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WG35

Information - Help 
ID = 1234
       
Country:
Germany
Brand: Loewe-(Opta); Deutschland
Developer: Loewe-(Opta); Deutschland 
Tube type:  Diode-Tetrode-Pentode   Text 
Identical to WG35
First year 1934 Tube leaflet collection E.Erb Analysis by original leaflets

Base Loewe 12 pin (Codex=sp) Top contact with a cap.
Was used by Radio/TV-reception etc.
Filament Vf 63 Volts / If 0.18 Ampere / Indirect / Specified current AC/DC ~ = (Series working)
Description

The book "British Radio Valves The Classic Years: 1926 - 1946" states that this tube was sold in the UK but may have been made from imported parts.. It could be used as VM RF Tetrode or Diode and Output Pentode.

 
Text in other languages (may differ)
Tube prices 1 Tube prices (visible for members only)
Information source -- Schematic   Funke RPG4, W16, W17, Karten 157, 158, 159
British Radio Valves - The Classic Years: 1926-1946   Supplement, p. 48
Taschenbuch zum Röhren-Codex 1948/49
Röhrencodex , Röhren-Taschenbuch 1950 23000 Röhren

typische_schautung_des_wg35_von_loewe_patrizier_gw.png
WG35: Loewe Schautung
Adrian Riesen

sockel_wg35_loewe.png WG35: g.h.
Gerhard Heigl

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Just Qvigstad
wg35_spec.png
WG35: RVF-Röhrenbuch-M1,1947
Anonymous 15 Collector

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Usage in Models 3= 1934 ; 2= 1935 ; 1= 1936

Quantity of Models at Radiomuseum.org with this tube (valve, valves, valvola, valvole, válvula, lampe):6


Collection of

 
wg35_im.jpg

WG35
 

Forum contributions about this tube
WG35
Threads: 4 | Posts: 16
Hits: 8167     Replies: 0
  Endröhrenprobleme am Beispiel WG35
Rüdiger Walz
27.Nov.10
 
