Projektionsfernseher Panke

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Projektionsfernseher Panke 
30.Dec.07 12:06
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Mario Spitzer (D)
Redakteur
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via OCR Software aus Radio und Fernsehen 4/1959

Der Fernsehprojektor "Panke"

Der Projektionsempfänger „Panke" ist ein Fernsehgerät, mit dem durch die Projektion des Fernsehbildes über eine Schmidt-Optik eine Bildgröße bis zu 120x160 cm bei ausreichender Gradation (verdunkelter Raum) erzeugt werden kann.

Hieraus ergibt sich für die Projektionsröhre eine entsprechend hohe Strahlleistung (2,0 W), so dass mit einer Anodenspannung von 25 kV gearbeitet werden muss. Bei einer Hochspannung von 25 kV treten bereits schädigende Röntgenstrahlen auf, die jedoch mit üblichen Abschirmungen (Abschirmkäfig und Optik selbst) ausreichend geschwächt werden.

Die Strahlungsüberprüfung des Projektionsempfängers „Panke" vom Zentralinstitut des DAMG ergab, dass die zulässige Dosisleistung unter normalen Betriebsbedingungen bei weitem eingehalten wurde (Prüfbericht DAMG 040-58 V-l).

Die Dosisleistung an verschiedenen Stellen des normal betriebenen Geräte-Chassis liegt bei 0,2 bis 1,3µr/s, so dass die höchstzulässige Aufenthaltsdauer am Meßort mehr als 48 Stunden pro Arbeitswoche betragen darf.

Als höchstzulässige Toleranzdosis ist hier 0,3 rem pro Woche angesetzt. Ohne Optik, bei einer Entfernung von 15 cm von der Projektionsröhre und größter Hochspannung ergibt sich eine Aufenthaltsdauer von max. 22 Stunden pro Arbeitswoche, die sich bei 8 cm Entfernung auf 10 Stunden reduziert.

Achtung!
Besonders kritisch (1000 µr/s bei 8 cm Entfernung) ist die Strahlung bei geöffnetem Hochspannungskäfig. Hier beträgt die maximale Aufenthaltsdauer pro Arbeitswoche nur fünf Minuten. Für die Hände kann etwa die fünffache Zeit angesetzt werden.
Aus den genannten zwei Fällen ist zu entnehmen, dass bei Reparaturen möglichst das Öffnen des Zeilentrafos zu vermeiden ist, in jedem Fall aber die zulässige Aufenthaltsdauer nicht überschritten werden darf.

An allen anderen Bauteilen, z. B. geöffneter Korrekturkäfig, Hals der Projektionsröhre, wird die zulässige Wochendosis nicht überschritten.

Konstruktive Merkmale
Das eigentliche Gerät ist in einem transportablen Gehäuse untergebracht. Ein Lautsprecher, Typ L 2155 PB befindet sich in einem gesonderten Gehäuse, in dem außerdem Netzschnur und Lautsprecherzuleitung untergebracht sind.



Als Projektionswand ist eine Spezialwand vom VEB DEFA zu verwenden. Das Chassis ist vertikal angeordnet und weist nur unwesentliche Abweichungen von dem des Gerätes „Weißensee" auf. Ablenkeinheit, Projektionsröhre und Schmidt-Optik bilden eine auf der Grundplatte gesondert montierte Einheit. Das gleiche gilt für den Zeilentrafo mit Hochspannungskassette. Als weitere Baugruppen sind neben Videofilter und DF-Kreisen der Korrekturkäfig für die Zeilenauslenkung sowie der Kanalwähler am Chassis montiert.

Schaltungsaufbau
Ober einen umschaltbaren Antenneneingangsübertrager (Transformationsglied 60 und 240Ohm) gelangt das HF-Signal aperiodisch zur Katode der in Gitterbasis geschalteten Eingangsröhre PC(F) 82. In der Anodenleitung befindet sich ein je nach Kanal umschaltbares HF-Bandfilter worüber das Signal zum Gitter der Mischröhre gelangt. Das Triodensystem schwingt in kapazitiver Dreipunktschaltung als Oszillator. Dieser ist vorwiegend induktiv und zusätzlich kapazitiv zur additiven Mischung durch C116 mit dem Gitter des Pentodensystems verkoppelt.

Bild-ZF- Kanal
Von hier aus gelangt die ZF zur ersten Röhre des dreistufigen Verstärkers. Induktiv verkoppelt befindet sich am Gitterkreis der letzten ZF-Stufe die Nachbartonfalle. Im Anodenkreis liegt die Eigentonfalle. Das Schirmgitter dieser Röhre wird von der Boosterspannung gespeist. Damit kann die ZF-Verstärkung erst voll wirksam werden, wenn Zeilensperrschwinger und Endstufe, bedingt durch die Anheizzeit, in Funktion sind. Eine Übersteuerung der zur Gleichrichtung verwendeten Germaniumdiode OA 645 ist somit nicht möglich, da mit dem Vorhandensein der Schirmgitterspannung (Boosterspannung) auch der Tastimpuls für die getastete Regelung vorhanden ist, und die Regelung in Funktion tritt. Gleichzeitig wird das Störgeräusch nach etwa 30 Sekunden Einschaltdauer vermieden (fehlende Regelspannung).

