Reinigung und Politur von Messingteilen
Reinigung und Politur von Messingteilen

Ich bin durch Zufall auf ein hervorragend geeignetes Mittel zum Reinigen von Messingteilen gestossen: Bei NORMA ( jedenfalls in meinem Umkreis ) wird eine Reinigungspaste "Elsterglanz" für ein paar Euro verkauft. Meine Frau hatte mir das mal zum Testen mitgebracht. Ein Versuch hat mich überzeugt: Mit wenig Aufwand erstrahlen auch stark angelaufene Messingteile wieder hell wie am ersten Tag. Kunsstoff Drehknöpfe mit Messingeinlagen lassen sich problemlos polieren. Gelblich angelaufenes, ursprünglich weißes Plastik, wird wieder weiss. Werde mir davon noch ein paar Tuben auf Lager legen.
Gruss
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Elsterglanz

Elsterglanz gab es schon zu frühen DDR-Zeiten.
Ich habe davon noch ein paar Restbestands-Tuben und kann die hervorragende Wirkung der Paste bestätigen. Selbst extrem stark angelaufene Teile glänzen anschliessend wieder wie neu ( oder sogar bessser ) .
Ich dachte allerdings nicht, dass es die wieder/noch gibt. Der Preis war damals allerdings etwas geringer ...
Gruß Iven
Nachtrag:
Danke Herr Schön für die Warnung !
Die Angaben damals waren ja mehr als ungenau :
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Messing lackieren

Damit das mühsam polierte Messing nach einiger Zeit nicht wieder schwarz wird und somit die Mühe fast umsonst war, lohnt es sich, dieses anschließend mit Transparentlack zu lackieren. Hierzu verwende ich bevorzugt jenen Lack, den Ankerwickler zum Tränken von Trafo- und Motorwicklungen verwenden. Dieser ist mechanisch und chemisch erheblich robuster als herkömmlicher Lack. Sein gelblicher Farbton passt sehr gut zur natürlichen Messingfarbe und lässt es sogar noch besser wirken.
MfG JR
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alles Dasselbe
Hallo,
bei allem Stolz ein "neues" Mittelchen gefunden zu haben,
das ist seit Jahrzehnten alles dasselbe, ich habe schon
1952 damit die Tuba meines großen Bruders geputzt,
für 50 Pfg. pro Reinigung.
Elsterglanz ist das Ostalgieprodukt und pastös gehalten,der westdeutsche Klassiker ist "Sidol" in flüssiger Form.
in Österreich und der Schweiz dürfte es ebenfalls solche Putzmittel
geben, unter evtl. anderen Markennamen. Auch Auto- (Lack-)-
poliermittel haben ähnliche/identische Rezepturen,
obwohl es bei Lack unsinnig war, Nitrit einzusetzen.
Das Strickmuster ist immer dasselbe: Ammoniak, Ammoniumsalze,
Triäthanolamin, Tripel, Wachs, Weißöl, Wasser, Zelluloseäther (Verdicker), Korrosionsinhibitoren.
Der Korrosionsinhibitor in alten Restpackungen ist der
Hauptgrund, weswegen ich hierzu schreibe.
Bis in die 80er enthielt die "Standardrezeptur" Morpholin und
Natriumnitrit. Diese Kombination reinigte erstens Cu-legierungen
sehr effektiv und bewirkte gleichzeitig einen Korrosionsschutz des
gereinigten Buntmetalls.
Allerdings bildete diese Kombination auch Morpholin-Nitrosamin,
welches heftig krebserzeugend ist.
Daher empfehle ich, sehr alte Gebinde solcher Poliermittel zu entsorgen.
Heute sollten sekundäre Amine und Nitrit in diesen Mitteln nicht
mehr enthalten sein. Im Zweifel lasse man sich bestätigen,
daß kein Nitrit-Ion enthalten ist, wenn doch, dann sollte es frei sein
von allen sekundären Aminen.
Triäthanolamin enthält immer einige zehntel % Diäthanolamin!
Grüße,
Georg Schön
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Was ist drin ?

Ich wollte es ja nicht glauben, aber tatsächlich steht auf der Packung ein Hersteller aus Zwochau bei Leipzig. Die Tubendeklaration sagt: inerte Putzkörper, nichtionische Tenside, Fettsäurederivate, Paraffine, Ammoniumhydroxid, Additive in kleinen Mengen. Wahrscheinlich sind aber auch hier nur die Stoffe angegeben, die entweder zu deklarieren sind oder eine gewisse Menge überschreiten. Ich hoffe ja sehr, dass da nicht die von Herrn Schön angesprochenen Nitrosamine drin sind. Trotzdem arbeite ich mit diesen Polituren immer mit Handschuhen, habe eine sehr empfindliche Haut und bin deshalb sehr vorsichtig.
Grusss
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Hallo,
es ist doch erschreckend was doch alles in diesen Mitteln versteckt sein kann, von dem wir Laien keine Ahnung haben....
Deshalb vielleicht eine ganz andere Methode:
Ich presse eine Zitrone und mische dem Saft ausreichend Salz bei. Damit reibe ich die Messingteile ein und auch wenn das Material noch so angelaufen ist, entfernt dieses biologische Säure alles. Auch im Vergleich mit allen kommerziellen Mitteln die ich schon probiert habe ist das mein absoluter Favorit. Mechanisch wird dieser Vorgang mit einen Pfannenreiniger Scrable unterstützt.
Einfach mal probieren, hat ja jeder im Haushalt.
RadioGruß
Olaf
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weiteres "Hausmittel"

Hallo,
ich möchte noch ein weiteres Hausmittel einbringen, mit dem ich sehr gute Resultate erziehle:
Salz und Scheuerpulver(ATA oder VIM) mit Essig anrühren. Die Mischungsmengen sind unkritisch. Damit läßt sich auch stark angelaufenes Messing schnell reinigen. Mit Metallpolituren konnte ich bisher keine so schnelle Wirkung erziehlen. Politur ergibt im Anschluß daran eventuell noch eine bessere Glanzwirkung. Wenn lackiert wird, ist aber zu bedenken, daß diese meist pflegende und fettende Bestandteile enthalten, die vor dem Lackieren erst wieder entfernt werden müssen. Da kann man sich einen Auftrag gleich sparen.
Grüße
Martin Renz
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Messing oder "vermessingt"?
Wenn Sie oben bei der Suche das Wort Messing eingeben, stossen Sie auf den Artikel in "Texte" über diese Behandlungen:
http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/292%2D307%5FReparieren%2Epdf
Das wird wohl nur interessant sein, wenn jemand sich mit mehr Messingteilen auseinander setzen muss, denn die Hausmittel genügen meist. So oder so aber zeige ich dort, dass es Sinn macht, mit einem Magneten vorher zu untersuchen, ob das Teil nicht nur vermessingt ist, denn da gibt es z.T. sehr dünne Oberflächen, die man dann nicht angreifen sollte. Vielleicht haben Sie in diesem Zusammenhang schon Schrauben gesehen, denen man ansieht, dass da etwas nicht mehr stimmt. Mit dem Stichwort polieren holen Sie sich natürlich noch Angaben zur Behandlung weiterer Oberflächen. In einigen Tagen wird wohl auch Ihr Beitrag hier dort erscheinen.
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