philips: Uranus 53

ID: 18581
Dieser Artikel betrifft das Modell: Uranus 53 BD724A (Philips Radios - Deutschland)

philips: Uranus 53 
02.Jan.04 23:50
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Dominik Schulz (D)
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Dominik Schulz

Hallo liebe Sammlerfreunde,

 

ersteinmal euch allen ein glückliches neues Jahr mit ganz vielen schönen Radios!

Nun zu meinem Anliegen: Ich sitze hier vor meinem neuen Uranus 53 und höre SWR1 (er ist nicht restauriert, spielt recht gut, 2 getauschte Kondensatoren-dies geschah aber wohl bei einer Reparatur in den 50ern, denn es sind Siemens Teerkondensatoren). Beim genaueren betrachten des Gerätes viel mir sofort auf, daß es anstatt der planmässigen 11 Röhren, 12 aufweist! Das Gerät besitzt noch eine EC92, sie ist auf einem Pertinax Stück auf das Chassis geschraubt, dies sieht werksmäßig aus, sie wird von der gleichen Spange gehalten wie die beiden EZ. Kann mir jemand von euch sagen, ob dies wirklich original ist? Vielleicht eine technische Änderung während der Serie? Der 54 hat diese EC92 ja auch.

Ich freue mich auf eine Antwort, vielleicht hat jemand ja sogar einen passenden Schaltplan zu diesem (modifizierten) Gerät.

Herzliche Sammlergrüße.

 

Hier füge ich ein Bild der EC an, ich kam noch nicht dazu das Chassis zu reinigen.

 

Anlagen:

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Uranus 53 BD724 mit zusätzlicher EC92 
18.Jan.04 15:42

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Schulz,

 es hat etwas gedauert. Da mein spezial -Gebiet die Einfuehrung von UKW ist, liegen die Schaltungen nicht in einer Mappe,  sondern sind nach Themen geordnet. Ich wusste, dass ich es habe aber wo? Jetzt ist es da.

Im Jahre 1953/54 gab es schon Geraete mit ECC81 oder  (2x EC92)  sowie EF80 mit EC92 und auch 2x EF80.  Da fiel der originale Uranus53 mit seiner EF42 und ECH42  am Eingang  offensichtlich entweder aufgrund seiner Leistungen oder was auch oft der Fall ist, rein werbemaessig  aus der Reihe.

 Man hat deshalb damals, vor die EF42 eine Triode gesetzt, die zumindest im Datenblatt weniger rauscht als eine Pentode.   Welcher Wirkung das nun wirklich hatte, traue ich mir nicht zu es zu beantworten. Eine Augenbraue hebt sich da schon!  Auf jeden Fall war es gut  fuer das "Image"!

Sie haben also die Weiterentwicklung des BD724A. Als Anlage ein etwas maessiges HF Schaltbild.  Aber zu Dokumentieren reicht es. Bei mir allemal! Das NF- und ZF- Teil  ist gleich.

Ich hoffe Sie koennen diese Info brauchen.

Gruss von Hans M. Knoll

 

Die Schaltung folgt hier, falscher *.* Typ!

 

Anlagen:

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Uranus 53 BD724-Hörtest 
21.Jan.04 18:31

Dominik Schulz (D)
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Dominik Schulz

Hallo Herr Knoll,

vielen Dank für ihre Antwort und Ihre Bemühungen. Ich habe jetzt einmal einen Hörtest vorgenommen und im Betrieb die EC92 herausgezogen, ich kann keine starke Verschlechterung feststellen, ich habe das Gerät jedoch noch nicht restauriert und der Empfang läßt sowieso zu wünschen übrig. Ich finde die Umsetzung früher UKW-Teile auch sehr interessant, ich habe hier zum Beispiel 3 Geräte aus dem Modelljahr 1953, jedes hat ein anderes UKW-Teil. (SABA Meersburg W3 mit EC92 und EF80,Telefunken Concertino 53 mit ECC81 und einen Körting Amlerior 53 mit eher ungewöhnlicher EF80 und ECH81) Alle 3 sind restauriert und ich lasse sie gerade auf der gleichen Frequenz spielen - da leuchten meine und ihre Augen - magisch!

Nun werde ich mich also alsbald daran machen den Uranus 53 zu restaurieren, dann berichte ich Ihnen mehr über die EC92 und deren Wirkung.

Herzliche Grüße und auch danke für das Schaltbild.

