paillard: 4306;

ID: 147383
Dieser Artikel betrifft das Modell: 4306 (Paillard AG; St. Croix)

paillard: 4306;  
17.Aug.07 19:25
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René Goebel † 21.12.23 (D)
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René Goebel † 21.12.23

Hallo Sammlerfreunde,
habe vorgestern in der Bucht diesen Paillard ersteigert. Für seine 55 Jahre sieht das Gerät innen noch wie neu aus. Kein Rost , kein Staub,alles glänzt noch.
Das Gerät lief auf Anhieb,jedoch hat mich die Leistung des Gerätes nicht überzeugt.

Mit einer 14mtr. langen Dachantenne habe ich folgenden Empfang. LW: über das gesamte Band verteilt mehrere saubere empfangsstarke Sender , MW: Nur die 2 Ortssender (SWF und AFN) und die auch nur relativ schwach empfangbar, KW: sehr viele Sender im 25 bis 49 m-Band, im 16 und 19 m-Band kein Empfang.

Ein Kondensator 0,1 uf 400/1500V war aufgeplatzt.
Frage 1: da das Gerät mit ca. 250V Ub  läuft,was bedeutet der 2.te Wert von 1500V . Ich habe einen 630V Kondensator eingesetzt; dass müsste doch reichen, oder ? Ich kenne das nur von Elkos : die erste Zahl gibt die Dauerbetriebsspannung an , die zweite die kurzfristig erlaubbare (z.B., bis die Röhren angeheizt sind)
Den 0,1 uF habe ich vorsorglich getauscht.

Die AZ41 hat so gut wie keinen Getterspiegel mehr. Ausserdem ist sie in diesem Gerät fast nur über i.V.'s verschaltet.
Heizung korrekt an 7 und 8, Anode1 an 1 (iV), intern(optisch beobachtet) geht Anode1 auch an 2. Pin 4 und 5 sind intern in der Röhre verbunden und bilden den Mittelpunkt von insgesamt vier Heizdrähten(das ist nirgendwo dokumentiert) , die aus den 2 Systemen kommen. Daran ist der Ladeelko angeschlossen(4 und 5 sind aber laut Datenblatt eigentlich auch iV).
Ich möchte die Röhre eigentlich im Gerät belassen und sie unterhalb durch 2 mal 1N4007 ersetzen. Aber, was macht eine Röhre, wenn sie wirklich vollkommen Luft zieht. Geht dann nicht der Heizstrom immens hoch, und ich könnte meinen Netztrafo riskieren ?

viele Radiogrüße, René

PS.: Ich werde versuchen am Sonntag in Münchweiler zu sein

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22.Aug.07 17:38

René Goebel † 21.12.23 (D)
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René Goebel † 21.12.23

Hallo Herr Knoll,

dank für die Info. Ich kannte das nur von Elkos. Da lag die 2.te Spannungsangabe aber nur gerinfügig ( 10 - 20%) höher als die Nennspannung.

Gruss, René Goebel

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Spitzenspannung beim Elko 
22.Aug.07 18:41

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Goebel,

das sehen Sie richtig.

Bei einer Nennspannung = < 315 V sind das + 15%, bei > 315V nur 10%.

Diese Spannung darf innerhalb einer Stunde !!  max. 5mal fuer die Dauer einer Minute auftreten.

Die Isolation wird beim "ELKO" ja mittels einer Oxidschicht vorgenommen. Die kann Waermemaessig und Spannungsmaessig (Gasen) zerstoert werden. Beim Wickelkondensator ist das Dielektikum eine Folie aus Papier oder Isoliermaterrial.

Gruss Knoll

 

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22.Aug.07 21:25

Jacob Roschy (D)
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Jacob Roschy

Hallo Herr Goebel,

der Getterspiegel der AZ41 kann auch durch unzählige Betriebsstunden "verdunstet" sein, was man oft bei Röhren mit ewiger Betriebsdauer bemerken kann.

Sollte jedoch tatsächlich ein allmählicher Vacuumverlust eintreten, so kann es während dieses Vorgangs zur Ionisation in der Röhre kommen, was einem Kurzschluss gleichkommt. Die Röhre sollte daher vorsichtshalber entfernt werden.

Die AZ41 sollte eigentlich leicht und günstig beschaffbar sein, einen Ersatz mit Si- Dioden würde ich als unnötige Verschlimmerungs-Modernisierung ansehen.

Falls dies aber doch geschehen sollte, ist der besonders hohe Spannungsverlust dieser Röhre zu berücksichtigen. Beim Ersatz mit Si- Dioden könnte die Spannung um 30 ÷ 40 V ansteigen, sofern diese nicht durch einen geeigneten Widerstand herabgesetzt wird.

Sehen Sie auch noch weitere Informationen über die AZ41: U

M. f. G. J. R.

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