ami: Verstärker AMI R-145 Lautstärkeregler kracht beim Drehen

ID: 695914
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25.Jun.25 12:10
79

Helmut Brandstätter (A)
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Hallo Zusammen!

Kann mir jemand bitte einen Rat geben was ich machen kann?

Bei meinem Verstärker kracht es im Lautsprecher wenn ich drehe. Das Poti ist in 

Ordnung und sauber aber ich denke es kommt von der Spannung der Kathode.

Es stehen bei voller Lautstärke 20 Volt an der Kathode an und am Regler über den 1,2kOhm 

Kathodenwiderstand stehen 15 Volt an. In der Anlage der Schaltplan.

Kondensatoren wurden schon alle erneuert.

Danke und LG

 

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ami: Verstärker AMI R-145 Lautstärkeregler kracht beim Drehen 
25.Jun.25 17:44
79 from 875

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
Beiträge: 744
Anzahl Danke: 1

Der übliche Tipp zur Verhinderung von Potikratzen, nämlich alle Kondensatoren, die bei schlechtem Zustand eine Gleichspannung an das Lautstärke-Poti legen könnten, zu erneuern, hilft hier nichts. Wie schon geschrieben, liegt bei diesem Gerät schaltungebedingt das Poti immer an Gleichspannung, so dass man ein Kratzen gar nicht verhindern kann. Man kann es nur verringern, indem man das Poti gut reinigt, mehr geht nicht.

Das Einzige, was mir spontan einfällt, wäre eine Schaltungsänderung: Den oberen Poti-Punkt (2) über einen größeren Elko (z.B. 10 µF) an das untere Ende des 1,2 KOhm-Widerstands legen und die Kathode über einen Widerstand von z.B. 3,9 ... 4,7 kOhm gleichstrommäßig an Masse legen. Aber damit ändert man auch die Funktion der Lautstärke-Einstellung, die hier quasi als mehr oder weniger starker Kurzschluss zur NF geschaltet ist, ein wenig. (Dafür kommt man aber mit nur zwei Anschlüssen aus.) Besser wäre es, wenn man zusätzlich zur o.a. Änderung noch den Poti-Schleifer von der Schaltung trennt, ebenso wie den 0,02 µF-Kondensator, und den Schleifer über das frei gewordene Ende des genannten Kondensators an die nächste Verstärkerstufe legt. Das wäre dann eine Gleichstrom- und hoffentlich auch kratzfreie, konventionelle Potentiometer-Schaltung, die allerdings drei Anschlüsse erfordert. Die Einstellungs-Charakteristik (Lautstärke vs. Drehwinkel) wäre anders als vorher, aber günstiger.

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ami: Verstärker AMI R-145 Lautstärkeregler kracht beim Drehen 
26.Jun.25 21:00
228 from 875

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
Beiträge: 744

Inzwischen hat mich dankenswerterweise folgender Kommentar von Herrn Marc Gianella erreicht: "Das Krachen des Potis wurde vom Hersteller wahrscheinlich in Kauf genommen, da es in einer Jukebox einmal eingestellt nicht mehr oder nur selten verändert wurde."

Ja, in der Tat, so wird es wohl sein. Etwas besser, weil DC-getrennt, hat man es bei der Musicbox Bergmann S100 gemacht, denn dort liegt ein Elko in Reihe mit dem Poti *). Das reduziert zwar das Kratzen, aber grundsätzlich hat das zweipolige, masseseitige Anschalten des Lautstärke-Potis neben einem sicherlich beabsichtigten Kostenvorteil (es genügt eine einadrige, abgeschirmte Leitung zum Poti) folgende grundsätzliche Nachteile:
  1. Die Abhängigkeit von Lautstärke zu Drehwinkel ist sehr ungünstig, bei einem linearen Poti fast schon negativ logarithmisch. Ausgehend vom leisen Ende, nimmt die Lautstärke zunächst stark zu, um sich dann über weite Bereiche kaum noch zu ändern. Gehör-physiologisch gesehen, sollte es genau umgekehrt sein, Tendenz: positiv logarithmisch.
  2. Bei älteren Potis gibt es öfter Schleifkontaktaussetzer. Die Folge ist ein ohrenbetäubender Lärm an bestimmten Potipositionen, weil der teilweise Kurzschluss nach Masse dann komplett fehlt. Seitdem mir das bei meiner Bergmann Stereo Luxus S100 mehrmals passiert ist, drehe ich an dem Poti nicht mehr ohne treffenden Grund herum...

*) Siehe attachten Schaltplan: Das LS-Poti wird an der "Reglerbuchse" angeschlossen, zwischen Pin 3 und 2, bzw. Pin 1 und 2 für den anderen Kanal.

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