  1

WG 35 – Endstufenprobleme speziell und allgemein

Wie hier bereits angekündigt ein Bericht über Endstufenprobleme mit der Mehrfachröhre WG 35 von Loewe.
Die WG 35 enthält drei Röhrensysteme (Bild: WG 35-Sockelschaltung). Ein Nf-System, eine Diode und eine Endpentode. Die Endpentode hat laut Datenblatt einen Anodenstrom von 50 mA, hier in unserem 537 GW „Schlittschuh“ 41 mA bei 200 V Anodenspannung, damit also eine Anodenverlustleistung von 10 Watt und ist damit mit einer RE 604, EL 11, AL 4 oder moderneren Röhren wie EL 84 vergleichbar und das 1934. 1934 war die Standardpentode in anderen Radiogeräten die RENS 1374d bzw. AL 1 mit 6 W Verlustleistung.
Die drei Röhrensysteme mit Verlustleistung und Heizern (in Summe 0,18 A, 65 V = 11,7 W) lassen den Kolben der WG 35 sehr heiß werden. So blättert bei den meisten Röhren die schwarze Beschichtung an der Seite der Endpentode ab.
Die WG 35 wurde das erste Mal im Botschafter 1934 und zuletzt im 537 GW 1937 eingesetzt. In dieser Zeit erfuhr sie offensichtlich einige Modifikationen. Siehe Diskussion hier.
Problem im Loewe 537 GW mit der WG 35 Nr. 195736 G
Bei der ersten Inbetriebnahme wurde der Anodenstrom der Endpentode der WG 35 beobachtet. Strom und Spannungen an der Endpentode geben immer sehr gute Aufschlüsse über den Zustand der Netzteiles, Zustand des Koppelkondensators und natürlich Zustand der Röhre. Nach einigen Minuten anheizen konnten hier die Sollströme und Sollspannungen gemessen werden (Anode : 41 mA, 210 V, Kathode +18 V, Gitter 0 V) , allerdings seltsamerweise mit zunehmend steigender Tendenz. Dass Röhren bis zu 10 Minuten benötigen um einen stabilen Endzustand zu erreichen, ist nicht ungewöhnlich, aber der Strom sollte nicht mit zunehmender Tendenz weit über die Sollwerte ansteigen. Nach 10 Minuten über 70 mA ! Hier wurde zum Schutz der Röhre der Versuch abgebrochen und andere Röhren in dem Gerät ausprobiert. Alles in Ordnung, die Sollwerte wurden +/- nach einer Einfahrphase stabil eingehalten.
Erstaunlich war, dass alle Röhren (auch ohne 6 kOhm Widerstand im Sockel, siehe Thread oben) im Gerät einwandfrei arbeiteten.
Allgemeiner Exkurs über Endstufenröhren
Bild: Endstufe Folie1 zeigt schematisch eine Endstufe, wie sie auch ähnlich im 537 GW beschaltet ist mit ihren Solldaten. Über einen Koppelkondensator im Allgemeinen von 2 bis 50 nF (im 537 GW 10 nF) ist das Gitter an die Vorröhre angekoppelt. In den meisten Geräten wird die negative Gittervorspannung „automatisch“ erzeugt. Man legt dazu das Gitter über einen oder mehrere Widerstände im MOhm Bereich an Masse und legt in die Kathodenleitung einen Widerstand, hier im 537 GW von 300 Ohm. Durch den Strom der Röhre von 50 mA fallen an diesem Widerstand ca. 15 V-16 V ab. (U = R x I) Damit liegt die Kathode um 15 V positiv gegen Masse oder andersherum, das Gitter liegt – 15 V gegen Kathode, wie es die Datenblätter fordern. „Automatisch“ wird diese Art der Gittervorspannungserzeugung (eigentlich erzeugt man eine Kathodenvorspannung) deshalb genannt, weil bei Verringerung des Kathodenstromes auch die Vorspannung sinkt und damit automatisch der Kathodenstrom bei geringerem negativem Potential des Gitters gegen Kathode wieder steigen sollte, sofern die Röhre keine Störungen hat. Bevor mir jemand einen Rechenfehler nachweist: Zum Anodenstrom der Röhre muß auch der Strom über das Schirmgitter (g2, hier ca. 10 mA) der Röhre mitgezählt werden, der Kathodenstrom bei Pentoden ist daher immer höher als der Anodenstrom. In diesem Fall versagte die automatische Gittervorspannungserzeugung, der Anodenstrom stieg über die Zeit stetig an.
Fehler in Endstufen
Nun zu grundsätzlich möglichen Fehlern in Endstufen, die zu erhöhtem Anodenstrom bis zur Zerstörung der Röhre führen können.
1) Defekter Koppelkondensator
Der häufigste Fehler in 90 % aller alten Radiogeräte der 30er Jahre ist eine fehlerhafte Isolierung des Koppelkondensators. Bild: Endstufe Folie2 zeigt den eintretenden Zustand. Durch den Leckstrom durch den Kondensator vom positiven Potential der Anode der Vorröhre über den Gitterableitwiderstand hier von 1 MOhm wird das Potential des Gitters positiv. Damit wird es weniger negativ gegenüber der Kathode und der Anodenstrom steigt. Irgendwann kann die automatische Gitterspannungserzeugung diesen Effekt nicht mehr kompensieren und die Röhre wird überlastet.
Der Kondensator hier in diesem Gerät war aber bereits innen erneuert worden und hatte eine einwandfreie Isolation (mit Hochspannung geprüft).
2) Sekundäremission des Gitters
Weitere zu besprechende Fehler liegen in der Röhre selbst. Bild: Endstufe Folie3 zeigt den Fall der Sekundäremission. Gerade bei steilen Röhren mit eng gewickelten Gittern kann es passieren, dass Elektronen gegen die Gitterwindungen prallen. Sie laden das Gitter normalerweise negativ auf und ihre geringe Zahl wird hier über den 1 MOhm Gitterableitwiderstand abgeleitet. Damit haben sie keinen, bzw. geringen Effekt auf die Lage des Arbeitspunktes. Ist das Gitter jedoch mit Metallen verschmutzt, die besonders gut Elektronen emittieren, z.B. Barium von der Kathode oder vom Getter her, kann sogenannte Sekundäremission auftreten. Die aufprallenden Elektronen erzeugen die Emission von mehreren Elektronen, die dann zur Anode fliegen. Es werden also vom Gitter, abhängig vom Anodenstrom, mehr Elektronen emittiert als auf ihm landen, es wird damit positiv. Damit wird wieder das Potential zwischen Kathode und Gitter weniger negativ und der Anodenstrom steigt. Vor allem bei sehr hochohmigen oder defekten Gitterwiderständen kann sich dieser Effekt bemerkbar machen. Ein lawinenartiger Effekt ist denkbar, da steigender Anodenstrom auch mehr Sekundärelektronen erzeugt. Dieser Effekt der Sekundäremission wird z.B. bei der EE50 durch eine virtuellen zweiten Kathode zu höherer Verstärkung ausgenutzt.
3) Gitteremission
Hier wird die Emission von Elektronen aus dem Gitter nicht durch aufprallende Elektronen des Anodenstromes verursacht, sondern durch Aufheizung des Gitters. Dies geschieht bei eng gewickelten Gittern, die bei steilen Röhren nah an der Kathode platziert sind durch die Strahlungshitze der Kathode. Auch Strahlungshitze der Anode kann beim Bremsgitter Gitteremission erzeugen. Bild: Endstufe Folie4 zeigt den Effekt. Wieder wird das Gitter stärker positiv und wie oben unter 2) erhöht sich der Anodenstrom. Auch hier ist durch steigende Belastung eine Temperaturerhöhung des Röhrensystems und damit Erhöhung der Gitteremission denkbar.
4) Schlechtes Vakuum
Fehler gemäß 2) und 3) werden durch konstruktive Maßnahmen im Aufbau des Röhrensystems durch den Entwickler minimiert. Wesentlich häufiger tritt jedoch als Fehler ein schlechtes Vakuum der Endröhren auf.
Trotz sorgfältiger Entgasung der Röhrenbauteile kann es besonders bei hoch belasteten Endröhren zu Gasausbrüchen aus den Anodenblechen kommen. Bei durchsichtigen Röhren kann man dies im Extremfall durch ein blaues Leuchten innerhalb der Anode erkennen. Bild: Endstufe Folie5 zeigt den Effekt. Die Elektronen treffen bei schlechtem Vakuum auf ihrem Weg zur Anode auf Gasmoleküle. Beim Zusammenprall werden aus der Atomhülle Elektronen herausgeschlagen und wandern zur Anode. Die verbleibenden Gasionen (hier mit O+ dargestellt) fliegen zur negativsten Elektrode der Röhre, dem Gitter. Das Gitter wird positiver und wir haben eine Steigerung des Anodenstromes und damit wieder die Erzeugung zusätzlicher Ionen usw. usw.
Das blaue Leuchten entsteht durch Elektronen, die beim Zusammenprall nur auf eine höhere Bahn gehoben wurden, aber das Atom nicht verlassen haben. Beim Zurückfallen auf ihre angestammte Elektronenumlaufbahn geben sie die erhaltene Energie in Form von Licht ab. Bei Sauerstoff ist dieses Licht blau. Bei Bariumdampf z.B. bei der Regenerierung von Röhren dagegen grün.
Die Kennlinie der Röhre wird dadurch steiler, man kann also bei gleichem Elektrodenaufbau eine höhere Verstärkung erreichen, weshalb in den Anfangsjahren der Röhrenentwicklung die Forscher glaubten, dass eine geringe Gasmenge für eine effektive Röhre notwendig sei.
Untersuchung der betroffenen WG 35 Nr. 195736 G
Um nun herauszufinden, welcher der Effekte 2)-4) in der o.g. WG 35 die Ursache für das lawinenartige Ansteigen des Anodenstromes ist, wurde eine Testfassung für WG Röhren aufgebaut. (Bild: WG-Prueffassung). Basis ist eine Konfektschachtel aus Polystyrol. Die Fassung ist ein Nachbau eines geschickten Sammlerkollegen. Die Kontakte wurde an Bananenbuchsen seitlich herausgeführt und für die WG 34, 35 und 36 farbig beschriftet. Dadurch konnte ich jedes System separat an mein Netzteil für Gitter und Anodenspannung anschließen. Die Röhre wurde mit einem Stell-Trenntrafo mit 180 mA, 65 V geheizt. Es wurden vier Röhren WG 35 miteinander verglichen. Mein Netzteil hat leider die Kennlinien nicht immer komplett abfahren können, da es überlastet wurde. Es ist nicht für so starke Endröhren konzipiert.
Folgende Röhren wurden getestet:
51670
189093 G
195192 G
195736 G
 
