Wie Arbeitspunkt einstellen bei Vorspannung per Anlaufstrom?

ID: 154453
Wie Arbeitspunkt einstellen bei Vorspannung per Anlaufstrom? 
12.Dec.07 12:00
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Vinzenz Fest (A)
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Vinzenz Fest

Hallo an alle,

Ich mochte bei eim Radiobastelprojekt eine Röhre per Anlaufstrom vorspannen.
Die Röhre soll als Widerstands NF Verstärker arbeiten.
Konkret handelt es sich um die Duodiode-Pentode 14R7.

Wie stelle ich den Arbeitspunkt richtig ein?

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Arbeitspunkteinstellung. 
12.Dec.07 17:25

Dietrich Grötzer (A)
Redakteur
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Hallo Herr Fest.

Laut Datenblatt sollte -Ug1 zwischen -1 und -2 V betragen. Um den erforderlichen Kathodenwiderstand zu berechnen müssen Ia, Ra und Ig2 bekannt sein.

Rk = -Ug1 / (Ia + Ig2)

Nach dem Sie nicht angeben mit welcher Ua und Ug2 gearbeitet wird und auch Ra unbekannt ist, kann über Rk keine Angaben gemacht werden. Eventuell kann der Kathodenwiderstand auch experimentell ermittelt werden. Einen 1000 Ohm Regelwiderstand (Belastbarkeit beachten) in die Kathodenleitung, Gitterwiderstand 1MOhm gegen Minus und -Ug1 mittels eines hochohmigen Voltmeter auf 1,5V einstellen.

MfG Dietrich Grötzer

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12.Dec.07 20:05

Vinzenz Fest (A)
Beiträge: 132
Anzahl Danke: 7
Vinzenz Fest

Hallo Herr Grötzer,

Das was Sie beschreiben ist die übliche Art den Arbeitspunkt einzustellen.

Ich meine aber die Arbeitspunkteinstellung ohne Katodenwiderstand, bei der der Anlaufstrom der Röhre ausgenutzt wird.

Es wird hier der Effekt ausgenützt das sich alleine durch das Heitzen der Röhre Elektronen von der Kathode zum Gitter bewegen.

Der Gitter1 Widerstand ist hierbei sehr hochohmig (typ. 10MΩ).
Der Strom von der Kathode zum Gitter1 (im цA-Bereich) fließt über den Gitterwiderstand und erzeugt einen Spannungsabfall.

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G1 - Anlaufstrom bei der 14R7 
13.Dec.07 15:48

Bernhard Nagel (D)
Ratsmitglied
Beiträge: 1670
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Bernhard Nagel


Hallo Herr Fest,

wie Sie richtig schreiben, wird diese Methode der Arbeitspunkt-Einstellung per Hochohm-Widerstand vorgenommen. Hierbei wird kein Kathodenwiderstand benötigt. Der Widerstandswert selber ist unkritisch und kann je nach Röhre und Anwendung zwischen 10 und 22MOhm betragen. Eine rauscharme (Metallschicht-) Variante ist zu bevorzugen.

In den Datenblättern von GE (General Electric) wird dies für die Röhre 14R7 beschrieben.

Für einen widerstandsgekoppelten Verstärker gilt z.B. dieser Arbeitspunkt:

Rg1 = 10MOhm, Ub = 180V, Ra = 240kOhm, Rg2 = 820kOhm, R Last = 510kOhm,
V = 125-fach entsprechend ca. 42dB.
Der Gesamtklirrfaktor (THD) erreicht 5% bei einer Ausgangsspannung von 23V.

Andere Vorschläge können den GE-Daten entnommen werden, diese habe ich zum Röhren-Modell geladen.

Noch viel Erfolg beim Bauprojekt,

Bernhard Nagel

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Vielen Dank! 
13.Dec.07 23:07

Vinzenz Fest (A)
Beiträge: 132
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Vinzenz Fest

Hallo Herr Nagel,

Vielen Dank für ihre Hilfe!
Das hilft mir weiter.

Gibt es eigentlich ein generelles Kochrezept wenn keine Daten im Datenblatt stehen?

Nette Grüße
Vinzenz Fest

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