Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios"

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ID: 549614
Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
20.Jan.21 00:57
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Matthias Zeber (D)
Beiträge: 27
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Hallo Zusammen,

Das Thema UKW Abschaltung beschäftigt uns alle, danach sind unsere geliebten Radios nur noch tote braune Holzkiste, daher habe ich nach einer einfachen, günstigen und leicht einbaubaren Alternative für den UKW Empfang gesucht.

ich möchte Euch hier meinen „Bluetoothadapter für Röhrenradios" vorstellen der ohne Umbau direkt in die meisten 50er Jahre Radios eingebaut werden kann.

Das besondere daran ist das hierfür KEINE externe Spannungsversorgung notwendig wird, alle erforderlichen Spannungen werden direkt dem Rundfunkempfänger entnommen.

Für 15,-€ + Porto kann vom Autor ein Komplettbausatz erworben werden.

Bei Interesse kann ich vorab per E-Mail eine Auf und Einbauanleitung senden.

 

Meine Schaltung hat 2 Besonderheiten:

1. galvanische Trennung durch DC/DC Wandler, daher absolut kein Störbrummen, und keine vagabundierende Störströme

2. Der Bluetoothadapter wird nur bei gedrückter Tonabnehmertaste eingeschaltet, damit ist sichergestellt das bei Rundfunkempfang die Handytöne nicht im Nirvana verschwinden und der DC/DC Wandler keine Störungen an das Rundfunkteil abgiebt.

Auf Youtube habe ich  ein Video das die Funktion in einem "Opus 9" zeigt hochgeladen

Hier seht Ihr meinen Bluetoothadapter eingebaut in einem Grundig 6099

Bluetoothadapter eingebaut in Grundig 6099

 

Grundig hat für die Nachrüstung schon ein M3 Gewinde vorgesehen.

 

Funktionsweise:

Leider steht im Röhrenradio kein Signal "Tonabnehmer eingeschaltet" zur Verfügung, aber bei eingeshalteten Tonabnehmer wird in den meisten Radios das Magische Auge und/oder das HF Teil ausgeschaltet.

Bei eingeschaltetem Rundfunkempfang schaltet der Darlingtontransistor des Optokopplers durch und sperrt den NPN Transistor T1, wird aber TA eingeschaltet, so ist die LED des Optokopplers aus und der Darlingtontransistor ist gesperrt, dadurch wird die Basis von T1 mit Spannung versorgt und T1 schaltet den DC/DC Wandler ein, und damit auch das Bluetoothmodul.
Siehe Plan auf Bild 1

Bild Komplettbausatz:

Stückliste

Stück

Bauteil

Beschreibung

Platz

1

Platine

Doppelseitige Platine mit Bauteileaufdruck

Platine

4

1/4W 27K

Kohleschichtwiderstand 1/4W, 5%, 1,5 KOhm

R1-R4

1

1/4W 5,6K

Kohleschichtwiderstand 1/4W, 5%, 2,2 KOhm

R5

1

1/4W 1,2K

Kohleschichtwiderstand 1/4W, 5%, 1,2 KOhm

R6

2

1/4W4,7K

Kohleschichtwiderstand 1/4W, 5%, 4,7 KOhm

R7-R8

1

1N 4001

Gleichrichterdiode, DO41, 50V, 1A

D1

1

B125C1500

Brückengleichrichter

Br1

2

VS 100N X7R R2,5

Vielschichtkondensator 100nF 63V

C2+C4

2

Y9U6

Elko, radial 470µF/16Volt

C1+C3

1

7805

Festspannungsregler 5V

IC1

1

0505S

DC/DC Wandler 5V/5V galvanisch getrennt

IC2

1

6N 139

OPTOKOPPLER

IC3

1

BD139

NPN Transistor

T1

1

XY-BT-Mini

Bluetooth Audiomodul

M1

1

LED 5MM BL

LED, 5mm, blau

LED

1

 

