schaub: Smaragd_weitere Unterschiede_alt_neu

ID: 333968
Dieser Artikel betrifft das Modell: Smaragd bis Nr. 571600 (Schaub und Schaub-Lorenz)

schaub: Smaragd_weitere Unterschiede_alt_neu 
10.Nov.13 10:26
32

Stephan Lakomy (D)
Beiträge: 19
Anzahl Danke: 4
Stephan Lakomy

Beim kürzlich erworbenen beinahe baugleichen Weser ist mir aufgefallen, dass die Kathode der Mischdiode nicht direkt mit dem Ozillatorkreis (OU) verbunden ist, sondern über den Schaltkontakt A (siehe blasses pdf, das die alte Variante des Smaragdes zeigt und deshalb falsch beschriftet ist [müsste lauten: vor S/N 571601]) verbunden ist. Vermutlich gibt es also auch eine "alte" Weservariante, denn der Plan zum Weser zeigt die Direktverbindung der Diode zur Oszillatorspule. (Beim Weser ist außerdem die Gegenkopplung anders: kein Parallel_R über C und Rs ist 5k statt 2k.)

 

Bei der Gelegenheit stelle ich noch eine Frage zum Ratiodetektor: Herr Nagel hat in seinem Foto eine erkennbare Summenspannungsanzeige auf der EM71 abgebildet, die Spannung sollte dann mindestens -2 V betragen. In meinem Geräten Smaragd_neu und Weser (gerade in Restauration) erhalte ich trotz guter Antenne maximal -1.5 V, was definitiv zu wenig ist und die EM71 nicht hinreichend steuert. Hat jemand hierzu Messwerte?

Vielen Dank,

S. Lakomy

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 2
schaub:Smaragd unterschiede alt/neu 
10.Nov.13 12:26
32 from 1716

Johann Leber (D)
Beiträge: 135
Anzahl Danke: 3

Hallo Herr Lakomy.

Wenn man die beiden Schaltbilder in RM.org vergleicht so stellt man fest das es keinen Unteschied gibt. Das kräftigere (also nicht blasse) Schaltbild ist nur anders gezeichnet, und für einen Fachman weitaus verständlicher weil beide Trioden der ECH71 zum UKW Teil zugeordnet sind,und elektrisch verständlicher sind. Beide Schaltbilder haben den besagten Schalter, somit könnte man es als "alt" oder auch als vor S/N 571601 bezeichnen. Das neure Schaltbild das mir original vorliegt hat keinen besagten Schalter, somit kann es als "ab Fabrikationsnummer 571601"oder neu bezeichnen,wie es im Schaltbild steht. Auch im Gegenkopplungsweg sehe ich da keinen Unterschied.

Zu Ihrer zweiten Frage; Die EM71 braucht ca. - 14 Volt zum schliessen des Anzeigewinkels(lt. Datenblatt). Eine Regelspannung eines starken AM Senders müsste das schaffen wenn das Gerät in Ordnung ist Mein Ortssender gab ca. -25V ab. 1,5 V oder gar 2V sind viel zu wenig und beruht bestimmt auf eine falsche Messung. Ein sehr hochohmiges Messgerät (mind. 10M) ist da schon angebracht. 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 3
Unterschiede_alt_neu und Weser, Ratiodetektor 
10.Nov.13 17:01
68 from 1716

Stephan Lakomy (D)
Beiträge: 19
Anzahl Danke: 5
Stephan Lakomy

Hallo Herr Leber,

vielen Dank zunächst für die schnelle Info. Sie haben Recht, die beiden Schaltbilder, die beim Gerät Smaragd "alt" hinterlegt sind, sind identisch. Ich hatte einen Zuordnungsfehler und meinte das blasse Schaltbild, welches dann falsch zum Modell Smaragd Ab S/N 571601 mit eben dem beschriebenen Titel geladen wurde (dort sollte es dann ggf. entfernt werden). Die Unterschiede in der Gegenkopplung beziehen sich auf die Modelle Weser und Smaragd (vielleicht hier nicht unmittelbar zum Thread passend).

Was die Regelspannung für die EM71 anbelangt, so bezog sich meine Frage auf den Ratiodetektor. Ein starker KW-Sender erreicht auch in meinen beiden Geräten ca. -20 V, nur eben nicht bei FM.

Haben Sie vielen Dank für Ihre hilfreiche Reaktion. 

Was meint evtl. Herr Nagel zur Ratiodet.-summenspannung? Obwohl UKW rausch- und verzerrungsfrei empfangen wird, muss sicher neu abgeglichen werden, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Lorenz oder Schaub diese Geräte so original verkauften (auch wenn sie die ersten Kompakt-UKW-Geräte waren).

Freue mich auf weitere response,

S. Lakomy

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 4
schaub:Smaragd unterschiede alt/neu 
10.Nov.13 19:44
91 from 1716

Johann Leber (D)
Beiträge: 135
Anzahl Danke: 4

Hallo Herr Lakomy

Fangen wir mal von hinten an.Die geringfügigen unterschiede in  der Gegenkopplung kommen ewtl. von dem Unterschied Holz oder Pressstoffgehäuse her. Ich kann das hier nicht so beurteilen, weil ich keine Geräte zur verfügung habe.

