grundig: Schaltungsanalyse eines Röhren-Großsupers
grundig: Schaltungsanalyse eines Röhren-Großsupers
Liebe Freunde des Radiomuseums,
Wir werden zunächst beim UKW-Tuner beginnen und uns über die ZF-Stufe inklusive "Magischem Auge" bis zum Eingang des NF-Teils vorarbeiten.
Anschließend werden wir den AM-Teil bis zum Lautsprecher anpacken.
Es lassen sich leicht Schaltungsauschnitte mit Hilfe von Grafikprogrammen ausschneiden um sie als Basis für Fragen und Antworten zu nehmen. Siehe erste Beispiele im nachfolgenden Post
Der Plan kann hier von Jedermann heruntergeladen werden und kostet keine UACS-Punkte:
Damit dieser Thread nicht im Chaos endet, sind zwei einfache Regeln einzuhalten:
1. Fragen stellen darf jeder und sind auch erwünscht.
2. Antworten dürfen nur jene, die sich Ihrer Aussage sicher sind und nicht nur Vermutungen äußern.
Wir wollen hier keine endlosen Diskussionen über "Wenn" und "Aber" oder "Vielleicht"!
Weiterhin sollte beachtet werden, daß Fragen nur zum laufenden Schaltungsblock gestellt werden!
Also keine Fragen zum Klangregler, solange wir noch den UKW-Tuner behandeln.
Als Einstieg und Grundlage möchte ich hier noch auf den hervorragenden Abschnitt "Kleine Schaltungslehre" aus Herrn Erb's Buch "Radios von Gestern" verweisen, der schon sehr viele Einblicke in die Schaltungstechnik von damals bietet.
Ich hoffe auf eine rege Anteilnahme und wünsche Euch viel Spaß und Freude an diesem Vorhaben.
Thomas Günzel
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Der Start und erste Fragen
Zum Auftakt meine ersten zwei Fragen zum UKW-Tuner.
1. Wozu dient die Stichleitung am Eingang des UKW-Tuners
2. Welche Aufgabe hat der Schwingkreis mit C14 am 1.Gitter der ECC85
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Zur Stichleitung am Eingang des UKW-Tuners
Mein Antwortversuch zur ersten Frage:
Bei meinem 4040W/3D ist die im Gehäuse eingebaute UKW-Antenne ein einfacher Dipol aus Schaltdraht. Als Dipol hat er einen theoret. Fußpunktwiderstand von 75 Ohm. Außerdem ist er für die Wellenlängen des UKW-Bereichs zu kurz. Die Stichleitung ist zur sauberen Anpassung an die 300 Ohm Bandleitung zum Tunereingang erforderlich.
Hoffentlich habe ich mich nicht blamiert.
Götz Linß
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Die erste Antwort
Hallo Herr Linss,
das ist schon fast alles richtig. Es fehlt jetzt noch die Antwort, was ist eine Stichleitung und warum gab es die nur einige Zeit? Durch was wurde sie ersetzt?
Ausserdem, wie funktioniert diese transformation von 75 auf 300Ohm.
Nachdem es erst einlaufen muss, wollen wir mal sehen was noch kommt.
Ich will spaeter meine Darstellung dazu abgeben. Es soll ja kein Monolog werden.
hmk
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Stichleitung
Hallo Hans,
Welchen Wellenwiderstand hat den diese ominöse Stichleitung die am Ende wohl kurzgeschlossen ist und wie lang ist sie?
Thomas
P.S. Kann noch ein Mitglied der dieses Gerät besitzt, ein Foto dieser Stichleitung machen?
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Z = ?
Thomas,
parallel Drahtleitungen werden zum transformieren von Impedanzen verwendet oder als Blindwiderstand.
Bei manchen Anordnungen, wird an einem Ende der Dipol angeschlossen und irgenwo entlang der Leitung die Ableitung. Das ist dann eine Transformation.
Ist sie an einem Ende offen oder kurzgeschlossen, findet man entlang der Leitung je nach Frequenz einen anderen Widerstand.