Zuleitung LED + 2 Tüllen

Kabel

1

Kash 1168894

ca. 30cm Diodenkabel 1 x 0.14 mm² Schwarz

NF Kabel

 

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Spannungsregler ICs Schaltungsempfehlungen 
21.Jan.21 10:39
224 from 12607

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
Beiträge: 506
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Guten Tag,
für die Dimensionierung von Schaltungen mit integrierten Spannungsreglern hat einer der führenden Hersteller einige beachtenswerte Empfehlungen veröffentlicht (2002). Dabei wird einmal auf die Größe der so nahe wie möglich am IC anzubringenden Regelschwingungsverhinderungskondensatoren und zum andern auf die Bedingung zur Anbringung einer Reversspannungsdiode eingegangen.

Zitat:
"...Reverse Bias Protection occasionally, there exists the possibility that the input voltage to the regulator can collapse faster than the  output  voltage.  This  could  occur,  for  example,  if  the  input  supply  is  “crowbarred”  during  an  outputo vervoltage condition. If the output voltage is greater approx. 7.0 V, the emitter–base junction of the series passelement (internal or external) could break down and be damaged. To prevent this, a diode shunt can be employed..."
/Zitat
Quelle: Onsemi
www   soloelectronica net/PDF/Linear%20&%20Switching%20Voltage%20Regulator%20Handbook.pdf

Seite 23 ff

Übersetzung:
"...Ein Verpolschutz kann notwendig werden, wenn die Ausgangsspannung höher wird als die Eingangsspannung, zum Beispiel bei Kurzschluss des Ladeelkos auf der Eingangsseite bei Verwendung höherer Kapazitäten am Ausgang. Ist die Ausgangsspannung höher als etwa 7 Volt, kann die Emitter-Basis-Sperrschicht der Ausgangstransistoren beschädigt werden..."

Da hier im Beispiel nur 5 Volt an Ausgangsspannung entstehen, wird die gefährlich werdende 7-Volt-Schwelle nicht erreicht. Die Reversspannungs-Schutz-Diode ist somit nicht erforderlich.

 

Beste Grüße

K.-H. B.

 

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Spannungsregler ICs Schaltungsempfehlungen 
21.Jan.21 16:47
291 from 12607

Heinrich Stummer (A)
Redakteur
Beiträge: 206
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Heinrich Stummer

Guten Tag,

Natürlich kann man auf viele 'unnötige' Bauteile verzichten. Aber die Schaltung kann ja später wo anders im Einsatz sein. Jemand hat den Print ausgebaut und verwendet das Teil anders. Ein Labornetzteil kommt auch ins Spiel. Alles Szenarien die denkbar sind. Hier ist die Diode dann fein, wenn vorhanden. Aber auch die Möglichkeiten, wo sich in einer Schaltung verschiedene Spannungen unterschiedlich schnell Auf- oder Abbauen sollten bedacht werden.

Wir sprechen hier von einem Aufwand  von  2 Eurocent für eine 1N4001  oder 1N4007

Schlechte Beispiele für ungeschütze E/A Pins sind Arduinos und ganz besonders Raspberry PI Boards. Hier wird aktiv von den Herstellern Geld gespart.

Ich sehe bei Spannungsreglern immer die Schutzdiode vor, und nicht nur occasionaly.

Ein 100nf X7 oder X5 Kondensator zu jedem Elko geschalten (nahe zum Spannungsregler IC) sehe ich immer  sinnvoll an, wird auch in den Datenblättern so empfohlen.

Also ich sehe hier keinen Fehler im Netzteil. Eigene Schaltungen sollten immer möglichst robust gebaut sein.

