Robert Adler - Der Vater der TV Fernbedienung?

ID: 134009
Robert Adler - Der Vater der TV Fernbedienung?  
17.Feb.07 10:37
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Wolfgang Scheida (A)
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Vervollständigung und Überarbeitung am 22.2.2007/29.10/20.11.2009

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English short description: Mr. Robert Adler - Father of the TV remote control? - see this Link

 

Die Erfindung der Fernsehfernbedienung 

Ist Robert Adler der Vater der TV Fernbedienung?

 

Eine Homage an den großen Förderer der Couch Potatoes.

  

Hier wäre Homer Simpson im Unterhemd und die Fernbedienung in der Hand vor seinem Fernsehgerät als Repräsentant eines klassischen Couch Potatoes zu sehen.

 

Das Ableben von Robert Adler dieser Tage im Februar 2007 bietet an, das wir uns als Technikhistoriker ein wenig mit seiner Person sowie den ihm zugeschriebenen Erfindungen und Entwicklungen befassen.

Vornehmlich wird der Name Robert Adler im Zusammenhang der (Mit-)Erfindung und Entwicklung der Fernsehfernbedienung genannt.

 

 

Zuerst eine Kurzbeschreibung zur Person:

 

Wer war Robert Adler ? http://web.mit.edu/invent/iow/images/adlerport.gif 

Bildübernahme: http://www.geocities.com/neveyaakov/electro_science/adler.html

 

 

 In Wien 1913 geboren und späterer Student der Physik an der Universität Wien, zwangen ihn die politischen Ereignisse ab dem Jahr 1933 in der Folge zur Emigration in die USA.

Dort trat er 1941 in das Forschungslaboratorium der Zenith Radio Corporation in Chicago ein, wo er unter anderem als Erfinder der TV Fernbedienung genannt wird.

Weitere Tätigkeiten innerhalb seiner beruflichen Laufbahn bei Zenith betrafen die Verbesserung der Synchronisierungsschaltungen im Fernsehgerät sowie militärische Entwicklungen die er als Vizepräsident des Forschungslabors beendete.  

 

 

Und so sah die Evolution der Fernsehfernbedienung beim damalig in den 1950er Jahren namhaften Hersteller und Entwickler von Fernsehgeräten neben unter anderm der RCA oder Philco aus:  Zeitungstext

 

 

 

Mit dem Aufkommen des Transistors in den 1950er Jahren war es nun auch möglich geworden kleinste batteriebetriebe elektronische Schwingkreise in eine Fernbedienung zu stecken. Damit wurden dann ab den 1960er Jahren ebensfalls bei auf ultraschallbasis arbeitenden Fernbedienungen eine wesentlich höhere Betriebssicherheit und eine größere Anzahl an übertragbaren Steuerbefehlen erreicht.  

   

 

 

Natürlich übernahmen auch die meisten anderen Hersteller zuerst in den USA und in der Folge im Rest der Welt diese oder ähnliche Lösungen zur Fernsteuerung ihrer Geräte.

Vorläufiger Höhepunkt der Entwicklung war die um die Mitte der 1970er Jahre aufkommende Infrarot Fernbedienung. Für Spezialzwecke wo bewußt von einem Zimmer sozusagen durch die Wand zu einem iin einem anderen Raum stehenden Gerät gefunkt werden soll, sind ab den 1980er Jahren auch individuell adressierbare Funkfernsteuerungen (zB. SAT Receiver Monterey mit multiroom remote Commander) dazugekommen.     

  

 

 

Und so sah man zwischen 1950 und 1980 in den USA und Europa fern:

 

Allgemein gilt, dass es in den USA von Beginn an die große Auswahl an Programmanbietern es zumindest in den Großstädten notwendig machte ein Umschalten auf eine andere Station vorzusehen. Auch das Zappen bei Unterbrecherwerbung - denn nur so finanzierte sich anfänglich das kommerzielle US-Fernsehengab es ja dort schon seit den 1940er Jahren.

In Europa war eine intensive Programmwahl, von Grenzregionen oder Mehrvölkerstaaten abgesehen, eher erst ab Mitte der 1980er Jahre ein Thema, als das Kabelfernsehen breiten Fuß fasste.

