blaupunkt: 4W77; Zwischenfrequenz

ID: 310177
Dieser Artikel betrifft das Modell: 4W77 (Blaupunkt (Ideal), Berlin, später Hildesheim)

blaupunkt: 4W77; Zwischenfrequenz 
31.Jan.13 21:44
86

Manfred Rathgeb (D)
Beiträge: 301
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Zu Beginn der Meß-und Abgleich-Anweisung zum Blaupunkt-Super 4 W 77 ( Seite 9 des technischen Kundendienstheftes ) steht wörtlich : Zur Beachtung ! Um örtlich bedingte Zwischenfrequenz-Störungen zu vermeiden , wird der Super 4 W 77 entweder mit der normalen Zwischenfrequenz von 468 kHz oder aber mit 473 kHz geliefert. Die Geräte für 473 kHz sind durch einen entsprechenden Aufdruck auf dem Chassis in der Nähe des Oszillatortopfes kenntlich gemacht, worauf vor Beginn der Abgleicharbeiten genau zu achten ist . ...

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ZF "Durchschlag" 
01.Feb.13 12:11
86 from 2105

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Der Grund für die abweichende ZF-Frequenz für die "Westausführung" der Super praktsch aller Firmen, bestand darin, daß im Westen ein starker Langwellensender auf einer Frequenz betrieben wurde (Luxemburg), die direkt in die Zwischenfrequenzstufen einstrahlte bzw. über interne Kopplungen aus der damals üblichen Langdrahtantenne dort ankam. 

Die Wirkungsweise ist folgende. Wird ein empfangener Sender in die ZF umgesetzt, ist dessen Träger dort auf der nominellen ZF-Frequenz (468kHz) zu finden. Strahlt nun ein Langwellensender (mit etwas unterschiedlicher Frequenz) direkt ein, so bildet dessen Träger in der ZF eine störende "Seitenlinie". Nach der Demodulation entsteht daraus ein (konstanter) Pfeifton.

Als Abhilfe wird die ZF-Frequenz so weit verschoben (473kHz), daß dieser Interferenzton einerseits schwächer wird, weil er nicht mehr in den Durchlaßbereich des ZF-Filters fällt und anderseits (dadurch) so hoch, daß er Nf seitig nicht mehr übertragen wird. 

MfG DR

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Einspruch. 
01.Feb.13 13:08
98 from 2105

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Rudolph.

Ich muss gegen Ihren Beitrag  leider einsprechen.
Wenn  der oder diese Sender direkt auch die ZF zugreifen wuerden, muessen doch, wie es auch wirklich der Fall ist die ZF- Sperren dagegen helfen.

Es ist aber der Klirrfaktor K2 , der in der Mischstufe wegen der gekruemmten Ug-Ia Kennlinie erzeugt wird. 2x 234 Khz = 468 Khz =Schwebung,  oder 2x 233Khz = 466Khz,  ergibt einen Pfeifton von 2Khz .
Siehe auch hier:


Gruss, Knoll

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Präzisierung 
01.Feb.13 13:16
120 from 2105

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Danke für die Präzisierung.

Der störende Träger entsteht also in Folge der Nichtlinearität (2. Ordnung) der Mischstufe und wird nicht direkt eingestrahlt. D.h. der Wirkungsmechanismus ist anders.

Die Pfeifwirkung ist aber genau so vorhanden wie wenn ein direkter ZF Durchschlag stattfände.

MfG DR

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AM Zwischenfrequenzen  
02.Feb.13 14:59
238 from 2105

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Der Wert für die AM Zwischenfrequenz hat sich, dem Stand der Technik folgend, allmählich herausgebildet.

Aufgrund der heute verwendeten keramischen Filter ist für neuere Geräte praktisch nur noch 455kHz üblich.

Hier ein früherer und ein neuerer Thread zur Entwicklungsgeschichte des Wertes der AM ZF.

MfG DR

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