Viele Grüße
 

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Spannungsregler ICs Schaltungsempfehlungen 
22.Jan.21 09:13
388 from 12607

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
Beiträge: 506
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Der erwähnte Hersteller empfiehlt mindestens 330nF als Eingangspin-Abblockkondensator bei Festspannungsregler-ICs. So findet sich das auch in zahlreichen aktuellen Application Notes anderer Hersteller. 100nF werden dort als zu gering angesehen. Für Spannungsregler mit einstellbarer Ausgangsspannung gelten ebenfalls neuere, zum Teil bislang wenig Beachtung gefunden habende Außenbeschaltungen als Standard-Empfehlungen. Hier wird sogar eine Reversdiode zwischen Ausgang und Adjust dringend angeraten, die man in den wenigsten Schaltungen und Bauanleitungen tatsächlich vorfindet. Es geht also weniger um Einsparungspotenzial von Bauteilen sondern vielmehr um Hinweis auf aktuelle Herstellerempfehlungen. Leider ist das entsprechende Pdf-File mit allen relevanten fachlichen Informationen für den Schaltungsentwickler auf der ONSEMI Web-Seite nicht mehr zu finden.

HB206/D
Rev. 4, Feb-2002

Aus Urheberrechtsgründen bleibt nur ein Link, der eventuell noch funktioniert. Dieser wurde oben bereits in Post 2 angegeben.

Beste Grüße
K.-H. B.

 

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Spannungsregler ICs Schaltungsempfehlungen 
22.Jan.21 13:40
434 from 12607

Heinrich Stummer (A)
Redakteur
Beiträge: 206
Anzahl Danke: 4
Heinrich Stummer

Sehr geehrter Herr Bradtmöller,

sehr richtig, 330nF ist die  mindest Kapazität am Eingang des Spannungsreglers, steht in manchen Datenblättern. Aber es ist nicht die gesamt Kapazität am Eingang gemeint. Ich habe hier nie 100nF als mindest Kapazität erwähnt.

Habe geschrieben von Elko + 100nF Vielschicht Kondensator, das ist dann etwas mehr als 330nF. Wie ja bekannt ist 'wollen' die Spannungsregler ICs es nicht, wenn Ausgangsseitig eine höhere Spannung anliegt als am Eingang. Darum besagte Diode.

Bei der Vielzahl an Spannungsreglern am Markt, sind die aktuellen Datenblätter heranzuziehen. Ein mehr an Schutz ist nie verkehrt. Die heutigen Referenzschaltungen vereinfachen die Sache etwas, und verzichten bei der Beschaltung auf manche Dinge. (Kondensatoren, Dioden)

Man sollte es immer in Richtung Sicherheit und Robustheit auslegen.

Danke für den Link zu dem PDF aus 2002, sehr interessant.

Viele Grüße

H.Stummer

 

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Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
24.Jan.21 15:09
579 from 12607

Heinrich Stummer (A)
Redakteur
Beiträge: 206
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Heinrich Stummer

Hallo Kollegen,

den Bausatz von Herrn Zeber konnte ich Problemlos in meinen Ingelen Fidelio 3D (Wechelstrom Version)  einbauen.

Ingelen Fidelio mit BT Adapter

Am Träger der Ferritantenne war bereits ein 3mm Loch vorhanden. Blechwinkel, Isoscheibe, Zahnscheibe und M3 Schrauben halten den Print. Dazu eine Lötfahne  für GND. Heizung ist bei dem Gerät auch gegen GND.

Die LED wurde mit einem kleinen Blechklips am Blech der Skalenrückwand befestigt und ist durch die Skala zu sehen. Hier ist genug Platz vorhanden. Als LED Träger wurde eine PS-Buchse verwendet. Blechklips mit Schrumpfschlauch daran befestigt.

Die Verbindung LED Anschl. zum BT-Print (SMD-Led) sollte mit dünnen Draht durchgeführt werden, (Fädeldraht)  damit kein mechanischer Stress an der SMD Diode wirkt.LED Einbau hinter Skala

Die NF Leitung wird durch eine vorhandene Bohrung im Chassis zu den TA-Buchsen geführt. Innen an die Buchsen gelötet.

Die Anodenspannung der EM81 bewirkt die Umschaltung TA - Radio. Wenn TA dann keine Anodenspannung und der BT-Empfänger ist aktiv. Das wird durch die blaue LED angezeigt. Bei Radio, die EM81 leuchtet, ist der BT-Empänger aus.

