Einheits Fernsehempfänger E1 (D1)

Gemeinschaftserzeugnisse Vorkrieg

  • Year
  • 1939/1940
  • Category
  • Television Receiver (TV) or Monitor
  • Radiomuseum.org ID
  • 14752

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 16
  • Main principle
  • Superheterodyne (common)
  • Wave bands
  • FM Broadcast Band Only
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 110; 125; 150; 220; 240 Volt
  • Loudspeaker
  • Electro Magnetic Dynamic LS (moving-coil with field excitation coil)
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Einheits Fernsehempfänger E1 - Gemeinschaftserzeugnisse
  • Shape
  • Tablemodel, low profile (big size).
  • Dimensions (WHD)
  • 650 x 370 x 380 mm / 25.6 x 14.6 x 15 inch
  • Notes
  • 30-cm-Bildrohr RFB/T2 (22,5 × 19,5 cm, Rechteck-Kolben).
    441 Zeilen, 11025 Hz Zeilenfrequenz, 50 Hz Bildfrequenz (Zeilensprung).

    5 Firmen entwickelten gemeinsam:
    - Fernseh AG (Vertrieb durch Blaupunkt);
    - Radio AG D.S.Loewe,
    - Lorenz AG,
    - TeKaDe,
    - Telefunken GmbH (FE7).
    Der Vorsitz lag bei der Forschungsanstalt der Reichspost.

  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 33 kg / 72 lb 11 oz (72.687 lb)
  • Price in first year of sale
  • 650.00 RM
  • External source of data
  • E. Erb 3-907007-36-0

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Threads: 5 | Posts: 5

Aktenzeichen XY 1939 mit dem E1 Einheitsfernsehempfänger

Schon Jahrzehnte bevor Eduard der Zimmermann † 19. September 2009 alias "Ganoven-Ede" die im deutschsprachigen Raum bestens bekannte Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" gestaltete, und ebenso bevor George Orwell seine Kriegserfahrungen im Ministerium machen konnte die ihm 1948 zum Herausgeben des Romans 1984 veranlassten war das Medium Fernsehen bereits im Dienste der Verbrecherjagd eingesetzt worden.

Dieser, dem Internet sei gedankt, online stehende Fernsehwerbefilm der UFA 

"Wer fuhr IIA2992" führt uns ein in die Vielfältigkeit des Mediums Fernsehen anno 1939. (Anmerkung: IIA war das Autokennzeichenkürzel für München bis 1945)   

Wir sehen einige Errungenschaften jener Tage:

Reichsautobahnen, dicke 3,2 L Mercedes Benzen mitsamt Autoradio, und herausstechend der Fernsehrundfunk als Gemeinschaftserlebnis in den Fernsehstuben die man als Abendunterhaltung eigens (in Berlin) aufsuchte. 

Der E1 als Individualempfänger steht wie selbstverständlich in der Polizeidienststelle wo er in der Radiostellung die UKW Rundfunkübertragung als Information und Hintergrundberieselung wieder gibt.

Das in Deutschen Großstädten verfügbare 180 Zeilen Telefonfernsehsprechnetz mit seinen Fernsehsprechstellen wird ebenfalls gleich mit in die Pflicht genommen.

Ob man sich wohl ausmalen kann was daraus geworden wäre wenn im damaligen Umfeld dieses Medium massenwirksam zur Verfügung gestanden wäre? Visuelle Überwachung wie wir es heute als gegeben hinnehmen könnte in dieser(n) Idee(n) seinen Keim gehabt haben.

Was auffällt, ist aber die wohl gespielte Aufmerksamkeit aller Akteure auf das was sie sehen und hören und deshalb zu den Ermittlungen einbringen können.

Uns bleibt die Ernüchterung der omnivisuellen Realität nach über 70 Jahren öffentlichem Fernsehen und die lautet bisweilen:

Medial visuelle Überreizung und Übersättigung.   

Mediale Überreizung führt zur TV Langweile   

Damit niemand 70 Jahre später ungewolltes Opfer einseitiger Propaganda wird sei auf diesen 1939er RCA Werbefilm zum Thema Fernsehen in den USA zum internationalen Vergleich verwiesen.

Beachte die Begeisterung für Pferderennen hüben wie drüben (Auch mit Boxkämpfen wurde das neue Medium gerne beworben. 

Belegt auf deutscher Seite sind der Boxkampf mit Fernsehübertragung in der Europameisterschaft vom 2. Juli 1939 mit Max Schmeling gegen Adolf Heuser - Ausschnitt Spiegel TV 1999 "Fernsehen unterm Hackenkreuz").  

441 Zeilen Fernsehübertragung vom aktuellen Bilddienst des deutschen Fernsehrundfunks vom Boxkampf im Berliner Sportpalast am 11.8.1939 zwischen Adolf Heuser & Preciso Merlo in der Europameisterschaft im Halbschwergewicht

Sowie: 441 Zeilen Fernsehübertragung vom aktuellen Bilddienst des deutschen Fernsehrundfunks vom Boxkampf im Berliner Sportpalast am 11.8.1939 zwischen Adolf Heuser & Preciso Merlo in der Europameisterschaft im Halbschwergewicht.