Im letzteren Fall und bei der hier benutzten Dipolantenne ist diese Leitung am Ende kurzgeschlossen und kuerzer als ein viertel Wellenlaenge. ( im Radio ca. 100mm lang) Sie wirkt daher als Induktiviat, mit sehr geringen Verlusten. Dicker Draht, versilbert.
hmk
Im Bild sind als ganze Linie die Spannung und gestrichelt der Strom zu sehen.
An den Klemmen sieht man ein Verhaeltniss von beiden was die Impedanz darstellt.
Wer sich für mehr interresiert, hier habe ich was hinterlegt.
Anlagen:
- Stichleitung (7 KB)
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Anpassung mit Stichleitung
Hallo Hans,
Danke für die kompetente Antwort!
Stichleitungen sind normalerweise sehr schmalbandig, hängt natürlich von den Verlusten ab!.
Deckt diese Leitung den gesamten UKW_Bereich gleichmäßig ab?
Thomas
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Nachdem es eine Induktivitaet darstellt geht es solange mit Omega bis lambda 1/4 linear.(Fehler korrigiert)
Es ist ja nur ein Teil der Antenne. Diese ist nur bedingt breitbandig. Es muesste die Leitungslaenge verstellt werden.
In der Entwicklung wird dazu eine zu lange Leitung mit Kurzschluss-Schieber benutzt und das richtige Mass ermittelt.
Die Bandbreite haengt hauptsaechlich von der Antenne ab. Anfangs und spaeter wieder, wurden dazu breite Alu-Baender benutzt.
Ich werde spaeter eine Antenne hier zeigen. hier das Prinzip:
die Strecke "a" ist die Stichleitung in unserem Falle. Exact ist die Darstellung aber nicht. "b" ist beim Radio die ganze Ableitungslaenge. Geraete in den 60gern, haben Laengen die an der Rueckwand hin- und her- verlegt sind, damit wird auch transformiert.
hmk
Anlagen:- Stich_shortet (9 KB)
- Dipol (7 KB)
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Bild aus 5040 W nicht 3D
Herr Amend hat ein Bild beigesteuert. Es ist vom Vorgaenger. 5040W
Der statt einer Stichleitung (die ja wie schon mehrfach gesagt als Indukdivitaet wirkt) eine Spule hat. Wie es bei fast allen Firmen zu sehen ist.
Hier ein Auszug des 5040W (ohne 3D) mit Spule
Telefunken hat da dicke Draehte und grosse Spulen. Werden die verdrueckt stimmt das L nicht mehr.
Beim Stich, zaehlt nur dessen Laenge. Weil aber teuer, wurde das danach wieder durch eine Spule ersetzt.
Da war eine Anfrage: der Stich wie hier gezeigt, ist Bandkabel geschnitten, abisoliert und von Hand gelötet. Die Spule macht ein Automat wie eine Feder gewickelt wird!
.
Herr E. Kull hat das Bild EINER Stichleitung beigesteuert.
Heute hat mir H. Kull auch die Länge mit 14,5 cm angegeben. Danke!
Anlagen:
- Antennacoil (17 KB)
- Stichleitung aus Grundig (15 KB)
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Aufruf an Alle!
Wer hat einen 5040W/3D und kann ein Photo dieser Stichleitung machen?
Wäre toll für eine weitergehende Dokumentation!
Grüße
Thomas
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ZF Sperrkreis
Ich versuchs mal mit dem Schwingkreis. "Wahrscheinlich :-)" handelt es sich um einen Kreis,
der auf die ZF von 10,7Mhz arbeitet. Bei dieser Schaltung( Gitterbasis ) ist die Kathode der Eingang. Bei allen Frequenzen außer der ZF, liegt das Gitter über den Schwingkreis HF-mässig an Masse. Bei der ZF Frequenz ist der Kreis resonant und deshalb hochohmig, das heisst, die Verstärkung der Stufe nimmt ab.
Falls ich das falsch sehe, würde es mich freuen wenn das Herr Knoll richtig stellt.