Wichtig ist für mich, daß durch den Einbau keine bleibende Veränderung am Radio entstanden ist. Keine Schaltungsänderungen, keine zusätzlichen Bohrungen.

Der BT Empfänger funktioniert sehr gut mit dem Radio. Die Lautstärke am Smartphone entsprechend aufdrehen.

Der Bausatz muss per Mail direkt bei Herrn Zeber bestellt werden.

 

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Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
24.Jan.21 17:04
608 from 12607

Matthias Zeber (D)
Beiträge: 27
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Hallo Zusammen,

Vielen Dank für das rege Interesse, und die vielen Anfragen.

Der Bausatz kostet je15,-€ + einmalig Porto DE 4,90€

Das Netztel werde ich in der nächsten Auflage noch etwas optimieren, aber die 1N4007 lasse ich an dem Platz, sicher ist sicher.

Hier ist ein Link zur Bauanleitung 

Dank Radiomuseum.org findet man alle Pläne um festzustellen ob der Bluetoothadapter in das jeweilige Gerät einbaubar ist, im Zweifelsfall gerne ein PM an mich.

Bisher gibt es nur die Fa. Graetz als fast kompletten Problem
BT Adapter in Aktion mit Schaltungserklärung auf Youtube

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Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
27.Jan.21 21:01
754 from 12607

Beat Sager (CH)
Beiträge: 37
Anzahl Danke: 2
Beat Sager

Kürzlich habe ich versuchsweise ein Bluetooth Modul in einen Radio Nordmende Fidelio eingebaut. Zunächst habe ich mir folgende Überlegungen gemacht:

-Die Speisung soll aus der 6.3V Heizspannung bezogen werden.

-Eine elektrische Trennung vom Radiochassis ist nicht erforderlich, da das Cassis eine extrem niederohmige Masseverbindung darstellt, und somit keine Brummschleifen zu befürchten sind.

-Das Modul soll, getrennt von der Speisung, oberhalb von Chassis befestigt werden, damit möglichst wenig Blechteile den Empfang beeinträchtigen können.

-Wird die TA Taste betätigt soll die Speisung vom Modul durch das Fehlen der Anodenspannung vom Empfangsteil im Radio ausgeschaltet werden.

Die Schaltung der Speisung sieht nun so aus:

Für die Gleichrichtung empfiehlt sich die Verwendung einer Shottkydiode, zum Beispiel der Typ SB140. Damit erhöht sich die Spannung am Siebelko von 7.3V auf 7.9V. Der Spannungsregler 78L05A hat einen Spannungsverlust von 1,7V, das heisst bei 5V Ausgangsspannug am Regler muss die Eingangsspannung min. 6.7V betragen. Wer auf sicher gehen will kann hier einen LDO Spannungsregler zum Beispierl den LM2936Z-5.0 einsetzten, welcher mit einem Spannungsverlust von nur 0.2V auskommt. Zum Einschalten der Speisung mittels der Anodenspannung genügt ein P-Kanal Mosfet. Liegt keine Spannung am Anoden Eingang an (4.7Mohm Widerstand), wird das Gate vom Mosfet auf -5V gezogen, damit ist dieser durchgeschaltet. Bei einer Spannung an der Anode von >150V wird die Source - Gate Spannung 0V oder positv, damit sperrt der Mosfet und die Ausgangsspannung wird ausgeschaltet. Da der Mosfet ein Spannungsgesteuertes Element ist kann der Vorwiderstand sehr hoch gewählt werden, hier 4.7MOhm, sodass die Anodenspannung kaum belastet wird. Leider sind die Mosfet Kleinleistungs - Typen mit Geringem Bahnwiderstand <= 1Ohm nur im SMD Gehäuse erhältlich. Wer SMD Löten kann, kann hier zum Beispiel den TSM3401 einsetzen, wobei zu beachten ist das die Gatespannung VGS min. +-20V betragen soll. Die Laborplatine für die Speisung ist unten im Chassis eingebaut, wobei die Masseverbindung direkt mit einem Distanzbolzen erfolgt.

