UKW mit 2 EC92
? UKW mit 2 EC92
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Wilde Schwingungen
Das sieht ganz nach Wilden Schwingungen der Vorstufe aus. Da stimmt wohl deie Neutralisation nicht. Ursache könnten fehlerhafte Keramikkondensatoren sein. Gleichspannungsmäßig kann man das nicht messen.
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...nicht alle gleich
Die Aussage, dass alle Geräte mit 2 x EC92 inm UKW-Teil gleich sind, stimmt so nicht. Bei manchen Geräten ist die Vorstufe mit EC92 in Gitter-Basis-Schaltung (Gitter an Masse), bei manchen in Kathoden-Basis-Schaltung. Letztere muss gut neutralisiert sein, sonst neigt sie zum Schwingen.
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UKW Tuner 2 x EC92
Hallo Herr Enzesberger,
ich möchte zunächst die grobe Funktion des Tuners erklären, damit andere nicht verwirrt werden.
( Alle Angaben beziehen sich auf den Siemens C 50 Plan habe ich vom Rm )
Die linke EC92 ist, wie Sie bemerkten, der unselektive Vorverstärker. Am Ausgang befindet sich der Schwingkreis, welcher den zu empfangenen UKW Sender selektiert. So viel an Sendertrennung ist hier jedoch noch nicht zu erwarten.
Die zweite EC92 ist eine selbstschwingende Mischstufe, ein Oszillator, dem zusätzlich das Eingangssignal über die Anzapfung des Übertragers am Gitter der 2. EC 92 zugeführt wird.
An der Anode der 2. EC92 entsteht dann das Signal
Eingangsfrequenz 88..108 Mhz
Oszillatorfrequenz 98,7..118,7 Mhz
Differenzfrequenz 98,7 -88 = 10,7Mhz
Nur die dritte Komponente ist von Interesse. Da diese Frequenz weit von den anderen beiden Bereichen entfernt ist, kann diese gut mit dem Bandfilter getrennt werden.
Der UKW Dekoder ist rechts davon zu sehen, der Ratiodetektor, dies nur am Rande.
Jetzt zum Problem:
Es könnte eine ganz einfache Ursache haben. Der Tuner wird über einen 5k Widerstand mit der Anodenspannung versorgt. Wenn die 1. EC92 defekt ist, wird die Anodenspannung vielleicht ganz oder teilweise kurzgeschlossen. Test tauschen sie die beiden EC 92 einmal, wobei die Vorstufe nicht bestückt wird. Funktioniert es mit beiden Röhren.
Falls ja, messen Sie die Spannung an der Kathode der ersten Röhre. Sind es in etwa 0,7V, wenn ja, ist gleichspannungsmässig alles ok.
Den 10pF Neutralisationskondensator würde ich dann einmal tauschen. Nehmen Sie einen Keramik-kondensator, auf die Spannungsfestigkeit achten, 250V Typ.
Danach sehen wir weiter.
Gruß
Georg Beckmann
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Siemens C50
Beitrag zum Modell verschoben, nur so macht das Sinn.
Es sind nicht alle Modelle gleich beschaltet, nur weil 2 × EC92 vorkommen.
Außerdem hilft es so später anderen, wenn ein ähnliches Problem bei diesem Modell vorkommt.
MfG. WB.
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getauscht
Hallo Herr Beckmann
Musste zuerst einige andere Fehler beheben. In der Endstufe waren einigen Kondensatoren defekt, die Schalter brauchten Kontaktspray, das magische Auge war defekt, ein kondensator am Lautstärkenregler war defekt und der Netzgleichrichter ist schwach. Nachdem ich zwei Strecken mit Dioden überbrückt habe, sind die Spannungen genau so wie sie sein sollten. Die Anodenspannungen der EC92 stimmen, beide habe ich mehrfach getauscht, auch in nagelneue!
Der Widerstand an der Katode, der 125 Ohm haben soll (laut Farbencode 120 Ohm), hatte sich auf 200 Ohm verändert. Ich habe ihn getauscht und drei Kondensatoren. Ohne Ergebnis. Die Katode hat etwas weniger als angegeben. (5,4 Volt statt 7) Den 10 pF konnte ich nicht tauschen, da ein Anschluss so schlecht zu erreichen ist, dass ich mit dem Lötkolben nicht hin kann. Ich habe ihn einseitig abgelötet und mit einem Kondensator-Prüfgerät getestet, er müsste in Ordnung sein. Noch zum Fehler: Es scheint tatsächlich etwas zu schwingen denn wenn man mit beiden Röhren einschaltet ertönt beim "hochfahren" ein hoher Ton, der immer tiefer wird und dann in ein Rauschen übergeht.