 

Umgekehrt gehört bis in die späten 1980er Jahre zum US Fernseher der 12 Kanal Trommeltuner sowie das UHF Abstimmrad wie das Amen zum Gebet – während in Europa elektronische Abstimmhilfen, Monomat - Einknopfprogrammwähleinrichtungen  oder auch nur Kurzhubtasten für 4 bis 8 Programme Standard wurden.

Die deutsche Zeitschrift Funkschau (Ende 1960er Jahre) begründet dies damit, dass es sonst in den USA Geräte mit 10 und mehr Programmtasten zumindest in Großstädten geben müsste was von der Bedienfreundlichkeit und Übersichtlichkeit ebenfalls nicht optimal gewesen wäre.

 

In der Praxis zappt man seit den frühen 1980er Jahren in den USA über die Cable-Decoder Set Top Box mit der annähernd 160 Fernsehkanäle gewählt werden können.  

 

 

 

Und welche Arten von Fernbedienungen für Geräte der frühen Unterhaltungselektronik können wir zusammenfassend unterscheiden?

 

1.      Kabelgebundene Fernbedienungen: Diese wurden in die Tonstufe seriell oder parallel eingeschliffen und ermöglichten zumindest in einem bestimmten Umfang eine Regelung der Lautstärke, der Tonhöhe oder der Helligkeit.

2.      Kabelgebundene Fernbedienungen: Diese können zusätzlich zur Tonregelung Motoren und/oder Elektromagnete zwecks Senderabstimmung aktivieren.

3.      Verkleinerte Steuergeräte: Das sind vom Gerät (Audio und/oder Video Monitor) örtlich getrennte Tuner/ZF/(NF) Einheiten die zwecks direkter Beeinflussung im unmittelbaren Umfeld des Bedieners betrieben werden können.    -     

 

      Als Stellvertreter dieser Gattung kann der Conrac Fleetwood genannt werden.

 

      

      Eine Sonderlösung stellt hingegen der Regency RT700 dar.

 

 

      Es handelt sich dabei um einen beim Zuseher aufgestellten Empfänger mit Programmwahlschalter (VHF-Trommeltuner) dessen stets gleiche Ausgangsfrequenz von jedem herkömmlichen Fernseher über das kabelgebundene Antennensignal wieder empfangen werden konnte.  (Ähnlich den heute gebräuchlichen DVB-T/C/S Set-Top Boxen mit Modulator)   

  

4.      Lichtgesteuerte Fernbedienungen mit Fotozellen – wie etwa bei der Zenith "Flash-Matic"

 

5.      Funkfernbedienungen (möglicherweise gebräuchlich in den USA – in Europa aufgrund allgemeiner postalischer Beschränkungen bis ~1990 nicht einsetzbar)  wegen des großen Volumens der Batterien sowie einer ungewollten Beeinflussung von Geräten in der Nachbarschaft anfangs nicht einsetzbar.

 

6.      Ultraschall Fernbedienung mit mechanischer Schwingungserzeugung – (habe pers. auch bei ähnlich aufgebauten Spielzeugsteuerungen kaum eine mit brauchbarer/verlässlicher Funktion gesehen)

 

7.      Ultraschall Fernbedienung mit elektronischer Schwingungserzeugung wie sie für viele Jahre Standard wurde. (Als ein Flaggschiff dieser Gattung im europäischen Markt nenne ich stellvertretend die Nordmende Fernbedienungen mit Sensortasten und mech. einstellbaren Abschalttimer)

 

8.      Infrarot Fernbedienung

 

Die Technik im Detail:

 

Als ein Stellvertreter der Ultraschallfernbedienungen mit elektronischer Schwingungserzeugung darf uns der deutsche SABA Telecommander aus den späten 1960er Jahren dienen. 

Gepackt in ein als handlich zu bezeichnendes Gehäuse vermag er 5 Funktionen zu steuern.

Lautstärke minus - plus, Farbsättigung minus - plus sowie eine Programmweiterschaltung in Schleifenform. Das war bei vielleicht 6 - 8 Programmspeichern die ja auch bei nur 2-3 Sendern mehrfach programmiert werden konnten eine damals elegante Lösung. 

 

  

 

Gespeist wird die Fernbedieung über eine einfache 1,5 Volt Batterie.