Das Bluetooth Modul ist provisorisch mit einem 2mm Eisendraht oben auf dem Chassis montiert, sodass es mitten im Gehäuse schwebt. Der Draht dient gleichzeitig als Masseverbindung.

Die NF Verbindung vom Modul zu der TA Buchse erfolgt direkt intern im Radio. Weil der Ausgangswiderstand vom Modul sehr niederohmig ist, ist keine abgeschirmte Leitung erforderlich.

Als Sendestation verwende ich meinen PC versehen mit einem USB - Bluetooth Adapter. Erste Tests haben gezeigt dass das Lautstärkepotentiometer fast voll aufgedreht werden muss um ein vernünftige Lautstärke zu erreichen. Bei voll aufgedrehter Lautstärke erscheint ein geringes Brummen aus im Lautsprecher. Wird die TA Buchs kurzgeschlossen verändert sich der Brumm jedoch nicht, was beweist das der Brumm vom Radio selber und nicht vom Modul her kommt. Einige Hörproben mit Musik waren, im rahmen dessen was das Radio überhaupt bringen kann, ganz zufriedenstellend.

Zum Testen des Pegels habe ich die freie Software »SweepGen.exe« heruntergeladen und installiert. Einstellung: Output Level 0db beide Kanähle, Frequenz 500Hz Sine, Sweep Mode Manual. Am Ausgang vom verwendeten Bluetooth Modul im Radio erscheint ein sauberes Sinus - Signal von 1Vpp was einer RMS Spannung von 0.35V entspricht. Der Pegel sollte für eine vernünftige Aussteuerung vom TA Eingang etwa 3 * grösser sein. Das verwendete Modul ist ein chinesisches billig Produkt das man bei Aliexpress für unter einem Euro bekommt. Es ist eigentlich für den direkten Anschluss eines Kopfhörers konzipiert. Ich werde in einem späteren Beitrag noch über den Test eines andern Moduls mit höherem Ausgangspegel und einem CSR Bluetooth Chip berichten.

Bei 4V Heizspannung oder 6.3V mit Erdung an der Mittelanzapfung können für die Gleichrichtung folgende Schaltungen angewendet werden:

Nachtrag:

Ich war schon fast fertig mit dem Einbau, da musste ich zu meinem Leidwesen folgendes feststellen: Beim Einschalten vom TA Eingang erfolgt keine Abschaltung der Anodenspannung vom Empfangsteil bei diesem »Nordmende Fidelio«, wie es sonst üblich ist. Getestet habe ich die Schaltung dann halt indem ich den Abschalt - Eingang an der Bluetooth Speisung einfach irgendwo mit der Anodenspannung verbunden habe. für dieses Problem werde ich noch eine Lösung finden müssen

Herzliche Grüsse

BS

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Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
05.Feb.21 10:15
943 from 12607

Beat Sager (CH)
Beiträge: 37
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Beat Sager

Inzwischen habe ich das Problem für das Einschalten des Bletooth Moduls bei meinem Nordmende Fidelio auf zufriedenstellende Weise gelöst. Gleichzeitig habe ich dem TA - Eingang noch einen Vorverstärker vorgeschaltet, die Lautstärke wirkt damit beim Bluetooth betrieb etwa gleich laut wie beim Empfang eines UKW Senders. Durch diese Pegelanhebung hat sich auch die Tonqualität erstaunlicherweise erheblich verbessert. Hier die Ganze Schaltung: (Zum Vergrössern anklicken)