WG 35 Nr. 51670
Diese Röhre war offensichtlich die Älteste der getesteten Röhren. Sie enthält keinen 6 kOhm Widerstand im Sockel. Auffällig war ihre schnelle Anheizzeit im Vergleich zu den anderen Röhren. Bei den jüngeren Röhren hat es offensichtlich noch eine Umkonstruktion der Kathode gegeben. Die Kennlinie zeigt Bild: WG35-51670-2. Das Ia – Ug1 Diagramm wurde bei 50, 100 und 170 V Anodenspannung aufgenommen. Alle Röhren erfordern einen 2 nF Kondensator von Anode zu Kathode, da sie ansonsten sofort Schwingungen im UKW Bereich erzeugen, was zuerst mein stabilisiertes Netzteil arg verwirrte und mit einem Oszilloskop nachgewiesen werden konnte.
Diesen Kondensator findet man auch in der Schaltung des 537 GW.
Das Schirmgitter wurde auf Anodenpotential gelegt. Das Bremsgitter ist innerhalb der Röhre mit dem Steuergitter verbunden. 170 V wurde gewählt, da ich damals noch von den (falschen) Werten im Schaltbild ausging, außerdem ist bei 210 Volt die Kennlinie so weit nach links verschoben, dass mein Gittervorspannungsnetzteil versagte. Es zeigt sich eine saubere Kennlinie, die allerdings nicht durch den Sollpunkt x verläuft. Dennoch funktioniert die Röhre im Gerät gut. Der Anodenstrom lag aber nur bei 35 mA. Die negativen Gitterströme wurden im µA Bereich gemessen. Er lag hier bei 0,0 (+/- 0,1 µA).
Negative Gitterströme entstehen wie oben unter 2)-4) erläutert durch emitierte Elektronen vom Gitter oder landende Ionen auf dem Gitter. Vernachlässigt man 2) und 3), ist er in erster Linie ein Maß für das Vakuum der Röhre.
Exkurs zum Vakuum und Gitterstrom
Zur Erläuterung habe ich hier zwei Bilder aus Barkhausen, Elektronenröhren, Band 1:  Allgemeine Grundlagen, S. Hirzel Verlag, Leipzig 1953 entnommen.
Bild: Barkhausen-Vakuumpruefung zeigt einen Aufbau mit Messgerät analog zu meinen oben gezeigten Schaltungen. Der Gitterstrom wird mit einem empfindlichen Instrument im µA Bereich gemessen. Zur Ionisierung eines Gasmoleküls Sauerstoff, Stickstoff oder Wasserstoff muss ein Elektron mindestens 16 V durchlaufen haben, um die nötige Geschwindigkeit und Energie zu erhalten. Das bedeutet, dass die Ionisierung von der Anodenspannung, den Dimensionen der Röhre und der freien Wegstrecke bis zum nächsten Gasmolekül und damit Vakuum abhängt. Die freie Weglänge bei Atmosphärendruck liegt bei 0,0001 cm, bei 0,000001 Atmosphären schon 100 cm. Das bedeutet bei einer Röhre mit 1 cm Anodendurchmesser treffen 0,5 % der Elektronen auf ein Gasmolekül. Der Ionenstrom zum Gitter und damit der negative Gitterstrom beträgt also ca. 0,5 % des Anodenstromes.
 
