Störsender

ID: 122734
Störsender 
04.Oct.06 14:36
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Klaus Bayer (D)
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Klaus Bayer

Hallo,

habe beim Abhören eines Bandes von einem Bekannten im Hintergrund der Musik einen Störsender wahrnehmen können.

Dies könnte etwas für das Audio-Archiv sein.

Leider kann ich die MP3 Datei (ca. 800kB) nicht anhängen. Falls Interesse besteht, wo soll ich die Datei hin senden ?

Interessante Fakten hierzu: die Aufnahme erfolgte um 1970 in Dresden. Die Musik wurde von Radio Luxemburg im 49m Band aufgenommen.

Wo stand der Störsender ? Und wem galt er ? Radio Luxemburg offensichtlich nicht, den die Musik ist recht gut zu hören ?

Viele Grüße

Klaus Bayer

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Jamming - Woodpecker & Co 
05.Oct.06 00:10

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
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Hallo Herr Bayer,

Störsender wurden hauptsächlich, wie Sie auch annehmen, dazu verwendet, den Informationsfluß in Richtung Osteuropa zu stören. Zu Zeiten des "kalten Krieges" wurden regelmäßig gestört: RIAS, BBC, Radio Tirana (nach Anschluß Albaniens an China), Aussendungen von Radio Freies Europa etc., aber auch später noch sogar Sendungen für Jugoslawien von der Deutschen Welle punktuell 1991. In einem Kommentar von Radio Polonia währende der "Solidarnosc"-Krise 1981 wurde in der deutschen Sendung dieses thematisiert und behauptet," ...daß Polen keine Störsender betreibt...", was offensichtlich wohl nicht ganz stimmte. Die westlichen Propagandasender würden offene Einmischung in Polens Politik vornehmen, hieß es wörtlich weiter im selben Kommemntar. Dem müsse man durch geeignete Maßnahmen begegnen.

Einige Störsender liegen aber auch weitab von Europa, um lokale Regierungssender zu beeinträchtigen, können hier beobachtet werden. 

Und noch etwas, vieles, was sich wie Störsender anhört (Wobbeltöne etc. ) sind in Wirklichkeit keine Störsender, sondern PTT-Testsende-/empfangsprogramme zur Ermittlung der aktuellen Kommunikationsbedingungen, die computergesteuert on the air gehen und die Bänder abscannen, dabei wird betrüblicherweise in Kauf genommen, daß auch Rundfunkprogramme zeitweise beeintächtigt werden. Meistens sind diese Tests aber nicht sehr lange, höchstens 15 Minuten auf derselben Frequenz. Dies teilte mir Radio RSA auf meine empörte SWL-Mitteilung hin im "Kurzwellenreiter" einmal mit.

Auch ein in der Nachbarschaft befindlicher Funkscanner (Empfänger) kann solche Störungen unter Umständen unbeabsichtigt verursachen.

Auch könnte ich Ihnen mitteilen, wie man Jamming-Modulation analysiert.

Da sind einmal die typischen Wobbeltöne. Moduliert man diese nochmals in ihrer Frequenz - im einfachsten Falle mit dem Netzbrummen- ,ergibt sich schon das typische Rauschen. Je nach "Hub", sind diese Störfrequenzen einmal schmalbandiger oder decken ein etwas größeres Frequenzband ab. Meistens ergibt sich aber schon durch die verwendeten Sender und Leistungsprofile eine Beschränkung auf maximal +- 30 kHz. Kurzzeitig können diese Geräusche durch eine QSA-Kennungs-Schleife unterbrochen werden.

Anders sieht es da schon mit dem "Woodpecker"- Signal aus.

Diese Störungen reichen unter Umständen über das gesamte Kurzwellenspektrum.

Es waren die damaligen Versuche der Sowjets, die Jonosphärenreflexionen für ein Über-Horizont-Radar zu nutzen. Der Sender stand bei Charkow.

Mit der Satellitentechnik sind diese Experimente wohl auf dem Müllplatz der Funkgeschichte als deren wohl traurigstes Kapitel gelandet. Radio Australien hatte allerdings berichtet, daß 1990 im  fünften Kontinent dort nochmals ein solches Forschungs-Programm aufgelegt wurde, allerdings mit strengsten Kautelen, was die Störungen anderer Benutzer der Jonosphäre anbelangte, man wollte nicht als skrupellos gelten.

