Trafo wickeln, Abschirmung

ID: 277823
Trafo wickeln, Abschirmung 
03.Feb.12 10:23
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Wolfgang Eckardt (D)
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Wolfgang Eckardt

Ich erhielt die Anfrage eines Radiosammlers, der einen defekten Netztrafo in einem Radio selbst neu wickeln will, warum in einem Trafo nach der Primärwicklung eine Kupferfolie als "eine Windung" aufgebracht ist. Dazu möchte ich auch andere Sammler, denen diese Bauweise ebenfalls unbekannt ist, darauf hinweisen:

Diese Kupferfolie zwischen Primärwicklung und den Sekundärwicklungen dient der Abschirmung zwischen Primär- und Sekundärwicklung und wird vor allem bei Trafos in der Funktechnik angewendet. Beim Neuwickeln des Trafo muss man unbedingt darauf achten, dass diese Folie nicht zu einer Kurzschlusswindung wird, d.h. Anfang und Ende der Folie müssen isoliert übereinander liegen, dürfen also keine metallische, elektrisch leitende Berührung haben!!
Es  gibt auch Bauausführungen, bei denen eine komplette Lage eines dünnen Kupferlackdrahtes nach der Primärwicklung aufgebracht wird, von der nur das Ende dieser einlagigen Wicklung als Abschirmung herausgeführt ist. Selbstverständlich ist es erforderlich, dass diese Kupferfolie, aber auch die einlagige Abschirmwicklung, sowohl unterhalb als auch oberhalb mit geeigneter Isolierfolie gegen die anderen Drahtwicklungen elektrisch isoliert wird.

Wolfgang Eckardt 


Nachtrag: Einen Hinweis von Herrn Willi Ribbe möchte ich noch ergänzen, der m.E. allerdings nur für modernere Geräte gilt, die ein Netzkabel mit Schutzleiterstecker und -kabel besitzen:

Ich habe vor Jahrzehnten mal übernommen, auch noch den Schutzleiter mit der Kupferfolie zu verbinden; somit ergibt sich auch noch ein Schutz bei Isolierungsfehlern / -schäden / -durchschlägen.

Die Netzspannung kann der (eventuell berührbaren) Niederspannung nie ein gefährliches Potenzial geben. 



 

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