Dominik Schulz

 

Dies ist mir eben bei eBay über den Weg gelaufen, hier sind nur noch 10 Röhren angegeben, die ECH wurde rationalisiert und eine modernes Philips UKW-Teil mit einer ECC85 leistet seinen Dienst. Da finde ich meine Variante weitaus eleganter. Ich denke, daß das hier jedoch auch nachträglich eingebaut wurde.

 

Anlagen:

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Antwort an H. Schulz 
21.Jan.04 20:21

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Schulz, ja alles klar.

Das mit dem neuen Mischteil und ECC85 kann? eine Umbauanweisung von Philips sein. Viele Firmen gaben sowas heraus. Ein Geraet wie das Ihre, legt bei passender Konstellation jeden Fernseher in seiner Umgebung mit seiner Stoerstrahlung lahm.

Rein theoretisch, darf man sowas heute gar nicht mehr betreiben. Wenn  es Zoff gibt, bekommt man Auflagen wann man das Ding noch einschalten darf.

Ich selbst habe eine Antenneverstaerker 240 // 240Ohm mit einem Teileram Ausgang der haelt wenigstens die Spannung an den Antennenbuchsen von der Antenne fern.

Heute nennt man das ja: Elektrosmog!

In diesem Sinne , Hans M. Knoll

 

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Störstrahlung Philips Uranus 53 
10.Sep.04 16:39

Rudolf Bengesser (A)
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Rudolf Bengesser

Hallo, Herr Knoll

Hinsichtlich der von Ihnen erwähnten Störstrahlung würde mich Einiges interessieren:

1. Wo gibts (symmetrische) 240 Ohm-Antennenverstärker mit (symmetr.) Ausgang?

2. Können Sie mir ein Schaltbild der von Ihnen angeführten Lösung übermitteln, bzw. im Forum deponieren?

3. Wäre eine vor die Eingangsstufe geschaltete EC 92 od. 97 eine zielführende Lösung? Eine zusätzliche Antennenverstärkung könnte bei den meisten frühen UKW-Empfängern (Stahl-, Loctal-, Rimlock-Röhren) wohl kaum schaden!

4. Wie könnte man bei diesen frühen UKW-Geräten die Empfangsleistung ohne allzu massiven Eingriff verbessern?

Ich nehme an, Sie haben da einige Tipps auf Lager!


Liebe Sammlergrüsse!

Dr. R. Bengesser

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Mehr Gain und weniger Störstrahlung bei Oldies 
10.Sep.04 23:36

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Bengesser,
Sie geben mir ganz schön was auf!

Ihre Fragen:
Wo gibt's (symmetrische) 240 Ohm-Antennenverstärker mit (symmetr.) Ausgang?

Symmetrische Amps. im wörtlichen Sinn, gibt es überhaupt nicht mehr.
Alle haben (hatten) wenn überhaupt, am Eingang und Ausgang Trafos sogenannte Symmetrier -Glieder, oder Baluns.

 Können Sie mir ein Schaltbild der von Ihnen angeführten Lösung übermitteln, bzw. im Forum deponieren?
Eigentlich nein.  Schauens einmal da rein! Anlage: "RED" Franzis verlag.

Der eine Verstärker Bild 1, hat am Eingang ein Symmetrier -Glied und am 60 Ohm Ausgang ein Kabel mit eingebautem  Sym. Glied.  Gain = 18 dB (von 240 zu 240 Ohm) =1:8.

Dieses Kabel  kommt direkt ans Gerät, dabei ist die Rückdämpfung in Richtung Antenne nicht besser als 10db =1:3,16. Dazu habe ich steckbare 240 Ohm Dämpfungsstecker der Fa. WISI, mit 6,10 und 20 dB. Die lassen sich kaskadieren zu 6,10,16,20,26,30,und 36db.   Diese Dämpfung wirkt in beide Richtungen gleich, weil es nur Widerstände sind. 

Der zweite Verstärker hat unsymmetrischen Eingang und Ausgang.  Gain= 29dB, abregelbar. Bis ca. 6dB.
Nachgeschaltet ein Symmetrier - Glied aus Widerständen mit 20db Dämpfung.
 
3. Wäre eine vor die Eingangsstufe geschaltete EC 92 od. 97 eine zielführende Lösung?
Nein, weil breitbandig (ohne Abstimmung) macht eine EC 92 in Gitterbasis -Schaltung vielleicht 2fache Verstärkung. Wenn es richtig gemacht ist! Siehe Philips.

hier:



Eine zusätzliche Antennenverstärkung könnte bei den meisten frühen UKW-Empfängern (Stahl-, Loctal-, Rimlock-Röhren) wohl kaum schaden!
Wenn man nicht mehr als 20db einsetzt geht das, weil ich es stets so mache, gut. Bei mehr Vorverstärkung gibt es Probleme mit dem HF- Teil. Übersteuerung, Intermodulation, usw. sind die Folge.
Aber das hört man ja.

