Siemens E311, Brummodulation bei CW- und SSB-Betrieb

ID: 83513
Siemens E311, Brummodulation bei CW- und SSB-Betrieb 
22.Dec.05 08:27
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Eilert Menke (D)
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Brummodulation des Siemens E311 bei Überlagerungsbetrieb in ungerastetem Zustand

Ursache:

Der Brumm bei ungerastetem Betrieb entsteht durch die Stabkern-Drosselspule in der Heizleitung der E88CC in der Rasteroszillatorbaugruppe. Sie streut ihr Wechselfeld aufgrund mangelhafter Entkopplung bzw. Abschirmung in das Magnetvariometer (MV). Es handelt sich um einen Konstruktionsfehler. Dieser Fehler tritt in gerastetem Zustand nicht auf, da dann das MV diese Modulation ausregelt. Betroffen sind m.W. sämtliche Ausführungen des Gerätes (a - e/E).


Abhilfe:

Ausbau der Rasteroszillatorgruppe und Austausch der serienmäßigen Drossel (Dr. 1) gegen eine streufeldarme Ringkern- oder Mehrlochkerndrossel gleichen Wertes (40 - 50 µH, 1,5 A):

Im Handbuch werden Hinweise zum Ausbau der Baugruppe gegeben. Diese sind unbedingt zu beachten! Dr. 1 ist auf den Blättern Rel str 455U300b (Schaltbild) und Rel ms 455F305b (Platinenbestückung) dargestellt (bezieht sich hier auf b-Modell).

Um den Ausbau der Platine aus der Rasteroszillatorbaugruppe zu vermeiden, können die Anschlußdrähte der ursprünglichen Drosselspule ganz nahe am Drosselkörper getrennt werden. Zwischen den nun aus den Lötpunkten 7 und 13 herausstehenden Drahtenden wird die neue Drossel verlötet.

Abschließend das Gerät in umgekehrter Reihenfolge vorsichtig wieder zusammenbauen. Stellung des Spulenrevolvers und des Bereichsschalters nicht verändern (vor Demontage notieren).

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Nachtrag:

Diese Modifikation sollten nur versierte Kenner des Siemens E311 durchführen, da der Ausbau der Rasteroszillatorbaugruppe relativ aufwendig ist und sich damit recht arbeits- und zeitintensiv darstellt. Sehr erfolgreich praktiziert habe ich sie vor längerer Zeit an zwei Exemplaren des Modells E311b. Inwieweit diese Modifikation bei neueren Ausführungen (insb. e/E-Modell) greift, vermag ich allerdings nicht zu sagen, da mir darüber keine Erfahrungen vorliegen.

Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, auch die problembehafteten MP-Kondensatoren C1, C4 und C5 im Filteraufbau der Rasteroszillatorbaugruppe auszutauschen.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.