( Noch mehr, wenn ers bestätigt )
Gruß in alter Frische
Georg Beckmann
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Liebe Kollegen,
diese Sache macht richtig Spaß!
Etwas unsicher bin ich momentan aber noch, ob alles zu Frage 1 gepostet ist. Wenn ja, dann würde ich gerne etwas zu Frage 2 posten. Habe aber auch nichts dagegen, daß mein Post wieder gelöscht wird, falls Frage 2 noch nicht dran ist. Wir müssen ja erst lernen, wie man sich in diesem Thread am besten verhält.
Zu Frage 2:
Der Schwingkreis mit C14 hat eine recht hohe Kapazität von 50pF, so daß er eigentlich nur auf die FM-ZF abgestimmt sein kann. Dann bedeutete der Schwingkreis für die HF (und für die Gleichstromeinstellung) einen Kurzschluß, und das erste System der ECC85 würde in Gitterbasisschaltung betrieben. Der angesprochene Schwingkreis verhindert dann, daß ungewollt ZF-Energie über den Eingangstrafo rückwärts zur Antenne gelangt und damit abgestrahlt wird: Nehmen wir an, durch Streukapazitäten gelange etwas ZF-Spannung an die erste Kathode der ECC85. Dann kommt sie zwar auch zum Sekundärkreis des Eingangstrafos, aber danach folgt der bei ZF hochohmige Schwingkreis. Also ist der Stromkreis gar nicht geschlossen, es fließt kein Strom, und als Folge gibt es auch keine Induktionsspannung auf der Antennenseite.
Andreas
P.S.: Falls ich falsch liege, bitte korrigieren oder den Post ganz löschen!
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Abstrahlung
Hallo Herr Steinmetz,
wir waren gleichzeitig dran, aber ich glaube, Sie haben recht, vielleicht auch beides.
Gruß
Georg Beckmann
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Wann was?
Nachdem das Neuland ist, wird es wohl etwas dauern bis es laeuft.
Herr Guenzel, als Initiator darf das Knäuel entwirren und das Tempo vorgeben.
Wenn morgen einer kommt der mehr oder das richtige weis, muss das ja rein.
Wie gesagt: aller Anfang-........
H. Steinmetz und H. Beckmann, die "Spule" ist nur eine Drossel dass der Anodenstrom fliesen kann. Ansonnsten, ein dicker Brocken. Der uns noch beschaeftigen wird ;-)
Abstrahlung von Uosz. ist schon mal ganz gut. Ich habe obwohl noch was im Hinterkopf von 1954, auch zwei Tage geuebt bis ich mir glaubte. Der Thomas Guenzel haette es auch leichter machen koennen, aber kneifen gilt nicht.
Morgen decke ich meine Karten auf.
hmk
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Aha, Herr Knoll!
Wenn das doch nur eine Drossel ist, stimmt das mit der Abstimmung auf 10,7 MHz natürlich auch nicht. Aber dann sollte man das Gebilde auch nicht als Schwingkreis vorstellen. Wir müssen uns dann wohl auch von der Gitterbasisschaltung verabschieden. Dann werden wir bestimmt auch wieder Brückenschaltungen besprechen, die das Ziel haben, die Abstrahlung von z.B. Uosz. zu unterdrücken oder die Schwingneigung zu bekämpfen...
Es wird spannend; ich freue mich schon drauf!
Apropos "Aller Anfang...": Ich wollte ja bewußt keine Vermutungen äußern. Nur leider war meine erste Annahme ja wohl doch falsch, so daß die Schlußfolgerungen dann auch nicht stimmten. Vielleicht sollte der Moderator etwas genauere Vorgaben machen, damit so etwas nicht öfter passiert. (Oder wir müßten erst nachfragen.) Sonst kommt er aus dem Moderieren gar nicht mehr heraus...
Ich kann mich nur wiederholen: Prima Idee, dieser Thread!
Andreas
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Blöde Fragen!
Ich stelle bewusst diese Fragen, da selbst nicht ich, als Dipl.-Ing. der Mikrowellentechnik, weiß welche Bedeutung diesen Schaltelementen zukommt!
