• Year
  • 1946/1947
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 9824

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 6
  • Main principle
  • Superheterodyne (common); ZF/IF 483 kHz
  • Tuned circuits
  • 7 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast, Long Wave and Short Wave.
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 110; 130; 150; 220; 240 Volt
  • Loudspeaker
  • Electro Magnetic Dynamic LS (moving-coil with field excitation coil) / Ø 21 cm = 8.3 inch
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: 466W-1 [ab Nr. 11301] - Minerva-Radio Radiola-
  • Shape
  • Tablemodel, low profile (big size).
  • Dimensions (WHD)
  • 525 x 338 x 285 mm / 20.7 x 13.3 x 11.2 inch
  • Notes
  • Autodyne (Mischsuper)

    Bei Ankündigung des Gerätes im August/September 1946 war die EM11 lt. Hersteller nicht lieferbar, der verdrahtete Sockel jedoch zur späteren Nachrüstung eingebaut.

  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 13.2 kg / 29 lb 1.2 oz (29.075 lb)
  • External source of data
  • E. Erb 3-907007-36-0
  • Source of data
  • -- Original-techn. papers. / Radiokatalog Band 2, Ernst Erb
  • Circuit diagram reference
  • Lange-Nowisch (?)

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Forum contributions about this model: Minerva-Radio: 466W-1

Threads: 1 | Posts: 1

Ankündigung eines nicht genannten Autors in "Radiotechnik" 4/5 1846:

Minerva 466.

Der neue Minervasuper 466 ist eine serienmäßige Produktion eines neu entwickelten Gerätes. Die für die Konstruktion maßgebenden Gesichtspunkte entsprechen der heutigen Lage der österreichischen Radioindustrie und sind daher gewiß von allgemeinem Interesse.

Die Fabrik der Minerva Radio ist Ende Februar 1945 durch Bomben schwer getroffen worden und wurde bei den Kampfhandlungen in Wien durch Brand noch weiter zerstört. Abtransporte dezimierten den Maschinenpark und die Materialbestände, so daß die Führung des Werkes vor sehr schweren Aufgaben stand, als die Produktion erneut in Gang gebracht werden sollte. Immerhin waren aus der allgemeinen Zerstörung die wichtigsten Meßgeräte und Normalien gerettet worden. Aus dem Brandschutt geborgene Maschinen konnten wieder in Gang gebracht und das Prüffeld wieder instand gesetzt werden. Nach behelfsmäßiger Instandsetzung der Gebäude standen auch genügend Produktionsräume zur Verfügung; nach Sichtung der verbliebenen Materialbestände und Prüfung ihrer Ergänzungsmöglichkeiten konnte der Grundentwurf des neuen Modells getroffen werden.

Vom Bau eines ausgesprochenen Kleingerätes wurde bewußt abgesehen, da bei den zweifellos stark erhöhten Produktionskosten der Super wirtschaftlicher erschien und den Empfangsverhältnissen in Österreich besser angepaßt ist. Da vom letzten Exportsuper 415 noch verschiedene Einzelteile, insbesondere Gehäuse, noch lagernd waren, war damit die äußere Form und die Hauptabmessungen gegeben. Kurzwellenempfang sollte selbstverständlich möglich sein, also war auch die Zahl der drei Wellenbereiche gegeben.

Schwieriger war die Entscheidung über die zu verwendenden Röhren. Ein Warten auf den Wiederanlauf der inländischen Röhrenproduktion schien die Möglichkeit langer Verzögerungen zu bergen, gegen die Verwendung von Wehrmachtsröhren sprachen Bedenken verschiedener Art, vor allen Dingen die Frage späterer Ersatzmöglichkeit. Von normalen Rundfunkröhren war aber kein Supersatz vorhanden, denn es fehlte vor allen Dingen die Mischröhre. Nun sind selbstverständlich Mischschaltungen verschiedener Art auch ohne Mischhexoden oder Oktoden möglich; die Kathodenmischschaltung hat sogar den Vorteil sehr großer Rauschfreiheit. Es war naheliegend, auf die in früheren Minervasupern (S4, S5) gut bewährte Mischschaltung mit Pentode und Autodynschaltung im Kurzwellenteil zurückzugreifen. Zu untersuchen war hierbei lediglich, ob die Autodynschaltung auch bei der niedrigen Zwischenwelle günstige Ergebnisse versprach oder ob das Kompromiß zwischen Kreisverstimmung und Interferenzfreiheit bei der langen Zwischenwelle günstiger war. Im Gegensatz zu den früheren Supern ist im 466 die niedrige Zwischenwelle verwendet; dadurch werden Interferenzerscheinungen so gut wie vollständig vermieden. Die engere Röhrenwahl fiel auf die EBF11, die auch als Zwischenfrequenzverstärker und als erste Niederfrequenzstufeverwendet ist. Endröhre ist die 9-Watt-Pentode EL11, Gleichrichter die AZ11. Eine Lieferung des elektrischen Auges ist derzeit noch nicht möglich, doch ist der beschaltete Sockel für EM11 im Gerät vorhanden, so daß diese Röhre jederzeit eingesetzt werden kann.

