Schätze auf Microfiche -und jetzt?

ID: 119537
Schätze auf Microfiche -und jetzt? 
26.Aug.06 15:15
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Ilja Liebisch (D)
Beiträge: 161
Anzahl Danke: 10

Liebe Freunde,

da besitze ich nun mehrere Ordner mit interessanten

Microfichen diverser deutscher Hersteller.

Zwischenzeitlich fand sich sogar ein nettes Lesegerät ein,

also ist nun fröhliches Stöbern in den Service-Mappen möglich.

Was ich sagen möchte, liegt nahe: Wie kommt der Microfiche

aufs Papier oder wie lassen sich diese Bildchen so umwandeln,

daß ich sie hier hochladen kann?

Gruß,

Ilja

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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Scannen von Microfiches - Fotonegativen 
02.Sep.06 22:53

Kurt A. Köhler (D)
Ratsmitglied
Beiträge: 141
Anzahl Danke: 5
Kurt A. Köhler

Ich habe nachstehende Zuschrift erhalten, die eine Antwort auf die eingangs gestellte Frage enthält:

===================================Zuschrift Dr. Harald Schlosser, Wien

Hallo Herr Liebisch!
Ihr Posting in RMOrg ist leider für mich nicht direkt beantwortbar, daher meine
Antwort auf diesem Weg (und cc an den Moderator, falls er die Antwort
einstellen will).

Ich habe zwar keine praktischen Erfahrungen mit der Digitalisierung von
Mikrofiches, aber ich denke dass der Weg über einen Scanner mit
Durchlichtaufsatz (Transparency-Adapter) gehen sollte.

Ich meine damit nicht die kleinen dreieckigen Spiegelaufsätze für
Aldi-Flachbett-Scanner, sondern Geräte bei denen oberhalb des transparenten
Originals eine Beleuchtungseinrichtung parallel mit der Abtasteinheit
mitgeführt wird. (z.B. AGFA ARCUS II, gab es aber auch von HP oder MUSTEK) Eine
A4 Durchlichteinheit für den alten MUSTEK Scanexpress 12000 steht noch bei mir
herum - der Scanner ist schon verstorben. Ich stelle das Teil gerne für
Experimente zur Verfügung. MUSTEK 12000 war einmal sehr verbreitet wurde aber
unter XP nicht mehr mit Treibern unterstützt.

Wenn Sie mir einen Fiche per Post leihweise schicken, könnte ich einen Scan auf
meinem AGFA versuchen.

In hoher Auflösung gescannt sollte das genauso wie beim Einscannen von
Foto-Negativen oder Dia-Positiven funktionieren. Es gibt ja auch Projekte bei
denen Super8-Filme streifenweise zerschnitten und eingescannt werden, um daraus
wieder das digitalisierte Video zu erzeugen.

mfg
Dr. Harald Schlosser, Wien
===================================Ende Nachricht Dr. Harald Schlosser, Wien

Wie beschrieben, sollte im Grunde jeder Scanner, der Fotonegative mit hoher Auflösung (2000 dpi und mehr) im Durchlicht scannen kann, der Aufgabe gewachsen sein. Ich persönlich verfüge für solche Zwecke über einen Epson Stylus Photo RX500, der sehr gute Resultate liefert.

In einer weiteren Zuschrift weist Herr Willi Ribbe darauf hin, dass Universitäten evtl. die Möglichkeit bieten, digitalisierende Microfiche-Leser gegen Entgelt zu benutzen. Herr Ribbe konnte, wie er schreibt,  seine Probleme mit Microfiches mit entsprechenden Geräten der Bibliothek der Universität Hannover  lösen. Hier ist es offensichtlich auch möglich, das Ergebnis  als PDF-Datei an die eigene E-Mail Adresse zu verschicken.

Herr Martin Jangowski weist in einer neuerlichen Zuschrift darauf hin, dass es Firmen gibt, die Microfiches professionell abscannen und in tif und/oder PDF wandeln. In der Tat lassen sich durch "Googeln" oder eine "Yahoo"-Abfrage solche Firmen finden. Mit einer sochen Abfrage erhielt ich auch Hinweise auf andere Foren, die dieses Thema behandelten mit Aussagen in einigen Posts, dass Durchlichtscanner prinzipiell ungeeignet seien. Auch der nachfolgende Post von Herrn Liebisch weist in diese Richtung.


Um zu einer fundierten Aussage zu kommen, was möglich ist und was nicht, habe ich ein Microfiche gescannt und mir auch einen DIN A4-Ausdruck eines Microfiche-Lesers der gescannten Stelle besorgt. Das Microfiche wurde mit 4800 dpi als Diapositiv(!)  mit 8bit Graustufenauflösung gescannt, sodaß eine spätere Vergrößerung eines 0,9x1,2cm großen Microfiche-Bildchens auf DIN A4 eine Auflösung von 200dpi übrigläßt. Nach Farb-Invertierung ist ein solches Bildchen dann schwarz auf hellgrauem Grund lesbar. Der DIN A4-Ausdruck wurde mit 200dpi gescannt und das Ergebnis in der nachstehenden Datei mit dem Direktscan verglichen. Es ist klar erkennbar, dass der Fotoscanner für diese Zwecke zwar nicht unbrauchbar, aber dem Microfiche-Leser weit unterlegen ist. Berücksichtigt man, dass ein Microfiche-Leser ein gezieltes und relativ schnelles Einstellen der zu kopierenden Stelle und auch ein gezieltes Vergrößern von Ausschnitten ermöglicht, sollte man bei der Auswertung von Microfiches sicher immer versuchen, Zugang zu einem Microfiche-Leser zu erhalten. Es spielt m.E. dabei nur eine geringe Rolle, ob das Ergebnis dann elektronisch oder nur als Papierausdruck mitgenommen werden kann.

Anlagen:

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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Danke! 
05.Sep.06 01:34

Ilja Liebisch (D)
Beiträge: 161
Anzahl Danke: 7

Liebe Freunde,

für die netten, wertvollen Tips, die mich zwischenzeitlich

per Email erreichten, möchte ich mich auf diesem Wege

ganz herzlich bedanken! Ich kann arbeitsbedingt nicht mehr

viel herumexperimentieren; leider brachte das Abscannen mit

Durchleuchte-Dingsda ...wie heißt das Teil?... keine brauchbaren

Ergebnisse. Was bestimmt als nächster Schritt erfolgt, ist der Besuch

der Universitäts-Bibliothek, um dort die technische Ausstattung zu prüfen.

Sollten sich echt Lesegeräte mit entsprechender Druckmöglichkeit finden,

dann gehts aber los hier.  

Herzliche Grüße,

Don I.

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