Stereo Multi Audio Channel Satellite Receiver STR 12 (G.AU 98-51)

Grundig (Radio-Vertrieb, RVF, Radiowerke)

  • Year
  • 1992
  • Category
  • Digital terrestrial, Internet and SAT receiver (also analogue)
  • Radiomuseum.org ID
  • 215323
    • alternative name: Grundig Portugal || Grundig USA / Lextronix

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 Technical Specifications

  • Number of Transistors
  • Semiconductors present.
  • Semiconductors
  • Main principle
  • Superhet, double/triple conversion
  • Wave bands
  • SAT-IF
  • Details
  • Radio Control (+Remote Wire etc)
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 220-240 Volt
  • Loudspeaker
  • - For headphones or amp.
  • Material
  • Metal case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Stereo Multi Audio Channel Satellite Receiver STR 12 - Grundig Radio-Vertrieb, RVF,
  • Shape
  • Tablemodel, low profile (big size).
  • Dimensions (WHD)
  • 320 x 71 x 275 mm / 12.6 x 2.8 x 10.8 inch
  • Notes
  • Grundig STR 12 Stereo Multi Audio Channel Satellite Receiver;
    Single SAT Receiver,
    99 channels,
    LED program display,
    SAT IF: 950 - 1.750 MHz; 480 MHz (DSR) out.
    For C & KU Band (video switch), bandwith selectable,
    LNB Voltage 14/18 V, for magnetic & electric polarizer, 0/12 V & Video control signal.
    Mono, Stereo.
    Single Scart, Cinch Audio. UHF band modulator CCIR G standard,
    Optional positioner & decoder terminal. Switch mode power supply.
    Made in Germany.
  • Author
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Erinnerung an die mit Ende April 2012 abgeschlossene Analog SAT TV Zeit mit einem Grundig SAT Receiver der Dritten Generation.

Grundig´s SAT Einstieg:

 

Den Anfang machte ab 1986 der Grundig STR-200, mit dem unübersehbaren Hinweis an der Front, das Galliumarsenid Transistoren in seinen inneren Werken würden. Baugleich gab es dieses Gerät auch unter Philips.

 

Die Anschlüsse waren ebenso noch der „alten europäischen Schule“ zuzuordnen und erfolgte strikt getrennt mit einer vertikal und horizontal Leitung die per BNC Stecker ihre Verbindung fanden. (Andere taten dies mit SHF Steckern und anderem bevor erst viel später die F-Buchse ihren verdienten Platz auch auf Europa Geräten bekam).

Die direkte 15 Volt LNB Versorgung über das Koaxkabel hängte damit die alte US Drake Handhabe mit einer noch externen Versorgung schon einmal ab. Das ganze war natürlich nur mit Mono Ton Wiedergabe versehen bei gerade einmal 50 Programmspeicherplätzen die aber damals wohl auch reichten.

Eine wahre Zündstufe in die Richtung wo es hingehen sollte läutete der Grundig Werbetext „Breakfast with America“ mit der Vorstellung des STR-201 ab 1988 ein. Außen reichten schon etwa 120 cm Antennengröße aus um damalige "Exoten" wie RAI Uno und die ersten deutschen Privaten auf den nicht verkabelbaren Bildschirm zu bringen.

Der Receiver war dann schon Stereo tauglich (ohne Panda Wegener – das gab es erst später mal nur bei der Konkurrenz wie etwa Chaparral Monterey um öS 20.000 Aufpreis), und hatte gar eine beleuchtete (relativ) Feldstärkeanzeige an der Front.

Der bescheidene Programmspeicher reichte damals dann aber schon insbesondere bei Drehanlagen die mehr als den ECS 1 auf 13° Ost (Heute Eutelsat Hotbird´s) empfingen nicht mehr aus, weshalb Zulieferer wie Thomas Elektronik 199 Programmspeicherplätze anboten. Dafür waren serienmäßig wie auch bei den Nachfolgern 50 Satellitenpositionen speicherbar mit denen ein mittels DE 9 Buchsen verbundener Grundig STP-201 Positioner angesteuert werden konnte der einem die SAT Antenne rund um den erreichbaren Clarke Belt führte. Und da war eben auch die Position 27.5° West mit CNN dabei noch lange bevor er auch auf ASTRA kam. Das „echtes“ amerikanisches Fernsehen für EU Zuseher letztlich immer nur ein unerfüllter Traum blieb soll hier nicht weiter ausgeführt werden.

 

Während letzt genannter Positioner noch einen fetten Netztransformator für die 36 V Motoraktuatorspannung hatte und sich wiederholt um Modifikationen bemühte da er sich beizeiten bei den Positionsnummern etwas sehr zum Unwillen seiner Besitzer verzählte, die sich so des nächstens damit im Orbit bisweilen verirrten, waren alle anderen Grundig Sat Receiver mit Schaltnetzteilen versehen. Da damals Standby „bis auf die Displayabschaltung“ einem Vollbetrieb glich, war dementsprechend groß auch der hitzebedingte Verschleiß des Primär- wie auch Sekundärnetzteils was ihn zu einem häufigen Gast im Service machte. Dabei widmete man sich auch der stets durchgebrannten Feldstärkeanzeigelampe.