Trotzdem hier nochmals ein Oszillogramm eines selbst aufgenommenen "Woodpecker"-Störsignals im 19- Meterband, das glücklicherweise nur einige Sekunden dauerte.

Herzlichst, Ihr K.-H. B.

 

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Kategorie Sonderstationen 
05.Oct.06 10:35

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
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Hallo Herr Bayer,

könnten Sie diesen Clip unter Audioseite "Sonderstationen" mit möglichst genauen Angaben über Datum, Uhrzeit, groben Standort (Nähe einer Großstadt zum Beispiel), wenn möglich Frequenz, verwendetes Empfangsgerät, anlegen lassen als "Störsender von Radio Luxemburg" oder so.

Weitere Infos erhalten Sie im Upload-Screen.

Der Clip wird dann wohl von Herrn Kieck (Audioadmin) eingestellt, bzw. Sie erhalten dann noch Email von ihm. Herr Kieck steuert die Hintergrundinformationen dann noch bei, bzw. wird auch sicherlich für eine Erklärung Ihrer Fragen in diesem Zusammenhang sorgen können.

Wenn Sie nichts dagegen haben, schicken Sie auch mir eine Mail mit dem Anhang an meine Emailaddy . Ich bin schon gespannt drauf, wie sich das "Jamming" anhört.

Herzlichst, Ihr K.-H. B.

OK, das Ziel der westlichen Informationssender war die Sowjetunion, wie es das Credo auf der QSL-Karte von Radio Liberty (Ismaning/München) auch an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig läßt. Die Annahme drängt sich also auf, daß die Störversuche hauptsächlich diesem Sender galten.

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05.Oct.06 11:44

Jacob Roschy (D)
Redakteur
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Jacob Roschy

Hallo Herr Bayer,

da ich Ihre Aufnahme von Radio Luxemburg um 1970 (noch) nicht selbst hören kann, weiß ich auch nicht, wie sich der von Ihnen genannte Störsender anhört.

Tatsache war jedoch, dass sehr dicht neben Radio Luxemburg auf 6090 kHz der Bayrische Rundfunk auf 6085 kHz sendete.

Da dies bei 5 kHz aber nur ½ Kanalabstand entspricht, störten sich beide Sender gegenseitig, indem die Modulation von einem Sender sich mit der des jeweils anderen überlagerte.

Allerdings erscheint dabei die Modulation des Nachbarkanals sozusagen invertiert, d. h. sie klingt dann wie ein falsch eingestelltes SSB- Signal. Außerdem ist ein mehr oder weniger lauter und nervender 5 kHz- Überlagerungspfeifteon zu hören, je nach Bandbreite und Filterkurve des Empfängers.

Warum es jahrzehntelang, während der gesamten (AM-) Betriebszeit von Radio Luxemburg im 49- meter- Band, bei dieser gegenseitigen Störung blieb und nicht einer der beiden Sender eine andere Frequenz wählte, ist mir unerklärlich.

Denkbar ist schon, dass der BR absichtlich diese Frequenz wählte, um Radio Luxemburg zu stören, denn die öffentlich-rechtliche Monopoldiktatur war damals in der Bekämpfung jeglicher Rundfunk-Mitbewerber sehr heftig und schreckte vor fast nichts zurück.

Dann ist aber immer noch unerklärlich, warum Radio Luxemburg schon damals nicht von sich aus eine andere Frequenz wählte. Mittlerweile, da RTL seit einiger Zeit DRM- Testsendungen ausstrahlt, wurde dieser längst fällige Schritt vollzogen und man sendet jetzt auf 6095 kHz Kanalmitte.

MfG JR

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KW-Kanalabstand 
05.Oct.06 12:21

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
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Hallo Herr Roschy,

Ihre Ausführungen sind sehr interessant. Ich bin aber eher der Meinung, daß BR nicht absichlich RTL stören wollte. Auch konnte RTL seine Frequenz auf KW nicht einfach so ändern, da es damals noch viele Empfänger mit der sog. Radio-Luxemburg-Taste gab, die einen bequarzten Empfangskanal nur für 6090 kHz aufwiesen.

Rein zufälliges Beispiel aus dem RMOrg-Fundus:

ID = 28958
Telekunken bajazzo compact 101

Meines Wissens ist der international festgelegte Kanalabstand auf Kurzwelle nur 5 kHz. Es bleiben also gerade mal 2,5 kHz an Modulationsbandbreite übrig. Da aber oft breitbandiger moduliert wird, ist der sog. Sidebandsplash, wie Sie ihn beschrieben, an der Tagesordnung.