Damit sollen auch Mitglieder die sich einfach nicht trauen Fragen zu stellen, zum Zuge kommen!
Ebenso auch manchmal "Experten" auf's Glatteis geführt werden!
Nochmal: Dies soll kein Expertenaustausch werden, sondern auch für die "Laien" zum Frage- und Antwort Forum werden!
Nochmals der dick geschriebene Auszug aus Post 1:
Damit dieser Thread nicht im Chaos endet, sind zwei einfache Regeln einzuhalten:
1. Fragen stellen darf jeder und sind auch erwünscht.
2. Antworten dürfen nur jene, die sich Ihrer Aussage sicher sind und nicht nur Vermutungen äußern.
Wir wollen hier keine endlosen Diskussionen über "Wenn" und "Aber" oder "Vielleicht"!Also weiterhin viel Spaß mit dem sicherlich lang dauernden Thread
Euer
Thomas
Auf die Antwort von Hans, warten wir alle gespannt! :-)
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Dimensionierung des Schwingkreises Fall2
Hallo,
zu Frage 1: Kleines Beispiel, mein WU1052 besitzt einen eingebauten Dipol laut Thread 8 mit der Silberdrahtspule zur Anpassung. Damit kann auch eine gebrückte Außen-Langdrahtantenne keine AM-Übersteuerung des FM-Einganges durch Asymmetrie bewirken. Die AM-Anteile werden quasi durch die Spule kurzgeschlossen, bzw wirken auf beide Dipolhälften und heben sich somit für den FM-Eingang gegenseitig auf.
zu Frage 2:
Für mich ist der Schwingkreis ein "Bandpaß"-Bestandteil, der die Weitabselektion verbessern soll. Ich störe mich daran, daß es ein "Sperrkreis" sein soll, da diese "meistens" als Serienresonanzkreise aufgebaut sind. Ich nehme als Beispiel das Schaltbild des "Ehrenfels", wo dieser Kreis im Eingang fehlt, obwohl die Schaltung sehr stark ähnelt. Also auch weggelassen werden kann. Es kommt auf die Dimensionierung der Induktivität an, die wird wohl klein sein, so daß der C entsprechend größer dimensioniert wurde.
Beste Grüße
Ihr K.-H. B.
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Hinweis von Herrn Knoll,
Hallo Herr Knoll, Herr Steinmetz und Forum,
lassen Sie mir den Spass an der Lösung zu knobeln. Viel Radioschaltungen sind ( vieleicht sogar mit Absicht ) so gezeichnet, dass man die Funktion nicht sofort erkennt.
Der Hinweis von Herrn Knoll, die Spule parallel zu C14 ist nur eine HF Drossel, um die Kathode
gleichsrommässig an Masse zu legen, lässt alles in einem andern Bild erscheinen.
(sh. Skizze im Anhang ).
Deshalb jetzt die Behauptung: L1,L2 mit C1 und C14 bilden eine Art Bandfilter für den UKW Eingang. Am Knoten C14/L2 ist Serienresonanz, d.h. eine hohe Spannung, kleiner Strom zum/vom Gitter.
Durch L2 fliesst im Resonazfall über die Kathode ein größerer Strom, der Kathodeneingang ist niederohmig.
Die über die parasitäre Kapazität CAG eingekoppelte HF lösst in der Spule im umgekehrten Fall nur einen kleinen Stromfluss aus, so dass nur noch sehr wenig von dieser Störung über die Antenne abgegeben wird.
Anlagen:
- 6400000209 (41 KB)
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- GRUNDIG Neutro (27 KB)
- Telef Neutro (5 KB)
- Cascode im 5040W (28 KB)
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Super!
Hallo Hans,
Absolut spitzenmäßig Deine Antwort auf Frage 2!
Es ist wirklich gewaltig, welches „Know How“ die Jungs von damals hatten und mit welchen Tricks die Anforderungen gemeistert wurden.
Schön, daß Du uns dieses Wissen noch weitervermitteln kannst.
