Smaragd ab Nr. 571601

Schaub und Schaub-Lorenz

  • Year
  • 1950/1951
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 6054

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 4
  • Number of Transistors
  • Semiconductors present.
  • Main principle
  • Superheterodyne (common); ZF/IF 468/10700 kHz; 2 AF stage(s)
  • Tuned circuits
  • 6 AM circuit(s)     8 FM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast, Long Wave, Short Wave plus FM or UHF.
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 110; 127; 220 Volt
  • Loudspeaker
  • Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil) / Ø 21 cm = 8.3 inch
  • Power out
  • 4 W (unknown quality)
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Smaragd [ab Nr. 571601] - Schaub und Schaub-Lorenz
  • Shape
  • Tablemodel, low profile (big size).
  • Dimensions (WHD)
  • 520 x 362 x 220 mm / 20.5 x 14.3 x 8.7 inch
  • Notes
  • 3 Germanium-Dioden (DS601, 2× DS80) für UKW-Mischer und AM-FM Demodulation. [FS5016]
  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 9.6 kg / 21 lb 2.3 oz (21.145 lb)
  • Price in first year of sale
  • 339.00 DM
  • Literature/Schematics (1)
  • -- Original-techn. papers.

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Schaub Smaragd, ein interessanter AM-FM-Empfänger

Mit nur 3 Röhren (2x ECH71, EEL71) nebst Abstimmanzeige EM71 realisierte die Firma Schaub 1950 das Modell Smaragd (baugleich ist Lorenz Weser W), ein vollwertiger UKW-FM Bereich war neben den 3 AM-Bereichen verfügbar. Möglich wurde dies durch den wohl erstmaligen Einsatz von 3 Germanium-Dioden in einem Rundfunk-Empfänger aus deutscher Fertigung. Die Dioden DS601 und DS80 des Herstellers SAF (Süddeutsche Apparatefabrik, Bauelementewerk der C.Lorenz AG in Nürnberg) wurden für den AM-FM Demodulator und für die UKW-Mischung eingesetzt.

Die Prinzipschaltung zeigt die Arbeitsweise des Empfängers:



Der UKW-Bereich

Die Antennenspannung gelangt über den fest auf Bandmitte abgestimmten Eingangskreis auf das Gitter der Triode Rö.2, einer ECH71. Eine nennenswerte HF-Verstärkung findet hier nicht statt, Zweck ist die Trennung der Mischstufe vom Antenneneingang. Die HF wird im Anodenkreis mittels Variometer abgestimmt und über einen Kondensator an die Mischdiode DS601 geführt. Der UKW-Oszillator schwingt mit der Triode Rö.1, die Ankoppelwicklung des Variometerkreises führt die Oszillatorspannung an die Kathode der Mischdiode. Dies stellt die einfachste Form einer additiven Mischschaltung dar. Die entstehende ZF von 10,7MHz wird mit dem Einzelkreis UU ausgekoppelt, im 2-stufigen Bandfilter-gekoppelten (WU, XU) ZF-Verstärker mit den beiden Heptodensystemen der ECH71 (Rö.1 und Rö.2) verstärkt und nach Passieren des Ratiofilters YU, ZU mit 2 Ge-Dioden DS80 demoduliert. Der Ratiodemodulator ist symmetrisch geschaltet. Der Röhrensatz wird im UKW-Bereich also komplett augenutzt!


Die AM-Bereiche

sind als 6-Kreis-Super konventionell realisiert. Rö.1 arbeitet als fremdgesteuerte multiplikative Mischstufe, die Heptode von Rö.2 fungiert als ZF-Verstärker. Eine Besonderheit stellt hier den Einsatz einer der beiden Dioden des UKW-Demodulators als AM-Demodulator und Regelspannungsquelle dar. Dies war erforderlich, da ja keine Röhren-Diode zur Verfügung steht. Die Triode von Rö.2 wird in der AM-Schaltung nicht benutzt.


Additive Mischung mit Halbleiterdioden

Die bekannten Mischschaltungen mit aktiven Bauelementen (Röhre als z.B. Triode, Pentode, Heptode; Transistor bipolar oder FET) weisen eine mehr oder weniger grosse Mischverstärkung auf, im Gegensatz dazu hat ein 2-Pol Mischer immer einen nicht unerheblichen Mischverlust. Bei Germanium-Dioden liegt dieser Wert bei 8 oder schlechter, Silizium-Dioden (z.B. 1N81) wären hier verlustärmer.

Dies ist natürlich auch im Schaub Smaragd der Fall. Für UKW wird die HF-Verstärkung allein im 2-stufigen ZF-Verstärker erreicht! Damit ist die erreichbare Empfindlichkeit nicht sonderlich hoch, nach überschlägigen Messungen liegt sie für dieses Gerät zwischen 80 und 120µV Eingangsspannungsbedarf bezogen auf eine Ausgangsleistung von 50mW (22,5kHz Hub). Mit einer guten Antenne ist trotzdem rauschfreier und klarer Empfang möglich, die Trennschärfe ist der heutigen dichten Belegung des UKW-Bandes natürlich nicht gewachsen.

Trotzdem bleibt dieser Empfänger nicht nur deshalb eine Besonderheit. Es ist im Jahr 1950 gleichzeitig die erste Schaltung der Firmen Schaub und Lorenz, die ein AM-FM Kombinationsempfänger darstellt. Die übrige Geräteproduktion für den Heimbereich bediente sich völlig getrennter UKW-Einbauteile der z.B. ULEI... Serie.


Bernhard Nagel

(wird fortgesetzt)

Bernhard Nagel, 31.Dec.07

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