 

Saba Telecommander Printplatte

 

Oszillatortransistor mit Induktivität und Trimmerkondensator

 

 

Hochwertige kapazitätsstabile Kondensatoren; zu sehen auch die Mikrofon Sendekapsel. Ins Auge fällt weiters der stabile mechanische Aufbau des Tastenaggregats mit dem die jeweilige Hubbewegung in eine Schiebebewegung umgewandelt wird. Frequenzmäßig liegt das Signal bei etwa 38 kHz. Also weit über der Zeilenfrequenz von 15.625 Hz und der 1. Oberwelle auf 31.250 Hz aber auch unterhalb der 2. Oberwelle auf 62.500 Hz.

 

 

Wie bereits erwähnt und nicht nur bei Zenith in dne USA sondern auch bei Grundig in Deutschland angewandt erfolgte die Weiterschaltung des (US-VHF) Trommeltuners oder in Europa die der als VHF/UHF Preomaten - Monomaten bezeichneten Programmwähler mittels Elektromotoren. Möglicherweise wird es auch Einzelgeräte mit elektromagnetischer Weiterschaltung gegeben haben, zumindest liegt diese Lösung nahe.

(Der Technikinteressierte sei in diesem Zusammenhang an das Panasonic Transistorportable RADIO Radar Matic RF-2000 mit der kombinierten elektro-/handaufzugsmechanischen Sendersuche verwiesen.)     

Bei einigen SABA Modellen ist die Lautstärke wie auch die Farbwahl mit Motorspindelpotentiometer von Preh geregelt worden. Leider ist diesen Potentiometern bei nicht 100%ig richtiger manueller Betätigung am Gerät selbst oder durch das Weiterdrehen an den jeweiligen Endanschlägen eine kurze Einsatzdauer beschieden gewesen.

  

Bei Grundig wurde es daher noch interessanter. Ab der ersten Super Color Volltransistor Geräteserie um 1973 ist der Regelwert vom Ultraschallempfänger über die obligatorischen Filter an einen FET Speicherbaustein gelangt. Das heißt ein Kondensator ist auf den gewünschten Wert geladen worden und hielt die Speicherladung. Der Wert selbst wurde über einen mit hochohmigen Eingang versehenen Feldeffekttransistor abgenommen und schaltungstechnisch - im Fall von Grundig nur mehr elektronisch weiterverarbeitet. In diesen Bereichen kam auch schon recht früh die Digitaltechnik zum Einsatz.  Als Anzeige fungierten Glimmlämpchen am Tastenfeld des Fernsehers oder gar eine Nixieröhre.  

Der Fernsehzuseher ist bei Grundig kurzerhand zuerst zum Dirigenten und später gleich zum Piloten befördert worden. 

 

  Quelle: Grundig Jahrbuch 1991

 

Die Schnittstelle Mensch/Maschine war dann eben der Tele-Dirigent, später auch der Tele-Pilot 7 oder 12 - letzteres gab die Zahl der Programmspeicher wieder. Die Basisarbeit für diese Lösung muß es auch bereits beim Color 2000 um 1970 gegeben haben.

 

Heute im Jahr 2007 ist es keine primäre Frage der Technik wie eine Fernbedienung zu konstruieren sei. Vielmehr ist es eine Art logistische Herausforderung geworden, möglichst ergonomisch und übersichtlich die vielen Funktionen, teilweise mit einer Doppel- oder noch höherer mehrfach Belegung einer Taste in den Griff zu bekommen. Ob beispielsweise eine Spracherkennung, oder Menuführung von Befehlen der richtige Lösungsansatz ist wird wie so oft letztendlich der Markt bestimmen.

 

 

Schlusswort:

Wieweit die Inanspruchnahme des Wahlrechts vom bequemen Fernsehsessel aus seinen Beitrag zu einer möglichen Beeinträchtigung der körperlichen Bewegungsfreiheit der letzten Generationen geführt haben mag sei in diesem Beitrag dahingestellt und darf von Personen anderer Profession einer Bewertung unterzogen werden.