Das Gerät funktioniert mit einer Röhre recht gut. Da ich es nur zu gelegentlichen Demonstrationen und als Verstärker für ein Tefifon verwenden möchte, da der Ton recht gut ist, werde ich es jetzt so lassen. Vielleicht nehme ich den Fall später noch einmal auf. Sollte ich den Fehler dann finden, werde ich die Lösung hier posten.
Viele Grüße!
Christian Enzesberger
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hier stimmt was nicht
Hallo Herr Enzensberger,
Der Anodenstrom soll doch etwa 5,6mA sein. Dann müssten am Kathodenwiderstand etwa 0,7V und nicht 7 Volt abfallen. Es könnte ja auch sein, dass die Masse irgendwo nicht richtig dran ist. Messen Sie doch einmal auf der anderen Seite des Kathodenwiderstands, ob hier tatsächlich 0 liegt.
Joe Sousa hat mir eine Mail geschickt und gefragt, ob es sich tatsächlich um eine Kathodenbasis oder Gitterbasis-Schaltung handelt. Je nachdem, wo man an den Kreuzungen des Plans einen Punkt sieht, kann es sowohl das eine als auch das andere sein. Ich bin ziemlich sicher, Kathodenbasisschaltung.
Was er noch wissen wollte, ob die beiden Spulen 1,4 und 1,5 koppeln. Falls es Ihnen möglich ist, wäre ein Bild sehr schön. Joe Sousa spricht nicht deutsch, deshalb dieser Umweg.
schönen Abend
Georg Beckmann
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Das ist eindeutig keine Gitterbasisschaltung
Dann müsste das Gitter auf Masse liegen und das Signal an der Kathode eingekoppelt werden! Das ist eine (neutraliserte) Kathodenbasischaltung.
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Zwischenbasisschaltung!
Die HF-Vorstufe (1. EC92) wird in der sog. Zwischenbasis-Schaltung betrieben. Wie das Schema zeigt, ist ja weder das Steuergitter noch die Kathode HF-mässig direkt mit Masse verbunden.
UKW-Eingangsteil des Siemens C50
Der Masseanschluss liegt am Verbindungspunkt des 5 pF- und des 14 pf-Kondensators, damit liegt die Arbeitsweise der Eingangsstufe näher an der einer Kathodeneingangschaltung als an der Gitterbasis-Schaltung. Deshalb ist auch eine Neutralisation der Gitter-Anodenkapazität der EC92 über den 10 pF-Kondensator erforderlich.
Die Stabilität einer solchen Eingangsschaltung hängt nicht nur von der korrekten Neutralisation ab, insbesonders das Verhältnis der beiden Kondensatoren 5 und 14 pF muss stimmen! Die Kapazität dieser Serienschaltung bildet übrigens mit den Schaltkapazitäten die Schwingkreiskapazität des breitbandigen Eingangskreises 1,3.
Unter der Annahme, der 5 pF Kondensator sei defekt (Kapazitätsverlust), verschiebt sich die Arbeitsweise in Richtung einer Kathodenbasis-Stufe. Nun stimmt die Neutralisation nicht mehr, ausserdem verschiebt sich die Resonanzfrequenz des Eingangskreises Richtung höherer Frequenzen, vielleicht sogar im Bereich der Oszillatorfrequenz der Mischstufe. So können "wilde Schwingungen" entstehen, die den normalen Empfang unmöglich machen.
Falls ein Ersatz eines defekten Bauteils erforderlich ist: Generell müssen die neuen Bauteile, v.a. die Kondensatoren, von gleicher Sorte und Beschaffenheit wie die Originalteile sein.
Zum Thema Defekte in UKW-Eingangsteilen gibt es weitere Forumsbeiträge, die möglicherweise hilfreich sind. Sie behandeln "wild schwingende" Vorstufen.
Probleme UKW-Empfang einer TV-Radiokombi von Graetz
Sinfonia - Signal reisst ab, ein Post ebenfalls zu einem Graetz-Radio
Grundsätzlich soll die Lage der Bauteile in einer UKW-Schaltung nicht verändert werden, also auch das Wegbiegen zum besseren Fotografieren ist mit Vorsicht handzuhaben.
Bernhard Nagel
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Empfangsprobleme UKW-Tuner gelöst
Nach 3 1/2 Jahren fand sich die Lösung des eingangs beschriebenen Effektes: Aussetzen des UKW-Empfangs bei gesteckter Vorstufen-EC92. Ohne Vorstufe spielt das Gerät ...
Martin Steyers Reparaturbericht eines im UKW-Eingang identisch aufgebauten Siemens H53 ergab als Ursache den kapazitätslos gewordenen Trimmer 2...10 pF der Brückenschaltung zum Abgleich der Störausstrahlung des Oszillators. Herrn Enzesberger wird's freuen, könnte er doch nun seinen C50 in "richtige Funktion" zurück versetzen.
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