• Year
  • 1939/1940
  • Category
  • Sound/Video Recorder and/or Player
  • Radiomuseum.org ID
  • 111106

 Technical Specifications

  • Wave bands
  • - without
  • Details
  • Record Player (not changer)
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC)
  • Loudspeaker
  • - For headphones or amp.
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Musikschrank 30 [Wechselstrom] - Dual, Gebr. Steidinger; St.
  • Shape
  • Console with any shape - in general
  • Dimensions (WHD)
  • 760 x 700 x 450 mm / 29.9 x 27.6 x 17.7 inch
  • Notes
  • Phono-Chassis = E.
  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 28 kg / 61 lb 10.8 oz (61.674 lb)
  • Price in first year of sale
  • 260.00 RM
  • Author
  • Model page created by Bernd P. Kieck. See "Data change" for further contributors.

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Forum contributions about this model: Dual, Gebr.: Musikschrank 30

Threads: 1 | Posts: 2

Beim Stöbern im Phono fielen mir 2 nicht richtig zugeordnete Sammlermodelle auf, um das erste ist es sehr schade.

1.

Das wunderschöne Modell von Mitglied Leopold Böhm ist kein Dual Chassis xx E, sondern ein Luxor Plattenwechsler GW. Dual oder Deutschland fertigte damals noch überhaupt keine Wechsler und ein Privatimport eines Plattenwechslers dürfte eher die Ausnahme gewesen sein.

Siehe hier: Sammlerseite. Den Link bitte ich zu entschuldigen, Herr Braakman ist Mitglied mit Rückverlinkung.

Allerdings stimmt die dort angebene Modellbezeichnung auch nicht 100%, denn es handelt sich bei beiden (Modell Böhm auf Radiomuseum und Modell Braakman) um eine revidierte Version des Luxor GW, Baujahr nach 1936 bis 1939, Modellbezeichnung GW identisch.

Die ursprüngliche Version 1936 hatte 2 zylindrische Abwurfstützen direkt neben dem 25er Plattenteller mit den charakteristischen 'Klingen' und ausgeschriebenem Markenlogo am Tonarm. Die Folge dieser Konstruktion war, dass 30er Schallplatten, die hauptsächlich für Klassik verwendet wurden, nicht mit dem Luxor GW abspielbar waren. Genau das aber wollte das Publikum damals mit einem Plattenwechsler erreichen: auf einzelne Schallplattenhälften zerteilte Streichquartette, Symphonien und Opernakte durch einen Automaten durchgehend hören ohne Diskjockey.

Der Luxor GW erntete daraufhin viel Kritik, obwohl er durch einen günstigen Preis aufgrund seiner einfachen Konstruktion bestach, und damit mehr für Schmalz und Tanzmusik konzipiert war. Die aufwendigere Konkurrenz aus dem UK und USA konnte das Wechseln beider gängiger Schallplattengrößen (es gab außerdem noch 20er) damals schon recht gut. Daher entschloss man sich bei Luxor in der Not, die Abwurfstützen so zu verkröpfen, dass nun wenigstens manuell einzelne 30er Schellacks gespielt werden konnten. Die technische Änderung wurde nach der recht substanzvollen Seite der Plattenwechslerspezialisten Anders Söderström und Larry Robinson [Recordchangers in Sweden] ohne Änderung der Typenbezeichnung eingeführt. Bitte mit Google finden. Die Seite ist auch nicht stabil 'up', also evtl. mehrfach versuchen oder in die Waybackmachine gehen. Dort lässt sich auch das ursprüngliche Design des Luxor GW 1936 nachsehen sowohl in Fachzeitschrift als auch als erhaltenes Exemplar. Leider anachronistische Mikrobildchen der Generation Boom.

Das auf der Modellseite DUAL Musikschrank 30 gezeigte Schrankmodell weist diese gekröpften Abwurfstützen auf.

Erst 1939 gelang der Firma Luxor die Konstruktion des Nachfolgemodells AW, das mit wiederum 2 zylindrischen Abwurfstützen, die nun in ausreichendem Abstand plaziert waren, 25er oder 30er N78-Platten wechseln konnte.