Bezüglich der enttarnten Drossel, welche Induktivität hat sie denn?
Ich möchte diesbezüglich den Schaltplan korrigieren, damit niemand mehr auf die falsche Spur geleitet wird.
Andreas Steinmetz hat auch schon einen Fehler im Schaltplan gefunden und ich werde ihn entsprechend korrigieren.
Dieser Schaltplan soll leben!
Nun weiter zur dritten Frage:
Welche Aufgabe hat R5 parallel mit einer Spule?
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Zu Frage 3
Liebe Kollegen,
diesmal bin ich mir ziemlich sicher. Trotzdem lerne ich gerne dazu:
Leider neigen HF-Schaltungen oft zu Schwingungen auf Frequenzen, die meistens deutlich oberhalb der Arbeitsfrequenz liegen. Verantwortlich für diese z.T. sehr hochfrequenten Schwingungen sind die oft sehr kleinen Zuleitungsinduktivitäten und Verdrahtungs-, Bauteil- sowie Röhrenkapazitäten. Die fragliche Spule/Drossel unterdrückt die Schwingneigung, indem sie die Bandbreite nach oben hin begrenzt und die o.a. Schwingkreise voneinander trennt. Damit aber die Spule nicht selber wieder Teil eines neuen, unerwünschten Schwingkreises wird, hat sie einen kapazitätsarmen Aufbau und muß mit R5 stark bedämpft werden. Insofern ist sie eher als Drossel aufzufassen.
Diese Anordnung findet man auch oft in TV-VHF-Tunern. Dort hat sie die vielsagende Bezeichnung "UHF-Sperre".
Andreas
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Stichleitung im 5040W/3D
Die Leitung ist, wie Hans schon sagte 119mm lang, der Lautsprecher ist auf den 23.11.1954 datiert und das Chassis trägt die Nummer 444 14637.
Herzlichen Dank an Herrn Sarbell
Thomas Günzel
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Eine zusatzerklaerung die bedingt dazu passt.
Hallo Forum.
Herr Linss sagte uns schon, dass der 4040W/3D eine Drahtantenne hat.
Im Bild von H. Amend des 5040W sehen wir eine schoene Antenne mit breiten ALU- Flaechen.
Robert zeigt nun den 5040W/3D auch mit Drahtantenne. Wo ist da der Fortschritt?
Der Fortschritt liegt in der 3D- Anordnung mit den Seitenlautsprechern. Das 3D wurde ueber Nacht eingefuehrt, und das Ergebniss: die UKW Antenne war keine mehr.
Die enorme kapazitive Belastung der "heissen Enden" durch die Lautsprecher mit Verdrahtung, machte die Antenne unwirksam oder eben schlechter, man wich den Lautsprechern aus nach hinten zu Rueckwand hin, dort hatte aber nur eine "schmalbandige" UKW Antenne Platz.
Als man gelernt hat, die Lautsprecher fast immer zu 100% ueber UKW Drosseln anzuschliesen, konnte man wieder gute breitbandige Folien.Antennen einbauen.
Es geht halt alles nur Step by Step. Findigen Leuten ist das aber schon aufgefallen,. dass bei Grundig viele Drosseln in der Schallwand montiert sind.
Dazu jetzt die Erklaerung von mir.
hmk
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Auch die Zierleisten sind Antenne!?
was mir auch noch auffiel ist, dass ebenfalls die Messingzielleisten mit zur Antennenanlage gehören. Siehe der grüne Draht am rechten Bildrand, der selbstverständlich auch links im Gerät zu finden ist.
Jochen
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Update des Schaltplans
Ein Update des Schaltplans ist verfügbar
Schaltplan 5040W/3D_Update
Er kann beliebig oft heruntergeladen werden und kostet keine UACS-Punkte
Gruß
Thomas
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Eine Frage ?
An die Herren Günzel und Knoll!
