Verstärkung
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Lang ist es her

Die Steilheit gibt an, um wieviel sich der Anodenstrom bei einem Volt Gitterspannungsänderung, ändert. Das gilt jedoch nur für einen Punkt der Gitterspannung und eine bestimmte Anodenspannung.
Man kann sich die Röhre als spannungsgesteuerte Stromquelle vorstellen, welcher ein Widerstand parallelgeschaltet ist. ( eben der Ri ).
Dieser Ri ist jedoch wieder von der Anodenspannung abhängig.
Multipliziert man die Steilheit mit dem Ri, erhält man die Verstärkung, den Kehrwert des Durchgriffs.
Beispiel ECC83 : S = 1,6mA/V Ri = 62,5kOhm . Ändert man die Gitterspannung um 1mV,
ändert sich der Anodenstrom um 1,6 uA.
1,6uA * 62,5kOhm = 100mV, also Verstärkung = 100. Der Durchgriff wäre 0,01 oder 1%.
Hoffentlich ist alles richtig.
Gruß
Georg Beckmann
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Den Verstärkungsfaktor einer Röhre anzugeben, ist eigentlich nur bei Trioden sinnvoll.
Einen festen, messbaren Verstärkungsfaktor einer Röhre in einer realen Schaltung gibt es ohnehin nicht, denn da wirken noch andere Einflüsse mit, insbesondere der Lastwiderstand.
Deshalb greift man zum Hilfsmittel des "Lerlauf-Verstärkungsfaktors" µ einer Röhre, d. h. das wäre der Verstärkungsfaktor einer Röhre, wenn sie auf einen unendlich hohen Lastwiderstand arbeiten würde.
Ermittelt wird er, indem man bei einem bestimmten Anodenstrom, z. B. 1 mA, und einer bestimmten Gitterspannung ausgeht, z. B. - 1V
und dann die Gitterspannung um einen bestimmte Höhe, z. B. auf - 2V ändert, und anschließend die Anodenspannung so verändert, um wieder auf den ursprünglichen Anodenstrom 1 mA zu kommen.
Die hierbei gefundene Differenz der Anodenspannung, dividiert durch die Differenz der Gitterspannung, entspricht der Lerlauf-Verstärkung, also µ = ΔUa / ΔUg.
Die verwendeten Werte für Ia und ΔUa / ΔUg können nicht beliebig gewählt werden, sie müssen im Design- Bereich der Röhre liegen.
Bei Schirmgitterröhren, also Tetroden und Pentoden, ist die Verstärkung ganz überwiegend von der Steilheit der Röhre und vom Lastwiderstand abhängig; hohe Steilheit und hoher Lastwiderstand = hohe (Spannungs-) Verstärkung, niedere Steilheit und niederer Lastwiderstand = geringe Verstärkung.
MfG JR
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Eine gelungene Erklärung

Hallo Herr Roth,
das hat mir sehr gefallen.
Noch zwei Ergänzungen aus realen Klassenarbeiten in der Fachkunde:
Frage: Was versteht man unter dem Reststrom eines Elektrolytkondensators ?
Antwort: Der Reststrom ist der Strom, der übrig bleibt.
Frage: Erklären Sie die Blindstromkompensation ?
Antwort: Kompensation ist, wenn sichs aufhebt.
Alles Klar
Gruß
Georg Beckmann
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