Barkhausen vermittelt mit folgenden Zahlen einen Eindruck:
„Von je 100 Millionen Molekülen bei Atmosphärendruck müssen dann alle bis auf eins weggepumpt sein. Trotzdem befinden sich dann in jedem Kubikzentimeter dieses „Vakuums“ immer noch 270 Milliarden Moleküle!“
Eine Röhre ist beileibe also nicht „leer“.
Bild: Barkhausen-Gitterstrom aus oben zitiertem Buch zeigt den Verlauf des Gitterstromes (das Bild enthält einen Fehler: An der y-Achse müssen die Bezeichnungen Ia und Ig vertauscht werden. Ia liegt im mA Bereich, Ig im µA Bereich). Im negativen Gitterspannungsbereich wächst also mit wachsendem Anodenstrom der negative Gitterstrom um dann kurz vor der Ug=0 –Linie (y-Achse) sich in positive Richtung umzukehren. Der Ionenstrom wird bei positivem Gitter dann von den darauf landenden Elektronen überlagert, bzw. da das Gitter nicht mehr die negativste Elektrode in der Röhre ist, landen sie auf der Kathode.
Der Funke Röhrenprüfer macht sich den Effekt zunutze, indem er einfach bei der Vakuumprüfung einen hochohmigen Widerstand in die Gitterzuleitung schaltet. Bei negativem Gitterstrom wird das Gitter dadurch positiver und die Anodenstromänderung kann am Instrument abgelesen werden. Das ist natürlich nur eine „Daumenprüfung“. Bei genauer Messung des Gitterstromes im Verhältnis zum Anodenstrom kann man das Vakuum einer Röhre bestimmen. Bei guten Röhren der 30er Jahre ist mit meinem Messinstrument (min 0,1 µ) kein Strom messbar.
Zurück zu den WG 35 Röhren.
Die Röhren 189093 G und 195192 G
zeigten im Gegen im Gegensatz zu älteren Röhre Nr. 51670 eine nach links verschobene Kennlinie, die nahezu durch den Sollpunkt verlief. 195192 G lag etwas oberhalb und zeigte im Gerät nach 10 Minuten Betriebszeit ebenfalls ein Anwachsen des Anodenstromes, jedoch nur geringfügig und m.E. tolerabel. Bei 170 V konnte die Kennlinie nur bis 50 mA aufgenommen werden, da Nr. 195192 G oberhalb 50 mA, 170 V Anodenspannung trotz Dämpfungskondensator anfing zu schwingen. Ig1 lag unter 0,1 µA.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bild: WG35-189093-1 und Bild: WG35-195192-1.
Röhre Nr. 195736 G
Hier zeigte sich beim Aufnehmen der Kennlinie ein anderes Bild. (Bild: WG35-195736-1) Die Kennlinie lag oberhalb des Sollpunktes und erhöhte sich beim Betrieb noch. Der Gitterstrom stieg langsam von 0,0 auf max -2,4 µA bei Ug1 = -15 V. Nach Abschalten der Anodenspannung sank er langsam von -2,4 µA wieder auf null. Er war unabhängig von Anodenstrom und Spannung ! Das läßt nur eine Interpretation gemäß Fall 3)Gitteremission zu. Sowohl Sekundäremission als auch Gitterstrom durch schlechtes Vakuum sind unmittelbar vom Anodenstrom abhängig.
Die Gitter der Röhre sind offenbar durch Barium verschmutzt. Womöglich durch eine Überlastung im Gerät ist Kathodenmaterial oder Gettermaterial verdampft und auf das Gitter gelangt. Die Anodenverlustleistung und der Heizer erwärmen die Gitter offensichtlich so stark, dass es zur Elektronenemission kommt. Zudem sind Bremsgitter und Steuergitter in der Röhre zusammengeschaltet, so dass es zwei potentielle Elektronenquellen geben kann, die die Steuergitterspannung beeinflussen. Normalerweise ist das Bremsgitter an Kathode oder Masse geschaltet.
Das Steuergitter und damit Bremsgitter wurden daher auf + 200 V geschaltet und kurz mit 50 mA belastet um sie zur Rotglut zu bringen und Verschmutzungen möglicherweise zu verdampfen. Da man in die Röhre nicht hineinschauen kann, habe ich das immer nur wenige Sekunden lang getan um die Gitter nicht zu zerstören. Dann betrieb ich die Röhre einige Stunden ohne Anodenspannung.
Die Kennlinie (Bild: WG35-195736-2) sah nun besser aus, im Gerät war aber immer noch das Anwachsen des Anodenstromes zu beobachten, wobei die Röhre seltsamerweise gut funktionierte und nicht verzerrte.
Notwendige Schaltungsänderung
Um die an sich gut funktionierende Röhre in dem restaurierten Gerät betreiben zu können, mussten also einige Schaltungsänderungen vorgenommen werden. Hierzu wurde der Gitterableitwiderstand durch Parallelschalten eines zweiten 1 MOhm Widerstandes auf 0,5 MOhm reduziert und der Kathodenwiderstand durch Serienschaltung auf 600 Ohm erhöht, schließlich sollten ja keine originalen Bauteile entfernt werden. Durch den reduzierten Gitterwiderstand werden die Ladungen schneller abgeleitet, es fällt eine geringere Spannung ab und durch den erhöhten Kathodenwiderstand wird das Kathodenpotential wesentlich positiver. Nach dieser Änderung arbeitete die Röhre auch nach 15 Minuten Betrieb einwandfrei mit hervorragender Empfangsleistung im Sollbereich. Die Kathodenspannung lag dann bei + 28 V. Der Anodenstrom stieg von anfangs 36 mA innerhalb dieser Zeit langsam auf 40 mA an.
Da das Gerät sowieso nicht auf Dauerbetrieb hin „repariert“ wurde, sondern nur für Kurzbetrieb originalgetreu restauriert wurde, ist diese Zeitspanne absolut akzeptabel.
 