Darf ich auch eine Frage zum Gerät usw. an Sie stellen? Ich tue es mal: Welche Funktion hat die im Schaltbild (siehe Bild) zwischen UKW-Gehäuseantenne und Außenantenne eingefügte Spule bzw. Drossel? Was bewirkt diese Induktivität bei Anschluß einer richtigen K-/M-/L-Hochantenne? Warum wird die Spule/Drossel beim Trennen von Außen- und Gehäuseantenne auf Masse geschaltet?
Neugierig mfG G.Linß
Wie bekomme ich das Bild in den Texteintrag??
Anlagen:- Ausschnitt (1 KB)
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Zu Frage 4
...Zur Einhaltung der Reihenfolge nach unten (Post 31) verschoben....
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Ergänzung zur Frage 3 in Post 21
- Grundig UKW_BOX Mischstufe (29 KB)
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Einfach Spitze
Hallo Hans,
Danke für die äusserst lehrleichen und interessanten Ausführungen.
Wieder ein tolles Beispiel wieviel hinter einer so unscheinbaren Parallelschaltung aus R und L stecken kann.
Dank auch an Andreas Steinmetz für die Erläuterungen zur Hilfsantenne.
An dieser Stelle wollen wir eine kleine Pause einlegen, damit auch Thomas Albrecht nachkommt und etwas verschnaufen kann.
Für seine tolle Übersetzungsarbeit, ebenfalls ein großes Dankeschön.
Herzliche Grüße
Thomas
.......Fortsetzung folgt.............
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was hier am Elko klebt ist die Stichleitung einer Siemens H64
Gruß,
Franz-Josef
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Zu Frage 4
Liebe Kollegen,
na dann mache ich das mal...
Schon vor dem Grundig 5040W/3D war es meistens nicht nötig, gleich eine Hochantenne zum AM-Ortssenderempfang zu benutzen. Wenn schon sowieso eine eingebaute UKW-Hilfsantenne existiert, warum sollte man dann eigentlich nicht auch dieses Stückchen Draht als Behelfsantenne für AM mitverwenden? Also verband man einfach den AM-Eingang mit dem UKW-Dipol. Aber nicht auf direktem Wege, sondern über die besagte Drossel, damit die UKW-Antenne dadurch nicht belastet wird, quasi nichts davon mitbekommt. Für UKW dient die Drossel also als Entkoppeldrossel, für AM als Koppeldrossel, denn bei den tiefen AM-Frequenzen ist sie kaum ein Hindernis.
Da aber alternativ auch eine AM-Hochantenne anschließbar sein sollte, mußte man die Verbindung zur Drossel abschaltbar machen, denn dann soll die UKW-Hilfsantenne die qualitativ besseren Signale der AM-Hochantenne ja nicht noch mit Störungen versehen. Bei Mitverwendung der UKW-Hilfsantenne für AM muß der Umschaltkontakt in der oberen Position stehen (im Original mit "1" bezeichnet), ansonsten in der unteren Position ("2"). Dadurch wird gleichzeitig der UKW-Antennenkreis galvanisch geerdet, damit keine elektrostatischen Störungen den UKW-Empfang beeinträchtigen.
Seinerzeit waren derartige Lösungen üblich; sie verschwanden aber mit zunehmender Verbesserung der Ferrit-Antennen. Auch gab es Schaltungsvarianten, bei denen die Ankopplung an eine Mittelanzapfung des UKW-Eingangskreises erfolgte, und hierbei sogar z.T. ohne Drossel, denn (theoretisch) ist der Mittelpunkt ja frei von HF.
Grundig konnte durch seine Lösung eine Mittelanzapfung inclusive Verdrahtung sparen (da war wohl die simple Drossel billiger). Außerdem wurde der Umschalter so konstruiert, daß er sicher vor Fehlbedienung ist. Es muß nur eine Metalllasche auf der Antennenanschlußplatte nach Lösen einer Schraube auf Position 1 oder 2 gebracht werden. Als Position 1 dient dabei die AM-Antennenbuchse selbst, die dann durch die Metalllasche abgedeckt wird. So ist gleichzeitig eine Fehlbedienung ausgeschlossen, denn wenn man eine separate Hochantenne anschließen will, dann muß man zwangsläufig die Lasche von Position "1" entfernen, sonst kann man den Stecker nicht einstecken.