Die 5-kHz-Marge wird heute sehr präzise eingehalten, doch. Das war früher nicht immer so. Ich habe letztens noch ein paar Tonband -Aufnahmen eines Senders, aufgenommen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen, mal aufmerksam auf die Frequenz des "Heterodynpfeifens" (Trägerfrequenzdifferenzen der Nachbarsender zum gewünschten Sender)untersucht und mußte feststellen, daß die Frequenz von 5 kHz über 3 kHz bis auf eine sehr niedrige Frequenz bis hin zum Co-channel A3, also Sendung auf fast derselben Frequenz herunterwanderte. Dabei überlagern sich schließlich beide Sender soweit, daß eine Signalauslöschung wie ein schnell wanderndes Fading entsteht. (Das ist übrigens auch der Grund, warum Funkamateure ihren BFO bei SSB bewußt ein bißchen daneben ziehen, denn bei ca. nur 1 Hz Differenz wackelt das NF-Signal stark, das ist für die Sprachverständlichkeit subjektiv unangenehmer, als  wenn z. B. noch 20 Hz Differenz drin sind, auch ziehen sie den BFO lieber etwas höher, um nicht in die "Invertierung" reinzurutschen.)

Das rührt daher, daß einige Sender damals ohne Quarzsteuerung arbeiteten.

Interessanterweise rutschte auch das zeitweilig hörbare Jamming in der Frequenz mit. Der Nachbarsender war Radio Tirana. Dadurch wurde dann auch der Empfang des gewünschten Senders durch unfreiwilliges Nachbarkanaljamming stark in Mitleidenschaft gezogen.

Abhilfe zum Ausblenden dieser Sidebandsplash-Störungen: Verwendung einer Richtantenne mit hohem Vor-Rückwärts-Verhältnis, mit der zum Beispiel große Störungen der hochwattigen BBC-London-Aussendungen (Beam Osteuropa) zu Lasten von Radio Bremen auf KW sehr wirksam verringert werden konnten. Ich habe ein Tagesprofil von Radio Bremen mal gemacht. Mit Eintreten der Dämmerung nimmt die Überlagerung enorm zu. Leider läßt sich dies nach Abschalten der KW-Aussendungen von Radio Bremen, eines der ehemaligen Sender der Allierten, wie übrigens der BR auch, nicht mehr hier verifizieren.

Herzlichst. Ihr K.-H.B.

 

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05.Oct.06 17:34

Jacob Roschy (D)
Redakteur
Beiträge: 1766
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Jacob Roschy

Hallo Herr Bradtmöller,

natürlich hätte der BR nie zugeben, absichlich RTL zu stören, aber man muss bedenken, in welcher Zeit dies geschah.

Das war in den späteren 50er Jahren, als die Öffentlich-Rechtlichen ihr Macht- und Einflussmonopol noch fest in ihrer Hand hatten und Radio Luxemburg der erste und einzige Sender war, der ihnen dieses Monopl streitig machte. Da wollte man diesem Eindringling das Leben möglichst schwer machen, wenn man es schon nicht verhindern konnte.

Und was für "Gutmenschen" die Öffentlich-Rechtlichen sind, kann man ja ganz aktuell an der GEZ- PC- Abzocke sehen.

Sie haben recht, auf Kurzwelle ist ein Kanalabstand von nur 5 kHz üblich, - allerdings möglichst nur bei Sendern, deren jeweiligen Zielgebiete weit auseinanderligen, damit die gegenseitigen Störungen erträglich bleiben, z. B. 6005 kHz für Berlin und 6010 kHz für Istanbul.

Dies entspricht der allgemeinen Praxis, war damals und ist heute immer noch üblich. So wird es allgemein auch auf Mittel- und Langwelle gehandhabt, obwohl mit 9 kHz der Kanalabstand viel größer ist.

Es auch unüblich, bzw. unmöglich, mit nur 2,5 kHz Modulationsbandbreite zu arbeiten. Da wäre noch nicht einmal eine brauchbare Srachübertragung möglich, Musik könnte man komplett vergessen. Zu bedenken ist auch, dass auch Rundfunk auf Kurzwelle mit den ganz normalen Empfängern mit 9 kHz- Bandfiltern gehört wurden und daher eine schmale Modulationsbandbreite alleine nichts nutzen würde.