Der TA Umschalter wirkt hier gleichzeitig als Einschalter für das Bluetooth Modul (kurz BM). Dazu wird am TA Eingang über einen Widerstand von 470K 5V eingespeist. Ist nun der TA Kontakt m7 - m8 ausgeschaltet (gezeichnete Stellung) gelangen entweder 0V oder die negative Demodulationsspannung über den 4M7 Widerstand an das Gate vom MOSFET Q2 der dadurch sperrt. Wird auf TA umgeschaltet gelangt die 5V Speisung über den 470K Widerstand und den TA Eingang auf das Gate von Q2, dieser leitet und damit wird das BM unter Spannung gesetzt. Sehr einfach und es funktioniert bei mir Tadellos. Damit kein zusätzlicher Brumm entsteht sind die zwei externen Widerstände so zu platzieren wie sie im Schema eingezeichnet sind, damit erübrigt sich auch die Verwendung von abgeschirmten Leitungen. Die auf dem Schema eingezeichneten Masseverbindungen sind möglichst kurz mit dem Chassis zu verbinden. Alle verwendeten Widerstände sind 0.6W Metallfilmtypen, die nach Datenblatt 350 VDC ertragen. Hier ist die Platine mit der Speisung und der BT Einschaltvorrichtung zu sehen.

Weil das BM einen zu geringen NF Pegel für den TA Eingang liefert habe ich dem Radio auf einer zweiten Platine zusätzlich noch einen Vorverstärker mit dem BF422 (auch BF420) verpasst. Ein ganz leichter Brumm ist mit dieser Dimensionierung noch vorhanden, es empfiehlt sich daher den Siebkondensator C8 durch einen 1uF Elko mit entsprechender Spannung zu ersetzten. Leider hatte ich den nicht vorrätig. Soll die Verstärkung noch weiter erhöht werden kann ein Elko von 10uF in Serie mit einem 15K Widerstand zusätzlich zum R7 eingefügt werden, was die Verstärkung noch um den Faktor 2 vergrössert. Der gleiche Vorverstärker kann natürlich auch bei der Lösung von Matthias Zeber zusätzlich eingesetzt werden. Die Laborplatine wurde hier mit einem dicken stück Draht direkt an einem mit der Masse verbundenen Lötstützpunkt verlötet.

Leider hat es sich gezeigt das das eingesetzte BM geringe Klingelgeräusche erzeugt, die bei hoher Lautstärke während den Sendepausen leicht hörbar sind. Abhilfe schaffte hier der zusätzliche Siebkondensator C5 470uf 6.3V den ich direkt am BM angelötet habe. Es hängt natürlich vom verwendeten BM ab ob diese Massnahme überhaupt notwendig ist.

Viel Erfolg beim Nachbauen

BS

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Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
05.Feb.21 14:49
999 from 12607

Matthias Zeber (D)
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Anzahl Danke: 3

Hallo Herr Sager,

das nenne ich mal vollkommen neue Wege.

Der Vorverstärker ist eine gute Sache, ich habe bei meinen neuesten Versuchen gute Erfahrungen mit dem Tda1308 gemacht, das gute ist das dieses IC auch voll Stereotauglich ist, bei Ebay gibt es fertige SMD Platinen schon ab 1 Euro

Meine Versuche mit Einweggleichrichtung sind alle an Brummschleifen gescheitert, aber die Shottkydiode ist schon besser als eine Siliziumdiode mit 0,7V Sperrspannung.

Ich denke eine der Ursachen für Ihre Brummstörungen ist die Einweggleichrichtung in verbindung mit der niedrigen Eingangsspannung des 7805.

Das BT-modul VHM-314 ist für Batteriebetrieb in Kopfhörern entwickelt, daher wurde hier kein besonderer Wert auf ausreichende Glättung gelegt.

ABER der VHM-314 ist für Spannungen ab 3,7 V ausgelegt, ich hätte hier anstatt des 7805 einen LM317 eingestellt auf knapp unter 4V eingesetzt.

 

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 11
Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
06.Feb.21 19:38
1088 from 12607

Beat Sager (CH)
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Beat Sager

Hallo Herr Zeber.