Ist leider lang geworden. Hier sieht man aber mal wieder ganz schön, was alles hinter einer scheinbar so simplen Sache stecken kann...
Andreas
P.S.: Hier sind noch einige Bilder zur Unterstützung des Textes (Dank u.a. an Robert Sarbell).
Aber Achtung! Im zweiten Bild ist die Position 2 nicht richtig gekennzeichnet! Position 2 ist nicht, wie angegeben, die untere Buchse, denn das ist die Erdbuchse, die ja mitbenutzt werden soll, wenn man eine externe Hochantenne verwendet und der Schalter dazu in Position 2 stehen muß. Die richtige Position ist vielmehr der kleine Messingkontakt genau in der Mitte zwischen der oberen und der unteren Buchse. Dieser Messingkontakt ist ebenfalls mit Masse verbunden. Die Metalllasche liegt dann genau waagerecht.
- 5040W3D FM/AM_Chokeswitch (72 KB)
- Schalterpositionen (50 KB)
- Schaltplanauszug (8 KB)
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Frage zur Stichleitung
Hallo Herr Günzel,
macht Spaß zu lesen ! Kann es sein, dass Ihre Frage: "Deckt diese Leitung den gesamten UKW_Bereich gleichmäßig ab?" noch nicht beantwortet wurde ?
Viele Grüße
Hans Kamann
Vielleicht kann uns Hans noch kompetent antworten!?
Thomas
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Nochmals zur Stichleitung
Hallo Herr Kaman,
ich meine die Frage ist ausreichend beantwortet, was die Leitung angeht.
Es ist wie ich meine, hinreichend darauf verwiesen, dass es eine Leitung ist, die kuerzer als Lampda -viertel solange als Induktivtaet wirkt, bis die Frequenz so weit angestiegen ist, dass die viertel Wellenlaenge gleiche der Laenge der Stichleitung wird, dort waere die Leitung ein reeller Widerstand, um danach als reine Kapazitaet zu wirken.
Frage war: post 7
Stichleitungen sind normalerweise sehr schmalbandig, hängt natürlich von den Verlusten ab!.
Deckt diese Leitung den gesamten UKW_Bereich gleichmäßig ab?
in diesen Post's ist das gezeigt.
post 8 Nachdem es eine Induktivitaet darstellt geht es solange mit Omega, bis lambda 1/4 linear. (dort war ein Schreibfehler von mir, das Bild aber richtig)
post 9 Der statt einer Stichleitung (die ja wie schon mehrfach gesagt als Induktivitaet wirkt) eine Spule hat. Wie es bei fast allen Firmen zu sehen ist.
Telefunken hat da dicke Draehte und grosse Spulen. Werden die verdrueckt stimmt das L nicht mehr. Das zeigt eindeutig, es ist auch eine "Spule" und hat damit keine Bandbreite. Lediglich ein XL, das von nahe Null bei DC, mit omega bis zur Eigenressonanz anwaechst.
Die Antenne ist ja nicht das Thema, noch mein Gebiet, dort wird die Bandbreite relevant.
Fertig :
gruss Knoll
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Eine interessante Beitragsreihe
Es gab einige geplante Fortsetzungen und nach einer etwas längeren Pause wird es auch weitergehen. Hier finden Sie die Fortsetzung zu diesem Anfang. Genau habe ich nicht danach gesucht, doch fand ich hier keinen Link.
Auch hat es mich gefreut, dass Herr Born eine weitere Schaltung zur Diskussion stellte und ich habe ihm empfohlen, sich mit anderen Kennern zu einem Team zusammen zu tun, damit wir noch mehr davon erwarten dürfen.
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Schaltungsanalyse zu Superhet-Transistorradios
Hier finden Sie eine Schaltungsanalyse vom 20.4.11 zu Superhet-Transistorradios mit Titel:
Schaltungsanalyse zu Transistorradios, Prinzip Superhet.
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