Verwendete Literatur: Barkhausen, Elektronenröhren, Band 1: Allgemeine Grundlagen, S. Hirzel Verlag, Leipzig 1953
Als Anlage auf Wunsch einiger Leser die Kennlinien nochmals in größerer Versin. Der dateiname bezeichnet die Röhrennmmer
 
 
 
 
 
 

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WG35 (WG35)
Gerd Junginger
13.Dec.10
  1

Hallo,

anbei die Prüfkarten der WG35 für das RPG4 von Funke.

Gruss

Gerd Junginger

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WG35 (WG35), Ersatzschaltungen von der Fa. Loewe
Eckhard Kull
07.Nov.08
  1

Als PDF-Dateien 3 Ersatzschaltungen, die von der Firma Loewe für die nicht mehr produzierte Röhre WG35 im Jahr 1946 herausgegeben wurden.
1. Ersatzschaltung: WG35 wird durch UBF11 oder UCH11 und UCL11 ersetzt.
2. Ersatzschaltung: WG35 wird durch 2 x LV1 ersetzt
3. Ersatzschaltung: WG35 wird durch EBF11 und CL4 ersetzt.

Diese Ersatzschaltungen dürften auch heute noch aktuell sein, die WG35 ist ja nicht gerade eine leicht zu beschaffende Röhre und für Reparaturzwecke ist eine Ersatzschaltung auch verwendbar.

(Quelle/Herkunft: Original Blaupausen der Fa. Loewe, Archiv Röhren des Museums für Kommunikation in Frankfurt/Main)

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Wolfgang Holtmann
07.Nov.08
  2

Hallo Herr Kull

 

Zunächst meinen Dank für die wiederentdeckte Ersatzschaltung, sogar von LÖWE-RADIO selbst! Die Nachkriegszeit forderte Kompromissbereitschaft auf vielen Gebieten, wie wir alle wissen.

 

Da ich mich vor einiger Zeit selber mit der gleichen Problemstellung befasst habe, erlaube ich mir, auf einen gravierenden Fehler in der Heizkreisberechnung zu weisen. Vielleicht kann hiermit eine Enttäuschung beim eventuellen Nachbau verhindert werden.

 

Die Heizdaten der WG35: Uf ~63V bei If = 0,18A

In der angegebenen Ersatzschaltung wird die UBF11 (Uf ~20V) und die UCL11 (Uf ~60V) in Serie geschaltet! Das erfordert eine Gesamtfadenspannung von 80V! Es stehen aber nur 63V zur Verfügung! Von einer zusätzlichen Anpassung im Gerät ist ja keine Rede. Beide Röhren werden also stark unterheizt!

 

 

Hier ein Verbesserungsvorschlag

 

 

 

 

Auch hier ein Kompromiss um mit möglichst geringem Aufwand diese Röhren benutzen zu können. Die noch vorhandenen Abweichungen sind m.E. tolerierbar.  

 

Dann noch eine Bemerkung, die auch für die anderen Ersatzschaltungen der WG35 gilt: Die Katode der HF-Gleichrichterstrecke kann nicht getrennt herausgeführt werden. Die verschiedenen Radioschaltungen mit der WG35 machen jedoch davon Gebrauch. Ich nehme mal an, dass sich das in der Praxis vernachlässigen lässt.

 

MfG 

   

 

 
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Löwe WG35, Mithilfe gefragt
Wolfgang Holtmann
28.Jan.08
  1

 

Bei der Durchsicht der verschiedenen Loewe-Mehrfachröhren bin ich über eine Ungereimtheit gestolpert:

 

Das Sockelschaltbild der WG35 ist einmal mit und ein andermal ohne einen Zusatzwiderstand zu finden. Was ist nun falsch? Oder sind beide richtig?

 

Maßgebend sollten eigentlich die Datenblätter des Herstellers, die LÖWE-RADIO AG (1940), sein. Darin wird die WG35 mit einem 6 kOhm Widerstand abgebildet. Er geht von der Katode des 1. Systems zu einem Heizfadenende (HA). Das Gleiche ist in den „Tabellen f.d. Funkpraktiker“ (1948) abgebildet.

 

.

.

Ohne diesen Widerstand (aber mit einem Kondensator) ist die WG35 in der Funkschau Röhrentabelle (1946) und im Röhrentaschenbuch von W.Beier (1954) gezeichnet.

 

 

 

Mithilfe gefragt

Unsere Mitglieder, Herr Dr. Walz und M. Weiß (Loewe-Sammler) habe ich schon per e-mail angesprochen. Weiterhin habe ich das Inhaltsverzeichnis der FUNKGESCHICHTE (GFGF) nach Hinweisen über diesen Umstand durchsucht, aber nichts gefunden. Um die Sache in einem größeren Rahmen zu „erforschen“, sind möglichst viele Antworten wünschenswert. Daher erscheint dieser Thread zunächstmal im Talk!

 

Ich nutze Informationen, zu finden in dem bekannten Buch „Radios von Gestern“ (E. Erb). Dort ist (u.a.) das Sockelschaltbild der neu auf den Markt gebrachten WG35 zu sehen, und zwar ohne diesen zusätzlichen Widerstand. Dafür ist ein Kondensator (HF-Kurzschluss) von der Anode der Endröhre zu deren Katode geschaltet. Ich gehe mal davon aus, dass das die Urversion ist, weil 1934 veröffentlicht.