Es ergibt sich so ein Vierröhrensuper mit einer Empfindlichkeit von ungefähr 25 Mikrovolt. Die tatsächliche Empfangsleistung des Gerätes liegt aber höher, als es der gemessenen Empfindlichkeit entspricht, denn die Klangkurve ist gerade im Mittelbereich sehr stark ausgeschnitten, um einen durchsichtigen Klang zu erzielen.Dadurch wird die Modulationsfrequenz von 400 Hertz benachteiligt und damit erscheint die Empfindlichkeit  niedriger.

Der technische Aufbau des Gerätes ist im Hinblick auf eine einfache und übersichtliche Erzeugung und für einen Teilversand beim Export entworfen. Der Netzteil des Gerätes bildet getrennt vom Apparatchassis ein Aggregat für sich, das mit einem Mehrfachkabel über Stecker und Sockel mit dem eigentlichen Chassis verbunden wird. Dagegen ist der Ausgangstransformator in das Chassis einbezogen, um einen umschaltbaren niederohmigen Anschluß für einen zweiten Lautsprecher bequem anbringen zu können. Auffallend ist die Verwendung von Einfachpoteniometern; diese Maßnahme ist offenbar aus Beschaffungsgründen getroffen worden.

Trotz der Verwendung der niedrigen Zwischenwelle von 483kHz ist das Gerät mit Dreigangkondensator ausgerüstet, besitzt also eine sehr hohe Eingangstrennschärfe und dadurch sehr gute Interferenzfreiheit. Der tatsächliche Mehraufwand an Material ist nicht so erheblich, als es auf den ersten Blick scheint, sind doch bei der Verwendung eines Zweigangkondensators verschiedene Siebkreise erforderlich, die ja auch Kosten verursachen.

Der Wellenschalter weist gegenüber der zuletzt von Minerva gebauten Form einige Neuerungen auf. Er ist jetzt als reiner Einzelkontaktsternschalter konstruiert und weist pro Stern 12 Federnpaare auf, welche durch rotierende Kontaktstücke aufeinandergeschaltet werden. Durch die Auflösung der bisherigen Kontaktbahnen in einzeln schaltbare Teilstücke ist eine völlig universelle Verwendung des Schalters bei ganz einheitlicher Erzeugung möglich. Die unmittelbare Kontaktgebung erfolgt so wie seit zehn Jahren durch polierte Silberflächen, welche sich bei Betätigung des Schalters von selbst reinigen. Das Rastenstück ist ungewöhnlich robust, so daß ein sehr präzises Schalten gesichert ist, entsprechend groß bemessen ist auch der Schaltknebel an der rechten Seitenwand des Gerätes.

Die Hochfrequenzinduktanzen sind Litzenspulen mit Eisenkern. Dabei sind die Eingangskreise mit normalen Schraubkernen ausgestattet, während die Zwischenfrequenzkreise zweiteilige Zylinderkerne besitzen, deren einstellbarer Luftspalt in die Mittelebene der zweiteiligen Wicklung fällt. Damit ist ein guter Regelbereich bei annähernd konstanter Spulengüte erreichbar. Der erste Zwischenfrequenztransformator besitzt eine durch Seilzug verschiebbare Spule, so daß seine Bandbreite veränderlich ist. Die Betätigung erfolgt über eine Mitnehmeranordnung vom Tonblendenpotentiometer aus.

Durch die Wahl der EBF11 als Mischröhre war eine Vorkehrung gegen extreme Lokalsenderfeldstärken nötig. Während nämlich die regelbaren Mischröhren den Schutz gegen Übersteuerung in ihrer Regelkennlinie besitzen, ist dieser bei der EBF11 nur durch eine eigene Einrichtung zu erreichen. Diesem Zweck dient ein Lokalschalter, der einen niederohmigen Widerstand über die Antennenkopplung legt und damit bei zu starkem Lokalsender die Gitterspannung der ersten Röhre auf das richtige Maß reduziert. Der Schalter ist als kleiner Hebel am unteren Skalenrand angeordnet.

Die Signalisierung des jeweils eingestellten Wellenbereiches erfolgt in sehr einfacher Weise dadurch, daß jeweils nur die Skala beleuchtet erscheint, deren Bereich mit dem Wellenschalter gewählt wurde. In Stellung Phono leuchten sämtliche Skalen auf. Der Skalenantrieb ist ein hochübersetzter Friktionstrieb und arbeitet auf ein Pertinaxsegment. Der Skalenzeiger ist an zwei Seilen aufgehängt und durch Reflexion beleuchtet.

Das Gehäuse ist aus Sperrholz gearbeitet und mit Nuß furniert. Ein Preßstoffrahmen umschließt Skala, Lautsprecherfeld und elektrisches Auge zu einem gemeinsamen Ganzen. Die Vorderfront ist in der traditionellen Minervamanier nach rückwärts geneigt und gibt dem Apparat ein ansprechendes Gesamtbild. Die Außenmaße des Gehäuses betragen 525mm Breite, 338mm Höhe und 285mm größte Tiefe. Das Gewicht des betriebsfertigen Apparates ist etwas über  13kg.

Hersteller: Minerva-Radio, Wien, VI., Zieglergasse  11.


Inserat in "Radiotechnik" 7/8 1946:

Georg Richter, 17.Jul.13

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