Die andere Sache mit der Aussteuerung der EM71 ist die Ursache schon schwerer zufinden. Einerseits braucht die EM71 lt. Datenblatt nur 14 Volt während die EM84 zb. schon 22Volt braucht.Aber nur 2Volt bei starken UKW Sendern erscheint mir dann doch ein wenig zu dürftig. Ich würde in diesem Fall die UKW Empfindlichkeit ab Antenne prüfen, fals Sie das können.So um die 100uV Eingangspannung dürfte das MA schliessen. Zur jener Zeit war die UKW nicht so wichtig(zu einen zufriedenstellenden Empfang hat jeder Teilnehmer einen UKW Fensterdipol gehabt) und es gab auch keine spezielle UKW Röhre dafür.Die ersten Röhre war die EC92 die dafür konstruiert wurde. Das Triodenteil der ECH71 war nur eine Notlösung. Zwei entscheidende Faktoren für einen schlechten Empang sind die Ursache dafür: a) ein unempfindliches UKW Teil und b) eine zu geringe ZF Verstärkung.Beide treffen hier zu,so das man nicht allzuviel erwarten darf. 

einen ewtl.Fehlabgleich könnten Sie ganz vorsichtig mit auf Rauschmaximum abgleichen aller 10,7Mhz kreise, ausser den Ratiokreis, dieser wird auf minimaler Verzerrung am Ende vorsichtig eingestellt.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 5
Unterschiede_alt_neu und Weser, Ratiodetektor 
11.Nov.13 13:31
139 from 1716

Stephan Lakomy (D)
Beiträge: 19
Anzahl Danke: 4
Stephan Lakomy

Hallo Herr Leber,

vielen Dank für Ihre Einschätzung und Ihren Vorgehensvorschlag zum Abgleich. Ich werde versuchen trotz  der zu erwartenden geringen Verstärkung und Empfindlichkeit vorsichtig zu optimieren.

Einen Messsender bis 333 MHz habe ich und werde ca.100 µV unmoduliertes Signal (90 MHz) auf den Antenneneingang geben und nach Rauschmaximum ggf. feinst korrigieren.

Leider habe ich keinen Wobbelgenerator für die ZF. Sonst hätte ich mit dem Oszi sicher ein Optimum gefunden.

Der beim Modell geladenen Anleitung werde ich - bei unbefriedigendem Ergebnis - auch noch nachgehen.

Momentan scheint mir jedoch Ihre empfohlene Methode geeignet.

Vielen Dank!

S. Lakomy

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 6
schaub:Smaragd unterschiede alt/neu 
11.Nov.13 14:53
155 from 1716

Johann Leber (D)
Beiträge: 135
Anzahl Danke: 3

Hallo Herr Lakomy

Den Abgleich auf Rauschmaximum sollten Sie ohne Signal am Eingang machen, also LR aufdrehen und alle UKW kreise ausser den Ratiokreis(bei mir mit ZU bezeichnet) auf max. Rauschen. aber sehr vorsichtig an den richtigen Kernen nur geringfügig drehen. Am besten das Rauschen mit einen Skope beobachten.Dies ist das sogenannte Eigenrauschen des Empfängers ohne empfang eines Senders.Wenn Sie jetzt ein FM signal Ihres Senders zb. 90 bis 96 Mhz(da wo kein Fremdes Signal  einen Senders ist) draufgeben( Messender ist mit FM 40Khz Hub moduliert)können Sie zum Schluss den Ratiokreis auf max. höhe am Scope abgleichen.Der Feinabgleich erfolgt dann mit einen Mitten instrument wie in der Anleitung beschrieben,oder aber auch nach dem Gehör so wie ich es mache.mit einen Wobbler habe ich nur dann gute Erfolge gehabt, wenn man das Signal auf die ECC85 oder EC92 mit einer sogenannter Aufblaskappe injizieren kann was hier nicht der Fall ist.Sollten Sie Fragen haben so können Sie mich ruhig anrufen. m. f. Gruss

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 7
Abgleich 
26.Nov.13 21:46
302 from 1716

Stephan Lakomy (D)
Beiträge: 19
Anzahl Danke: 3
Stephan Lakomy

Hallo,

kurz ein abschließender Abgleichbericht: Ein Abgleich nach Rauschmaximum gestaltete sich schwierig, da die ZF-Verstärkung zu gering ist und beinahe kein Rauschen zu vernehmen war. Auch die ausgeprägten Höcker (nach Anleitung No. 15) konnte ich nicht nachweisen.

Das Parallelgerät Lorenz Weser W, welches ich kürzlich erwarb, half hier, da es vom Werk aus noch abgeglichen war. Hier hatte ich eine gute Referenz und konnte ein rauschfreies, klares Signal empfangen und der Ratioelko zeigte mit einem hochohmigen Voltmeter auch ca. -4 bis -5 Volt Summenspannung.

Das Gitter der EM71 erhält allerdings davon nur die halbe Spannung, da dieser Ratiodetektor symmetrisch aufgebaut ist (Elko liegt nicht einseitig auf Masse). Um den Originalzustand zu wahren, veränderte ich den Ratiodetektor dahingehend nicht (obgleich dies nur ein kleiner Eingriff wäre mit einem sicher sichtbaren Effekt). Dennoch verringert sich der Schattenwinkel der EM merklich bei einem stark einfallenden Sender.

Außerdem konnte ich beim Weser die Höcker nach Anleitung 15 bei ca. 10.4 und 11 MHz nachweisen.

Kurzum: Empirisch brachte ich den Smaragd auf den "Weserstand". Dabei mussten auch die Stellungen der Ferritkerne des Variometers korrigiert werden, die sich in den Plastikankern verschoben hatten. Der Gleichlauf von Oszillatorfrequenz und Empfangsfrequenz war nicht gegeben und die FM-Mischfrequenz lag auch nicht bei 10,7 MHz.

Nun fehlt noch ein Wobbelgenerator (vielleicht mit Marker und dig. Anzeige). Oft geholfen haben bislang konstruktive Beiträge vieler Autoren im rm.org.

Vielen Dank!

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.