• Year
  • 1926
  • Category
  • Loudspeaker, headphone or earphone
  • Radiomuseum.org ID
  • 104504

 Technical Specifications

  • Wave bands
  • - without
  • Power type and voltage
  • No Power needed
  • Loudspeaker
  • Magnetic loudspeaker (reed) of high quality (4 magnet poles).
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Ellipticon - Brandes Ltd., London
  • Shape
  • Table-Cathedral-Type (upright, round top or gothic arch, not rounded edges only).
  • Dimensions (WHD)
  • 240 x 335 x 170 mm / 9.4 x 13.2 x 6.7 inch
  • Price in first year of sale
  • 5.50 GBP
  • Literature/Schematics (2)
  • -- Original prospect or advert

 Collections | Museums | Literature

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The model Ellipticon is part of the collections of the following members.

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Forum contributions about this model: Brandes Ltd., London: Ellipticon

Threads: 1 | Posts: 1

Dieser Lautsprecher in schlechtem Zustand wurde als "Radio" angeboten und nach Ansicht für einen günstigen Preis erworben.

Ausgangszustand

Bild 1: Originalzustand

Wie zu sehen ist, befand sich das Gehäuse in schlechtem Zustand: ein dynamischer Lautsprecher wurde eingebaut, Bespannstoff eingeklebt, und seitlich wurde ein Tonregler angebracht - mit entsprechenden Beschädigungen am Gehäuse. Weiter war der Lack teilweise abgestossen, gerissen und verblichen.

Bild 2: Lautsprecher und Bespannung

Bild 3: Tonblende

 

Bild 4: Tonblende entfernt

Bild 5: Schraubbefestigung des Ersatzlautsprechers

Bild 6: Loch für Schraube

Bild 7: eingeklebter Stoff

Bild 8: Sockel mit abgestossenen Ecken

 

Gehäuserestauration

Nach einiger Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, das Gehäuse wieder in den Originalzustand zurück zu versetzen. Hierzu mussten einige Löcher gefüllt werden sowie die alten Lackschichten abgetragen werden.

Vorbereitung

Der für diese Zeit bereits typische Nitrolack konnte problemlos mit Nitroverdünnung abgewaschen werden. Anschliessend wurde mit 400er Schleifpapier für eine glatte Oberfläche gesorgt.

Bild 9: abgewaschenes und geschliffenes Gehäuse

Bild 10: Seitenansicht

Hier andeutungsweise zu sehen: ein Dekorstreifen der nicht abwaschbar war, also bereits vor dem Lackauftrag aufbegracht wurde.

Der eingeklebte Stoff liess sich gut entfernen (wenn auch etwas Kraft erforderlich war).

Bild 11: Reste von Klebstoff und Textil

Der Sockel wurde ebenfalls von altem Lack befreit und sacht beigeschliffen.

Bild 12: Sockel

 

Lackaufbau und Holzarbeiten

Die Bohrlöcher an der Front und die Schraublöcher zur Befestigung der Tonblende wurden wird Holzkitt zugespachtelt, für die Bohrung an der Seite habe ich aus ähnlichem Material einen Stopfen zugeschnitten und eingepasst.

Speziell die Schraublöcher erweisen sich als problematisch, da sich der Kitt wegen der geringen Oberfläche und der vermutlich schlechten Verarbeitung meinerseits währen der weiteren Schleifarbeiten löste und so sichtbare Löcher zurückblieben.

Ein Fehler in der Reihenfolge des Lackauftrages ist später noch zu sehen: den oben erwähnten Dekorstreifen habe ich vor der Grundierung aufgebracht - natürlich ist er verlaufen. Beim nächsten Mal werde ich zuerst die Grundierung auftragen, und mich dann an Zierstreifen versuchen. Geht das schief, kann zumindest wieder mit Verdünnung abgewaschen werden.

Für die Lackierung habe ich ein HVLP System benutzt, mit dem ich keine Erfahrung hatte (und das nur mit gutem Willen als High Volume Low Pressure durchgeht). Das Volumen des Luftstroms ist eher gering und das Gerät auch eher für grössere Oberfächen gedacht. Daher gab es in der Folge auch Probleme mit dem Auftrag der Farbschicht und der finalen Lackschicht.

Nach der Grundierung wurde die Kehle um den Lautsprechergrill sowie die Kanten der Lilie wieder mit schwarzer Farbe versehen. Die Bohrlöcher und der Holzstopfen seitlich sind auf den folgenden Bildern bereits mit Buntstift eingefärbt.

Bild 13: grundiertes Gehäuse (Staub vom Zwischenschliff)

Bild 14: Stopfen und der misslungene Zierstreifen

 

Für die Farbschicht wählte ich eine Mischung aus 40% Nussbaum dunkel und 60% Mahagoni Spiritus-Beizen - diese sind in Ethanol lösbar und anschliessend mit Lack vermischbar. Die Beize habe ich etwas flüssiger eingestellt, um das Gehäuse gleichmäßig färben zu können.

Auch hier haben unzureichende Beleuchtung, mangelnde Erfahrung mit Lackierarbeiten allgemein und mit dem HVLP-System zu Fehlern geführt.

Bild 15: erster Farbauftrag

Bild 16: zu langes Verweilen an einer Stelle..