Fest steht aber, dass die Fernbedienung eine logische Konsequenz in der fortschreitenden Entwicklung und Verbesserung der Fernsehgerätetechnik darstellt. Herr Robert Adler war daher stellvertretend für das Engagement des Unternehmens Zenith am Puls der Zeit um Bedürfnisse des Marktes den jeweiligen technischen Möglichkeiten entsprechend zu befriedigen. Wie er auch selbst bekannt gab waren es wohl - wie in der übrigen Fernsehtechnik auch - wohl mehrere Väter die in unterschiedlichen Stadien an der praktischen Umsetzung einer Fernbedienung gearbeitet haben- unter anderem auch Eugene Polley.

Die zuerst kurzlebigen und im nachhinein als unausgegoren zu betrachtenden Ideen in den 1950er Jahren mündeten letztenendlich in die seit mehr als 25 Jahren gebräuchliche Infrarotfernbedienung was uns zeigt das Konsequenz und Beharrlichkeit in laufender fruchtbarer Konfrontation mit dem jeweils machbaren letztenendes zum Ziel führt.        

 

 

Quellen auszugsweise:

Offene Frage:

Und wie konnte man eine Feineinstellung der Sender per Fernbedienung vornehmen - oder später die hue - NTSC Farbton Einstellung? Oder war da noch aufstehen angesagt?

 

12.August 2007: Eine erste Teilantwort auf die oben gestellte Frage gibt dieser Heathkit Remote Commander aus den 1960er Jahren:

    

 

 Betreffend Ihrer Vorschläge für die weitere Nennung von „Vätern“ der „Ersten“ TV Fernbedienung oder besonderen Bauarten bitte ich um sachliche Ergänzungen.

 

2/2007 W. Scheida

 

 

 

 

www.scheida.at/scheida/televisionen.htm

 

 

 

Es begann, wie man es auch anderenorts bereits seit den späten 1930er Jahren für Rundfunkgeräte kannte mit dem Einsatz einer kabelgebundenen Steuerung.

 

Diese kam 1950 auf dem Markt und nannte sich  „Lazy Bones“ - auf gut Deutsch "fauler Knochen" und war um 30 US$ Aufpreis bei der neuesten Gerätegeneration zu haben.

Technisch gesehen wurde mittels Knopfdruck ein Motor im Fernsehempfänger in Betrieb genommen der den Trommelrevolver des Empfangsteils weiterschalten konnte.

 

Etwas seltsam mutet uns aus heutiger Sicht das Design dieser frühen Zenith Geräte selbst an - Dies waren allesamt Geräte mit rundem Bildröhrenausschnitt - auch als Porthole, oder wie wir sagen würden als Bullaugen Fernseher bekannt.

 

http://news.com.com/i/ne/sr05/tv/photo/1950_zenithG2438R_261x378.jpg

Bullaugen Design früher Zenith Modelle

 

Dadurch konnte man die tatsächlich erreichbare Bildgröße höher angeben als dies bei einem rechteckigen Bildschirm der Fall gewesen wäre. 

 

Das stolpern über quer im Wohnzimmer gespannte Anschlussleitungen führte zum nächsten wichtigen Schritt: Weg vom Kabel - hin zur drahtlosen Steuerung.

Dabei war natürlich zu beachten das die Steuerung nur das Gerät des jeweiligen Besitzers beeinflussen sollte. Aus diesem Grund musste daher eine Funkfernsteuerung wie sie bereits vom Modellflug und anderen Einrichtungen bekannt war bis auf weiteres ausscheiden. Dazu kam noch, dass die erforderlichen Batterien oder Akkus für eine noch mit Röhren betriebene Fernsteuerung keine befriedigende Betriebseigenschaften gebrächt hätten.

 

Die Lösung zeichnete ein Kollege Robert Adlers Eugene Polley mit einer auf Fotozellen basierenden Lichtsteuerung vor:

 

Werbung von der Zenith Flash-Matic 1955  -  Bildübernahme von:  http://www.vintagetvsets.com

Als treibende Kraft der Idee erkennen wir den Wunsch nach dem Weiterschalten oder der Ton-Stummschaltung bei Werbeeinblendungen (Commercials) - Vergleiche Unterbrecherwerbung gab es in Deutschland erst ca. 30 Jahre später! Es wird der Verkauf von rund 30.000 Geräten in einem Jahr genannt.

