rafena: FE60002A; Record II (2)

ID: 134028
rafena: FE60002A; Record II (2) 
17.Feb.07 15:45
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Eckhard Kull (D)
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Eckhard Kull

Das Fernsehgerät Record II wurde von der Vertriebsfirma Kurt M. Bruns, Hamburg mit herstellerseitig eingebautem UHF-Teil in der Bundesrepublik vertrieben. Das Gerät erhielt die FTZ-Prüfnummer AG 20240, veröffentlicht im Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen Nr. 20 vom 15.02.1961, Vfg. 19/61 lfd. Nr. 16

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Rafena mit UHF??? 
17.Feb.07 16:52

Mario Spitzer (D)
Redakteur
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Hallo Herr Krull,

die Tatsache überascht mich etwas, ist auf jedem Fall interessant.

Können Sie bitte in Erfahrung bringen wer den UHF Tuner beisteuerte?

Mir sind UHF Konverter und Tuner aus DDR Produktion (Transistorbestückt) nur ab 1969 (Start des 2. DDR Fernsehens) bekannt.

Frühere Versionen kenne ich nur vom Papier, Import (Westpaket) oder Eigenbau denn der Empfang des ZDF war damals mehr als unerwünscht.

Mit welchen Röhren ist der UHF Tuner bestückt?

Mit freundlichen Grüßen

Mario Spitzer

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Rafena Record II (2) 
17.Feb.07 18:33

Eckhard Kull (D)
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Eckhard Kull

Sehr geehrter Herr Spitzer,

bei der mir vorliegenden Unterlage handelt es sich um eine Veröffentlichung der damaligen Deutschen Bundespost, die die Hoheitsverwaltung der Funkfrequenzen hatte und für die Nutzungsbestimmungen der Frequenzen zuständig war. In dem aufgeführten Amtsblatt wurde amtlich bekanntgegeben, dass das o.a. Fernsehgerät von der Firma Rafena mit UHF gefertigt und an die Vetriebsfirma Bruns geliefert wurde. Die FTZ-Prüfnummer für das Gerät wurde dem Hersteller des Gerätes zugeordnet und nicht der Vertriebsfirma. Das bedeutet, das fertige Gerät wurde der Firma Bruns geliefert. Wo die UHF-Teile gefertigt wurden und was für Röhrenbestückungen sie hatten geht aus der Zuteilung der FTZ-Nummer nicht hervor. Sicher ist, dass die Firma Bruns die Geräte in der Bundesrepublik vertreiben wollte, sonst hätte sie keine FTZ-Prüfnummer beantagt.
Die Erteilung einer FTZ-Prüfnummer war mit finanziellem und zeitlichem Aufwand verbunden, zusätzlich mußten Mustergeräte zur Feststellung, ob die Störstrahlbestimmungen eingehalten wurden, dem damaligen FTZ (Fernmeldetechnisches Zentralamt in Darmstadt) gestellt werden. Auch für diese technischen Prüfungen wurden Gebühren erhoben. Vor der Zuteilung der FTZ-Prüfnummer durften die Geräte nicht an den Handel abgegeben werden.

Mit freundlichen Grüßen
Eckhard Kull

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Email von Herrn Lill 
18.Feb.07 16:18

Mark Hippenstiel (D)
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Mark Hippenstiel

Herr Lill hat mich gebeten, seine Informationen anzuhängen:


Hallo Herr Hippenstiel,

ich habe Rücksprache genommen mit dem ehemaligen Vertriebsleiter von Rafena,  sowie dem damaligen Kundendienstleiter sowie einem Servicetechniker, der nach WD reisen durfte
Das Gerät wurde offensichtlich nur in 1 Exemplar gebaut und zur Prüfung gegeben.
Es wurde nie exportiert, weder mit noch ohne UHF Teil.
Damals wurde begonnen mit UHF Teilen (Tuner /Konverter ) im Musterbau zu arbeiten. Die ersten kamen als Zukauf von der Firma Schwaiger und waren mit der PC86 bestückt ( die PC88 wurde dann von Radeberg selbst eingesetzt aber diese war Anfang 1961 serienmäßig noch nicht verfügbar) 
Weitere Informationen gibt es bislang leider nicht. Eventuelle Rückfragen bei Herrn Lindner ( ehem. Serviceleiter bei Rafena/Robotron Radeberg) Tel:  035955 44196
Vielleicht sollte dann der Record II - Export in die BRD nicht weiter im RM rumgeistern .
Wolfgang Lill

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