Wobei hier schon die überarbeitete Kamera der Fernseh AG mit dem Superikonoskop (Speicherröhre mit elektronenoptischer Vergrößerung) zum Einsatz kam was auch bei unzureichenden Lichtverhältnissen für gute Aufnahmen sorgte.(Quelle: Fernseh AG Hausmitteilungen 1. Band, Heft 6, Dezember 1939).

Fußballfreunde hingegen können im Fußballländerkampf Deutschland-Italien am 26.11.1939 im Berliner Olympiastadion die Übertragung im Fernsehen belegt finden:

Fernsehkamera der Fernseh AG beim Fußballländerkampf Deutschland-Italien am 26.11.1939 im Olympiastadion

(Quelle: Fernseh AG Hausmitteilungen 1. Band, Heft 6, Dezember 1939)

Anmerkung: Zu jener Zeit wurde auf beiden Kontinenten mit 441 Zeilen Abtastung gearbeitet. Inkompatibel blieb es dennoch da hier eine 50 Hz und dort eine 60 Hz Netzversorgung waren/sind.   

2/2009 W. Scheida/Wien Fernsehhistoriker

 

Wolfgang Scheida, 15.Feb.09

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Eine ausführliche Dokumentation zum E1 ist zu finden unter der Adresse
http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/TV/telefunken/einheitsempfaenger.htm
In Kürze werden noch neue Photos präsentiert, die den E1 erstmals restauriert und in Betrieb zeigen.

Eckhard Etzold †, 07.Jul.06

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Es gibt eine bekannte jedoch weitgehend unveröffentlichte Diplomarbeit von Edgar Suhling Matr. 10/3303 aus 1942,  eingereicht an der technischen Hochschule Berlin.

Titel "Der deutsche Einheits -Fernsehempfänger E1" -

Vielleicht findet ein Sammlerkollege Möglichkeiten einer Einsichtnahme/Kopie.

Als weitere Quellen werden genannt: FTM Weidmannsche Verlagsbuchhandlung - Beilage Fernsehen und Tonfilm, Heft 10,11,12/1939 S 69.77.



Rolf Wigand erläutert in "Radio Mentor" 1939 die Ablenkschaltung des E1: http://www.xs4all.nl/~aobauer/tv_set_e_1.htm    - wer diesen Link folgt wird dort wahrscheinlich ein Wochenende und länger verbringen ;-)



Obgleich nur 50 Stück erzeugt wurden und sicher nicht alle im Großraum Berlin "dienstverpflichtet" aufgestellten Empfänger die Bombennächte unbeschadet überlebt haben, veranlasste dies 1952 die Redaktion der "Funktechnik 7/1952 S124" eine UMBAUANLEITUNG des E1 auf die neue 625er Norm mit VHF Band III Empfang zu veröffentlichen.
 
Mit der Begründung "zahlreiche Fernsehgeräte der Vorkriegsproduktion haben überraschenderweise die Ungunst der Zeiten überstanden.... am häufigsten der E1..." 
War das ein populistisch - redaktioneller Einzelfall des Autors C. Möller oder die Beschreibung eines tatsächlichen stattgefundenen Trends?

Wenn jemand den Funktechnik Artikel lesen will dem kann ich einen Scan zusenden. 

W. Scheida  7/2006 

Wolfgang Scheida, 06.Jul.06

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Fantastische Bilder und Informationen zu diesem Gerät gibts unter
Telefunken E1 zu sehen.
Btw.: Hat jemand eine Ahnung wohin dieses geschichtsträchtige Gerät verkauft wurde?

Gruß

Dirk Becker

Dirk Becker, 28.Jan.06

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* Fünf Firmen der Deutschen Fernseh-Industrie unter der Führung der Reichspost bilden eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Ziel, zur Einführung des Deutschen Fernseh-Rundfunks, die für Weihnachten 1939 geplant war, dem Publikum einen Qualitäts-Empfänger zu einem annehmbaren Preis bieten können. Durch einen großzügigen Patent und Erfahrungsaustausch und rationelle Fertigungsmethoden wurde die Entwicklung eines Tisch-Fernseh-Empfängers unter der Bezeichnung Deutscher Einheits-Fernseh-Empfänger E1 ermöglicht, der 1939 auf der Großen Funkausstellung vorgeführt wurde. Dieser Empfänger ist mit 16 Röhren bestückt und hat einen Stromverbrauch von ca. 150 Watt. Der Verkaufspreis sollte bei 650,- RM liegen. Der Kriegsausbruch stoppte die schon angelaufene Produktion und statt einer ersten Auflage von 10000 Stück wurden ganze 50 Stück gebaut.
(*) Fernsehen gestern - heute - morgen von Hans Großmann, Philler Verlag 1953.

Trev Levick, 14.May.05

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