 

Das Modell nannte sich jetzt „Flash-Matic“ -  "Blitz-Matik" und vermochte 4 Funktionen bei der Lautstärke und Programmwahl auszulösen. Dazu leuchtete man mit einer stärker fokusierenden Taschenlampe - jetzt als Fernbedienung bezeichnet  je eine der vier Fotozellen die in den Ecken des Bildschirms angebracht waren an.

Der große technische Aufwand mit Schaltrelays, Motoren,  und Zusatzverstärkern (Download PDF ~3,8 MB) machte dieses Gerät sicher nicht zum Kassenschlager für kleine Brieftaschen. 

Dem Namen des Unternehmens machte es aber dennoch alle Ehre da es tatsächlich den Zenit(h) des damals technisch machbaren dargestellt hat. 

 

Leider brachte stärker einstrahlendes Sonnenlicht bisweilen zuerst das Fernsehgerät zum unkontrollierten Umschalten und in Folge sicher auch den Zuseher vor dem Apparat zum Rotieren.

 

Die Lösung der Stunde bot jetzt ab etwa 1956 der „Space Command“ an.

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Links im Bild Robert Adler mit einer der ersten Versionen

 

Rechts im Bild eine vier Funktionen Fernbedienung Typ Space Command Zenith Modell 600

 

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Ein einfaches "Klick-Klack" löst im Gerät die gewünschten Funktionen aus. Leider meist unerwünschte Funktionen lösten das Klingeln eines Schlüsselbundes, Hundemarken oder herabgefallene Münzen aus, was diese Variante, ebenfalls mit einem Aufpreis von rund 100 US$ versehen noch etwas verbesserungswürdig erscheinen lies. 

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Wir dürfen uns dabei duchaus die Namensgebung der Geräte ein wenig auf der Zunge zergehen lassen und finden uns dann im Zeitgeist des Nachkriegsamerika mit einem Flash Gordon auf dem Bildschirm wieder. Oder es spiegelt sich mit dem "Space Command" das aufkeimende Raumfahrtzeitalter bei der Namensgebung wieder, was im Sinne eines guten Marketings Modernität und Aktualität in der Entwicklung der jeweiligen Erzeugnisse andeuten soll.

 

Funktioniert hat der „Space Command“ ohne Batterien oder Elektronik einfach dadurch, dass im Ultraschall Bereich also über den für Menschen hörbaren Frequenzen ab etwa 20.000 Hertz, kleine Metallplättchen per Knopfdruck kurzzeitig zum Schwingen gebracht wurden.

Diese Schwingungen sind von einem im Fernsehgerät eingebauten Mikrofon verstärkt und über Filter zur Steuerung der gewünschten Funktionen weitergeleitet worden.

 

Was die Verlässlichkeit dieses Aufbaues angeht dürfen Zweifel an der Betriebssicherheit angemeldet werden wenn man es mit auf ähnlicher Funktionsbasis arbeitenden Spielzeugfernlenkungen wie sie bis in die 1970er Jahre gebräuchlich waren vergleicht.

Beim Fernsehgerät kommt noch dazu, dass der Apparat selbst abhängig von der ausgestrahlten Fernsehnorm und der örtlichen Netzfrequenz Störfrequenzen emittiert die die Möglichkeiten des Systems zusätzlich einengen. 

Auch das Betätigen der Tasten selbst erforderte das notwenige Fingerspitzengefühl um den richtigen "Ton" zu treffen der vom Fernseher gut verstanden werden konnte.

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Das Tesla Schiff 
18.Feb.07 06:56

Daniel Doll (D)
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Daniel Doll

hallo herr scheida,
anscheinend hat sich nicola tesla schon vor robert adlers geburt mit diesem thema beschäftigt.

siehe hier:
www.mdc.hr/tehnicki/nj/07-velikani/07-velikani-8.htm

www.tesla-museum.org/meni_de/muzej/7.htm

gruss, daniel doll

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18.Feb.07 17:41

Henning Oelkers (D)
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Henning Oelkers

Hallo, Herr Scheida,

folgende Ergänzungen meinerseits: Bei Grundig gab es bei der Programmweiterschaltung die Return-Funktion: Der Bd1-BD3-UHF Schalter der Positionen 3 bis 7 hatten eine weitere Schaltposition ( soweit ich erinnere mit "R" bezeichnet ) Stand der Schalter auf "R" wurde diese Position nicht mehr verwendet, sondern auf Programm "1" zurückgeschaltet.

