Opta 3101 mit VCL11

Loewe-(Opta); Deutschland

  • Year
  • 1947/1948
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 2671
    • alternative name: Löwe Radio

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 3
  • Main principle
  • TRF with regeneration
  • Tuned circuits
  • 1 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast (MW) and Long Wave.
  • Power type and voltage
  • AC/DC-set / 220 Volt
  • Loudspeaker
  • Electro Magnetic Dynamic LS (moving-coil with field excitation coil)
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Opta 3101 [mit VCL11] - Loewe-Opta; Deutschland
  • Shape
  • Tablemodel, low profile (big size).
  • Dimensions (WHD)
  • 485 x 260 x 185 mm / 19.1 x 10.2 x 7.3 inch
  • Notes
  • Siehe auch Modell Opta 3101 von Stern-Radio Leipzig (vormals Opta).

  • Source of data
  • Radiokatalog Band 1, Ernst Erb
  • Circuit diagram reference
  • Lange-Nowisch

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Restaurationsbericht Opta 3101
 
Ich hatte das Gerät schon länger in meiner Sammlung. Letzthin fiel mir auf, dass aus den Holzwurmlöchern im Gehäuse Bohrmehl auf das Regal rieselte. Ob durch Erschütterungen oder durch noch lebende Holzwürmer konnte letztlich nicht geklärt werden, aber es musste etwas getan werden !
 
Zuerst wurde das Gehäuse behandelt. Die Bohrlöcher wurden mit einem Holzwurmmittel ausgesprüht. Da das Gerät in meinen Werkstattofen passte, wurde es komplett auf 80 °C erhitzt (ohne Skala, Lautsprecher und Schallwand natürlich), was immer noch die zuverlässigste Methode zu sein scheint, wenn man den Veröffentlichungen über Holzwürmer im Internet glauben darf.
Die Bohrlöcher wurden anschließend mit verdünntem Holzkitt ausgeschlämmt und damit verschlossen.
Der Lack an sich war zum Glück noch in gutem Zustand und wurde nur mit Schellack aufgefrischt. Es handelt sich nicht um eine Schleiflacklackierung wie bei 50er Jahre Geräten, deren Restauration hier beschrieben wird, sondern man sieht noch die Struktur des Holzes. 1947 war man froh, dem Gerät überhaupt ein ansprechendes Äußeres geben zu können.
Beim Ausbau des Chassis zeigte sich, das einige Teile durch den Holzwurmbefall bereits so porös geworden waren, dass sie zerbrachen. (Bild 1)
Der Lautsprecherstoff war stark verschmutzt und wurde von der Schallwand abgelöst, vorsichtig mit der Hand und einem Feinwaschmittel gewaschen und noch leicht feucht mit Holzleim wieder aufgeklebt und fixiert (Bild 2).
 
Nun zum Chassis. Bild 3 zeigt das Chassis vor der Restauration. Es war zum Glück weitgehend unverbastelt. Bei einem Notradio sollte man nun genau überlegen, welche Eingriffe man machen möchte. Nach Auswechseln aller Bauteile wäre die Charakteristik eines „Notradios“ vollständig verschwunden und der Sammelgegenstand sowohl zur historischen Dokumentation als auch als Sammelgegenstand wertlos.
 
 
 
Als erstes zeigt sich, dass es sich um die Ausführung II mit VCL 11 handelt. Die Gleichrichterröhren (2 x VY 2) waren zeitgenössisch durch einem Selengleichrichter ersetzt worden, der offensichtlich das Bohrloch vom Vorwiderstand der Ausführung 1 nutzt. (Bild 4)
 
 
Auch in anderen Punkten unterscheidet sich die Version II von der gezeigten Ausführung 1. Der Hochfrequenzteil meiner Ausführung basiert auf DKE Bauteilen (Kondensator, Spulen, Rückkopplung), wohingegen im Gerät unter Ausführung 1 offensichtlich wesentlich höherwertige Bauteile eingesetzt wurden. Das kann man auf den rückwärtigen Bildern unter dem Modell sehen.
Auch ist der Heiz-Vorwiderstand unter dem Chassis angebracht (links, der rote Widerstand).
Die beiden Siebelkos des Netzteiles sind neben dem Chassis im Gehäuse montiert, dafür ist im Gegensatz zur Ausführung 1 der Lautsprecherübertrager am Lautsprecher befestigt.
Eine der VY2 Fassungen sitzt in einem größeren Loch im Chassis mit einer Extrapappe. Dieses größere Loch ist wohl für den grösseren Topfsockel der alternativ vorgesehenen VY1 gedacht.
Identisch mit Ausführung 1 ist allerdings das Netzkabel gewesen, was aber total spröde geworden war und ausgetauscht werden mußte !
 
