Sieht fast aus wie Kammermusik-Schatulle |
Dietmar Rudolph † 6.1.22 ![]() Schémas: 965 Images: 491 15.Jul.17 18:36 Remerciements: 5 |
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Ein A. Richter (nicht: Heinz Richter) beschreibt im Deutschen Funk-Verlag 1948 zum Preis von RM 2,80 den "Selbstbau eines hochwertigen Superhets mit einfachen Mitteln". Und dieser "Mein Super" genannte Apparat sieht doch fast so aus wie eine Siemens Kammermusik-Schatulle. Hier wahrscheinlich die Kammermusik-Schatulle 76W. Unter der Überschrift "Der Aufbau" schreibt er: "Aus einem alten Super standen eine Reihe von Einzelteilen zur Verfügung... Der Trafo mußte allerdings zwei andere Heizwicklungen erhalten." Das deutet auf den 76W hin, denn der hatte A-Röhren mit 4V Heizung, aber A. Richter empfieht einen E-Röhrensatz, "da diese Röhren einige Firmen wieder herstellen" . Im Bereich der beiden Türen ist allerdings das Gehäuse des Eigenbaus etwas anders. Die vorgeschlagene Schaltung ist - verglichen mit Industrieschaltungen - vereinfacht. Aus dem Foto der Chassis-Aufsicht erkennt man die typische Form der von Siemens (aber auch von Telefunken) damals verwendeten Spulen-Töpfe. Und auch der Dreifach-Drehko sieht ganz nach Siemens / Telefunken / AEG aus. Die Chassis-Rückseite bestätigt diesen Eindruck. Das fertige Gerät sieht fast wie eine Kammermusik-Schatulle aus, aber eben nur fast. Für viele der heutigen "Radio-Bastler", die Wert auf eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion Wert legen, ist ein solches Gerät fast ein Sakrileg. Aber damals - "in der schlechten Zeit" - war man froh darüber, überhaupt wieder ein spielendes Radio zu haben. MfG DR Cet article a été édité 15.Jul.17 18:38 par Dietmar Rudolph † 6.1.22 . |