 

Schön der Reihe nach

Glücklicherweise haben wir es mit einem Röhrentyp zu tun, der nur von einem Hersteller (LÖWE-RADIO AG) produziert, und nur in vier Radios -desselben Herstellers- eingesetzt wurde.

 

Der „Botschafter GW“ (1934/35) war der erste Empfänger mit der Mehrfachröhre WG35.

Hier im RM sind zu diesem Typ sage und schreibe vier(!) unterschiedliche Schaltbilder und zusätzlich noch eine „Umbauanleitung“ gespeichert. Das deutet auf Probleme, welche während der Serienproduktion zu bewältigen waren.

Hier setze ich den Hebel an, hierin könnte das Geheimnis der unterschiedlichen WG35 liegen?

 

Betrachten wir das Schaltbild der 1. Produktionsphase (bis SN3300):

 

 

Im dazugehörigen Schaltbild wird deutlich, dieser Widerstand liegt dem Katodenwiderstand (Rk) des 1. Systems parallel. Der oben erwähnte Heizfadenanschluss (HA) ist nämlich nach Masse verdrahtet!

 

Warum so umständlich?

Ich vermute(!), man hatte nachträglich festgestellt: beim Botschafter GW bis SN 8500 war der Katodenwiderstand der Tetrode mit 17 kOhm viel zu hoch bemessen! Das ist für den Empfang nicht so gravierend, weil die Gittervorspannung in der Audionschaltung (Gittergleichrichtung) sowieso nur von der Größe der ZF-Spannung abhängig ist. Nur in Stellung TA soll der Spannungsabfall am Rk den Arbeitspunkt dieser Stufe mehr nach links festlegen.  

Um nicht alle bereits produzierten Geräte nachbessern zu müssen, hatte man einfach in den Röhrensockel einen 6 kOhm Widerstand eingelötet. Somit konnte (auf Wunsch?) nur durch Austausch der WG35 der Entwicklungsfehler behoben werden.

 

Gestützt wird diese Vermutung durch die Tatsache, dass in den Botschaftern GW ab SN 8501, sowie in den Nachfolgern „Patrizier“ und „537 GW“ –welche ebenfalls mit einer WG35 ausgerüstet sind- dieser Rk schon von vorneherein auf 6 kOhm bemessen wurde!

 

 

Das bedeutet wiederum, für diese Geräte war diese „Notlösung“ eigentlich nicht mehr nötig. Daher hatte man die WG35 ohne den extra Widerstand weiter produziert!

Mit anderen Worten: Es sind beide Versionen im Umlauf. So gesehen sind beide Sockelbilder -für die jeweilige Röhrenvariante- zutreffend!

 

Löwe muss sich  vorhalten lassen, die elektrisch unterschiedlichen WG35 nicht deutlich gekennzeichnet zu haben. Damit meine ich nicht irgend eine Ziffer oder einen Buchstaben in der Fabriksnummerierung, sondern in der Typenbezeichnung selbst, wie z.B. WG35B, oder WG35N. Dazu gehören selbstverständlich auch zwei Sockelschaltbilder, die den besagten Unterschied für den Fachmann aufzeigen.

Man stelle sich eine Radio-Werkstatt vor, die eine defekte WG35 ersetzen muss und per Zufall die „verkehrte“ aus dem Vorrat verwendet.    

 

Und was sagt mein Röhrenprüfgerät dazu?

Die meisten RPGs testen auf Isolation zwischen Katode und Heizfaden. Es leuchtet ein, das führt zu einer Fehleranzeige bei den WG35 mit dem Zusatzwiderstand! Die Fa. Funke hat das lobenswerterweise auf der Karte 157-159 bei meinem W16 als Hinweis gedruckt:

 

 

Stutzig macht mich der angegebene Zeitraum.  Wieso wurden erst ab Juli 1937 (laut Funke) die WG35 mit Widerstand produziert? Also beinahe am Ende der WG35 Ära. Das passt nicht in meine bisherige Argumentation, wobei ich mich natürlich genau so gut irren kann! Oder hatte Löwe zwischenzeitlich –heimlich- eine Änderung am System der Tetrode durchgeführt?

 

Die chronologischen Zusammenhänge

Ausgehend von den Daten im „Radio-Katalog Bd.I“ (E. Erb) habe ich ein bildliche Darstellung der Radio Produktion (oberhalb) und der angenommenen WG35 Produktion (unterhalb) von Löwe gemacht. Wohlgemerkt, es ist eine recht grobe Einschätzung!

 

 

Ich probiere damit deutlich zu machen, dass die WG35 ohne den zusätzlichen Widerstand, von Anfang 1934 bis Ende 1937 (und eventuell noch länger) für die Gerätetypen

  • Botschafter GW und W
  • Patrizier GW
  • OPTA 537 GW „Schlittschuh“

zur Erstbestückung erforderlich war.

 

Ich wiederhole, nur die Botschafter GW bis SN 8500 (die den falschen Rk von 17 kOhm eingebaut haben) benötigen meines Erachtens diese Anpassung (Nachbesserung) mit dem 6 kOhm im Sockel. Somit ging es eigentlich nur darum, einen gewissen Vorrat an WG35 mit Korrekturwiderstand für diese Anfangsproduktion ca. Ende 1934 nachträglich zu fertigen.       

Ab SN 8501 und auch die Nachfolger Patrizier und OPTA 537 GW hatten ja schon von vorneherein den erforderlichen Rk von 6 kOhm eingebaut.

 

Daraus kann man den Schluss ziehen:

Es müssten viel mehr WG35 ohne Widerstand als mit Widerstand hergestellt worden sein!

