Rauschmessungen an NF-Transistoren
Rauschmessungen an NF-Transistoren
Rauschmessungen an NF-Transistoren
Bei der Reparatur eines NF-Teiles, in dem ein Transistor vermutlich oder aus Erfahrung bekannt rauscht, kann es einfach sein diesen ohne Prüfung zu ersetzen. Beim heutigen Alter der Germanium-Transistoren, muss das nicht sofort zu einer Lösung führen. Oft muss daher der Vorgang wiederholt werden. Wer das nicht will, oder seinen Bestand testen möchte, ist da oft allein gelassen. Der hier folgende Bericht, soll eine relativ einfache Methode zeigen, wie man nahezu Industriemäßig das Rauschen bestimmen kann , oder zumindest eine Auswahl vornehmen kann. Als Voraussetzung oder wärmstens empfohlen, wird ein „GRUNDIG Millivoltmeter" mit Filterzusatz KM5 oder KM5A, oder ein ähnliches Equipment benötigt.
Die Nennwerte in Datenbüchern von Noisefigure „F" werden mit fixen Vorgaben angeben. Gemessen wird der zu testende Transistor, in einer Schaltung wie diese, als ein Beispiel.
BILD 1
Mit dem Steller im Emitterkreis, wird der gewünschte Kollektorstrom eingestellt.
Damit konnte der Schaltungsentwickler nicht arbeiten. Das Rauschen des Transistors wird im Detail von vielen Faktoren mit den Einstellungen in der betreffenden Schaltung bestimmt. Gering von der Spannung Uce (Ucb), dagegen stark von Kollektorstrom IC welcher einen bestimmten Basisstrom voraussetzt, von dem letztendlich das Rauschen verursacht wird, was sich dann im Kollektorstrom wiederfindet. Und ganz wesentlich von Generatorwiderstand Rgen. Typische Verläufe sehen so aus:
Hier die Zunahme bei den Tiefen als "1/f Rauschen" oder Funkelrauschen bekannt. Mit der Schaltung in weiten Grenzen beeinflussbar, ist der Kollektorstrom und mit ihm das Rauschen. Alle drei Parameter sind voneinander abhängig und müssen in die Schaltung einfließen.
Linkes Bild zeigt die für den Schaltungsentwickler wesentliche Verläufe als Rauschmaß in dB. Für minimales Rauschen und gegebenen Generatorwiderstand, ist welcher Kollektorstrom einstellen, bzw. umgekehrt, je nachdem was vorrangig in der jeweiligen Schaltung ist.
Zu beachten ist dabei, das es typische Verläufe sind. Die wahren Werte findet man beim jeweiligen Low-Noise Typ. Leider nicht beim AC125 Normiert beim Siemens AC151 und [AC151r (rauscharm)]
Links oben, Noise in Abhängig von Icoll. rechts unten Icoll. normiert, Quellwiderstand variabel, Links unten, bei GE-Typen wegen des Reststromes Icoll-Ibasis, das Rauschen in Abhängigkeit von Ucoll-emitter.
Mit diesen Kurven werden zwei schmale Ausschnitte aus dem Audio- Rauschspektrum gezeigt. Welcher Icoll. ist einzustellen, um einen bestimmten Rauschabstand bei gegebenen Quellwiderstand einzuhalten. Beides ohne den Funkeleffekt zu erfassen.
Einschub:
Wenn Sie diese Kurven mit der Abhängigkeit des Rauschens vom Kollektor- bzw. Basisstrom betrachten, wird die Angaben der Stromverstärkung bei einem Kollektorstrom von 0,1mA oder auch 10μA in den Datenbüchern verständlicher. Die C-Typen sind stets die, mit der größten Stromverstärkung auch bei kleinsten Strömen. Einmal weil das Rauschen vom fließenden Basisstrom bestimmt wird und außerdem doch eine gute Verstärkung bei diesem geringen Kollektortstrom möglich wird. Beides der Grund warum in Eingangsstufen, die C-Typen dominierend sind.
Der Anstieg bei den Tiefen, wird hiermit gezeigt. Beachte: kein Germaniumtyp.
Diese Werte kann man auch als Hobbytechniker in der Schaltung Bild1 (oben) mit einem GRUNDIG Millivoltmeter mit eingeschleiftem FILTER KM5 oder KM5A ermitteln. Die Werte bei 1kHz mit kleiner Bandbreite (200Hz) kann man mit einem Trick messen. Das KM5 misst wie ab Werk gedacht, den Klirrfaktor k3 von den 333Hz als Vollpegelmessung oder en Einstellewert bei der Bandaufzeichnung, mit einem Filter um 1kHz herum. Damit kann eben auch selektiv das Rauschen bei 1kHz gemessen werden. Das breitbandige Rauschen wird in Stellung „Fremd" oder „Geräusch" gemessen. Das KM5A misst im Gegensatz zum KM5, mit der neueren Geräuschkurve nach DIN 45405, auch als Ohrkurve bekannt, wesentlich kritischer in der Spitze um 5kHz herum.
Das heißt, es zeigt höhere Werte als das KM5 an und, was das Rauschen betrifft, überhaupt strengere Werte als bei „Fremdspannung" an. Es folgt eben dem menschlichen Ohr.
Es empfiehlt sich, zwischen der Messschaltung Bild 1 und dem Millivoltmeter, einen Zusatzverstärker mit 20dB zu schalten. Hier ein Vorschlag dazu nach VALVO. Die Schaltung arbeitet auch von 12 bis 18Volt zuverlässig bei mir.
:PS: die fehlenden Werteangaben, habe ich leider übersehen. Siehe Anlagen mit verschiedenen Gaindaten
30. Mai 2016 Hans M. Knoll
Alternative Messgeräte: Diese Auswahl hat H. Prof. Dietmar Rudolph bereitgestellt. Danke! .
Wandel & Goltemann SPM11 (hier nur der Empfangsteil davon; B = 40Hz oder 8 Hz)
Bruel & Kjaer Messverstärker 2606 auch mit Ohrkurven
Rohde & Schwarz SUB RC-Generator/Indikator
Anlagen:Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.