Siehe Bild Quelle wie oben, [Luxor Radiogram 1939-40]. Der Luxor AW wurde noch mehrfach während des Kriegs geändert.

Nachteil aller Stahlnadel-Wechsler war die Tatsache, dass eine Stahlnadel 'eigentlich' nur 1 Plattenseite spielen soll, sonst hobelt sie das Hifi zu tode.

Gezeigtes Tonmöbel:

Dieses ist genau auf den Luxor GW konzipiert. Strukturell ist es zwar dem DUAL Musikschrank ähnlich (wie sich auch sonst alle Unterhaltungselektronikartikel eines Jahrgangs ähneln), es entspricht aber mit den amerikanisch wirkenden ausziehbaren Leuchtplatten hinten nicht dem damaligen deutschen Geschmack. Ich halte das Tonmöbel ebenfalls für einen Schweden, allenfalls wäre im Hinblick auf den Sammler noch eine Erzeugung in Österreich (mit einer etwas barockeren, weicheren Designlinie bis 1939) oder der Tschechoslowakei (ebenso, gerne auch mit manieristischen Details) denkbar.

Vorschlag zur Umordnung:

Das ikonische Modell Luxor GW Phonochassis Plattenwechsler mit Jahren 1936-1939 anlegen erledigt der Modelladmin für Schweden. Dem Luxor-Line-up würde die Anlage eines dieser klassischen Phonochassis gut stehen. Als Bemerkung zu den Bildern würde ich schreiben 'neuere Variante'

Text Bemerkung: 'neuere Variante: Plattenwechsler für 25cm-N78-Platten, manuelles Spiel von 30cm-Platten möglich.'

Dort den Phonoschrank einsortieren. Unter einem womöglich kaum bekannten Phonomöbelhersteller eines anderen Landes würde man diesen schönen Player beim Blättern nur schlecht finden.

Zum Thema [Record Changers] hat Larry Robinson übrigens eine vor allem im Hinblick auf die historische Entwicklung ab den 20er Jahren sehr lesenswerte Seite in Englisch, die mit genau [diesen] Stichworten unter dem Ergebnis [Midimagic] über Google gefunden werden kann, wenn sie mal wieder abrufbar ist.

2.

Auf der dem Schrank 30 Wechsel benachbarten Seite Schrank 30 All ist ein Sammlermodell einsortiert, das auch kein DUAL xxE Vorkriegsmodell darstellt, sondern ein DUAL 1004 Baujahr 1957 ff.

Der Phonoschrank selbst ist ebenfalls kein Schrank 30 Bj.1939.

Beim Vorkriegsmodell wird, typisch für die 30er Jahre, der Werkboden mit der Schrankklappe ein Stück nach vorn gezogen. Bei dem gezeigten Modell 'Hoebrink' ist der Werkboden fixiert, die Klappe wird lediglich 2-teilig zusammengefaltet, typisch für die 50er Jahre. Auch die fehlende Innenverkleidung ist neben den übrigens anderen Proportionen ein Unterscheidungsmerkmal zum Vorkriegsmodell. Ebenso die Furnieradern an den Seitenwangen, die kennzeichnend für den Geschmack der 50er Jahre sind.

Es ist wahrscheinlich ein Modell der damals gängigen Marken Polydor, Pawerphon, Ilse, Kuba usf. DUAL hatte meines Wissens nach 1948 bis auf kleine Schatullen keine eigenen Phonomöbel mehr im Programm.

Das Bild sollte vom Modell Musikschrank 30 gelöst werden z.B. Richtung unbekanntes Modell. Es ist schade, seltene, schwierig zu recherchierende Typen mit grob falsch eingeordneten Sammlermodellen zu verwässern.

 

nota:

Das Modell Robotophon der Berliner Firma CMG als Lizenzbau des Luxor Plattenwechslers halte ich im Radiokatalog auch für zu früh datiert. Die Mechanik ist nämlich nicht die des GW, sondern die des Wechslers AW, der frühestens 1940 wie Zeitschriftenveröffentlichung Robotophon lizensiert werden konnte..

Rainer Jehl, 08.Nov.21

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