Gleichrichter:

Die 6.3V Heizspannung ist verglichen zur Belastung durch das BM extrem niederohmig, somit kann der Innenwiderstand der Trafowicklung vernachlässigt werden. Demzufolge macht es keinen Unterschied ob ein Vollweg oder ein Einweggleichrichter verwendet wird. Soll die gleiche Rippelspannung erreicht werden muss beim Einweggleichrichter lediglich die Siebkapazität verdoppelt werden. Der Einweggleichrichter hat jedoch den entscheidenden Vorteil das nur eine Dioden - Spannungsverluststrecke vorhanden ist während es bei einem Vollweggleichrichter deren zwei sind. Bei obiger Dimensionierung 2,2mF mit Schottkydiode ergibt sich eine Ausgansspannung von 7.9V und eine Rippelspannung von 0,4V pp. Somit beträgt die minimale Spannung 7,9 - 0,2 = 7,5V. (Das alles habe ich mit dem Oscilloscope nachgemessen). Leider haben alle Spannungsregler der 7805 Serie eine Austropfspannung von 1,7V (dropout voltage). Damit ergibt sich: 7,5 - 1,7 = 5,8V. Wenn der Spannungsregler genau 5V liefert hat man also noch 0.8V Spielraum zum ausregeln der Spannungsschwankungen. Wie bereits erwähnt könnte hier mit einem LDO (low dropout voltage) Regler noch eine entscheidende Verbesserung erreicht werden. Ein Gleichrichter mit Vollwegschaltung und normalen Si Gleichrichterdioden liefert vergleichsweise etwa 6,2VDC was mit dem 7805 Spannungsregler zu Spannungseinbrüchen der Ausgangsspannung führt (dropouts). Der langen Rede kurzer Sinn, ein Einweggleichrichter ist für die obige Anwendung nur von Vorteil.

Brumm:

Mit der vorliegenden Auslegung und kurzen Masseverbindungen wie sie im Schema eingezeichnet sind hatte ich eigentlich von Anfang an keine nennenswerten Brummprobleme.

Aussicht:

Ein BM mit integriertem Spannungsregler und Ausgangsverstärker ist bereits bestellt und unterwegs zu mir, darüber werde ich später noch berichten.

Freundliche grüsse

BS

 

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Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
15.Mar.21 17:34
1352 from 12607

Matthias Zeber (D)
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Hallo Zusammen,

ich habe jetzt endlich mal Zeit gefunden den Bluetoothadapter für Röhrenradios gründlich zu überarbeiten.

Hierbei kam die Version 2 raus.

Hierbei habe ich auch Anregungen hier aus dem Forum wie das Netzteil übernommen, vielen Dank nochmals an Herrn Brandtmöller.

Besonderen Dank geht an Herrn Stummer und Herrn Gerber die mir viele Hinweise gaben die unter anderen auch zur Verwendung eines Vorverstärkers führten.

Die V2.1 kostet 19,-€ inkl. aller aktiven und passiven Bauteile sowie Bluetoothmodul 5.0 VHM-314 und Vorverstärkermodul TDA1308

Hier ist die neue Platine der Version 2

Hier ist der verwendete Vorverstärker TDA1308, dank der vorgefertigten kleinen Platine müssen hier keine SMD Teile verlötet werden.

Hier ist der Komplettbausatz abgebildet:

Aus einem Nachbarforum bekam ich einen Tipp wie das ganze steckbar zu machen ist:

Den Adapter gibt es bei Ebay für ca. 3,-€ Artikelnummer 124534582155

Das Einlöten ist etwas Fummelarbeit, aber dafür ist der BT Adapter dann im Handumdrehen in ein anderes Radio mit EM80/81 oder EM84 oder... eingesteckt (Vorsicht evtl. unterschiedliche Pinbelegungen) 

Viel Spass beim Nachbauen 

Und Vielen Dank im Voraus für Verbesserungsvorschläge

EE:
Keine direkt klickbaren Links! Man kann das gut indirekt lösen, damit wir nicht noch ein greösseres Linkgrab werden!

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Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
20.Apr.21 17:10
1642 from 12607

Beat Sager (CH)
Beiträge: 37
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Beat Sager

Hallo allerseits.

