eak: 64/50GWP ''Zwergsuper' warum brummt er bei DC

ID: 327870
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24.Aug.13 20:49
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Siegfried Schubert (D)
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Siegfried Schubert

Hallo allseitig

Habe die Gleichstrom Funktion " aus Spass an der Freude" einmal getestet. Der Betrieb erfolgte über einen Brückengleichrichter der erwartungsgemäss eine Heizfunktion in beiden Stecker- Stellungen zuliess. Natürlich wurde nur in einer Stecker-Lage auch die Anodenspannung bereitgestellt

Was mich erstaunte war der Umstand, das bei Vollwellen Gleichstrombetrieb der"Brumm" deutlich stärker zu hören ist als bei Wechselstrom- Betrieb .

Zwei andere " GW" Geräte wurden dem selben " Test" unterzogen , mit dem selben Ergebnis.

Weiss jemand, welche Form der Gleichstrom in den damaligen Ortsnetzen hatte?

Bisher ging ich von " Gleichstrom-Lichtmaschienen" mit Kommutator aus. Oder handelte es sich um Generatoren die Wechselstrom lieferten, um nachgeschaltete Gleichrichter( Quecksilberdampf, o.Ä) zu betreiben. Im Net. habe ich bisher nicht wirklich etwas finden können was dazu eine Erklärung geben könnte.

Werde mal einfach eine( Si) Diode einschalten, mal sehen wie sich die Sache dann anhört.

Wäre sehr dankbar , wenn jemand der sich mit alten Orts-und Überlandnetzen auskennt dazu äussern würde.

Herzlichst S Schubert

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DC 
25.Aug.13 22:12
151 from 3244

Georg Richter (D)
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Georg Richter

Hallo Herr Schubert,

ich hoffe Sie haben Ihre Versuche hinter einem Trenntransformator durchgeführt?

Das was Sie mit Ihrem Brückengleichrichter erzeugen ist zwar "DC" im weitesten Sinne, tatsächlich aber eine mit 100Hz  pulsierende wellige Gleichpannung, siehe Abb. 406.

(Tr = Transformator, V = Ventile, G = Gleichstromverbraucher)

Durch den ersten Kondensatore im Empänger (25µF) werden die "Wellen" geglättet und es stellt sich nach Brückengleichrichtung eine höhere Spannung als die 260V bei Einweggleichrichtung ein - mit entsprechendem Einfluss auf sämtliche Spannungsteiler. Messen Sie im Vergleich die im Schaltbild angegeben Spannungen und die Leistungsaufnahme!  Zudem ist die Siebkette (Kondensator-Drossel-Kondensator) normalerweise für 50Hz ausgelegt. Auch ist die heutige Wechselspannung schon deutlich höher als die 220V für die das Gerät ausgelegt ist.

Mit nur einem Ventil (Diode) wie Abb. 405 wird sich also kein wesentlicher Unterschied zum Brumm bei Wechselstrombetrieb einstellen - bei dem ich es der Einfachheit halber belassen würde.

Die früher übliche Erzeugung und Qualität von Gleichstrom ist ansatzweise hier beschrieben.

Beste Grüsse,

GR

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Nachtrag 
08.Sep.13 22:13
397 from 3244

Georg Richter (D)
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Georg Richter

Von Herrn Grötzer kam der berechtigte Hinweis dass der erhöhte Brumm (auch) dadurch zustande kommen kann weil die NF-Verstärkung bei 100Hz grösser als bei 50Hz sein kann und die Resonanzfrequenz des Lautsprechers höher als 50Hz liegt. Er schrieb:

"Ihre Aussage “zudem ist die Siebkette für 50 Hz ausgelegt” kann ich nicht teilen. Bei 100 Hz (Vollweggleichrichtung) ist die Siebung durch den Ladekondensator, Drossel und Siebkondensator wesentlich effizienter als bei Einweggleichrichtung, egal wie die Siebkette ausgelegt ist. Es wird nur etwa die halbe Brummspannung auftreten.

Wegen der unteren Grenzfrequenz des NF-Teiles ist die 100 Hz Übertragung wahrscheinlich besser als bei 50 Hz, hier ist auch die Grenzfrequenz des Lautsprechers zu berücksichtigen. Auch die etwas höhere Gleichspannung durch  Vollweggleichrichtung (ca. 15 Volt) mag einen Einfluss auf den Brumm haben. Durch einen Vorwiderstand von etwa 700 Ohm 2 Watt sollte sich die Spannung auf 210 V= einstellen lassen."

