neuberger: UZ360 - zeigt bei Messung andere Werte als das H

ID: 62353
neuberger: UZ360 - zeigt bei Messung andere Werte als das H 
23.Aug.05 08:05
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Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Schönen guten Morgen!

Ich bin beim Messen einer EL11 auf eine mir unerklärliche Tatsache gestoßen:

Wenn ich diese Röhre über den Zusatzkasten UZ 360 welcher an einem Neuberger WE352 angeschlossen ist messe, bekomme ich ein Ergebnis von 44mA, welches weit über dem Sollwert von 36mA liegt.

Messe ich diesselbe Röhre mit den exakt gleichen Einstelldaten direkt am Hauptgerät (Neuberger WE 352), so erhalte ich ein Ergebnis mit 35mA.

Ich wäre sehr dankbar, wenn sich dieses Rätsel auflösen liesse, denn ich wüsste nicht einmal wo ich zu suchen beginnen soll, da der UZ360 keine elektronischen Bauteile beinhaltet, sondern nur den Kreuzschienenverteiler.

Ist es möglich, dass der Kreuzschienenverteiler die Röhre anders beschaltet als der Sockelschalter am Hauptgerät selbst? Für die Messung wurde eine adaptierte Prüfkarte des Neuberger RPM 370 verwendet.

Viele Grüsse,
fred



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Ein Wunder oder was? 
23.Aug.05 11:16

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Pertschek.

Vielleicht denken Sie jetzt, dem faellt auch nichts Besseres ein.

LESEN Sie doch nochmals diesen Text nach.

http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=46613

Falls Sie das damals ausgefuehrt haben, finden Sie vielleicht noch eine Ferritperle im Fundus.

Schieben Sie diese im Adapter auf den abgehenden Draht am Anodenpin der EL11.

Meine Erfahrung kommt von:  RVF (GRUNDIG) Röhren -Messgerät M1. Dort ist  schon immer, an der Anode der EL12/11 eine Drossel eingebaut.

Meine zwei USA Tubestester I_177B, TV7B_U machen ohne Perlen mit steilen Röhren wie 6L6, 
oder mit Adapter EL84, ECL86, ELL80, ECL800 genau das was Sie zur Zeit beobachten.

Der neueste USA Typ TV7D/U hat ausser auf den Heizungspins, ueberall Perlen an den Fassungen fuer steileTypen.

Die beiden aelteren Typen sind von mir laengst nachgeruestet.
Als neulich eine fuer mich fremde USA Type 7591 die zwar das Pinning der 6L6 hat aber doppelt so steil ist ( 6 zu 10,5 mA_V  getestet werden sollte, gab es wieder Probleme und es mussten 2 Perlen eingesetzt werden.
 
Sollte das fuer Sie abwegig  sein, weil es  ja nicht das UZ360 betrifft,
 vergessen Sie  das gleich wieder ;-) 

Viele Gruesse und ? Erfolg,

Hans M.Knoll


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23.Aug.05 14:58

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Herr Knoll,

danke für die Anregung! Ich bin froh über jede aufgezeigte theoretische Möglichkeit, ich hätt nicht gedacht, dass hier ein Ansatzpunkt zu finden wäre.

Das erklärt dann auch vielleicht den extremen Anstieg der Anzeige bei Messung einer neuen EL84 auf nahezu 60mA, hier breche ich die Messung zur Schonung des Gerätes stets vorzeitig ab.

Den Klipp mit dem Widerstand habe ich mir damals gebaut, die Ferritperlen habe ich noch immer nicht. So ist es jetzt wohl doch an der Zeit, alle Gitter und Anodenleitungen an den Fassungen des UZ360 damit zu bestücken. Wird wohl eine nette Wochenendbeschäftigung mit Conradbesuch und vielen Lötstellen werden  :-)

Vielen Dank nochmal und Grüsse,
fred


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23.Aug.05 15:10

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Herr Pertschek,

legen Sie doch ersatzweise einen 50 oder 100 Ohm Drahtwiderstand von der Groesse 1/2 bis 1 Watt in die Zuleitung der Anode im Adapter.  Der beeinflusst die Messung nicht zu sehr, das mA Meter haengt ja da auch drin!