 

Vom Flaggschiff STR-201 gab es dann auch die abgespeckten Mono Versionen u.a. ohne Feldstärkeanzeige wie STR-20, STR-22 oder gar den STR-10.

 

Die LNB Eingänge waren da schon Multifunktional für 0, 15, 14/18 Volt ansteuerbar und auf IEC Buchse & Stecker umgestellt. Als damaliger Standard galt die BB - Basisband Buchse die das ungeklemmte Videosignal für Spezialdekoder ausgeben konnte.

Zur Erinnerung: Damals war ein starkes 25 Hz Flackern usus, das einem SAT Verwischungssignal zum Schutz der terrestrischen Richtfunkstrecken geschuldet war. Der Serviceordner war voll von den ständigen Modifikationsvorschlägen zum Thema mit mäßigem Erfolg in der Sache, da es auch am Zusammenspiel zwischen SAT Receiver und TV lag und selbst Markenintern es an der nötigen Abstimmung zumindest zeitweise scheiterte (Koppelelko im Videozweig etc.). 

Was bis zu dieser Generation noch ein ewiges Manko zum Wettbewerb blieb, das war die Notwendigkeit direkt jeweils die Programmnummer auf der Fernbedienung eingeben zu müssen (rc 200 Fernbedienung) da es keine Up/Down Taste, geschweige denn die beim Wettbewerber Maspro Receiver vorhandene Flash-Back Taste für die zielsichere Rückkehr der Werbepausenflüchtlinge gab. Aber in dieser Hinsicht waren die meisten Käufer und Zuseher jener Tage noch zu unerfahren, und zu groß war die Euphorie endlich etwas mehr als 2, 3 oder 5 Programme sehen zu können. 

Die zusätzlichen Up/Down Tasten erhielt erst die dritte Grundig SAT Receiver Generation mit dem STR-12 auf die rc 300 Fernbedienung, die wie schon zuvor durch die Universalfernbedienung TP 650 etc. die ebenso SAT und Videofunktionen nebst TV steuern konnte ersetzt werden konnte (dort aber leider wieder ohne up/down Funktion).

Der weitgehend baugleiche Grundig STR-14 war für den Britischen Markt vorgesehen und hatte die Descrambler Buchse für den dort obligatorischen Videocrypt Decoder (VC1/2) für Rupert´s Sky TV schon serienmäßig.

Für die ersten Teleclub, nachmals Premiere Zuseher war erst einmal das Nachrüsten mittels DE 15 Buchse erforderlich. Ähnliches galt für die abgespeckten STR-10 Versionen die zum Ton ZF umrüsten (Werksseitiges Paket) in die Werkstatt kamen als kurzzeitig das ARD Eins Plus Programm jedoch mit einem anderen Tonträgerabstand (7.20 MHz) aufgeschaltet worden war.  

Weiter bekannte Fehler waren eben defekte Ton ZF PLL Abstimm IC´s – sowie die TBA-120 Nachfolger. Defekte 33 V Zenerdioden für die Tunerspannung. „Empfangsschwache“ Mosfet Eingangsstufen die man durch Tunertausch oder auch nur Erneuerung der Transistoren zu leibe rückte. Driftende Modulatoren. Defekte PLL IC´s und defekte Quarze im Tuner selbst.

Zu dieser Zeit hatte der Wettbewerb in dieser Preisklasse mitunter schon OSD (On Screen Display) Menuführung, und was nicht unrelevant war, eine direkte SAT ZF Eingabe. Während bei Grundig die 950 - 1750 MHz als maximal 99 stellige "Kanalnummer" gemäß Referenztabelle einzugeben waren.

Das (noch) überschaubare Programmangebot bei zeitgleichem Ausscheiden "alles verschlüsslten" machte dennoch die Programm-Transpondersuche damals noch erträglich.

Als ASTRA 1D mit dem Erfordernis eines erweiterten ZF Frequenzbereichs bis 2.050 MHz aufgeschaltet wurde gab es noch mit programmierbarer Schaltspannung (5 - 12 V) zu aktivierende Vorschaltumsetzer zu kaufen ehe der Preisverfall und die sonstige Innovation auch vor dieser Technik nicht halt machte und neue Geräte angeschaft wurden. Programmierbar war diese bei Grundig. Der Wettbewerb erforderte hiezu mitunter den Einsatz der 12 V Scart Schaltspannung.

Das alles war noch "lange" bevor es DiSeque als Multifunktionales Schaltbefehlsprotokoll für die Anwahl weiterer Satelliten gab. Und so gab es dann schon Tüftler die dem ohnehin "schwitzenden" Netzteil noch die 18 V H Ebene zuzüglich einer handgestrickten Burstaufschaltung abverlangten um mit den ersten Multifeed Anlagen z.B. eben zwischen Hotbird oder anderen Satelliten ohne Einsatz einer Drehantenne umschalten zu können.