Videoteil
Über die üblichen Korrekturdrosseln gelangt das demodulierte Signal zum Gitter der Videoendröhre
PL 83, in deren Katodenleitung ein Gegenkopplungszweig und an deren Anode L309 sowie der Katodenkreis der MW 6-2 (L310, C315) für den richtigen Verlauf des Videofrequenzganges sorgen.

   

Tonkanal
Vom Gitter der Videoendröhre wird über C209 die Differenzfrequenz 5,5 MHz der Verstärkerstufe Rö201 P(C)F 82 zugeführt. Hier tritt auch gleichzeitig über C202 und R201 eine Amplitudenbegrenzung ein. Im Anodenkreis dieser Röhre liegt das Ratiofilter. Der Ratiodetektor ist unsymmetrisch und entspricht dem üblichen Aufbau. Die NF wird über C206, R208 und C214 der Vorstufe P(AB)C 80, Rö202, deren negative Gittervorspannung sich durch den entsprechend hochohmigen Gitterwiderstand aus dem Anlaufstrom ergibt, zugeführt. Hierauf folgt zur Phasenumkehrung für die Gegentaktendstufe Rö301 (PC(F) 82). Der Gegentaktausgangsübertrager besitzt eine gesonderte Wicklung zur Gegenkopplung, um die eigentliche Sekundärwicklung und damit den Lautsprecher galvanisch vom Gerät zu trennen. Als Endröhre dienen zwei P(C)L 82 in Gegentakt, Rö203 und Rö204.

Kippteil
Von der Anode der Videoröhre gelangt das  Synchronisationsgemisch  über  R321 und C401 zur Impulstrennröhre ECC 82, Rö401. Im zweiten System dieser Röhre erfolgt eine weitere Verstärkung der Synchronimpulse und die Umkehrung für die positive Phasenlage. In der Intergrationskette R623, C904, R605, C603 werden die Vertikal-Synchronimpulse von den Zeilenimpulsen getrennt und über R604 und C602 dem Bildsperrschwinger zugeführt (Rö601). Hier liegen die frequenzbestimmenden Glieder R601, R602 und G601. Das Pentodensystem dieser Röhre wird für die Bildendstufe verwendet. Ein umfangreiches Netzwerk, bestehend aus RC-Gliedern, sorgt für die nötige und korrigierbare Bildlinearität.

In der Phasenvergleichsbrücke (Komplex Tr501, Dioden D2 und D3) werden die Zeilensynchronimpulse und der vom Zeilentrafo über C509 zugeleitete Impuls verglichen. Mit der hieraus resultierenden Spannung wird die Frequenz des schwungradstabilisierten Zeilensperrschwingers gesteuert (Triode Rö203).
Die Regelzeitkonstante bestimmen die Glieder G505, R508 und G506. Der Regelbereich liegt bei richtiger Einstellung und Normalbild bei ±5% der Zeilenfrequenz, so dass Frequenzverwerfungen des Zeilensperrschwingers bis ± 700 Hz ausgeglichen werden. R501 ist zur Einstellung der Zeilenfrequenz (Zeile fein) herausgeführt. Mit den Einstellreglern R509 und R503 wird der Brückenabgleich vorgenommen. Über C611 gelangen die Impulse des Zeilensperrschwingers zur Zeilenendstufe.

Zellenendstufe
Die Zeilenendstufe weist im wesentlichen keine Abweichungen von der üblichen Ausführung auf. Die aus der Impulsgleichrichtung entstehende negative Spannung am Gitter der Zeilenendröhre Rö501 wird über einen Spannungsteiler (R520, R521 und' R523) zur HF- und ZF-Verstärkungsreglung herangezogen. Die Hochspannung von etwa 25 kV wird durch Vervielfachung (dreimal DY 86, die in einer gesonderten, spannungsfesten Kassette untergebracht sind) erreicht. Zur Korrektur der Zeilenamplitude dient die Festdrossel L503 und die veränderliche Induktivität der Spule L607, die zusätzlich bedämpft ist.

Schutzschaltung
Um ein Einbrennen der Projektionsröhre bei evtl. Ausfall der Bildauslenkung zu vermeiden, wird das Gitter der Projektionsröhre über eine Schutzschaltung gesteuert. Beim Aussetzen der Bildauslenkung wird gleichzeitig die direktgeheizte Röhre Rö602 (DF 96) außer Funktion gesetzt, da die Heizspannung von einer gesonderten Wicklung des Bildausgangsübertragers geliefert wird. Der Anodenstrom der Röhre ist somit unterbrochen, wodurch die im normalen Betrieb vorhandene positive Spannung an R609, die sich in Abhängigkeit von dem Anodenstrom der Röhre DF 96 einstellt, zusammenbricht. Der Anodenstrom und damit die Spannung am Gitter der Projektionsröhre wird mit R6U entsprechend eingestellt. Die eigentliche Helligkeit wird mit dem im Spannungsteilerzweig (R709)/R711) liegenden Regler R710 vorgenommen.