Von Joe Susa kam der Hinweis auf den Einfluss auf den Heizkreis. Er rät:

"Die wahrscheinlichste Ursache für den Anstieg des Summens ist der Heizkreis der dann vollwellengleichgerichtete pulsierende Gleichspannung mit einer Menge von hörbaren Obertönen statt der reinen Sinuspannung 220VAC, die weniger hörbaren Inhalt hat.

Ich habe einen Vorschlag für Siegfried, und das ist, um einen herkömmlichen 220V auf 32V 60V Transformator mit der sekundären Wicklung so in Reihe zu schalten um die Ausgangsspannung von 220VAC bis 188VAC155VAC zu reduzieren, bevor Vollwellengleichrichtung und Filtern um 220VDC mit einer relativ geringer Welligkeit für sein Radio zu bekommen. Die Leistung des Transformators sollte nicht kleiner als 60VA gewählt werden, die 60V Sekundärwicklung soll 1A liefern,

Beim Anschluss der 32V 60V Sekundärwicklung  in Reihe mit der 220V-Wicklung muss man experimentieren um eine Subtraktion erhalten. Die Leistung der Sekundärwicklung muss der Leistungsaufnahme des Empfängers genügen. Wenn alle Leitungen gut isoliert sind, gibt es keine Notwendigkeit für einen Trenntransformator."

Meine Einschränkung: Der Verzicht auf den Trenntransformator mag bei Dauerbetrieb in Ordnung gehen, für Experimente und Messungen sei er jedoch dringend empfohlen!

Leider habe ich das ähnliche Gerät  "Zwergsuper" Super 64/50GWHS (mit UEL71) vor zig Jahren verschenkt, sodass ich keine Messungen "am Objekt" durchführen kann. So ist alle Theorie grau wenn die Daten der Drossel nicht bekannt ist. Diese kann durchaus "sehr sparsam" für einen maximalen Strom ausgelegt sein.

Die erbetene Vergleichsmessung von Herrn Schubert steht leider noch aus.

Ersatzweise habe ich die hier diskutierten Auswirkungen der vorgeschalteten Gleichrichtung bei Kleinspannung untersucht. Das Oszilloskop ist ein Fluke PM3082.

Quelle ist ein Ringkerntransformator (ca. 50VA) mit Leerlaufspannung 14,2V dessen Spannung bei Belastung mit 120 Ohm auf 14,05V abfällt. Nach einem Brückengleichrichter B80C1000 ist die Gleichspannung an 120 Ohm 12,4Vrms, mit einem Digitalvoltmeter werden 11,1V DC angezeigt.

CH2 ist eine potentialfreie Strommessung mit einem Halleffekt-Sensor der von DC bis 100kHz (0,01ms) verarbeitet.. 0,1V entsprechen 0,1A.

Mit B80, 120R und einem Elektrolytkondensator 47µF

sieht der Strom deutlich unangnehm aus.

Je nach Messung liegt  die Gleichspannung um den Faktor 1,24 höher. Damit steigt die Leistungsaufnahme des EAK (145mA lt. Schaltbild summiert sind 31,9W bei 220V) auf theoretisch 39,5W an.

Das gleiche mit Einweggleichrichtung (Diode 1N4007, 120R, 47µF):

Wirklich schöne Gleichpannung - hier Labornetzgerät 11V DC (B80, 120R, 47µF) entbehrt jeglicher Störung:

Eine sparsame Schaltung um wirkliche 220V DC zu erzeugen ist in Arbeit, das Ergebnis wird aber aus Zeitgründen frühestens Anfang Oktober vorliegen.

Weitere Vorschläge sind zwischenzeitlich gerne willkommen.

Beste Grüsse,

GR

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Korrektur 
09.Sep.13 20:24
485 from 3244

Georg Richter (D)
Beiträge: 916
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Georg Richter

Joe Sousa hat die ursprünglich angegebenen Werte für den Transformator revidiert, die neuen Werte und zusätzlicher Text sind in Post 3 in grün nachgetragen.

Hier noch das aus einer Simulation enstandene Schaltbild von Joe Sousa:

Schematic

Weil das Thema 220V Gleichspannung haupstächlich reine Gleichstromempfänger betrifft wird weiteres gelegentlich in einem neuen Beitrag ausgeführt. Bis dahin bitte etwas Geduld.

Beste Grüsse

GR

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