Erste Kopfstellen für Hausgemeinschaften

An dieser Stelle dürfen wir auch an die Anfänge der semiprofessionellen Europäischen SAT Kopfstellentechnik erinnern die einen eigenen Geschäftszweig mit den GSS Grundig SAT Systems mit erfolgreichen Geschäftsgang bis mindestens 2012 begründete.

Die professionelle SAT-Technik u.a von Blaupunkt TV-Satellite Receiver TVSR 85-2 wie sie in kleineren Kabel TV Kopfstellen vorzufinden war sah so zum Vergleich aus.

 

Grundigs erstes System bestand aus einem Netzteil und Montagekassetten für jeweils einen Mono PAL/SECAM SAT Kanal (bis 1.750 MHz) sowie je einer Kassette als VHF (samt unteren Sonderkanälen) Mono Modulator mit 110 dB Ausgangspegel für die Sammelschiene.

Die Typen wenn noch richtig in Erinnerung waren HM-100 für den Modulator und HR-100 für den Receiver.

Die Frequenzen/Kanäle waren jeweils mit einem Dip Schalter Register gemäß Codierung einzugeben. Breitband & J17 Ton- und Videofeinheiten wie +- für C-Band konnten per Jumper gestellt werden.

Die Kassetten hatten oben wie unten einen Klemmdeckel aus Kunststoff nach dessen entfernen man eine Unzahl an Schrauben zu lösen hatte ehe man am Gerät arbeiten oder Einstellungen durchführen konnte. Auch hier waren PLL Fehler, Quarze und defekte Endstufen Transistoren bei den Modulatoren wie auch Mosfet Frontstufe in den Tunern defekt. Eine komplexe Ausbauprozedur war leider nötig um die Module aus ihrem Montagerahmen herauszubekommen und Reparaturen an ihnen auszuführen.

Selbiges System gab es von Hirschmann und möglicherweise auch von Wisi als OEM Produkt aus gleichem Hause.

 

Die Analog TV Bilanz:

Da ich mit einiger Unterbrechungen seit 1996 (Leo Kirch´s DF1 Werbeabo) durch Digitalbilder zwischenzeitlich schon anders „geeicht“ bin, ist mir eine objektive Bewertung der PAL SAT Bild und Tonqualität nur mehr schwer möglich. Ich habe daher den STR-12 eher als ein universales verläßliches Arbeitstier in Erinnerung der mit der direkten Eingabemöglichkeit aller Einstellparameter unter der Klappe damit auf kurzem Wege einstellbar war, während bei anderen Geräten man sich erst langwierig durch Menüs oder undefiniert reagiernde Soft Tasten arbeiten musste. Gleiches positives darf ich über die Grundig VS300/400er u.ä. Videorecorder sagen deren Einfachheit der Timerprogrammierung für mich stets unerreicht blieb.    

Hinzu kam ein direkter AGC Ausgang den man zum Einstellen der SAT Antenne gut nutzen konnte und auch meine ersten unternehmerischen Einsätze in dieser Branche unterstützte.

Um 1994 schaffte ich mir dann als eigenes Gerät, den Philips STU-804 an (vom britischen Hersteller PACE), der hinsichtlich Bild (mit FM Threshold) - aber umso mehr der Tonqualität (schon mit Wegener Panda) eine andere Dimension eröffnete, und MTV oder SAT Radio auch wirklich nach etwas klang soferne man nicht den Grundig Multisystem Monolith M70-590/9 TOP mit seinem lausigen Tonteil direkt angeschlossen hatte. Auch die Vernetzbarkeit mit 3 Scart Buchsen und voller Fernbedienbarkeit war schon mehr Multimedia gerecht als dies Grundig mit nur einer Scart Buchse ohne Videorecorder Anschluß konnte (Ausnahme STR-201 mit Umschaltrelais!).

 

Der Versuch das letzte Geleit durch ein brauchbares Bild mit einem Videograbber zur Archivierung der letzten Analogsender kurz vor Abschaltung Ende April zusammenzubringen scheiterte erst einmal. Ob es am Wandler liegt oder an der Videoqualität des Receivers? Ich vermag es noch nicht zu präzisieren.

Ohne es an dieser Stelle breiter behandeln zu wollen waren die "ersten" Analog SAT TV Zeiten, gemeint sind die frühen 1990er Jahre noch mit Programmen bestückt die dann nach und nach dem verschärften Kommerz und damit der Verschlüsselung zum Opfer fielen. Mit Sendern u.a. wie Sky One, ECO Mexico etc. bekam man selbst ohne Sprachkenntnisse einen Eindruck des Geschehens auch jenseits der Grenzen, im Wissen, dass man leicht zur Verklärung neigen kann da man eben heute die 1.000 Programme und mehr nicht mehr richtig auseinandertrennen kann.  

 

© W. Scheida Fernsehhistoriker Wien

 

 

Wolfgang Scheida, 06.Apr.12

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