Knoll

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23.Aug.05 16:02

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Herr Knoll,

Ich habe einen 100Ohm Widerstand an der beschriebenen Stelle eingelötet, und habe bei einem Messversuch nunmehr ein Messergebnis von 32mA erhalten.

Ich werde nun weitere Vergleichsmessungen mit anderen Stahlröhrentypen vornehmen, um zu sehen wie sehr sich dieser Widerstand auf andere Röhrentypen auswirkt.




Viele Grüsse,
fred


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Drossel mit Dämpfung 
23.Aug.05 16:27

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Herr Pertschek,

das liegt ja schon nahe dran. 35 zu 32 mA.
Der 100 Ohm ist eben keine Ferritperle, hat bei DC null Ohm.
Sie können das aber noch optimieren.

Wickeln Sie einen Cu -Draht  0.2 bis 0,35 mm Durchmesser auf den Widerstand und zwar links ans Bein löten,  jetzt mit kleiner Steigung ( immer eine Windung Luft lassen) bis zum Ende voll. Das Ende ans andere Bein löten. 
Fertig ist eine Drossel die bedaempft ist. Dazu können Sie auch einen Schichtwiderstand nehmen.  Last tritt ja keine auf, weil der Cu -Draht den Strom führt.

Knoll
 

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24.Aug.05 11:19

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Guten Morgen Herr Knoll,

ich habe leider keinen Draht in dieser Stärke (beschriftet) gefunden, bzw. keine Möglichkeit den Querschnitt zu messen :-(

Ist eventuell eine einzelne Litze eines Lautsprecherkabels 2x0,75 stark genug? Dann könnte ich die Drossel bauen, sonst muss es bis zum Wochenende warten...

Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Anodenstrom bei Röhren mit z.b. 3mA Sollwert dann durch diese Cu-Wicklung fliesst? denn ohne dieser habe ich nun zu geringe Werte angezeigt bekommen.

Wäre schön wenn ich das richtig verstanden hätte...

Vielen Dank für all diese Ratschläge!

Viele Grüsse,
fred

 

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24.Aug.05 14:22

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo und guten Tag H.Pertschek,

alles ist so richtig. Auch das mit dem Strom.

Warum der Widerstand bei schwachen (EF usw) etwas ausmacht, ist mir nicht klar!
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, warum ein 100 Ohm in der Anodenleitung einer EF...
oder EBF.. da etwas beeinflussen kann.
Bei EL.. mit 40 -50 mA gehen ein paar Volt verloren, aber bei 3 mA und 100Ohm sind das:0,3 Volt!
Machen wir halt weiter. 
Vielleicht kommt noch jemand der das Gerät hat.
 Leider habe ich nur ein FUNKE W18 und die US - Tester,  kann somit nichts genaues beitragen.
Zur Zeit steht ein AVO T160 (Supergeraet) bei mir, um damit die begonnene Arbeit EL84, weiter zu bringen. Nach einigen Herstellern, kam ich zu 2 neuen Telef. EL84 und? Sie schwingen und die Arbeit ruht! Der Eigner muss erst "Ferritperlen" einlöten.
24 Typen von EL84 machen nichts, zwei 100% Eexemplare aus "Postbestand" streiken.
Auf den US Testern, haben diese 2 auch die besten Werte!

Gruesse von Hans M, Knoll

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24.Aug.05 19:36

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Herr Knoll,

vielen dank, mir ist tatsächlich ein Meßfehler unterlaufen, sie haben recht, es hat tatsächlich keinen nennenswerten Einfluss auf das Meßergebnis - wenn die Spannungen richtig eingestellt werden :-)

ich werde zum Wochenende für jede der Fassungen eine Drossel nach Ihrem Muster bauen, nur muß ich erst die Widerstände kaufen, ich habe viel zu wenige davon auf Lager. Die Ferritperlen werde ich bei dieser Gelegenheit auch einbauen, meine letzte Frage dazu: Ferritperlen + Drossel auf der Anodenleitung?