Automatische Schärfereglung
Bedingt durch die vom Bildinhalt abhängige Strahlstromänderung und die damit verbundene Belastungsänderung der Hochspannungsquelle, ergeben sich gleichzeitig Hochspannungsschwankungen. Hieraus wiederum resultiert bei Einhaltung der Bildschärfe eine Nachregelung der Fokussierung. Diese Aufgabe übernimmt in dem in Betracht kommenden Bereich Rö701 (PL 81), die in Abhängigkeit von der Bildröhren-Katodenspannung gesteuert wird. R702 dient zur Handeinstellung der Schärfe. Mit den Einstellreglern R708 wird der Arbeitspunkt der Röhre so eingestellt, dass Ia  als Funktion der Bildröhren-Katodenspannung den der Schärfe entsprechenden Verlauf hat. Der Anodenstrom Ia steuert die elektromagnetische Fokussierung der Projektionsröhre.

Getastete Regelung
Die Taströhre PC(L) 82, Rö204, erhält vom Zeilentrafo über C314 den positiven Zeilenimpuls. Die aus der Gleichrichtung der Röhre resultierende negative Spannung wird  der von  Hand einstellbaren Kontrastregelspannung zugefügt. Aus dem Potential zwischen Anode und Katode der Taströhre wird die Größe der aus der Gleichrichtung entstehenden Spannung bestimmt. Während die Höhe des vom Zeilentrafo kommenden Impulses als annähernd konstant anzusehen ist, wird die Katode der Taströhre in Abhängigkeit   vom   Katodenpotential   der Videoendröhre gesteuert. Bei großem Eingangssignal wird der Anodenstrom der Videoendröhre annähernd Null, wodurch sich die Katodenspannung der Taströhre dem Massepotential nähert. Positiver wird die Katodenspannung bei kleinem Eingangssignal (Ia der Videoendröhre größer), so daß im ersteren Fall das Potential zwischen Anode und Katode der Taströhre größer, im zweiten Fall das Potential geringer wird. Die aus der Gleichrichtung resultierende negative Spannung ändert sich entsprechend. Selbstverständlich wird nur bei Gleichlauf zwischen Tastimpuls und Zeilensynchronimpuls (synchronisierte Zeile) die beschriebene Funktion erreicht, Während die so entstandene Regelspannung zwei ZF-Stufen direkt zugeführt wird, erhält die Eingangstriode erst über einen Spannungsteiler (R303, R301 und Widerstandskomplex, Gitter Rö501) die Regelspannung.

Netzteil
Der Netzteil weist keine Besonderheiten auf. Alle Röhren liegen im Heizstromkreis in Reihe, der Heißleiter HL 25/03 sorgt hier für den nötigen Ausgleich.

Bild 7: Gesamtdurchlasskurve eines Gerätes auf Kanal 7, gemessen am 240-Q-Eingang über Symmetrierglied (Dämpfungsfaktor2,3). Dämpfung: Nachbartonträger 40 dB, Eigentonträger 27 dB.
Gegenüber der sonst üblichen Aufnahme, Diodenrichtspannung als Funktion der Frequenz, erweist sich die Darstellung Ue als Funktion von der Frequenz als genauer.


         Mario Spitzer für 

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Projektions-Fernseher - warum und wie? 
14.Jan.08 14:39

Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Projektions-Fernsehgeräte erzielten nie einen eigenltichen Marktdurchbruch vergleichbar mit modernen "Beamern", doch waren Sie interessante Lösungen für die Vergrösserung der Projektions-Bildfläche. Wer sich für das Thema interessiert sollte den Beitrag Proijektions-Fernsehgeräte von Franz Born ebenfalls lesen - und weitere Beiträge folgen sicher.

Zudem hat Wolfgang Scheida verschiedene Beiträge zu Fernsehern geleistet - unter anderem z.B. eine Liste der DDR TV bzw. Fernsehgeräte und eine Liste der Österreichischen Fernsehgeräte - oder Liste der frühen Deutschen Fernsehgeräte. Der noch nicht ganz fertige Beitrag zum Nachbau eines Fernsehempfängers führt dieser Link. Die Geschichte über den Moskwitsch T1 ist her zu finden. Bei gerätespezifischen Beiträgen kann man zudem direkt auf dieModellseite klicken - oberhalb des Lauftextes. Das Gleiche gilt für den Einheits-Fernsehempfänger E1 - über den man dann verschiedene Beiträge findet.

Den aktuellen Stand im Radiomuseum kann man pro Land über die "Erweiterte Suche" erhalten, indem man bei Modelltyp selektiert.

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