Nur Radio Luxemburg und der BR arbeiteten im praktisch gleichen Zielgebiet (Deutschland) mit diesem geringen 5 kHz Kanalabstand !

Selbst bei der damals noch dichten Belegung der Kurzwellenbänder hätte in jedem Fall die Möglichkeit bestanden, eine bessere Frequenzbelegung als diese zu finden, - sie war praktisch die schlechteste überhaupt.

Mit besseren Frequenzen hätte man tagsüber, wo die Reichweite im 49- meter- Band nicht so sehr groß ist, überhaupt keine gegenseitigen Störungen gehabt und bei Dunkelheit, wo sich die Reichweite stark vergrößert, wären die dann unvermeidlichen Störungen zumindest geringer gewesen.

Als Empfänger mit der "Radio-Luxemburg-Taste" mit fester Abstimmung auf 6090 kHz herauskamen, war es für RTL für einen Frequenzwechsel natürlich zu spät, ab dann war man auf diese Frequenz festgenagelt. Allerdings kamen diese Gerät erst auf den Markt, nachdem Radio Luxemburg schon Jahre auf Kurzwelle sendete. Man hätte vorher genug Zeit zum Wechsel gehabt, was aus welchen Gründen auch immer, leider nicht geschah.

Nach meinen Erfahrungen mit Kurzwellenempfang waren Sender, die sich nicht an das 5 kHz Kanalraster hielten, bzw. davon wegdrifteten, nicht das große Problem. Dies war nur bei wenigen Sendern aus Entwicklungsländer zu beobachten, aber ganz besonders bei Radio Tirana.

Dort ist das heute noch so, auch auf den starken 500 kW- Mittelwellensendern. Von genauer Frequenzeinstellung scheint man dort noch nie was gehört zu haben. Das, was jeder Funktechniker mühelos beherrscht und jeder Funkamateur bei seinem 50 W- Sender beherzigt, hält man dort selbst für gigantische 500 kW- Sender nicht für notwendig.

Das von Ihnen beobachtete driftende "Heterodynepfeifen" auf alten Tonbandaufnahmen halte ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für eine Oberwellenüberlagerung des Tonband- Löschoszillators, ein altes und lästiges Problem bei Tonbandaufnahmen von AM- Sendern.

Das größte Problem des Kurzwellenempfangs während des kalten Krieges war aber das Jamming, das vom Ostblock gegen die Westsender eingesetzt wurde. Das war eine echte Pest, die sehr viele Kanäle auf Kurzwelle komplett unbrauchbar machte.

MfG JR

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Audiofile erste Analyse 
05.Oct.06 22:24

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
Beiträge: 507
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Hallo Herr Bayer,

vielen Dank für die prompte Zusendung des Audiofiles.

Kurzanalyse:

Es handelt sich um einen Sägezahnwobbelton mit langsam fallender Flanke im Frequenzbereich von ca. 3,5 kHz bis etwa 800 Hz und Wiederholrate von ca. 4 Hz, also 4 mal pro Sekunde. Der Pegel etwa -30 dB gegenüber der Nutzmodulation. Kein Fading, also Bodenwellenempfang. Das spricht für einen nicht zu großen Abstand zwischen Sender und Empfänger. Es hört sich insgesamt so an, wie wir es von den Störversuchen des RIAS-Berlin her kennen.

Die Störungen sind aber noch erträglich, da gibt es wesentlich derbere, obwohl die Musik dadurch ziemlich verhunzt wird.

Ich nehme aber an, das File lohnt sich schon ins Audioarchiv aufgenommen zu werden unter Sonderstationen. Eventuell könnte man auch eine eigene neue Kategorie "Empfangsbeeinträchtigungen" einführen.

Hallo Herr Roschy,

danke auch für die sehr guten weiterführenden Erläuterungen.

Die besagten Tonbandgerätestörungen, hervorgerufen durch den Löschoszillator, bzw. Mischungen mit der HF-Vormagnetisierung, die tatsächlich auch auftreten können, sind bei der beschriebenen Aufnahme aber wohl auszuschließen gewesen, da die NF schon vorgefiltert wurde, sprich, der Empfänger nicht so direkt angeschlossen war. Auch wäre dann ein Differenzton zu hören gewesen, der sich mit der Lösch-/HF-Vormagnetisierungsfrequenz, die ja nicht immer exakt stabil arbeitet (thermische Laufzeit) innerhalb derselben Aufnahme geändert hätte. Die Aufnamen entstanden ja an verschiedenen Tagen, eine derartige Verstimmung des Löschoszillators würde ich wohl nicht annehmen, könnte aber grundsätzlich auch nicht ausgeschlossen werden.  Bei der genaueren Analyse der Aufnahmeserie aber nimmt ja auch der Sidebandsplash von Tag zu Tag schleichend zu und die Intensität der Trägerfrequenzdifferenzen, bis schließlich beide Sender auf derselben Frequenz zu hören waren.