Ich werde dann nach Abschluss der Arbeiten an den beiden Geräten berichten, kann aber etwas dauern, da es ja doch eine recht umfangreiche Lötarbeit wird. Ich werde dann auch von dieser praktischen Modifizierung Bilder machen und mit Hinweis auf diesen Forumsbeitrag auf die beiden Modelle laden - wenn das Sinn macht. Das muss aber der Admin entscheiden?

Vielen Dank und Grüsse nochmal!
fred

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24.Aug.05 19:45

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Pertschek,

niemand ist ohne Fehl. Es ehrt Sie, wenn Sie das zugeben!
 
Drosseln, ich wollte ihnen nur die Hilfe geben, da Sie ja keine Perlen haben, selber zu sehen, es liegt daran!
Anfangs von UKW baute man nur Drosseln ein. Weil aber Drossel nicht gleich Drossel ist,

war das wirklich eine Wissenschaft.

Die Ferittperlen haben eine so hohe Dämpfung bei HF wohlgemerkt, bei DC gar keine!
Ich rate Ihnen zu Perlen, nur die hatten Sie nicht und damit Sie weiterkommen, der Umweg "Drossel"

Hier nochmals das alte Photo fuer die neuen Leser, wie die Perlen an der Fassung liegen sollen.





Gruesse von Hans M. Knoll

Wenn noch Fragen sind, bitte melden!








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24.Aug.05 21:04

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Herr Knoll,

vielen Dank, das spart dann eine Menge Arbeit, dann werde ich rigoros bei beiden Geräten an allen Fassungen die Ferritperlen einbauen - Heizleitungen ausgenommen.

Es eilt ja nicht so sehr, aber ich freue mich immer wieder wenn ich diese Geräte noch optimieren kann.

Ich habe aber tatsächlich noch einige Fragen dazu:

Ist die Isolierung zwischen Perle und Draht zwingend? Bei den meisten Fassungen gehen 2 Drähte zu den einzelnen Anschlüssen, da diese ja jeweils dort weitergeführt werden. Und diese Drähte sind auch relativ weit von der Ummantelung befreit, wie knapp an der Röhrenfassung soll die Perle sitzen?

Wie locker oder wie fest sollen diese Perlen sitzen, davon hängt für mich ab, welche ich kaufen muss.

Ich danke schon im Voraus!

Viele Grüsse,
fred


 

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24.Aug.05 21:24

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo H.Pertschek,

die Perlen koennen auf der Isolierung oder auf dem blanken Draht sitzen.

Dann aber, sollen sie sich NICHT berühren. Auf meinem Photo sind das lackierte Typen.
Ferrit ist leider leitend. Wenn Anode und Gitter sich via Perle berühren, ist das nichts!!
Man kann die aber staffeln, das heisst eine liegt ganz nahe am Pin, die naechste 5mm weiter weg, usw. Das geht gut bis 30 mm Abstand zum Röhrenpin.

Der Draht und die Bohrung sollten max um einen Durchmesser differieren.
Draht 0,8mm Loch Perle 1,5 bis 1,8 mm. Bei grösserem Loch wird der Draht einmal durchgezogen quasi eine Windung gewickelt. Das geht aber mit einem Kabelbaum nicht.
Daher Loch zu Draht max 2:1





Diese von (C) hatte ich Ihnen damals geraten. Der kleinste Innendurchmesser ist dort 3,5 mm, aber es sind hochpermeable (viel Induktivität) Typen. Da geht das O.K.

Am Schluss mit Lack oder UHU fixieren.

Gruss Knoll
+

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25.Aug.05 08:38

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Guten Morgen Herr Knoll,

vielen Dank für die umfangreiche Information, ich werde auch versuchen, mittels Schrumpfschlauch dann die Ferritperlen zusätzlich gegen Kurzschlüsse zu isolieren dort wo es nötig erscheint.

Schönen Tag noch!
fred

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