angenieteten Kontakten ist ca. 2 cm breit, ca. 6 mm dick und hat eine Länge von ca. 2/3 der Länge des Apparates und besteht aus Ebonit. Nach nunmehr fast 80 Jahren haben die Kontaktfedern den Schieber leider so verformt, daß er sich kaum noch bewegen läßt.

MfG DR

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