Es wurde übrigens schaltungstechnisch versucht,  Einstrahlungen der Löschöszillatorfrequenz bei Mittel- bzw. Langwellenempfang bei einigen Kassetten-Radio-Rekordern  durch entsprechende Schalter für die geringfügige Verstellung der Löschfrequenz zu eliminieren, was mehr oder weniger gut gelingt.

Herzlichst, Ihr K.-H. B.

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Störung durch Rundfunksender 
06.Oct.06 13:29

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
Beiträge: 2333
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Die Theorie, dass der BR Luxemburg stören wollte, scheint mir sehr weit hergeholt.

Die Störung, die einem Nachbarkanal zugefügt wird, tritt bei vergleichbaren Signalcharakteristika ja umgekehrt auch bei dem angeblichen Störer auf. Da dieser aber selbst gehört werden möchte (im Gegensatz zu einem echten "jammer") wäre solche Absicht ein Eigentor.

Und weit entfernte Hörer, für die solche Programme gedacht sind (SWL's) haben meist SSB. Was solls also? Luxemburg mit USB und BR auf LSB holen. Selbst ohne SSB-Empfangsmöglichkeit lässt sich an einem besseren Radio mit Bandbreitenregelung und leichter Verstimmung meist etwas tun. Und mit einem "Wiese- Wald- und Feld"-Radio geht es ohnehin kaum.

M.Moore sähe das natürlich sicher anders...  aber bleiben wir lieber bei der Technik (s.o.)

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Störsender - Fortsetzung 
06.Oct.06 14:22

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
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Hallo Herr Bayer,

habe Ihnen eine Mail geschrieben, wie Sie das File hochladen können.

Nach Freigabe durch Herrn Kieck (Audioadmin) haben Sie des weiteren die Möglichkeit, das File ins Forum zu verlinken, so daß es direkt aus dem Thread heraus anklickbar ist. Hierzu editieren Sie Ihren Beitrag nochmals und fügen einfach Ihren Link auf das MP3-File ein.

Hier der dazugehörende Forumsbeitrag von Herrn Kieck:

http://www.radiomuseum.org/forum/audio_sound_dateien_verlinken.html

 

Hallo zusammen,

hier noch ein Aspekt über Störsender.

Da das Modulieren mit Störgeräuschen prinzipiell von beliebigen Sende-Stationen aus möglich ist, da das Jamming hauptsächlich auf dem NF-Modulationsweg geschieht (natürlich - Ausnahmen bestätigen die Regel), ist auch zu nennen, daß derartige Störgeräusche manchmal auch in direkter Umgebung von diplomatischen Vertretungen oder Kasernen fremder Streitkräfte, die ja fast ausnahmslos auch über KW-Funkanlagen verfügen, zu hören sind. Das konnte ich per Zufall als SWL herausbekommen. Da es sich auch um exterritoriales Gelände handelt, ist der Zugriff der Behörden hier auch erschwert. Der Pegel der Telegrafiesendungen war teilweise so stark, daß es trotz Antenneneinzug zum Verreißen der Empfängeroszillatorschwingung kam. Ich kann mir kaum vorstellen, daß ein Amateurfunker im Stadtgebiet einen solchen Pegel erzeugte. Das nur am Rande.

Wie immer, herzlichst, Ihr K.-H. B.

 

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Offizieller Rechtfertigungsversuch für Jamming 
19.Nov.06 13:38

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
Beiträge: 507
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Hallo,

wie bereits oben erwähnt, thematisierte Radio Polonia in einem Hörerbrief das Jamming, also das Stören "unerwünschter" Sender.

Sie können es als Audiobeitrag nunmehr nochmals genau im Wortlaut hören.

http://www.radiomuseum.org/dsp_audio_clip.cfm?audio_id=2123

oder Audio (hören) - Polen

Herzlichst,

Ihr K.-H. B.

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