Mischung = Modulation

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ID: 441170
Mischung = Modulation 
12.Jan.18 12:44
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Rudolf Drabek (A)
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Rudolf Drabek

Unter "Basteln. Selbstbau, Radiotechnik" finden sie bei Suche nach "Modulator" 15 Einträge.

Der Röhrenmodulator von Herrn Roschy zeigt am besten die Identität der Begriffe  Mischung = Modulation . Dazu die Mischstufe des B1X42A im Vergleich.

Bild1

Am G1 der ECH84 Heptode wird die Trägerfrequenz zugeführt, am G1 der ECH81 die Empfangsfrequenz. Am Mischgitter der ECH84 die Niederfrequenz, am Mischgitter der ECH81 die Oszillatorfrequenz.

An der Anode beider Heptoden erhält man die Mischprodukte. Sie unterscheiden sich nur in der Frequenzdifferenz der Seitenbänder zum Oszillatorsignal, je nach den zugeführten Frequenzen.

Bei Verwendung als Modulator werden i.a. beide Seitenbänder verwendet. Bei Verwendung als Mischer meist das untere Seitenband, sprich die Zwischenfrequenz, das obere Seitenband wird verworfen.

Bild2                                                           Bild3                                                  Bild4

Im Bild2 die Darstellung die Trägerfrequenz fT und die beiden Seitenbänder fT+-fm, die gegensinnig um die Trägerfrequenz rotieren. Die vektorielle Summe aller drei Komponenten liegt immer auf der roten Linie. Gezeichneter Fall für eine Modulationstiefe von m=100% . Bild3 zeigt den zeitlichen Ablauf, wie man erkennt wird die Trägerfrequenz mit der Modulationsfrequenz multipliziert.  Auch bei additiver Mischung übrigens. Die Summe der Seitenbänder bilden die obere und untere Einhüllende. Bild4 die spektrale Energieverteilung. Multiplikative und additive Mischung unterscheiden sich nur in der Signalzufuhr an ein nichtlineares Bauelement.

Ist die Trägerfrequenz 1,46 MHz und die Empfangsfrequenz = Modulationsfrequenz 1 MHz so sind die beiden Seitenfrequenzen 460 kHz, die ZF und 2,46 MHz  die verworfen wird. Eine ausführliche Einführung hier.

Auch eine Diode kann als Mischer oder auch Modulator geschaltet werden.

Der Oszillator ist ein schwingendes Audion, das als Oszillator verwendet wird. Vertauscht man Eingang und Ausgang, so wird diese Schaltung zum gewöhnlichen Detektor.

Auch ein Differenzverstärker kann sowohl als Detektor als auch als Modulator verwendet werden.

Eine etwas erweiterte Version dieses Artikels siehe mein Profil.

 

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Mischung ≠ Modulation 
12.Jan.18 13:24
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Die Begriffe "Mischung" und "Modulation" können nicht in jedem Fall gleich gesetzt werden.

  • Mischung (beim Superhet): Umsetzung einer hochfrequenten (und modulierten) Spannung in eine Zwischenfrequenz. HF => ZF
  • Mischung (von NF-Signalen): (rückwirkungs freie) Addition von verschiedenen Nf-Signalen, wobei die Amplituden der Signale individuell geregelt werden können. 
  • Modulation (in der HF Technik): Beeinflussung der Parameter einer HF Schwingung in Abhängigkeit von einer NF Schwingung.
    Die beeinflußbaren Parameter der Hf Schwingung sind:
    * die Amplitude => Amplituden-Modulation (AM, DSB, SSB)
    * die Frequenz => Frequenz-Modulation (FM)
    * die Phase => Phasen-Modulation (PM)
    (FM und PM sind mit einander "verwandt".)
  • Modulation (von NF-Signalen):  (musikalisch) periodische Schwankungen der Lautstärke und der Frequenz.

Die Gleichsetzung Mischung = Modulation bezieht sich nur auf die vorgestellten Schaltungen mit Hexoden. Und sie ist auch da nicht korrekt, denn Mischung ist eine Umsetzung von der HF-Lage in die ZF-Lage, während Modulation eine Umsetzung von der NF-Lage in die HF-Lage bedeutet.

Allgemein gilt also eher "Mischung ≠ Modulation"

MfG DR

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