schaub: 17350; Bali 800 Stereo: An Hausantenne anschließ

ID: 177671
Dieser Artikel betrifft das Modell: Bali 800 Stereo 17350 (Schaub und Schaub-Lorenz)

schaub: 17350; Bali 800 Stereo: An Hausantenne anschließ 
22.Nov.08 10:17
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Klaus Pahr (D)
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Hallo Sammlerkollegen,

ich habe eine Frage: Da ich in meiner Wohnung einen eher schlechten Radioempfang habe, möchte ich meine alten Schätzchen an die Hausantenne anschließen. Kann ich das sorglos tun oder gibt es dann ggf. Stress? Wie muss ich das machen, gibt es dabei etwas zu beachten? Für Ihren Rat bin ich dankbar.

Viele Grüße

Klaus Pahr

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22.Nov.08 12:41

Hans-Dieter Haase † 5.2.18 (D)
Beiträge: 582
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18

Herr Pahr, was meinen Sie mit Hausantenne? Ist es eine LMKU-Antennenanlage in einem Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus oder ist es ein Kabelfernseh-Anschluss, der nur UKW/UHF/VHF-Frequenzen zur Verfügung stellt? Der mechanische Anschluss ist wahrscheinlich ein unsymmetrischer mit 60 bzw. 75 Ohm, so dass für Ihr Gerät  auf UKW symmetriert werden müsste, wenn man es ganz richtig machen will.

Wenn Sie den Anschluss allein benutzen und es deswegen mit anderen Mietern keinen Stress geben kann, genügt oft für UKW beim Kabelanschluss eine kapazitive Kopplung mittels zweier verdrillter Drähte (Eine Ader in eine UKW-Buchse des Radios und eine Ader in den Mittelkontakt der Antennendose). Aber Vorsicht, das Ganze strahlt natürlich weil nicht abgeschirmt! Die korrekte Lösung wäre hier ein geschirmtes Symmetrierglied mit Dämpfung.

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Antennenanlage 
22.Nov.08 14:00

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
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Hallo Herr Haase,


vielen Dank für Ihre Erläuterungen. Zuerst ist mir aufgefallen, dass ich die Antenne zu ungenau beschrieben habe. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus, das an eine Gemeinschaftsantenne angeschlossen ist, mit dem die ganze Siedlung versorgt wird. Diese Antennenanlage liefert, soweit mir bekannt ist, teilweise vom Satelliten, teilweise aus dem Kabelnetz; früher auch noch terrestrisch. Jedenfalls werden alle Radio- und Fernsehfrequenzen gegenüber terrestrisch auf andere Kanäle umgesetzt.

Wenn ich ein Koaxkabel an den Radioausgang der Antennensteckdose anstecke und das andere Ende mittels Bananenstecker mit dem Dipoleingang verbinde, habe ich besten Empfang. Was bewirkt das im Rest der Antennenanlage?

Sie schreiben von einem Symmetrieglied mit Dämpfung. Was genau ist das und wo bekomme ich es her?

Viele Grüße

Klaus Pahr
 

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22.Nov.08 14:54

Hans-Dieter Haase † 5.2.18 (D)
Beiträge: 582
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18

Hallo Herr Pahr,

wenn Sie das Gerät wie beschrieben direkt (galvanisch) mit der Antennensteckdose verbinden ist der Empfang logischerweise am besten, weil der maximale Pegel anliegt (allerdings völlig fehlangepasst). Das ist die brutalste Methode und Sie fangen sich durch Übersteuerung des Empfängers u.U. andere Schweinereien ein. Ob andere Teilnehmer gestört werden können Sie näherungsweise feststellen, indem Sie an eine zweite Dose einen Fernseher anschließen. Deswegen auch mein Vorschlag mit den zwei verdrillten Adern. Das ist nicht ganz so brutal. (Wie gesagt, wir reden hier nur über UKW-Empfang). In der Werkstatt mache ich das zu schnellenTestzwecken auch so, wobei schon ein Nebeneinanderlegen der Adern ausreicht..

Ein Symmetrierglied ist die technisch einwandfreie Lösung, weil es die unsymmetrische Antennensteckdose (75 Ohm-Koax) auf den symmetrischen UKW-Eingang (240 Ohm) ihres Radios umsetzt. In den frühen Fernsehjahren, wo das Koaxkabel bei den Antennen Einzug hielt, gab es das fertig kofektioniert. An alten Sperrmüllgeräten findet sich das noch manchmal. Ich habe leider im Augenblick kein Bild zur Hand, aber in meiner Antennenanschlussleiste in der Werkstatt habe ich das auch eingebaut. Ob es heute noch so etwas zu kaufen gibt kann ich nicht sagen, da müsste ich erst recherchieren.

Ein zusätzlich eingebautes Dämpfungsglied in T- oder PI-Form setzt die meist zu hohe Spannung der Antennenverstärkeranlage auf ein für damalige Röhren-Empfänger erträgliches Maß herab. Das ist zwar nicht unbedingt erforderlich aber reduziert mögliche Störungen.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Impedanzen vom speisenden Generator (Antennenbuchse), Speiseleitung und Verbraucher (Radio) gleich und ohmsch sein sollten. Nur dann wird die maximale Leistung übertragen, ohne dass Reflexionen auf der Leitung auftreten. Die Anschlussart muss auch stimmen, also symmetrisch oder unsymmetrisch, ansonsten ist ein Symmetrierglied erforderlich. Das Ganze ist zwar nicht so gravierend, hören wird man in den meisten Fällen genug.

Sie sehen, die Theorie kann ganz schön kompliziert werden, wenn man es genauer betrachtet. Das wäre ein schönes Grundsatzthema für unsere Experten. (Möglicherweise gibt es das auch schon bei uns, ich habe nicht gesucht).

Wenn es interessiert, könnte ich es auch mit einer korrekten Erklärung versuchen. Dafür bräuchte ich aber etwas mehr Zeit, so inmitten einer Radioreparatur und zwischendrin Schneeschieben ist das nicht machbar. Falls vorhanden schauen Sie ja auch eimal in ein einschlägiges Fachbuch, unter dem Stichwort "Antennenanpassung" sollte da etwas zu finden sein.

Gruß Hans-Dieter Haase

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Hilfestellung 
22.Nov.08 15:35

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Haase.

Hier ein Muster

 

hier die Theorie dazu

Als neu, gibt es diese Teile soweit ich immer lesen kann, nur noch aus der ex DDR

 EDIT: für meine HF-Generatoren benütze ich Schaltungen wie Bild 32 bis 33

Gruss Knoll

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Werde suchen... 
23.Nov.08 11:54

Klaus Pahr (D)
Beiträge: 186
Anzahl Danke: 5

Hallo zusammen,

ein herzliches Dankeschön an die Herren Haase und Knoll für Ihre Mühe. Nun verstehe ich den Hintergrund. Ich werde mich mal auf die Suche nach einem Symmetrierglied machen. Vielleicht werde ich fündig.

Viele Grüße

Klaus Pahr

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