Mein Chassis und auch das Gehäuse tragen die Nummer 1395, die Rückwand jedoch 1551. Auf der Rückwand ist aber auch die Bestückung VY2, VY2 VEL11 angegeben (!). Die Rückwand muß aber schon länger an diesem Gerät montiert gewesen sein, da sie Schmauchspuren an der Stelle, wo der Vorwiderstand der Ersatzröhre sitzt aufweist. (siehe unten)
 
Sämtliche mit Teer vergossenen Rollkondensatoren zeigten bei 300 V Leckströme 0,5-2 mA, was nicht akzeptabel ist (siehe Schaltbild, Netzerdekondensator, Gleichrichterüberbrückung, Koppelkondensator Triode-Tetrode und Abblockung Anodenspannung Triode 0,5 µF). Die Keramikkondensatoren < 200 pF sind selten defekt und wurden nicht überprüft.
Wie oben schon ausgeführt, ist der Ersatz in einem Notgerät aus dokumentarischen Gründen kritisch. Der Netzerdekondensator war früher schon ersetzt worden durch einen Loewe Kondensator aus den 30er Jahren, was an den Lötstellen deutlich erkennbar war. Die anderen beiden 5nF Kondensatoren stammen von Siemens und waren an den Lötstellen erkennbar original eingebaut worden. Der Loewe Kondensator wurde durch einen Kondensator von 1943 ersetzt. Alle Rollkondensatoren wurden mit dem Heißluftgebläse erwärmt und der Inhalt entfernt. Da die Kondensatoren Glas- bzw. Pappröhrchen als Außenhaut haben ist das problemlos möglich. Die Teerpfropfen wurden nach Einbau von neuen Kondensatoren wiederverwendet. Das jüngste vorgefundenen Bauteil war der Anodenspannungsblockkondensator 0,5 µF der Firma Peka von 3.47.
 
Der Selengleichrichter war zeitgenössisch eingebaut worden und wurde im Gerät belassen. Da er mit 200 V überprüft leider in Sperrichtung ca. 20 mA zeigte, wurde eine Diode 1N4004 zum Schutz in Serie geschaltet.
Die Sieb-Elkos hatten beide Leckströme bei 300V > 20 mA und waren auch nach kurzzeitigem Umpolen nicht regenerierbar. In Abweichung zum Lange-Nowisch Schaltbild beträgt ihre Kapazität nur 4 µF, was sich aber später beim Betrieb nicht negativ bemerkbar machte. Sie wurden am Minuspol gekappt und parallel durch neue Kondensatoren ersetzt, die im Lautsprecher versteckt werden konnten, da die Erregerspule direkt mit den Kondensatoren verbunden ist.
Das restaurierte Gerät sieht man von hinten mit Kommentaren in Bild 5.
 
 
 
 
Wie man sieht, ist der Gesamteindruck erhalten geblieben. Die notwendigen neuen Bauteile wurden so versteckt, dass sie auf den ersten Blick unsichtbar sind. Bild 6.
 
Seltsam ist die Bezeichnung auf der Skala "Loewe Radio AG" und auf dr Rückwand "Opta Radio AG Leipzig" Bild 7.
 
 
Das Gerät war mit einer VCL11 Ersatzröhre auf Basis zweier RV12P2000 bestückt. Bild 8.
 
 
Es handelt sich offensichtlich um eine Amateuranfertigung, die vielleicht gleichzeitig mit der falschen Rückwand im Gerät eingesetzt wurde, da die Rückwand an der Stelle des zusätzlichen Vorwiderstandes Schmauchspuren zeigt. Der Vorwiderstand von 1,5 kOhm wird durch den erhöhten Heizstrom der RV12P2000 von 75 mA statt 50 mA bei den V-Röhren leicht überlastet. Ein Betrieb mit VY 2 ist zusammen mit der Ersatzröhre nicht möglich. Der Kathodenkondensator an der Ersatzröhre war ausgetrocknet und wurde parallel durch einen neuen 10 µF Kondensator ersetzt. Ebenso mußte der 0,1µF Schirmgitterkondensator innen erneuert werden.
 
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Diese Ersatzröhre kann nur in diesem Gerät verwendet werden. Es ist keine allgemeine Ersatzschaltung !
Die Vorwiderstände ergeben in Summe folgendenden Spannungsabfall bei 0,075 A Heizstrom:
1,5 kOhm aus dem Gerät:   112,5 V
1,2 kOhm an der Ersatzröhre: 90 V
2 x P2000 in Serie:                  25 V
Summe:                                    227 V
 
Die Röhren werden also bei 220 V leicht unterheizt. Bei den heutigen Spannungen also genau richtig.
 
Das Gerät spielt mit der Ersatzröhre sehr gut, abgesehen von einigen Wackelkontakten im Abstimmkondensator, wobei ich es aber belassen habe, da er ein wichtiges Bauteil ist. Die Nieten sind rostig und er hätte komplett ersetzt werden müssen.
Die Absage von Beromünster auf 531 kHz konnte am letzten Tag , am 31.12.2008, klar und deutlich empfangen werden.
 
Bilder des restaurierten Gerätes von Außen finden Sie unter dem Modell.
 
Rüdiger Walz

 

Rüdiger Walz, 02.Jan.09

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Diese Gerät wurde wohl im Werk Opta in Leipzig prouziert und ist meins Wissens das Einzige Radio das dort unter dem Namen Loewe Opta hergestellt wurde.
Innen wurden nur West Bauteile verarbeitet, auch die original Röhren sind aus West Produktion.
Weiß jemand Näheres über das Gerät ??

Viele Grüße

Dietmar Rich, 15.Jul.04

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