Eine ECH42 ohne Vorstufe liefert u.U. 1Volt an die Antenne. Ich habe UHF Millivoltmeter, also keine Märchen!
Das ist so wie es die Gesundheitsministerin sagt: niemals ohne (Amp.! Gib' dem Osc. keine Chance!
Die freie Strahlung des Aufbaues (Spulen. Drehko usw,) legen auch alles lahm was in unmittelbarer Naehe ist!   Da hilft sowieso nichts ausser abschalten!

4. Wie könnte man bei diesen frühen UKW-Geräten die Empfangsleistung ohne allzu massiven Eingriff verbessern?
Siehe oben mit einem Amp. Mit ca, 15 -18 dB

Die Fa. CONRAD Electronic bietet unter 940474-33 einen 15dB (regelbaren) Amp. Type SV9503 mit 3 Ausgängen an zu 39,95 Euro. Dazu gibt es: 285218-33 ein Kabel- Set ( 15,95 Euro) mit Weiche AM/FM in= 75 Ohm , out= 300Ohm (1:4)  Wenn der Eingang symm. sein muss, wird eines vorgeschaltet und eines nach...  Nicht billig aber es geht!

Oder eben jeder beliebige Amp. mit ca. 18 dB Gain und  in/out= 60 bis 75 Ohm und die beiden Kabel.

Die Bilder mache ich morgen. 
Bis dahin, MfG Hans M. Knoll

Ein STOLLE Verstärker 240/60 Ohm. +18dB gain, mit Symmertierglied 60/240 Ohm.
Dazu drei Dämpfungsglieder (ohmisch) von WISI


 
Ein Hirschmann Breiband Amp. +29 db regelbar, mit Dämpfungs/ Symmertrierkopf - 20db,
50/240 Ohm  (ohmisch)   



Der Kopf im Detail



Zum Üben noch einige Formeln für Dämpfungsglieder. Copyright beachten!


Hans M. Knoll

Anlagen:

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Die Anfänge bei FM bzw. UKW-Anfänge 
11.Sep.04 12:12

Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Grüezi Herr Knoll
Einige Leute finden Ihre Ausführungen so interessant, dass die Frage aufkam: Ist es nicht schade, dass dieser Beitrag "nur" einem Modell beigefügt ist. Zuerst mal vielen Dank. Dann kann ich antworten, dass man nun auch über SEARCH (ab morgen, denn jede Nacht ist update) mit Stichwort UKW-Anfänge oder Anfänge bei FM findet. Vorher waren das schon über x Stichworte wie 240 Ohm etc. möglich. Beim SEARCH ist einfach zu beachten, dass die Wortfolge genau so kommen muss. Es empfielt sich, die Stichworte aber in ausschliesslich Kleinschrift einzugeben, wie es im Info-Button erklärt ist!

Dennoch, wenn Sie Zeit und Lust haben, wäre wohl eine grundsätzliche Arbeit unter Einbezug der gleichen Bilder (vielleicht auch weiterer) sehr wertvoll. Die Bilder haben Sie ja schon "in Ihrem persönlichen Depot von WYSIWYG-Editor". Man kann die immer wieder verwenden, ohne dass sie das System ein weiteres Mal speichert. Wenn es ein Grundsatzartikel wird, ist er wohl noch besser bei "Texcte" aufgehoben. Der SEARCH geht automatisch auch dort vorbei.

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Da machen wir was! 
11.Sep.04 12:17

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Erb, ich habe mir ein Kanzlerwort ausgeliehen.

Ein Mitglied das weit über mir steht, hat mir das hier geraten:
Selbst habe ich auch schon etwas für das Radiomuseum verfasst, allerdings nicht im Forum, sondern als Artikel. Ich denke, auch Ihre Beiträge kämen möglicherweise dort besser zur Geltung.

Schoen für mich, wenn' gefällt!


Gruesse von Hans M. Knoll

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Oldies - mehr Gain 
15.Sep.04 08:36

Rudolf Bengesser (A)
Redakteur
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Rudolf Bengesser

Hallo, Herr Knoll!

Vielen Dank, Sie haben mir sehr geholfen! Offenbar habe ich da (wieder) eine Lawine losgetreten, ich hoffe, nicht ganz unerwünscht. Bei ausreichend Zeit werde ich mir da Einiges einfallen lassen und probieren, wenn´s hilft, berichten.

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