Bei Nordmende gab es ca 1964 das Modell Exquisit de Luxe ( Truhe ) mit Ultraschallfernbedienung, sowie mechanischem Sendersuchlauf getrennt für VHF und UHF. Dieses war am Gerät über Sensortasten ( ! ) bedienbar, der Suchlauf stoppte mechanisch beim nächsten empfangswürdigen Sender. Das ansonsten baugleiche Modell Präsident hat keinen Fernbedienungsempfänger. Sobald ich dazu komme, kann ich dort die Funktionsbeschreibung zum  Modell hochladen.

Gruß aus Berlin,

Henning Oelkers

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Saba oder Loewe-Opta um 1962 
18.Feb.07 21:54

Ilja Liebisch (D)
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Liebe Freunde,

ich habe von einer rein mechanischen Fernbedienung
gelesen, die etwa 1962 vorgestellt wurde. Saba oder
Loewe, ich bin mir nicht sicher. Jedenfalls wars ein
Gerät, das in seiner Form stark an einen Trockenrasierer
erinnert. Vorn ein Gitter aus Streckmetall (Meine Herren,
ich liebe dieses Wort! Genauso wie Schrumpfschlauch.
Meine Frau & ich sind wie Streckmetall und Schrumpfschlauch!),
an der Oberseite 3 Tasten, die zum Anschlag von Metallzungen
dienen, wie man sie aus Spieluhren kennt.

Übrigens bleibt es vorstellbar, daß es auch von Tonfunk
ähnliche Lösungen gab. Besaß man dort doch schon
Erfahrungen mit der Hundepfeifen-Violetta "Zauberjuwel".
Der Auslöser für den "Zauberschalter" ist in Form und 
Machart vergleichbar mit den unter Kindern so beliebten
"Pups-Kissen". Entschuldigung für diese verbale Entgleisung.

Viele Grüße,

Ilja Liebisch 

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Bedienungsanleitung zum Zenith Flash-Matic 
19.Feb.07 19:50

Urs Gloor (CH)
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Hier sieht man eine Bedienungsanleitung zum Zenith Flash-Matic als auch den Fernseher:
http://www.vintagetvsets.com/fm1.htm

Grüsse

Urs Gloor

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DRS Beitrag zur 'Ersten' Fernbedienung 
20.Feb.07 11:02

Wolfgang Scheida (A)
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Heute rief mich ein Redakteur des DRS Schweizer Radios an und bat um ein Kurzinterview zum Thema "Erste" Fernbedienung.  Interessierte können den 3 Minuten Beitrag im DRS Magazin am Nachmittag hören. 

 

W. S.

Den Link zum Interviewauszug finden Sie unten!

 

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Anzeige bei N24 
20.Feb.07 17:31

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Forum.

Ich hoerte heute in den Nachrichten, eine Meldung zum Tod von H. Adler  am 17.2. 2007

Dazu diese Pressemitteilung.

HMK 

 

Anlagen:

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Radio Interview zum Thema Erfindung der TV Fernbedienung 
12.Aug.07 11:30

Wolfgang Scheida (A)
Redakteur
Beiträge: 616
Anzahl Danke: 58

 

Einen Auszug des oben angeführten Radio Interviews können Sie als MP3 file nachstehendem Link entnehmen: http://www.scheida.at/scheida/Televisionen_USA_Fernbedienung.htm

Mit Sammlergrüßen W. Scheida

 

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RCA Radio-Funkfernbedienung 
29.Aug.07 16:40

Wolfgang Scheida (A)
Redakteur
Beiträge: 616
Anzahl Danke: 44

RCA Radio-Funk (Induktions-)fernbedienung aus 1938

Auch auf die Gefahr hin das eine Radio Fernbedienung vom Thema abweicht so passt es gegenwärtig am ehesten hier hinein:

Bereits seit längerem gelistet finden Sie die RCA "Mystery Control" ein echtes Wireless Remote!

Eine umfassende System/Funktionsbeschreibung gibt es zusätzlich hier.

Nun bleibt es der Spekulation überlassen warum dieses Prinzip nicht gleich bei den ersten TVs Einzug gehalten hat.

MfG  

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