 

Aufruf an die Besitzer der genannten Löwe Radios:

Bitte notiert :

n      die SN mit Zusatzbuchstaben der WG35 und

n      überprüft mit dem Ohmmeter, ob zwischen Pin K1 und HA ein Widerstand eingebaut ist. Die WG35 darf dafür ruhig defekt sein.

n      Angabe des Gerätetyps und dessen SN ist auch hilfreich.

n      Wenn man ganz sicher ist, dass es sich um die Erstbestückung handelt, bitte vermelden.

Reaktionen bitte hier im Forum oder an meine e-mail Adresse.

 

Vielen Dank im Voraus!

MfG

Wolfgang Holtmann
02.Feb.08
  2

Zwischenstand:

Bisher habe ich nur eine Reaktion (von Herrn M. Weiß):
Seine beiden WG35 sind zu seinem Botschafter GW (SN 3116) neulich dazugekauft. Beide haben den Widerstand im Sockel eingebaut und tragen die Seriennummern:

213426 G und 214308 G

,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,

Ist das eine realistische Einschätzung?
Wir haben ca. 4500 Mitglieder. Davon klicken 160 diesen Thread an. 30 davon besitzen ein Löwe-Radio mit der WG35, odere haben eine lose Röhre herumliegen.
Von den 30 hat die Hälfte keine Lust oder Zeit zu reagieren! Das ist normal.

Nun warte ich noch auf die restlichen 9 Mitglieder........  

 

 

Christian ADAM
02.Feb.08
  3

Hallo Wolfgang,

Meine WG35 (photo im Rmorg) trägt die Nummer 205508G. Von unten sieht sie aus wie aud dem Foto von Herr Weiss. Der Widerstand ist da und Ich habe 5,9k gemessen!

Die Röhre ist kaputt (Faden gebrochen) und Ich besitze kein LOEWE Apparat.

So, wer macht weiter?

M f G aus Colmar,

Christian

Konrad Birkner † 12.08.2014
02.Feb.08
  4

WG35  Nr.213085 G hat ebenfalls den Widerstand 6,04 kOhm.

An der Stelle des angeblichen Kondensators messe ich ca. 17 pF. Dieser Wert kommt aber auch an anderen Verbindungen ( z.B. Schirmgitter/Anode), was den Schluss nahelegt dass es innere und Zuleitungkapazitäten sind.

Reiner Scholz
02.Feb.08
  5 Hallo Herr Holtmann,
meine WG35 hat die Fertigungsnummer   90762 G  und hat ebenfalls diesen 6 kOhm Widerstand.

Zusatzfrage: Die (isolierten) Zuleitungen für A2 und HE sind mit einer Kupferdrahtwendel umwickelt, deren Enden beide an K1 angeschlossen sind. Was hat es damit auf sich?
Wolfgang Holtmann
02.Feb.08
  6

Guten Abend Herr Scholz

Auch Ihnen danke ich für die Auskunft!

Diese Drahtwendel sollen eine gewisse Abschirmung der Zuleitungen A2 (Anode Diode) und ein Heizfadenende (HE) bewirken. Damit kann man störende elektrische Felder reduzieren, welche von den in der Nähe liegenden Leitungen aufgenommen werden könnten.

MfG

Martin Steyer
02.Feb.08
  7 Hallo Wolfgang,

durch Bau eines neuen Regals (Raumteiler) mit Körting-Radios ist hier einiges durcheinander geraten und ich bin erst heute wieder nach dem Neuverteilen an meinen Patrizier herangekommen. Radios sind ganz schön schwer, besonders die von Körting!!).
Meine WG35 hat die Seriennumer 207042G und hat den eigebauten Widerstand. Der Blick von unten sieht exakt wie auf dem Foto aus.

73, Martin (DK7ZB)
Jürgen Stichling
10.Feb.08
  8 Hallo Herr Holtmann,

meine Röhre mit Seriennummer 209743 G weist ebenso den 6KOhm Widerstand auf.

Gruß
Jürgen Stichling
Wolfgang Holtmann
20.Feb.08
  9

Hallo Röhrenfreunde!

 

Nach einer Zwangspause bin ich wieder zurück und probiere weiterhin, die Problematik über die technischen Details der WG35 einer Lösung näher zu bringen. Das geht -nach so langer Zeit- natürlich nur mit Hilfe von vielen „Mosaiksteinchen“, angetragen durch die Leser.

 

Bestandsaufnahme:

Immerhin haben 6 Mitglieder Ihre Röhren untersucht, sodass wir im Moment 7 Seriennummern festhalten konnten, wobei alle(!) diesen Zusatzwiderstand von 6 kOhm eingelötet haben!

 

Das beißt sich mit meinen anfangs gemachten Vermutungen. Ebenso erscheint mir in diesem Lichte das durch Funke angegebene Umstellungsdatum 7.1937 als noch unglaubwürdiger. Siehe Post1. Allerdings ist die Anzahl der „Mosaiksteinchen“ noch viel zu gering um ein deutliches Bild zu erhalten!

 

Auf einer anderen Schiene....

Damit meine ich die schon erwähnte –heimlich durchgeführte- (eventuelle) Änderung am System der Tetrode der WG35. Die Hersteller nennen sowas „Produktverbesserung“!