 

Die Nasen habe ich, so gut es ging, mit Verdünnung abgetragen. Die hier sichtbaren Pickel stammen wohl vom Lackier-System - ich vermute eine unzureichende oder nicht vorhandene Wasserabscheidung. Auch diese habe ich mit Verdünner angelöst und anschliessend beigeschliffen.

Zum Füllen der durch die "Reparaturarbeiten" entstandenen Fehlstellen war ein neuerlicher Auftrag von Schnellschliffgrund erforderlich, anschliessend habe ich noch eine weitere Farbschicht mit einem etwas abgedunkeltem Farbton aufgebracht, damit das Gehäuse im Ergebnis nicht zu rötlich erscheint.

Bild 17: zweiter Farbauftrag

Anschliessend wurde das Gehäuse mit einer Lage Holzlack seidenmatt versiegelt. Auch hier gab es Probleme: der Sprühnebel hat sich als rauhe Schicht an den Seiten niedergeschlagen. Das wurde mit einem Zwischenschliff zwar besser, ergab aber im Endresultat immer noch ein recht rauhes Aussehen (nicht sehr seidig).

Ich habe dann noch eine zweite Schicht aufgebracht.

 

Membran und Treiber

Durch einen glücklichen Zufall konnte ich zwei komplette Lautsprechersysteme in den USA erwerben, von denen eines Risse in der Membrane hatte und das andere Zinkbruch / -frass.

Bild 18: einer der zwei Lautsprecher ohne Treiber

 

Treiber

Im folgenden ist der Systemaufbau gezeigt:

Bild 19: Membranseite

Bild 20: Seitenansicht

Bild 21: Erregerspulen

Bild 22: Treibermembran

Bild 23: Membran in eingebautem Zustand

Nach dem Austausch der Zinkteile und der Reinigung (soweit nötig), stand ein guter funktionierender Treiber zur Verfügung.

Bild 24: das "neue" System

 

Membran

Danach musste die rechteckige "Schallwand" noch in das Gehäuse eingepasst werden - ein kniffliger Vorgang mit Stichsäge und Scheifscheibe: schliesslich sollte die Membran nicht beschädigt werden.

Bild 25: fertige "Schallwand", Rückseite

Bild 26: Vorderseite

Ohne bessere Kenntnisse von Material und Reparaturmöglichkeiten habe ich beschlossen, den Riss in der Ledersicke (oben rechts in Bild 26) unagetastet zu lassen. Klanglich sollte dies bei dieser Art System eigentlich keinen Unterschied machen.

Bild 27: Einpassung

 

Zusammenbau

Die im Ersatzsytem verwendeten Halter konnten mit etwas Nacharbeiten (die unteren Winkel mussten einige Millimeter verkürzt werden) für die Befestigung des Ausbaus weiterverwendet werden.

Das folgende Bild zeigt auch den neu lackierten Sockel.

Bild 28: Sockel

Zur Befestigung diente das alte Material der Ersatzteilspender.

Bild 29: Befestigung

Zur Befestigung am Sockel standen noch zwei alte Messingwinkel zur Verfügung, die hier gut brauchbar waren.

Bild 30: erste Einpassung des Treibers

Da die alten Systeme horizontal eingebaut waren, musste der Treiber nun höher montiert werden. Der usprüngliche Plan, einen neuen Fuss aus Metall zu fertigen, liess sich leider nicht realisieren, daher habe ich einen Block aus Konstruktionsholz zugeschnitten, ebenfalls schwarz lackiert und dann eingepasst.

Da das Holz noch arbeiten kann, ist ggf. später eine Neujustierung notwendig!

Bild 31: der Sockel für den Treiber

Bild 32: der fertig montierte Treiber

 

Abschliessende Arbeiten

Wie bereits weiter oben beschrieben, gab es auch bei der zweiten Lackschicht einen unangenehmen Niederschlag von Lackpartikeln auf den Seiten. Das Problem liess sich nur durch Polieren in mehreren Durchgängen beseitigen - mit einem etwas unerwarteten Resultat, wenn man die Ausgangsplanung berücksichtigt.

Ich hatte noch ein gutes Anschlusskabel liegen, das sowohl farblich als auch von Durchmesser her perfekt passte. Nach der einstündigen Politur präsentiert sich der Lautsprecher nun in neuem Glanz:

Bild 33

Bild 34

 

Fazit

Eigentlich sollte das Gehäuse seidenmatt werden, nach den Polierdurchgängen (Autopolitur für matt gewordene Lacke sowie Kunststoffpolitur) ist es aber annähernd ein "Klavierlack"-Finish geworden. Natürlich sind die Fehler immer noch zu sehen, ausserdem haben sich an einigen Stellen Risse im Furnier gebildet; die Ursache ist mir nicht ganz klar.

Die Fehler weiss ich beim nächsten Mal zu vermeiden - es würde mich aber interessieren, was unsere Fachleute dazu sagen. Guter Rat ist gerne entgegengenommen.

Das Ergebnis ist meines Erachtens ganz gut geworden für ein erstes derartiges Projekt.

Gruss,
Mark Hippenstiel

Mark Hippenstiel, 19.Sep.13

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