Fälschung Fake E9(a)

Aeriola Ges.m.b.H.; Berlin

  • Year
  • 2000 ??
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 226041
    • Brand: Radio-Baby

 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 1
  • Valves / Tubes
  • Main principle
  • TRF with regeneration
  • Tuned circuits
  • 1 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast (MW) and Long Wave.
  • Power type and voltage
  • Storage and/or dry batteries
  • Loudspeaker
  • - For headphones or amp.
  • Material
  • Wooden case, TUBES VISIBLE.
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Fälschung Fake E9 - Aeriola Ges.m.b.H.; Berlin
  • Shape
  • Tablemodel, Box - most often with Lid (NOT slant panel).
  • Notes
  • Ausgezeichneter Nachbau, aber wegen fehlender Kennzeichnung als solcher ist es eine Fälschung, die früher oder später "echt" werden wird, sei es mit Betrugsabsicht oder aus Unwissenheit!

    Äußerlich perfekt. Die Abweichungen sind nur innen erkennbar. Siehe Forumsbeitrag.

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Forum contributions about this model: Aeriola Ges.m.b.H.;: Fälschung Fake E9

Threads: 2 | Posts: 2

Die Originalmodelle

1. Aeriola E9 (Quelle: DRM Berlin):
Charakteristisch: Drehko links, rechts unten Heizregler, darüber Flachspulenvariometer.

Wichtig ist auch die Chassis-Unteransicht: Sie zeigt den originalen Aeriola-Drehko mit der abgerundeten Diagonalseite.

  


2. Aeriola E 9 a / erste Ausführung (Heizregler rechts):

Mit der Freigabe des Wellenbereichs im Sept. 1925 wurde links hinten ein Spulenkoppler aufgebaut, das innere Variometer fiel weg:

Deutlich ist zu sehen, dass sich der Abstimmknopf und der Schwenkhebel gegenseitig ins Gehege kommen.

 

3. Aeriola E 9 a / zweite Ausführung (Heizregler links):

Um den oben erwähnten Mangel zu beheben tauschten Drehko und Heizregler ihre Plätze. Dadurch wurde die Bedienung einfacher:

                            

Die Fälschungen.

Am attraktivsten ist wohl die dritte Form. Die erste zeigt keine dekorativen Steckspulen, die zweite wirkt unlogisch mit dem unpraktischen Abstimmknopf. Wohl deshalb wird für einen Nachbau wohl die dritte Form bevorzugt.

Es handelt sich hier um ausgezeichnete Repliken, die aber ohne Kennzeichnung als solche einwandfrei Fälschungen sind, weil damit früher oder später Betrug verübt wird. Damit teilen sie das Schicksal vieler guter Nachbauten, die im Lauf der Zeit sich zu "echten" Exemplaren verwandelten wie z.B.DeForest Audions, Loewe OE333 und RO433, Telefunken D-Zug etc.

Fälschung Nr. 1: Ein solches Gerät war im Januar 2009 bei ebay im Angebot mit der Deklaration: "Nachbau, alle Teile sind bis ins Detail dem Original nachempfunden." Dass dies kein Original sei, könne nur der Fachmann herausfinden.

Die Erwähnung, dass es ein Nachbau sei, ist an sich lobenswert. Der Haken dabei ist, dass sich auf dem Gerät kein entsprechender Hinweis findet. Somit ist es eine Fälschung, die mit Sicherheit früher oder später nur noch als "echt" gehandelt werden wird.

 

Wo mag wohl die Audion-RC-Kombination geblieben sein?

Es stellte sich heraus, dass der Erbauer sogar 4 Nachbauten angefertigt hatte, leider alle ohne Kennzeichnung.

Im Innern sieht man deutlich, das hier KEIN ORIGINALER Drehko eingebaut ist:

 

Fälschung Nr. 2

Ein weiteres Exemplar wurde im Sept. 2005 gehandelt und im Nov.2008 weiter verkauft (nun ohne Hinweis, obwohl unterstellt werden darf, dass es als Nachbau bekannt war...).

im Sept.2005

  

Was gefällt uns nicht daran als Pseudo-Original: Innen ordentlich mit relativ dünnem Silber(!)draht verdrahtet und - natürlich - falschem Drehko, mit Plastikringlein unter den Buchsenmuttern. Der 300cm-Kondensator (Drahtenden, vergossenes Hartpapierröhrchen, Ringmarkierung f. Außenbelag) hat in der vorgetäuschten Zeit auch nichts verloren...

Und hier das selbe Exemplar im November 2008

 

Nun warten wir darauf, dass evtl. auch noch die anderen beiden Nachbauten bei ebay auftauchen. Sie sind wahrscheinlich am ehesten an dem falschen Drehko zu entlarven. Kleinere Details sind in den ebay-Bildern oft nicht eindeutig zu erkennen.

 

Konrad Birkner † 12.08.2014, 08.Nov.12

Weitere Posts (1) zu diesem Thema.

Ein sehr gut gemachtes Gerät, aber es gibt einige Argumente gegen die Echtheit.

Die Frontplatte sieht noch am echtesten aus, obwohl die rund gefeilten Ecken Zweifel aufkommen lassen. Aber immerhin sind zwei unbenutzte nicht passende nicht angesenkte Bohrungen zur Befestigung eines Drehkos vorhanden. Die tatsächlich verwendeten Bohrungen sind für Senkkopfschrauben.
Der Drehko ist nicht von Aeriola, sondern von RTG (mit anderen Befestigungspunkten).

Die verwendeten Rundmuttern sind teilweise  matt vernickelt (alt) und teilweise hochglanzverchromt (nicht alt). Die Buchsen sehen aber original aus.
Das Kästchen sieht aus wie eben angefertigt, das Firmenschild hat rund gefeilte Ecken und ist mit gekürzten Nägelchen befestigt. Die Holzoberfläche unter dem Schild unterscheidet sich nicht von der Umgebung.
Die Bohrungen für die 6 Befestigungsschrauben sind wie neu, und die 6 zugehörigen Messing-Holzschrauben ebenfalls (ihre Köpfe sind aber auf alt patiniert).
 

               

Der Abstimmknopf ist nur aufgesteckt, obwohl zwei Querbohrungen sichtbar sind: Einmal 2 mm Ø in der Riffelung und einmal 3 mm Ø in der "Taille". Ein Originalknopf hätte nur eine Gewindebohrung in der Taille (Vergleich). Außerdem wurde die Rückseite abgedreht (nicht nur von den Schraubenköpfen gekratzt), ebenso ganz leicht die Riffelung. Ein Span wurde per Bohrung von der Unterseite entnommen: die Brandprobe zeigte ein beim schmelzen Faden ziehendes Material, also weder Bakelit noch Hartgummi. Auch keinen typischen Geruch. Da mir kein anderes für solche Teile in der fraglichen Zeit (um 1925) verwendetes Material bekannt ist (Thermoplast), nehme ich an, dass es sich um eine Nachfertigung handelt.

Dass die Audionkombination nicht original ist, ist augenfällig.

Der Heizregler scheint original zu sein, ebenso der Spulenschwenker.

FAZIT:
Ein sehr gut gemachtes Gerät. Es könnte ein sehr weitgehend ergänztes Teilgerät sein = aber überrestauriert. Zumindest finden sich Originalkomponenten, aber auch zu viele, die es nicht sind.

Konrad Birkner † 12.08.2014, 21.Mar.14

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