 

Dazu könnte folgendes Szenario passen:

Die Fa. Löwe hatte die Geräte Botschafter GW und W 1934 auf den Markt gebracht und danach erkannt, da muss unbedingt noch eine Verbesserung am Tetrodensystem durchgeführt werden. Das will man verständlicherweise nicht gerne an die große Glocke hängen..... Also, es musste eine WG35 produziert werden, die gut funktioniert in den bereits hergestellten Radios, aber auch für die zukünftigen anwendbar ist.
Das Wichtigste: bloß keine Namensänderung! Ein Kompromiss musste her, so vielleicht ....

 

 

 

Für die Botschafter GW bis SN 8500 ist eine Parallelschaltung von 6 KOhm zum bereits bestehenden Rk von 17 kOhm (Rges ~ 4,4 kOhm) akzeptabel.

In den Geräten ab SN 8501, sowie im Patrizier GW und OPTA 537 GW erforderte das verbesserte Tetrodensystem nun einen optimalen Gesamt-Katodenwiderstand von 3 kOhm.
Da die angepasste Version WG35 (vermutlich ausgeliefert etwa ab 2. Hälfte 1934) schon den im Sockel eingelöteten Korrekturwiderstand mitbekam, brauchte man nur den Rk in diesen Geräten auf 6 kOhm zu bemessen, um auf die erforderlichen 3 kOhm zu kommen.

 

Randbemerkung zur Röhrenprüfung:

Wenn da tatsächlich eine eingreifende Änderung am Tetrodensystem vorgenommen wurde, dann ist die Emission (bei gleichen Prüfkonditionen) auch abweichend, d.h. die „Gut – Unbrauchbar“ Anzeige wertlos geworden. Zwei verschiedene Kinder bekamen den gleichen Namen „WG35“. Der Trick mit dem eingelöteten 6 k Widerstand hat nämlich darauf keinen Einfluss!

 

Wie können wir mehr Sicherheit über meine 2. Hypothese bekommen?

Ausgehend von der Tatsache, dass die WG35 im Jahre 1934 eingeführt wurde, hatten Fachzeitschriften wie FUNK und FUNKSCHAU -und auch LÖWE- ein Interesse daran, hierüber einen (oder mehrere) ausführlichen Bericht zu publizieren. Die Fakten kamen natürlich vom Hersteller selbst. Hier sollte man die von mir als „Urversion“ bezeichnete WG35 ohne den Korrekturwiderstand beschrieben finden.


Davon kamen allerdings rel. kleine Stückzahlen auf den Markt, die nach Verschleiß bzw. Defekt weggeworfen und durch die nur noch gefertigte „verbesserte“ WG35 mit dem eingebauten Widerstand ersetzt wurden. Das erklärt die anscheinend geringe Häufigkeit der „Urversion“.

 

Ich habe bereits das Jahresinhaltsverzeichnis der FUNKSCHAU von 1934 und 1935 (unter Texte) durchforstet und zwei Beträge finden können, die uns weiterhelfen könnten:

 

Nacheditiert 21.02.08 :

-- Schaltung mit Loewe Dreifach-Kraftröhre. 1934/37

-- Loewe Botschafter. 1935/12

Wie uns Herr Walz freundlicherweise mitteilte, diese beiden Beiträge haben keinen Bezug zum Thema "unterschiedliche WG35".

 

Vielleicht kann trotzdem jemand einen Vorstellungsbericht der WG35 in der einen oder anderen Fachzeitschrift finden?

Ich wiederhole meine Bitte: bisher noch nicht entdeckte Einzelheiten zum Thema einzubringen.

 

MfG

Rüdiger Walz
20.Feb.08
  10

Meine WG 35 weisen folgende Situation auf:

Nr. 51670        kein Widerstand

Nr. 189093 G  Widerstand 6,8 kOhm

Nr. 195192 G Widerstand 7,1 kOhm

Die ältere Röhre funktioniert einwandfrei in einem Patrizier GW.

Selbst in den Kundendienstschriften von Loewe zum Patrizier und 537 GW finden sich keine Hinweise zu unterschiedlichen WG35. In Loewe Schaltbild vom Patrizier vom 5.9.1935 ist der 6 kOhm Widerstand innerhalb der Röhre eingezeichnet. Im Schaltbild des 537 GW vom 6.7.1936 nicht. Das Schaltbild des Patrizier wird mit "Ausführung 2" bezeichnet und beginnt ab Seriennummer 11001. Der Kathodenwiderstand beträgt 6 kOm. Eine "Ausführung 1" ist in den Unterlagen leider nicht vorhanden.

Auffällig ist noch, dass meine Röhren mit Widerstand ein "G" in der Seriennummer haben. Ob dies allerdings mit dem Widerstand zusammenhängt oder ein Zufall ist, ist nicht klar.

Die zitierten Funkschau Artikel haben folgenden Inhalt:

1934, Seite 37 Schaltung mit Loewe Röhre 3 NFW oder 3 NFL

1935, Seite 12 Leistungsvergleich vom Loewe Botschafter mit anderen Allstromempfängern. Vor allem bei 220 V zu 110 Volt. Keine Hinweise auf Variation der Röhren.

Grüsse

Rüdiger Walz

 

 

Rainer Glaschick
23.Feb.08
  11 In dem "Röhren-Vademecum" von 1947 (Regelien's Verlag Berlin) ist in der Sockelschaltung der Kondensator gezeichnet; in den Bemerkungen findet sich nichts weiter.
Gerhard Eisenbarth
24.Feb.08
  12 Meine WG35 hat einen 6 Kilo Ohm Widerstand im Sockel.
Zwischen A3 und K3 messe ich 25pF.

Die Serien-Nr.: 215514G
 
WG35
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