Inzwischen habe ich das neue Bluetooth Modul (BM) erhalten und in meinem SABA Freudenstadt 14 Stereo eingebaut. Das BM ist mit dem Qualcomm Chip QCC3008 ausgestattet. Unter dem Namen »QCC3008« ist das BM bei amazon oder Aliexpress leicht zu finden. Es handelt sich hier, von der Bestückung her, also nicht um einen »Chinesen Schrott«, weshalb das BM etwa 10 mal teurer ist als die billigsten Modelle. Der verbaute Chip hat Symmetrische Audioausgänge. Für einen optimalen Störabstand ist deshalb ein Verstärker mit Symmetrischem Eingang erforderlich. Dies besorgt der Amp TPA3162 von TI der dem Bluetooth Chip nachgeschaltet ist. Das BM wird in drei Varianten Angeboten, einmal ohne DC/DC Wandler und einmal mit 5V DC/DC oder 12V DC/DC Wandler. Da ich in einem anderen Zusammenhang schon schlechte Erfahrung mit Chinesischen billig DC/DC Wandlern gemacht habe und bei richtiger Verdrahtung bisher keine Brummprobleme aufgetreten sind, habe ich auf die Variante ohne DC/DC Wandler Gesetzt. In der vorliegenden Version kann das BM mit einer Spannung zwischen 3,6 - 5,5V betrieben werden. Wer sicher gehen will kann natürlich auch die Version mit 5V DC/DC Wandler einsetzten.

Für die Speisung habe ich diesmal, zur Abwechslung, SMD Bauteile auf eine Laborplatine gepackt. Natürlich funktionieren auch alle Versionen die ich weiter oben bereits beschrieben habe. Die

 

Abschaltung vom BM wird über die Anodenspannug vom Magischen Band vorgenommen. Ein spannungsfester 4,7 MOhm 0.6W Metallfilmwiderstand der 350V erträgt ist zu diesem Zweck oberhalb der Platine angebracht. Alle übrigen Bauteile sind mit Ausnahme des Siebelkos auf der Unterseite der Platine aufgelötet. Die Masseverbindung ist über den Distanzbolzen der auch für die Befestigung der Speise - Platine sorgt realisiert.

Die Masseverbindung vom BM erfolgt über einen 1mm dicken lackierten Kupferdraht, der am anderen Ende in der nähe der TB Buchse mit dem Chassis vebunden ist. Dieser dient gleichzeitig auch als Halterung für die Zuleitungsdrähte. Die beiden Audioausgänge L und R sind intern über zwei 4k7 Widerstände mit der TB Eingangsbuchse kontakt 3 und 5 verbunden.

Beim verbinden der Bluetooth Übertragung mittels einem Smartphone, Tablet, PC oder was auch immer, meldet sich das BM mit dem Nahmen »QCC3008 TWS«. Dieser Name sowie auch andere Parameter sind im BT fest abgespeichert. Wer dies ändern möchte kann sich einen passenden I2C zu USB Adapter und die nötigen PC Programme besorgen. Angaben über den richtigen Adapter sowie über die Vorgehensweise findet man im Internet.

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Professioneller „Bluetoothadapter für Röhrenradios" 
10.May.21 14:49
1919 from 12607

Franz Wolf (A)
Beiträge: 6
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Franz Wolf

Hallo Kollegen

Ich habe einen LOEWE-OPTA Kantate mit dem Bausatz "Bluetoothadaper für Röhrenradios" von Hrn. Zeber ausgerüstet.

Der Aufbau Bausatzes gestaltete sich aufgrund der leicht verständlichen Bauanleitung problemlos.

Die längere Zeit nahm das Auffinden der geeigneten Anschlusspunkte für Heizungs- und

Anodenspannung in Anspruch.

Als Signalquelle verwende ich mein altes Samsung Smartphon ohne Simkarte über WLAN.

Die Klanqualität ist hervorragend.

Ich habe bereits den Auftrag bekommen , ein weiters Radio als Geburtstagsgeschenk für meinen Schwiegersohn auszurüsten.

 

Liebe Grüße

Franz WOLF

Anlagen:

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